Titel: The Big Easy
Autor: Laren
Disclaimer: Ich besitze weder Rechte an Gundam Wing noch an dem Film der Pate für diese Geschichte stand.
Und ich gedenke auch keinen müden Pfennig mit diesem Geschreibsel zu verdienen.
Betadank: Zanna, die beste der besten, auch wenn sie vergisst mir das doc zu schicken ‚g'

So, ich hoffe das ist schnell genug für euch. Viel Spaß bei diesem Kapitel


Duo wurde zusammen mit dem Rest der Gruppe in den Gerichtssaal geführt. Sie waren vielleicht 20 Männer, die alle gleich dem Richter vom Dienst zur Anklageerhebung vorgeführt werden würden. An einer langen Kette aneinander gefesselt betraten sie den Raum und wurden von den Ordnungsmännern auf die Anklagebänke gesetzt.

Duos Augen wanderten durch den Gerichtssaal, er fragte sich fast abwesend welcher der Richter heute wohl Dienst hatte und ob es jemand war den er besser kannte. Vorne am Tisch der Verteidiger konnte er das schimmernde Haar von Zechs Marquise erkennen. Er wunderte sich, welchen Gefallen dieser Howard wohl noch schuldete dass er sich mit so einem kleinen Fall wie dem seinen abgab. Nun, zumindest klein für einen Staranwalt wie Zechs es war. Normalerweise verteidigte er eher die Creme de la Creme der Stadt und keinen einfachen Polizisten.

Sie hatten nur für ein paar kurze Minuten miteinander über den Fall reden können, aber das war in Ordnung, schließlich hatte Howard Zechs über alles Wichtige informiert und eigentlich ging es jetzt nur darum eine möglichst geringe Kaution durchzuboxen. Der Rest würde in der eigentlichen Verhandlung geschehen. Und bis dahin würde ihnen hoffentlich noch ein Ausweg aus dieser Scheißsituation einfallen. Duo hoffte das zumindest sehr.

Als Duos Blick abwesend auch den Tisch der Staatsanwaltschaft streifte, da glaubte er zunächst sich zu irren. Anders konnte es nicht sein. Da saß Heero! Doch dann schaute der Staatsanwalt zu ihm hin und wenn Blickte töten könnten, dann wäre Duo sofort umgefallen. Heeros Augen leuchteten nicht mehr, sie funkelten nur noch vor Abscheu!

Und in genau dem Moment ging Duo auf das Heero derjenige war der gegen ihn Anklage erheben würde. Er keuchte. Das durfte doch nicht wahr sein. Wieso tat Heero so was? Er war verzweifelt als ihm aufging wie die Sache für Heero aussehen musste. Verdammt, er war schließlich in flagranti erwischt worden! Da gab es kein herumdiskutieren. Und er wusste genau was dies für Heero bedeutete. Das war doch der eigentliche Grund für ihn gewesen überhaupt erst aus dem Witwen- und Waisenfond aussteigen zu wollen.

Duo spürte den unbändigen Drang zu dem anderen hinzulaufen, ihn in die Arme zu nehmen und ihm zu erklären das alles gar nicht so war wie es aussah. Aber wie sollte er das anstellen? Er war gefesselt und jede unerlaubte Bewegung könnte ihm als Flucht- oder Angriffsversuch ausgelegt werden. So blieb ihm nichts anderes übrig als Heero intensiv anzuschauen und zu hoffen dass sich seine Gedanken zum anderen übertragen würden. Aber angesichts des Deathglares den er als Antwort bekam schien das nicht zu funktionieren. Duo war verzweifelt. Und er wusste nicht einmal was ihn mehr ängstigte, die Verhandlung oder das Heero ihn hasste.

In dem Moment trat der Gerichtsdiener an den Richtertisch und verkündete, „Erheben Sie sich!" und alle im Saal folgten seiner Anweisung.

Durch die Tür die zum Richterzimmer führte trat eine schwarze Frau in Richterrobe die viele verschiedene Akten in der Hand hielt und setzte sich an den Tisch.

„Setzen Sie sich!" befahl der Gerichtsdiener wieder, und mit entsprechend lauter Geräuschkulisse taten dies auch alle. „Den Vorsitz hat die Ehrenwerte Richterin Tucker. Das sind die Beschuldigten Euer Ehren," sagte er und zeigte auf die Anklagebank.

