Author: Laren aka Cyrrer

Pairings: 2x1x2, angedeutet: 4x3

Disclaimers: Sowohl der Film, auf dem diese Geschichte lose basiert, noch GW und alle GW Charaktere gehören mir nicht. Und werden mir wohl auch nie gehören... Obwohl man kann ja auf Weihnachten hoffen

Beta: Zanna ‚anbet'

A/N: ich bin immer noch tödlich verletzt (werde in Jubelgeschrei ausbrechen sobald ich die verdammte Schiene wieder abnehmen kann) aber das ist nicht der Grund warum dies Kapitel länger gebraucht hat als sonst... Es war einfach verdammt schwer zu schreiben. ‚seufz' und das obwohl ich genau wusste was ich schreiben wollte. Charas machen es einem manchmal nicht leicht.

Oh und wer David treten will muss sich hinten in der Schlange anstellen.


Eine Art Wimmern weckte Duo. Für eine Sekunde musste er sich erst orientieren wo er denn war, aber dann fiel es ihm sofort ein. Er war bei Heero, sie lagen gemeinsam im Bett, Heero auf dem Rücken und Duo dicht an ihn gepresst. Er hielt den jungen Staatsanwalt fest in seinem Arm. Duo wollte schon mit einem kleinen Lächeln wieder einschlafen, als das Wimmern wieder kam.

Unbewusst drückte er Heero dichter an sich, und spürte so erst recht wie der andere immer unruhiger wurde. Der Kopf mit den wunderbar zerzausten Haaren wandte sich hin und her und das verstörende Geräusch das Heero machte wurde immer lauter, formte langsam richtige Wörter, auch wenn sie keinen Sinn ergaben. „Nein... Nein... David... Nicht," konnte Duo hören und mit jedem Wort wurde die Lautstärke etwas größer. Jetzt begannen auch Heeros Hände sich zu bewegen und Duo hatte fast Probleme den anderen fest zu halten.

Duo war sich jetzt ganz sicher das der andere einen Alptraum hatte, und deshalb versuchte er ihn zu wecken. Er schob seine Hand auf Heeros Schulter und schüttelte ihn leicht. „Heero wach auf," flüsterte er in dessen Ohr.

Aber das schien den jungen Staatsanwalt noch nicht zu beruhigen. Er bewegte sich mehr – so als wolle er sich aus Duos Umarmung befreien und das Wimmern wurde noch lauter. Dann schrie er plötzlich richtig laut, „David! Nein!"

Duo hatte genug. Das war definitiv ein Alptraum und Heero sollte sich nicht weiter quälen. Er richtete sich auf und schüttelte den anderen stärker. „Wach auf Heero," auch er hatte seine Stimme jetzt erhoben.

Und diesmal schien Heero ihn wahrgenommen zu haben, denn er konnte im dämmrigen Licht des Schlafzimmers sehen wie Heero urplötzlich seine Augen aufschlug. Für einen Moment wanderten seine Augen vollkommen unfokussiert umher und dann drehte sich Heero leicht zu ihm um, sah ihn verwirrt an. „Was ist denn passiert?" fragte er mit brüchiger, atemloser Stimme.

Duo ließ seine Hand über Heeros Arm streichen, versuchte den anderen zu beruhigen. „Nichts... Du hattest wohl nur einen Alptraum. Ich dachte es wäre besser dich zu wecken."

Heero kniff seine Augen zu und zitterte einmal kurz. Dann atmete er tief ein und flüsterte, „Danke."

Duo lächelte und antwortete, „Keine Ursache."

Für eine Sekunde kuschelte sich Heero noch fester an ihn, dann drehte er sich auf die Seite, so das sein Rücken an Duo gelehnt war. Duo rutschte sofort nach und umarmte den anderen wieder. Lächelte glücklich als er spürte wie sich Heero in seinen Armen entspannte. Dann platzierte er einen feuchten Kuss auf Heeros Nacken und lehnte seinen Kopf auf die Kissen.

Aber er konnte nicht sofort einschlafen. Heero hatte diesen einen Namen gerufen. ‚David'. Wenn sich Duo nicht irrte, dann war das doch der Name von diesem Polizisten aus dem Norden. Hatte Howard mit seinen Klatschgeschichten doch Recht gehabt? Aber das konnte er eigentlich nicht glauben. Außerdem, Heero hatte so ängstlich geklungen. OK, es war ja auch ein Alptraum gewesen, aber trotzdem.

