Titel: The Big Easy
Autor: Cyrrer aka Laren
Disclaimer: Ich besitze weder Rechte an Gundam Wing noch an dem Film der Pate für diese Geschichte stand.
Und ich gedenke auch keinen müden Pfennig mit diesem Geschreibsel zu verdienen.
Betadank: Zanna, die mich ab morgen für länger besucht jubel froi und konfetti werf

Tja, was bleibt mir übrig als euch viel Spaß mit dem neuen Kapitel zu wünschen? (und zu sagen das der nächste Teil von Rollenspiel in Arbeit ist)

Oh und ich habe gesehen das ich mit ‚Galu' und ‚Krieger des Wahnsinns' zwei neue Fans hab. Schön das euch diese Geschichte – bzw. meine Geschichten auf – gefallen. Aber ich mach ja auch gern Eigen-Werbung und weise euch deshalb mal auf das FF-Archiv von ‚www. Yaoi. de' hin. Dort könnt ihr unter meinem Namen ‚Laren' noch etliche andere Geschichten finden. Und außerdem schreibe ich zusammen mit Zanna als ZaLa (bzw. ZaLa-WM hier) auch GW stories. Viel Spaß beim lesen….


Heero hatte sich in sein Bett verkrochen, tief in die Decke gewühlt und das Kissen an sich gedrückt lag er da. Noch immer versuchte er zu verstehen was heute alles passiert war. Hoffte inständig dass alles nur ein schlechter Traum gewesen wäre und er bald aufwachen würde.

Aber er wusste dass dies eine vergebliche Hoffnung war. Alles war tatsächlich passiert. Er hatte gesehen wie Duo sich hatte bestechen lassen. Er fühlte sich vollkommen verraten. Erst gestern hatten sie noch über die ganze Brannagh Geschichte geredet. Erst gestern hatte Duo ihn deswegen getröstet.

Es war alles Lüge gewesen. Genau wie Duos Beteuerungen. Vielleicht hatte der Langhaarige tatsächlich mehr von ihm gewollt als nur schnellen Sex. Aber sicher keine Beziehung. Irgendwie, auf irgendeine Art und Weise hatte sich Maxwell durch ihr Zusammensein einen Vorteil verschaffen wollen. Anders konnte Heero das nicht interpretieren. So musste es gewesen sein und er war wieder auf die schönen Worte eines Casanovas hereingefallen.

Heero schüttelte über sich selbst den Kopf. Wie hatte er es nur zulassen können, sehenden Auges in diese Falle zu treten? Hätte ihm die Geschichte mit David nicht Warnung genug sein müssen? Aber nein, kaum tauchte so ein gut aussehender Typ auf und flirtete mit ihm und schon warf er sämtliche Vorsicht über Bord. Warum hatte er es nicht sein lassen? Oder es wenigstens auf den Sex beschränkt? Wieso musste er Gefühle opfern? Wie dumm konnte er nur sein?

Heero hoffte nur inständig das Wufei niemals dahinter kommen würde. Sein Job und seine blütenreine Weste waren alles was ihm noch geblieben war, das durfte nicht durch seine Schwäche für Duo gefährdet werden.

Heero knurrte bei dem Gedanken an die Verhandlung heute Nachmittag. Maxwell hatte es tatsächlich geschafft mit einer lächerlich geringen Kaution davonzukommen. Wie konnte die Richterin das nur auf 500 Dollar festsetzen? Das war für Heero fast ein Schlag unterhalb der Gürtellinie gewesen. Wo er doch für Wufei eine besonders hohe Kaution hatte herausschlagen sollen. Jetzt war Duo auf freien Fuß und konnte nicht in Haft weichgekocht werden.