Die Frau begann in ihren Unterlagen zu blättern. Duo kannte sie, hatte schon in einigen Fällen mir ihr zusammen gearbeitet. Wenn er sich recht entsann, dann war sie nicht die schlechteste. „OK, wen haben wir denn heute?" ihre angenehme Stimme erfüllte den Raum während sie kurz eine der Seiten überflog. Dann rief sie einen der Namen auf der Liste auf, „Tibodo!"

Sofort standen zwei Männer auf der Anklagebank auf. Ein Weißer und ein Cajun. Richterin Tucker schaute erstaunt drein.

„Wir haben zwei Tibodo, Euer Ehren. Zwei verschiedene Fälle," erklärte der Gerichtsdiener.

Sie nickte kurz. „Ok, setzten Sie sich wieder. Wir kommen auf Sie zurück." Dabei ließ sie ihren Blick über die Anklagebank fahren. Dann blieben ihre Augen an Duo haften. Sie zeigte auf ihn. „Sie! Sie kommen mir bekannt vor," sie blätterte wieder in ihren Unterlagen und Duo konnte es nicht verhindern das ein leichter Rotschimmer über sein Gesicht huschte während er aufstand. Zu allen andern Punkten kam noch hinzu dass es ihm auch peinlich war hier zu vorgeführt zu werden.

Die Richterin hatte inzwischen seinen Fall in den Akten gefunden und Quergelesen. Dann schaute sie ihn mit einem fast mütterlichen, traurigen Blick an und sagte, „Tut mir sehr leid Sie hier vor mir zu sehen, Lieutenant. Amtsmissbrauch! Bestechung! Haben Sie einen Anwalt?"

Zechs sprang wie auf Stichwort auf, warf in einer eleganten Bewegung seine Haare über die Schulter und antwortete, „Ich bin sein Anwalt, Euer Ehren. Wir verzichten auf Einspruch und plädieren auf 'nicht schuldig'. Wir bitten das hohe Gericht so rasch wie möglich über eine Anklageerhebung zu entscheiden."

Sie schüttelte mit ihrem Kopf während sie ihren Kalender durchblätterte. „Der 22te ist der nächste freie Termin."

Zechs gab ein kleines Schnauben von sich und sprach mit empörter, vorwurfsvoller Stimme, „Euer Ehren. Jeder Tag den mein Klient vom Dienst suspendiert ist, schadet seinem guten Ruf. Und behindert die laufenden Ermittlungen in einigen Mordfällen mit denen Lieutenant Maxwell betraut ist."

Sie blickte noch einmal in ihren Kalender und seufzte. „Na schön, na schön. Sie bekommen übermorgen einen Termin, allerdings bei Richter Garrison. Wenn die Staatsanwaltschaft dem zustimmt?"

Heero zuckte fast zusammen, so als wenn er mit seinen Gedanken weit weg gewesen wäre. Dann stand er auf und warf Duo noch einen weiteren vernichtenden Blick zu bevor er sagte, „Natürlich Euer Ehren, uns ist das Recht." Dann räusperte er sich, „In Anbetracht der Schwere der Beschuldigung gegen einen Angehörigen des öffentlichen Dienstes fordert die Staatsanwaltschaft eine Kaution von 500 000 Dollar."

Ein Raunen ging durch den Gerichtssaal. Und Duo musste schwer schlucken. Was hatte Heero vor? So eine Summe, das würde er nie aufbringen können. Verdammt das waren mehr als 10 Jahresgehälter! Was wollte Heero damit erreichen? Das er bis zur Verhandlung in Haft blieb? Er sah den unausgesprochenen Abscheu in Heeros Augen lodern und musste einsehen dass genau dies wohl von Heero gewollt war. Duo schüttelte den Kopf, er konnte nicht glauben wie furchtbar schief alles gelaufen war. Wenn er doch nur eine Zeitmaschine hätte um wieder zu heute Morgen zurückzugehen, heute Morgen als noch alles in Ordnung gewesen war.

„Eurer Ehren!" warf Zechs zutiefst empört ein. „Der Beschuldigte ist seit über elf Jahren im Polizeidienst und bisher nur durch Belobigungen aufgefallen. Und er hat sehr enge familiäre Beziehungen hier in der Stadt."

Richterin Tucker mustere Duo noch einmal von oben bis unten, dann nahm sie ihren Hammer zur Hand, schlug kräftig und verkündete, „Die Kaution wird auf 500 Dollar festgesetzt!"

Duo fiel ein Stein vom Herzen. Das bedeutete er würde bis zur Verhandlung frei sein. Das war gut, er glaubte nicht dass es für seine Nerven zuträglich gewesen wäre ein paar Tage im Knast zu sitzen. Die paar Stunden in Gefangenschaft hatten ihm schon fast den Rest gegeben. Er brauchte jetzt frische Luft und freien Raum um sich um über die ganze Scheiße und eine mögliche Lösung nachzudenken. Er warf Heero ein kleines Siegerlächeln zu.