Duo debattierte für einige Sekunden mit sich selbst. Sollte er Heero nach dem Traum fragen? Würde der andere ihm überhaupt antworten? Aber es war doch normal das er sich Sorgen machte, oder? Und vielleicht würde er endlich Licht in das Dunkel bringen können. Würde mehr über das große Geheimnis Heero Yuy erfahren. Zeit wurde es, denn so langsam kam er vor Neugierde um. Er wollte alles von Heero wissen.

Aber konnte er es wirklich wagen? Was wenn Heero wieder dicht machen würde? Trotzdem ein Versuch konnte nicht schaden. Heeros Atem ging vollkommen gleichmäßig trotzdem spürte Duo das der andere noch nicht eingeschlafen war. Er würde jetzt fragen, es war nur natürlich das er fragte!

Er streichelte noch einmal über Heeros Arm und sagte dann wieder in dem flüsternden Tonfall, „Heero, kann ich dich was fragen?"

„Hn!"

Duo musste ein Kichern – das jetzt wirklich nicht angebracht war – unterdrücken. Heero und seine universell einsetzbare Antwort. „Wer ist David?" hauchte Duo und hielt danach den Atem an.

Sofort versteifte sich Heero in seinen Armen. Erst nach mehreren Sekunden des Schweigens kam die Antwort. „Mein Ex," sagte Heero mit einer fast eisigen Stimme.

Duo wusste nicht ob er sich freuen oder fürchten sollte. Er hatte einen Brocken an Information erhalten. Aber seine Neugierde war noch lange nicht gestillt, eher im Gegenteil. Und er war verwirrt. Er nahm jetzt zu hundert Prozent an das David dieser Brannagh war, der aus Howards Klatschgeschichte. Aber wieso sprach Heero so eiskalt über ihn. Es blieb Duo wohl nichts anderes übrig er musste weiter fragen, obwohl Heeros gesamte Körperhaltung ihm sagte das dieser nicht weiter über das Thema sprechen wollte. Aber er hatte damit angefangen in dieser Schlangengrube zu wühlen, er konnte jetzt nicht aufhören.

Er platzierte noch einen leichten Kuss auf Heeros Nacken, versuchte so den anderen wieder etwas zu entspannen und setzte dann nach, „Und wieso hast du einen Alptraum von ihm?"

Wenn es möglich gewesen wäre, dann hätte Duo geschworen das sich Heero noch mehr versteifte. Wieder herrschte einige Sekunden eine fast drückende Stille aber dann sagte der junge Staatsanwalt mit einer Stimme die jeden Brandherd in einen Gletscher verwandelt hätte. „David ist tot! Mehr gibt es dazu nicht zu sagen!"

Obwohl Duo schon vorher bemerkt hatte das Heero nicht gern über dieses Thema sprechen wollte, entsetze ihn die absolute Kälte mit der der junge Staatsanwalt den Tod seines ehemaligen Lebensgefährten erwähnte. Hatte Howard am Ende Recht gehabt? Hatte Heero den anderen verführt nur um über ihn Karriere zu machen? War er so eiskalt und berechnend?

Aber irgendwie stimmte das nicht mit dem Bild überein das Duo in den letzten Tagen von Heero gewonnen hatte. Er war so schüchtern, fast unsicher. Wie sollte so etwas getan haben können?

Und es passte auch nicht dazu, das Heero jetzt wie Espenlaub in seinen Armen zitterte. Duo beschloss sich jetzt nur auf seinen Instinkt zu verlassen. Er drückte sich dichter an den zitternden Körper. Streichelte beruhigend über Heeros Seite und gab tröstende Laute von sich. Dann als das Zittern etwas nachgelassen hatte, sagte er sanft, „Was ist passiert Heero?"

„Ich will nicht darüber reden," kam die stockende Antwort.

Duo strich ein paar zerzauste Haare hinter Heeros Ohr und beugte sich vor um ihn direkt anzuflüstern. „Doch das willst du. Vertrau mir. Manchmal ist es besser über etwas zu reden."

Duo konnte an Heeros verspannter Körperhaltung genau spüren das ein innerer Kampf in dem jungen Staatsanwalt tobte. Und er hoffte inständig das Heero die richtige Entscheidung treffen würde. Es war so unglaublich wichtig das der junge Staatsanwalt mit ihm redete, sich ihm anvertraute. Viel wichtiger als das was er dann sagen würde. Inzwischen war es Duo fast egal ob Howards Geschichten stimmten oder nicht, er wollte nur das Heero ihm genug vertraute um das Geheimnis zu lüften. Für alles andere würden sie schon eine Lösung finden. Über diesen Gedanken schüttelte Duo innerlich den Kopf, aber trotzdem setzte er sich in seinem Gehirn fest.