Besonders das siegessichere Grinsen auf Maxwells Gesicht als die Summe bekannt gegeben wurde hatte Heero fast zur Weißglut getrieben. Wufei hatte ihn zwar nach der Verhandlung gesagt dass dies nicht so schlimm sei, und dass bei Richterin Tucker damit zu rechnen gewesen wäre, aber es nagte dennoch an Heeros bereits stark angefressenem Selbstbewusstsein. Er hätte so gern heute schon einen kleinen Sieg errungen.

Aber zumindest wusste er jetzt dass mit Duos Anwalt nicht zu spaßen war. Wufei hatte ihm nach der Verhandlung einige Fakten zu Zechs Marquise verraten. Das würde nicht einfach werden, auch nicht mit all ihren Beweisen. Natürlich stellte sich die Frage wie sich ein kleiner Polizist wie Maxwell einen Staranwalt wie Marquise überhaupt leisten konnte. Heero knurrte wieder. Das wurde garantiert auch von dem Schwarzgeld bezahlt! Nur nachweisen konnten sie es nicht.

Auf jeden Fall schienen sie mit ihrer Verhaftung in ein riesiges Schlangennest gestoßen zu haben. Heero hoffte das sie den größten Teil der Korruption würden ausräuchern können. Dann wäre die ganze Sache wenigstens zu einem gut gewesen.

Er kuschelte sich noch tiefer an das Kissen, atmete tief ein. Es war fast beruhigend hier zu liegen. Dann ging ihm auf, dass an dem Kissen noch Duos Duft von gestern Nacht hing. Mit einem lauten Grummeln schleuderte Heero das Kissen aus dem Bett. Soweit kam es noch, dass er sich von Maxwells Geruch beruhigen ließ!

Tränen stiegen ungewollt in Heeros Augen und er tat sein bestes um sie wegzublinzeln. Er fühlte sich so verraten. Und so unsicher. Und so absolut wütend! Das schlimmste war fast gewesen den verzweifelten Ausdruck auf Maxwells Gesicht zu sehen als sie sich im Gerichtssaal das erste Mal begegnet waren. Heero hätte schwören können das dieser Ausdruck echt war. Maxwell war ein verdammt guter Schauspieler, das musste Heero ihm lassen.

Und dann, kurz nachdem er nach Hause gekommen war, da hatte sein Telefon geklingelt. Heero hatte die Stimme sofort erkannt und aufgelegt. Was hatte Maxwell mit diesem Anruf nur bezweckt? Er musste doch wissen das dies verboten war. Und was sollte das überhaupt bringen? Es gab nichts mehr zwischen ihnen zu bereden. Alles was noch zu sagen war, würde in der Verhandlung gesagt werden. Wie konnte Maxwell es nur wagen und ihn anrufen?

Und noch schlimmer, wieso hatte er es nur einmal versucht? Heero wollte es sich selbst kaum eingestehen, aber dies ärgerte und enttäuschte ihn sogar noch mehr. War er Maxwell nicht mehr wert als einen lausigen Versuch? Heero schüttelte ungeduldig den Kopf. Nein, er würde diesen Gedanken jetzt sicherlich nicht weiter verfolgen. Er hatte schon genug Probleme. Und er würde sich sicher nicht von seinen Prioritäten abbringen lassen.

Heero wühlte sich noch tiefer in die Decke, schlang seine Arme um sich selbst. Er sehnte sich genau in diesem Moment nach einer Schulter an der er sich anlehnen könnte. Er brauchte einen Freund, einen Vertrauten, irgendjemand der ihm zuhörte, ihn trösten konnte. Aber hatte keine Freunde und der einzige Mensch dem er in den letzten Jahren sein Vertrauen geschenkt hatte, hatte ihn verraten. Und auch dafür würde Maxwell bezahlen. Wie konnte er ihn nur erst dazu bringen ihm zu vertrauen und dann dieses Vertrauen mit Füßen treten?