Der Antwortblick hätte ihn fast erdolcht. Doch bevor sie ihren Krieg der Blicke fortführen konnten rief die Richterin, „Und nun zu Tibodo, Andre." Und Duo wurde von einem der Wächter von der Kette befreit und nach draußen zur Seite geführt, dicht gefolgt von Zechs.

Im Nebenraum hinterlegte Zechs die Kaution bei einer Angestellten des Gerichts, Duo musste ein paar Dokumente unterschreiben und schon war er ein freier Mann. Zumindest bis zur Hauptverhandlung in zwei Tagen. Bei dem Gedanken musste Duo wieder schwer schlucken.

Dann spürte er Zechs Hand auf seiner Schulter und ließ sich fast widerstandslos aus dem Raum hinaus führen. Kaum hatten sie den großen Flur erreicht, da hielt Zechs sie beide an. „Der Kleine will sie unbedingt drankriegen," sagte Zechs in einem Tonfall der so gar nicht zu seinem eleganten Äußeren passte. „Lassen Sie mich doch einen Deal aushandeln. Das wäre für alle Beteiligten das Beste."

„Ich werde keinen Kollegen verpfeifen," zischte Duo empört.

Zechs rollte mit den Augen. „Ich mein doch nicht so einen Deal."

Während ihrer fast hitzigen Unterhaltung gingen die beiden in Richtung Ausgang. „Was denn dann für einen Deal?"

Zechs seufzte wieder theatralisch. „Indem ich auf 'schuldig' für ungesetzliche Annahme von Vorteilen plädiere. Das ist nur eine Kleinigkeit, wäre für die Staatsanwaltschaft aber trotzdem ein Sieg."

Ein Funken Hoffnung machte sich in Duo breit. Nur eine Kleinigkeit? Er hielt Zechs an dessen Oberarm fest und schaute ihm ins Gesicht, „Ist das nur ein Vergehen?" hakte er nach.

Zechs winkte ab. „Wie gesagt, eine Kleinigkeit. Drei Monate Gefängnis, die Strafe ist vorbei bevor Sie sie überhaupt angetreten haben."

„Verdammt Zechs. Mir darf nichts Schlimmeres als ein Vergehen nachgewiesen werden. Eine solche Verurteilung und ich bin meinen Job los! Was sollte dann aus mir werden? Ich bin Polizist, ich hab nichts anderes gelernt!"

Der Blick den Zechs ihm daraufhin zuwarf schien mehr als deutlich 'das hättest du dir vorher überlegen sollen' auszusagen und Duo wand sich regelrecht unter ihm.

Dann fügte Zechs mit einem tiefen Seufzen hinzu, „Maxwell, die haben eine Videoaufzeichnung von der Aktion in der Sho Bar. Haben Sie schon mal eine Jury gesehen die sich ein Video ansieht? Das ist als würde der Präsident höchstpersönlich als Zeuge auftreten. Dagegen kann ich nichts machen."

„Zechs, ich kann nicht ins Gefängnis," bekräftigte Duo noch mal und folgte dann seinem Anwalt ins freie.

Draußen trennten sich ihre Wege. Aber noch bevor Duo lange überlegen musste was er jetzt tun sollte, da hörte er das Hupen eines Autos. Er blickte überrascht auf und konnte seinen Wagen sehen, der von Trowa direkt vor den Eingang des Gerichtes gefahren worden war. Und obwohl er sich gerade alles andere als gut fühlte, kam trotzdem ein kleines Lächeln auf Duos Gesicht. Zumindest sein Freund hatte an ihn gedacht.

Rasch ging er zum Auto und stieg ohne große Worte auf den Beifahrersitz. Er fühlte sich immer noch sehr durcheinander, um nicht zu sagen zitterig. Da wäre es sicher besser wenn nicht er sich durch den Feierabendverkehr kämpfen musste. Als er sich mit einem Plumps auf dem Beifahrersitz fallen ließ sagte er ein rasches, „Danke."

„Keine Ursache!" war alles was Trowa antwortete bevor dieser losfuhr. Die Fahrt zu Duos Wohnung verlief in ruhigem Schweigen. Duo empfand dies als ganz angenehm. Das letzte was er jetzt gebrauchen konnte waren tausend Fragen zu dieser verflixten Sache. Er hätte eh nicht viel antworten können und seine Gedanken befanden sich immer noch etwas im Schockzustand.