Duo wusste das er Heero nicht noch mehr bedrängen durfte. Er hatte ihm angeboten zuzuhören, jetzt musste sich der andere selbst dazu entschließen sich auch zu öffnen. Er hoffte nur das sein Beispiel von heute Abend Früchte tragen würde.

Dann nach einer Weile, die ihm fast wie eine Ewigkeit vorkam fing Heero an zu sprechen. „David und ich... Wir waren... Ich... " Heero kam ins Stocken. Dann räusperte er sich einmal und fing von vorne an. „Ich hatte nicht soviel Glück wie du, Duo."

Damit hatte er nun überhaupt nicht gerechnet. „Wie meinst du das?" fragte er deshalb mit ehrlichem Erstaunen.

Eine neue Pause setzte ein, doch sie ging schneller vorüber als die vorherigen. „Meine Familie... Meine Eltern, sie haben nicht annährend so positiv reagiert wie deine. Sie sind sehr konservativ, mein Vater sehr in den alten Traditionen verwurzelt. So etwas wie ‚schwul' kommt in ihrem Weltenplan nicht vor, weißt du?"

Oh, Duo ahnte schon was kommen würde. Er hatte so etwas schon vorhin befürchtet als Heero so sehnsüchtig ausgesehen hatte während Duo von seiner Familie erzählt hatte. Diese Art von Geschichte gab es immer noch viel zu häufig. Viel zu häufig dafür, das sie in einem freien Land lebten, wo doch jeder Mensch gleich sein sollte. Aufmunternd drückte er Heeros Schulter. „Was ist passiert?" fragte er um Heero weiter am reden zu halten.

„Das übliche," kam die resignierte Antwort. „An dem Tag als sie bemerkten was ich bin, bin ich für meine Familie gestorben. Ich wurde ‚gelöscht' einfach so. Sie wollten nicht einmal mehr mit mir reden. Von heute auf morgen stand ich plötzlich ganz alleine da."

Fuck, Duo spürte den unbändigen Wunsch Heeros Familie weh zu tun. Aber das durfte er sich jetzt nicht anmerken lassen. Es gab jetzt wichtigeres. „Wie alt warst du damals?" fragte er statt dessen.

„Etwas über 18. Ich hatte gerade mit dem Studium angefangen. Was gut war, denn so hatte ich wenigstens einen Platz zum bleiben. Es hat mich sehr mitgenommen, denn ich liebte meine Familie. Und ich hab mich noch mehr als sonst von allem zurück gezogen. Ich war noch nie der ausgelassene Typ, aber da hab ich mich nur noch auf das Studium konzentriert. Ich hatte keine Freunde – wie auch, ich hab niemanden an mich heran gelassen."

Heeros Stimme klang neutral, doch Duo spürte instinktiv das der andere damals einsam gewesen war und wahrscheinlich furchtbar unter der Situation gelitten hatte. Seine Befürchtungen bestätigten sich als Heero weiter sprach.

„Als ich mit dem Studieren fertig war, hatte ich das Glück von der Staatsanwaltschaft angenommen zu werden. Als Neuling war ich zwar nur ein ganz kleines Licht, aber ich kam recht schnell zu dieser Sonderkommission. Es gab einen großen Dealerring, den wir ausheben sollten. Aber die Aufklärung stockte aus unerklärlichen Gründen seit Monaten. Ich hab da am Anfang auch nur die typischen Jobs für Neulinge erledigt, aber ich war dabei. Und dann traf ich David."

Duo bemerkte das leichte Zittern das wieder Heeros Körper erfasst hatte und begann ihn zu streicheln, versuchte so ihn zum weiterreden zu ermuntern.

„Dann traf ich auf David, einen der Polizisten mit denen wir hin und wieder zusammenarbeiten. David – er war ein bisschen wie du."

Duo schnaubte bei diesem Gedanken, aber Heero schien zu sehr in seiner Erinnerung gefangen, als das er es hörte.

„Alle mochten David. Er war freundlich und witzig, konnte jeden zum lachen bringen. Und er fing an mit mir zu flirten," wieder eine kurze Pause bevor Heero weitersprach. „Ich habe es erst nicht ernst genommen, weil was soll jemand wie David von so einer langweiligen grauen Maus wie mir wollen?"