Er versuchte sein Möglichstes all das was heute geschehen war zu begreifen, aber eigentlich sah er vor seinem inneren Auge nur noch das total entsetzte Gesicht von Heero. Der andere hatte so schrecklich verletzt gewirkt. Trotzdem war Duo auch völlig fertig. Wieso musste Heero jetzt gegen ihn kämpfen? Was trieb den anderen dazu?

Zwischen den Erinnerungsblitzen mit Heeros anklagendem Blick mischte sich ebenfalls das was Zechs zu ihrem Abschied gesagt hatte. Duo seufzte, mit dieser verdammten Videoaufnahme schien sein Fall so gut wie verloren zu sein. Aber er weigerte sich standhaft das anzuerkennen. Er würde keinen Deal, welcher Art auch immer machen. Er würde niemanden verraten um seine eigene Haut zu retten. Seine Kollegen, das war fast so was wie seine Familie, die verriet man nicht an die Staatsanwaltschaft. Es musste also irgendwie einen anderen Weg aus dieser Scheiße geben. Es musste einfach!

Beinah unbemerkt hatte Trowa inzwischen das Auto zu Duos Mietshaus gelenkt. Er parkte und immer noch schweigend gingen sie nach oben.

Doch kaum hatten sie die Wohnungstür hinter sich ins Schloss fallen lassen, da drehte Duo sich um und nahm seinen Partner in eine heftige Umarmung. „Danke Tro," murmelte er.

„Wirklich keine Ursache Duo. So und jetzt erzähl mal. Howard war total in Eile und hat im Prinzip nur die Bombe platzen lassen bevor er schon losgestürmt ist um dir deinen Anwalt zu besorgen."

Duo schnappte sich schnell zwei Bier aus der Küche, reichte eines an Trowa weiter und dann setzten sie sich auf die Couch im Wohnzimmer. Ruhig erzählte Duo alles was in der Sho Bar geschehen war.

„Fuck!" war Trowas einziger Kommentar dazu.

Duo nickte zustimmend. „Das kannst du laut sagen. Es war eine Falle, Tro. Die wissen scheinbar von unserem Fond. Und die wollten Howard dran kriegen. Schließlich hat der Besitzer ja explizit nach dem Captain als Kontaktmann gefragt. Ihr müsst echt aufpassen, Tro."

„Keine Sorge!" sagte sein Partner. Und dessen Tonfall drückte auch aus, dass sie über dieses spezielle Thema jetzt nicht mehr reden würden.

Dann berichtete Duo von der Gerichtsverhandlung. Von dem Schock als er Heero als Ankläger sah, von der unglaublichen Kautionsforderung und davon das die Hauptverhandlung schon in zwei Tagen beginnen würde.

Trowa lauschte ruhig. Als Duo endete, drückte er ihm den Oberarm und sagte in seiner ruhigen Stimme, „Nimm es dir nicht so zu Herzen Duo. Das wird schon wieder."

„Aber wieso Heero?" brach es wieder aus Duo hervor.

„Es ist sein Job, Duo. Damit hättest du rechnen müssen." Es schwang ein kleines 'und wir haben dich ja davor gewarnt' in dem Satz mit, aber Duo war dankbar das Trowa es nicht laut aussprach.

Duo schüttelte seinen Kopf, beugte sich dann zur Seite und schnappte sich sein Telefon. Er wählte die Nummer und wartete darauf, dass der Anruf angenommen wurde. Trowa zog seine sichtbare Augenbraun fragend hoch, aber Duo antwortete nicht. Nach dreimal Klingeln wurde abgehoben. „Hey!" sagte Duo, aber sofort hörte er das klicken des Telefonhörers.

„Scheiße! Aufgelegt!" verkündete er und wählte erneut.

Jetzt schien Trowa wirklich neugierig zu sein. „Wen willst du anrufen?"

„Heero!" erwiderte Duo.

Sofort beugte sich Trowa zur Seite und klaute einem völlig überraschten Duo das Telefon aus der Hand. Mit einem klick auf die 'No' Taste beendete Trowa das Gespräch bevor es beginnen konnte. „Bist du wahnsinnig?" herrschte er Duo an.

Duo schaute vollkommen aus der Fassung gebracht zu seinem Freund. „Was machst du da Trowa?" fragte er.

„Dir deinen Arsch retten! Du kannst doch jetzt nicht Heero anrufen!"

„Wieso nicht? Verdammt, ich muss ihm doch alles erklären. Du hättest sein Gesicht sehen sollen, seine Augen. Er hasst mich jetzt, Trowa. Das kann ich doch nicht so im Raum stehen lassen!"

Trowa schmiss das Telefon in die Ecke und ergriff Duos Schultern und schüttelte sie ein wenig. „Verdammt Duo! Was willst du denn erklären? Du wurdest in dieser Bar in flagranti erwischt. Da gibt es nichts zu erklären. Und Heero ist der Ankläger in diesem Fall. Was glaubst du wird passieren, wenn du versuchst ihn außerhalb des Gerichtssaals zu kontaktieren? Das kann dir als versuchte Einflussnahme ausgelegt werden. Hast du noch nicht genug Ärger am Hals?"

Das machte ja alles unheimlich viel Sinn, aber im Moment sah Duo nur die schrecklich toten Augen von Heero vor sich und wollte irgendwie den Schmerz aus ihnen vertreiben. „Aber ich muss doch… Verdammt… Heero wird glauben das ich ihn ausnutzen wollte."

„Ja, das wird er. Aber es gibt in diesem Moment nichts – und ich wiederhole mich gerne: NICHTS – was du dagegen unternehmen kannst! Bis nach der Verhandlung darfst du keinen Kontakt zu Heero aufnehmen. Egal welcher Art. Das wird dich – das kann euch beide – in Teufelsküche bringen. Sei einmal in deinem Leben vernünftig und renn nicht mit dem Kopf gegen die Wand!"

Echte Verzweiflung hatte Duo ergriffen. „Aber was soll ich dann tun? Verdammt Trowa, ich will nicht das es zu Ende ist mit Heero, dazu ist er mir zu wichtig."

Trowa seufzte tief. „Einen Schritt nach dem nächsten, Maxwell. Einen Schritt nach dem nächsten. Du hast im Moment ein viel wichtigeres und dringenderes Problem. Versuch diese leidige Anklage hinter dich zu bringen. Wenn es dir gelingen sollte nicht verurteilt zu werden, dann kannst du versuchen alles mit Heero zu klären. Nicht früher. Alles steht und fällt mit dieser Verhandlung."

Duo nickte. Ja, diese Verhandlung würde wirklich über alles entscheiden. Über sein Leben, seinen Beruf und seine Liebe. Vielleicht hatte Trowa ja Recht. Er sollte sich jetzt erstmal darauf konzentrieren. Sollte er verlieren, dann würde sowieso nichts mehr eine Rolle spielen, denn er bezweifelte stark dass Heero ihn als verurteilten Straftäter auch nur noch ein zweites Mal ansehen würde.

„Oh Fuck!" fluchte Duo noch mal. „Wieso musste diese Scheiße ausgerechnet mir passieren?"

Trowa ließ seine Schultern los und nahm ihn in eine heftige Umarmung. Minutenlang saßen sie einfach nur so da.

Dann befreite sich Duo und setzte sich wieder aufrecht hin. „Ok, dann werde ich die Verhandlung wohl gewinnen müssen."

Trowa zog wieder seine Augenbraue hoch. „Hast du schon eine Idee?"

„Ich weiß nicht. Zechs ist sich sicher dass er die meisten Zeugenaussagen durch den Wolf drehen kann. Das größte Problem ist die Videoaufzeichnung. Wie auch immer, mir wird was einfallen müssen."

„OK, soll ich dir bei was helfen?"

Duo schüttelte vehement den Kopf: „Vielen Dank, aber nein Danke. Was du nicht weißt, kann auch nicht gegen dich verwendet werden."

„Also hast du schon eine Idee?" mutmaßte Trowa.

„Vielleicht. Aber wie gesagt, du bist zu sehr im Schussfeld. Wenn die hinter Howard her sind und mich erwischt haben, dann kann es sein das sie dich jetzt auch im Visier haben, also mach einfach nur deinen Job und halt dich so bedeckt wie möglich."

Duo konnte an Trowas Gesichtsausdruck erkennen dass dies seinem Partner gar nicht passte, aber sie beide wussten das es die beste Lösung war. Sie umarmten sich noch einmal zum Abschied und dann ging Trowa. Ließ Duo allein in seiner Wohnung.

Das Telefon lag auf dem Sofa, schien ihn dazu verführen zu wollen Heero doch anzurufen, aber Duo blieb stark. Er trank mit einem Zug sein Bier aus und schlurfte ins Bett. Mit Ali im Arm lag er noch eine lange Weile wach und dachte darüber nach was er jetzt tun sollte.