Duo schnaubte wieder, wie kam Heero auf solche dummen Ideen? Aber er wollte ihn jetzt nicht in seiner Erzählung unterbrechen und sagte deshalb nichts.

„Aber er hat nicht nachgelassen und irgendwann habe ich sein Hofieren akzeptiert. Ich war so glücklich wie schon lange nicht mehr. Ich dachte endlich hätte sich das Schicksalsrad mal in meine Richtung gedreht. Hn! Wir wurden schnell ein Paar. Es war nicht immer leicht, aber ich war so froh David zu haben."

„Wieso war es nicht immer leicht?" Duo konnte sich einfach nicht beherrschen und musste dazwischenfragen.

Heero zuckte mit den Schultern. „Wir wollten nicht das unsere Kollegen merkten das wir zusammen sind. Es ging schließlich niemanden was an. Außerdem hatten wir beide viel Stress auf der Arbeit, wir haben uns nicht so oft gesehen wie ich es mir gewünscht hätte. Und ich... Aber ich war glücklich und hab alles getan damit die Beziehung klappt."

Das hörte sich sehr kryptisch an und Duo war mehr als gespannt was es zu bedeuteten hatte und langsam befürchtete er das schlimmste. „Was ist dann passiert?" drängte er Heero weiterzuerzählen.

„Wir waren seit ca. einem halben Jahr zusammen, als ich einmal früher vom Sport nach Hause kam und David an meinem Notebook erwischte. Ich fragte ihn was es zu bedeuten hatte. Und er hat das ganze nur mit einem Achselzucken und einem Lachen weggewischt und gesagt das er mal ganz schnell etwas nachschauen wollte. Das war merkwürdig."

„Wieso?"

„Weil es mein dienstliches Notebook war. Und die sind immer mehrfach Passwort geschützt. David wusste das, er besaß schließlich auch eines. Ich fragte mich wie er auf die Idee kam mit meinem Notebook etwas anfangen zu können. Ich hatte zwar nach Außen hin seine Ausrede akzeptiert, aber ich wunderte mich wirklich was er an meinem Gerät wollte.

Diese Frage ließ mich nicht mehr los und deshalb habe ich dann eine Spy-Software installiert, die jeden Einloggversuch archivieren sollte. Ich weiß nicht genau wieso ich dieses komische Gefühl hatte, schließlich traute ich David. Aber ich wollte auf Nummer Sicher gehen."

Duo hörte gespannt zu. Er ahnte worauf die Geschichte hinaus laufen würde. „Was ist dann passiert?" hakte er nach.

„Eine Woche später zeigte mir die Software an das es wieder einen Einloggversuch von David gegeben hatte. Beziehungsweise das sich jemand auf mein Notebook eingeloggt hatte. Zu einer Zeit wo ich nicht zu Hause war. Es konnte nur David gewesen sein und er schien meine Passwörter zu kennen.

Ich hab ihn zur Rede gestellt. Wollte wissen was er an meinem Gerät zu suchen hatte. Er hat einfach nur gelacht und gesagt ich sollte mir meinen Kopf nicht darüber zerbrechen," diesmal schnaubte Heero. „Ich habe ihm gesagt das er nie wieder an mein Notebook gehen solle. Hab ihn gewarnt das ich es melden würde wenn ich ihn noch einmal erwischte. Dann hab ich alle Passwörter verändert damit er keinen Zugang mehr hatte. Aber die Spy-Software ließ ich drauf."

Er atmete ein paar mal tief ein und sprach dann mit leiser Stimme weiter. „Ein paar Tage später hat er dann wieder versucht sich in meine Daten zu hacken. Ich war wie vor dem Kopf geschlagen. Ich wusste nicht warum er es immer wieder versuchte. Und das obwohl ich ihn gewarnt hatte. Ihm gedroht hatte ihn zu melden. Er schien sich so absolut sicher zu sein das ich ihm das durchgehen lassen würde. Dieser Gedanke tat weh, denn mein Job bedeutete mir viel. Wie konnte er glauben das ich das so einfach durchgehen lassen könnte?"

Heeros Stimme klang voller Selbstzweifel. Und Duo musste heftig schlucken. In einer Sache schien Howard recht gehabt zu haben, es hatte damals eine Verführung gegeben um an Informationen zu kommen. Nur das die Rollen umgekehrt gewesen waren. Heero tat ihm leid, kein Wunder das der andere so verschlossen gewesen war.

„Ich bin dann sofort zu meinen Chefs und habe die Sache gemeldet. Es gab eine große Aufregung weil ich nicht schon bei dem ersten Einbruch etwas gesagt hatte. Und dann überschlugen sich plötzlich die Ereignisse. Ich erfuhr das schon seit geraumer Zeit angenommen wurde das es einen – oder mehrere – Spione gab. Denn die Ermittlungen in unserem Fall gingen mehr als schleppend voran und jede Aktion gegen den Drogenring schlug fehl. Jetzt sahen sie endlich eine Chance den Spion zu fassen, sie vermuteten das es David war und ich konnte dem nicht widersprechen. Es tat weh, aber welche andere Erklärung gab es schon für sein Verhalten?

Um die Sache kurz zu machen, wir stellen ihm eine Falle. Auf meinem Notebook wurden falsche Informationen geladen und so haben wir ihn erwischt. Aber er war nicht nur der Spion für den wir ihn zunächst hielten. Es stellte sich heraus das er der Kopf des Ringes war. Er war ein korrupter Bulle, der über alle Reviere hinweg einen großen Verbrecherring geleitet hatte. Es gab einen riesigen Skandal."

„Heero, es tut mir so leid. Ich weiß gar nicht was ich sagen soll," Duo fühlte sich tatsächlich vollkommen hilflos. Er spürte das es Heero weh tat sich an diese Geschichte zu erinnern, aber das war ja auch nur natürlich. Er schien diesen David geliebt zu haben. Das musste ein schwerer Schlag gewesen sein.

„Ich kam mir so verdammt dumm vor," bestätigte Heero Duos Befürchtungen. „Ich hätte doch wissen müssen das jemand wie David niemals etwas mit jemanden wie mir gemeinsam hatte. Wie bin ich nur auf die dumme Idee gekommen das er es ernst meinte? Weißt du was er während eines Verhörs gesagt hat? Nachdem wir ihn mit allen Vorwürfen und unseren Beweisen konfrontiert haben?"

Duo schüttelte seinen Kopf, wusste das Heero die Bewegung spüren konnte. Er war jetzt gerade nicht in der Lage zu sprechen.

„Er sagte das es auch sein gutes hatte das die Sache jetzt aufgeflogen war. Denn jetzt müsste er sich nicht mehr mit mir abgeben."

„Dieses Arsch!" schrie Duo empört auf. Er drückte sich enger an Heero und wuschelte sein Gesicht in dessen Nacken. Er konnte sich gut vorstellen wie Heero sich bei diesen Worten gefühlt hatte. „Was ist dann passiert?" es tat zwar weh, aber jetzt musste die Geschichte auch bis zum Ende erzählt werden.

„Die Presse hatte einen großen Skandal über den sie berichten konnte. Es gab eine Verhandlung. Er wurde schuldig befunden und zu 10 Jahren verurteilt. Und dann, in der Nacht nach der Urteilsverkündung hat er sich selbst getötet. Er hinterließ einen Brief an mich in dem stand das alles meine Schuld wäre."

Heeros Stimme klang unendlich gebrochen und Duo bemerkte das der andere schluchzte und leicht zitterte, so als würde er versuchen möglichst lautlos zu weinen. „Dieses dreimal verfluchte Arschloch!" schrie er seine Empörung hinaus. Wie konnte dieser David es wagen Heero die Schuld an seinem Ende zu geben?

„Aber er hat doch Recht. Wenn ich nichts gesagt hätte..."

„Dann wäre ein verfluchter Drogendealer ungeschoren davon gekommen. Niemand hat ihn gezwungen das Zeug zu verkaufen, oder? Du hast nur deine Arbeit getan!"

Lange Zeit lagen sie einfach nur da. Duo versuchte alles um Heero etwas zu beruhigen. Streichelte ihn, küsste ihn. Doch der andere lag – steif wie ein Brett – in seinen Armen und reagierte nicht.

Doch dann, nach elendig langen Minuten hörte das leise Schluchzen auf und Heero sagte in einer fast kalten Stimme, „Also Duo, was willst du von mir?"

Diese Frage überraschte Duo dermaßen das er nur, „Was meinst du damit?" stammeln konnte.

„Lass uns doch einfach mit offenen Karten spielen. Warum sollte jemand wie du sich mit mir abgeben? Ich warne dich gleich, mein Notebook ist sicherer als Fort Knox."

Für einen Moment war Duo vollkommen geschockt. Wie konnte Heero nur so etwas andeuten? Er wollte fast schon ärgerlich aufbrausen als er sich selbst stoppte. Nach dem was er jetzt über Heeros Vergangenheit wusste war es da ein Wunder das der andere Angst hatte wieder ausgenutzt zu werden? „Heero, ich bin nicht David. Warum ich mich mir dir abgebe? Ganz einfach, weil ich auf dich steh. Es knistert zwischen uns, ich kann kaum meine Finger von dir lassen. Ich..."

„Ach komm Duo, hör auf. Ich bin eine graue Maus, das weiß ich selbst. Ich bin eine Niete im Bett. Du kannst doch an jedem Finger zehn andere haben die besser sind als ich."

„Verdammt was redest du da für einen Unsinn? Niete im Bett? Hast du vergessen was die letzten zwei Nächte passiert ist?"

„Nein. Du musstest mich fesseln damit es überhaupt klappt. David hat auch immer gesagt das ich..."

Und plötzlich wusste Duo worum es hier ging. Er erinnerte sich wieder daran wie Heero gesagt hatte das er noch nie Glück mit Sex gehabt hatte. Wahrscheinlich war es nie gut zwischen David und Heero gelaufen und der junge Staatsanwalt gab alle Schuld dafür sich.

„Was hat David gesagt?"

„Das ich eine Niete im Bett bin."

Duo zog an Heeros Schultern, zwang den anderen sich auf die andere Seite zu drehen, sein Gesicht zu ihm zu wenden. Jetzt konnte er im fahlen Licht des Schlafzimmers erkennen das Heero ganz geschwollene Augen hatte. „Und du glaubst diesem Arschloch?" fragte Duo.

„Aber..."

„Nichts aber. Wenn es zwischen zwei Leuten im Bett nicht besonders toll läuft dann ist das meist nicht die Schuld von nur einem. David hat nie wirklich etwas an dir gelegen, wahrscheinlich ist das der Grund, es liegt nicht an dir. Ja, du bist vielleicht etwas unerfahren und deshalb vielleicht manchmal ungeschickt. Aber das bedeutet nicht das du eine Niete bist. Und ja ich hab dich gestern gefesselt damit du dich entspannst. Aber auch das hat nichts mit ‚Niete' zu tun. Im Gegenteil es war eines der heißesten Dinge die ich je erlebt hab. Und ich weiß das du es auch genossen hast."

Ein Rotschimmer überzog automatisch Heeros Gesicht. Duo musste sich sehr zurückhalten um jetzt nicht zu lachen. „Glaubst du, es wäre ähnlich gewesen wenn David das getan hätte?"

Erschrockene Augen und ein vehementes Kopfschütteln waren Antwort genug für Duo. „Siehst du. Vielleicht lag es ja an David und nicht an dir," Duo versuchte so ruhig wie nur möglich zu bleiben aber wenn dieses Arschloch noch leben würde, dann hätte Duo ihm liebend gerne zusammengeprügelt. So eine unglaubliche Wut empfand er ihm gegenüber. „Ich will dich," fügte er noch hinzu.

„Aber für wie lange? Wann wirst du mich über haben Duo? Morgen? Oder erst nächste Woche?"

„Moment mal, wie meinst du das?" brauste Duo dann doch auf.

Heero drehte sich wieder von ihm weg. „Ich kenn deinen Ruf Duo. Und es ist in Ordnung. Nur sag mir rechtzeitig wenn du mich leid bist. Ich will mich nicht lächerlich machen."

„Meinen Ruf? Verdammt Heero was hat Wufei dir alles erzählt?"

„Nicht nur Wufei," kam es gepresst zurück.

Duo war kurz davor laut aufzuschreien. Aber er würde nicht wütend werden, Heero konnte – würde – das sicher missverstehen. „Oh mann. Das sind doch alles nur Geschichten. Ich flirte für mein Leben gern, das bedeutet nichts. Gar nichts. Noch nicht mal mit jedem Zehnten geh ich tatsächlich aus. Und mit noch weniger läuft dann was. Mein Ruf, das sind doch alles nur Klatschgeschichten."

Verdammt wie sollte er Heero nur klar machen was er wirklich von ihm wollte. Sicher, da war diese fast unheimliche Anziehungskraft zwischen ihnen, aber das war ja nicht alles. Bei weitem nicht. Nur wie etwas erklären das er selbst kaum begriff? „Heero weißt du was ich wirklich will?"

Ein Kopfschütteln antwortete ihm.

Duo rückte wieder ganz dicht an den anderen heran und flüsterte in sein Ohr. „Ist dir aufgefallen wie wir gestern zusammen gearbeitet haben? Bei dem Anschlag und später beim kochen? Wir waren wie ein eingespieltes Team, haben uns auch ohne Worte verstanden, haben uns ergänzt. Wie Partner."

„Ja," kam die einsilbige Antwort.

Duo küsste wieder Heeros Nacken. „Dieses Gefühl will ich Heero. Und glaub mir, das bekommt man nicht bei einem bedeutungslosen One-Night-Stand."

Heero drehte sich wieder zu ihm hin. Er sah ihn mit großen Augen an und Duo meinte Erkenntnis in ihnen zu lesen. Duo beugte sich vor und küsste den anderen sanft aber eindringlich auf den Mund. Dann zog er sich kurz zurück und fragte, „Verstehst du was ich damit sagen will?"

Heero nickte und mit einer plötzlichen Bewegung war er es der Duo küsste. Duo seufzte glücklich in den Kuss hinein. Sie hatten einen weiteren Schritt, eine weitere Hürde genommen. Nichts würde sie mehr aufhalten das gewünschte Ziel zu erreichen.

Ohne den Kuss zu brechen, zog er Heero auf sich drauf. So lagen sie eine Weile da und küssten sich. Duo streichelte langsam über Heeros Rücken, sanft, nicht fordernd. Diesmal würde er Heero das Tempo, eigentlich alles bestimmen lassen. Da waren immer noch diese schrecklichen Selbstzweifel in dem jungen Staatsanwalt. Es würde sicher noch dauern bis sie die gemeinsam ausgemerzt hatten, aber es war wichtig. Duo wollte das Feuer in Heero befreien, wollte das er sich nie wieder hinter seine Mauer zurück zog. Dafür würde er alles tun.

Er nahm sich eine Hand von Heero und führte diese zu seinem Brustkorb, zeigte dem anderen wo er gestreichelt werden wollte. Und Heero verstand. Langsam aber bestimmt begann der junge Staatsanwalt damit Duos Oberkörper zu liebkosen. Platzierte überall feuchte Küsse während seine Hände auf Wanderschaft gingen.

Duo lag stöhnend auf dem Bett und drückte seinen Rücken durch. Hin und wieder zeigte er dem anderen durch kleine Gesten wo er gestreichelt werden wollte, aber ansonsten verhielt er sich vollkommen passiv. Wollte diesmal den anderen nicht mit seinem Verlangen überrollen.

Die Küsse und Berührungen zeigten ihre Wirkung. Duo war mehr als erregt, versuchte sich an Heero zu reiben. Sich dadurch etwas Erleichterung zu verschaffen.

Ein komisches Geräusch ertönte, es schien eine Art Kichern zu sein und von Heero zu kommen. Dieser biss leicht in Duos linke Brustwarze und genau in dem gleichen Moment umschloss eine Hand Duos Penis. „Oh Gott," stöhnte Duo und wand sich wie wild auf dem Bett.

Heero kicherte weiter, Duo konnte das Vibrieren davon genau spüren. Ebenso wie die Finger die mit seinem Penis spielten. Sie drückten und streichelten und Duo konnte kaum mehr geradeaus denken. Unkontrolliert begann er damit in die Hand die ihn umklammerte zu stoßen. Er würde platzen wenn nicht bald etwas geschah. „Verdammt Heero, ich will dich."

Heero hielt auf der Stelle in seinen Bewegungen inne. Die warme Hand verließ Duos Erregung und dieser stöhnte vor Verlust.

„Was soll ich tun?" fragte Heero.

Duo stöhnte wieder. Dann schnappte er sich eine Hand von Heero und zog sie in Richtung Nachttisch. „Nimm das Gleitgel. Ich will dich in mir haben," befahl Duo. Soviel zu seiner Idee passiv zu bleiben.

Heero zögerte kurz, rollte sich dann aber zur Seite und griff doch zu der so dringend benötigten Tube. Augenblicklich rückte Duo sich etwas zurecht. Er zog seine Knie an und stellte seine Füße auf dem Bett ab, spreizte dabei seine Beine.

Heero drehte sich wieder zu ihm, nahm mit Erstaunen zur Kenntnis das sich Duo derart anbot. Eine Hand umschloss Duos linkes Knie und während sich Heero wieder zurecht legte, küsste er sich langsam die Innenseite von Duos Oberschenkel entlang.

Duo drückte seinen Kopf in die Kissen und stöhnte tief. Sein Unterkörper stieß immer wieder empor, er konnte kaum noch ruhig bleiben. „Heero, nun mach schon," flehte er. Das hier war die reinste Quälerei.

Als Heeros Mund endlich Duos Hoden erreichte, und Duo bei der Berührung schon wieder in die Luft stoßen wollte, umschloss ein Arm seinen Unterkörper und hielt in nach unten gedrückt. Im nächsten Moment spürte er dann auch schon wie einer von Heeros Fingern an seiner Öffnung war. Duo stöhnte und biss sich in den Handkanten. Dann drang der Finger in ihm ein. Langsam und gründlich schien er ihn zu erforschen. Zu langsam für Duos Geschmack. „Verdammt Heero mach schon," spornte er den anderen wieder an.

Eine feuchte Höhle umschloss in diesem Moment Duos Penis. Oh Gott. Wie kam Heero nur auf die Idee eine Niete im Bett zu sein? Duo starb hier gerade tausend kleine Tode. Er war so auf die Zunge konzentriert die sich an seinem Penis rieb, das er gar nicht mitbekommen hatte das Heero weitere Finger in ihm schob. Er bemerkte dies erst, als sie alle aus ihm verschwanden.

Heero schob sich etwas höher, ihre Köpfe waren sich jetzt wieder in Kuss Nähe. Und das taten sie auch, während Heero seinen Penis an Duos Öffnung positionierte. Dann ergriff er Duos Hüften und schob sich vor, schob sich in Duo hinein.

Oh Gott, das Gefühl war einfach der Wahnsinn. Duo hielt fast dem Atem an. Aber es ging ihm nicht schnell genug, er wollte das Heero vollkommen in ihm drin war, wollte alles von dem anderen spüren. Und so umschlang er den wunderschönen Körper über sich mit seinen Armen und seinen Beinen. Zog ihn noch dichter an sich und mit einem Ruck schob er Heeros Unterleib in sich.

Heero stöhnte erstaunt auf. Verwirrt blickte er in Duos Augen, hielt sogar mit seiner Bewegung inne. Das wollte Duo nun auf keinen Fall. Er platzierte einen schnellen Kuss auf die Lippen des anderen und dann begann er sich hin und her zu bewegen. Er war unter Heeros herrlichem Gewicht gefangen, wurde in die Matratze gedrückt, aber er schaffte es trotzdem sie beide etwas zu bewegen.

Heero schien sein Bedürfnis zu verstehen und dann begann der junge Staatsanwalt damit einen Rhythmus aufzubauen. Er zog sich aus Duo zurück um dann wieder vorzuschießen.

Die Gefühle die dabei Duos Körper durchzuckten waren nicht zu beschreiben. Es war mehr als wunderbar. Dann bei einem weitern Stoß traf Heero Duos Prostata und Duo wurde wild. Das wollte er wieder und wieder. Er verschränkte seine Füße hinter Heeros Rücken und bei jedem Stoß des anderen schob er mit aller Macht nach. Seine Hände krallten sich fast in Heeros Haaren fest, während Heeros Hände von seiner Hüfte zu seiner Erregung wanderten und mit dem pumpen begannen.

Heeros Atem rasselte und schnaubte und Duo meinte seinen Namen zu hören, wieder und wieder. Aber das war ihm jetzt egal. Er wollte... Er musste...

Plötzlich versteifte sich Heero hielt in all seinen Bewegungen inne. Duo wollte schon protestieren als er spürte wie sich Heero in ihm ergoss. Dieses unglaubliche Gefühl zusammen mit den pumpenden Händen ließen auch Duo kommen. „JAAAAAA!" schrie er in voller Lautstärke und kümmerte sich einen Dreck darum wer das alles hören könnte oder nicht. Die Welle des Orgasmus ließ ihn höher fliegen als je zuvor. Er umklammerte Heero erneut zog ihn so dicht es ging an sich während er sich in Heeros Hand ergoss.

Als sie beide sich endlich beruhigt hatte, wollte Heero sich wieder zur Seite drehen. Aber Duo lies das nicht zu. Er klammerte weiter und hielt den anderen fest in seinen Armen umschlossen während er langsam wieder in den Schlaf driftete. Er würde Heero nie mehr loslassen.