Heero schluchzte auf. Nein, er würde jetzt nicht weinen. Nicht wegen Maxwell. Das war er nicht wert. Duo zählte nicht, nur seine Mission war wichtig. Er würde weiter gegen die Korruption kämpfen, all sein Sinnen und Trachten auf seine Arbeit richten. Er hatte doch alle Beweise die er brauchte, er wusste doch genau das er nicht dafür gedacht war auch privat einmal Glück zu haben. Glück war für die anderen bestimmt. Nicht für ihn.

Und er würde sich von der Sache mit Maxwell garantiert nicht derart runterziehen lassen. Was war schon zwischen ihnen gewesen? Zwei Nächte mit heißem Sex. Mehr nicht. Kein Grund also um hier Trübsal blasend im Bett zu liegen.

Heeros Gedanken drehten sich im Kreis, aber es gab nichts was er dagegen unternehmen konnte. Er hoffte nur dass der Schlaf bald kommen würde. Und dieser ihm das ersehnte Vergessen bringen würde. Morgen würde er die Arbeit von Marquise studieren und weiter die Verhandlung gegen Maxwell vorbereiten. Er würde Wufei stolz auf sich machen und diesen korrupten Bullen hinter Gitter bringen.

Und er würde sich nicht weiter darum kümmern, das sich sein Herz bei diesem Gedanken fast schmerzhaft zusammen zog. Gefühle waren irrelevant. Und er würde Maxwell keine Träne nachweinen. Ganz sicher nicht.


Es war kurz vor Geschäftsschluss als ein später Kunde auf einen kleinen Elektronikhandel zuhumpelte. Seine Kleidung und seine Frisur wirkten als wäre er in den späten Siebziger Jahren stecken geblieben. Sein Pullover war giftgrün und er hatte einen riesigen Schnurbart. Ein Haufen unordentlicher schwarzer Locken lugte unter einer tief sitzenden Mütze hervor. Eine riesige Sonnenbrille, die zu dieser Tageszeit nicht mehr wirklich nötig war, vervollständigte das Bild.

Der Mann betrat den Laden. Sein rechtes Bein zog er deutlich nach und auch mit seiner Schulter schien etwas nicht zu stimmen, sie hing etwas herunter und er hatte seine andere Hand dorthin verkrampft.

Der Mann schlurfte zum Verkaufstresen und einer der Verkäufer sprach ihn freundlich an. „Guten Tag, kann ich Ihnen mit etwas dienen?"

Der Mann stützte sich an den Tresen und dann antwortete er mit einer sehr leisen und rauchigen Stimme, „Ja, Mann. Ich habe angerufen, wegen dem Al-Nico-Magneten."

Der Verkäufer erlaubte sich ein kleines Lächeln. „Stimmt ja. Den habe ich bereit gelegt" Dann beugte er sich zur Seite und holte einen etwa ziegelsteingroßen Magneten mit Haltegriff hervor. Das Teil war nicht gerade klein und es gab einen hörbaren Rums als er es auf dem Tresen ablegte.

„Sie tragen doch wohl keine von diesen Quarzuhren?" fragte der Verkäufer besorgt.

Der Mann mit der Sonnenbrille entgegnete vollkommen perplex, „Was?"

„Der Magnet ist sehr stark. Wenn Sie eine Quarzuhr tragen, dann könnte diese durch das Magnetfeld beschädigt werden," erklärte der Verkäufer behilflich.

Der Mann schnaubte nur verächtlich und griff sich den Magneten. „Ey Mann ey. Ich kann mich doch nicht um irgendwelche Uhren kümmern," grummelte er vor sich hin.

Der Verkäufer sah ein das seine Hilfsbereitschaft bei diesem Kunden reine Verschwendung war und zuckte nur mit den Schultern. „Das macht dann 1,83 Dollar," erklärte er.

Der Mann schob ihm zwei Dollarscheine in die Hand, nuschelte etwas das sich wie ‚Stimmt so' anhörte, schnappte sich die Rechnung und schlurfte dann aus dem Laden.

Der Verkäufer sah ihm noch für einige Sekunden nach. Als ihm das Geld in die Hand gedrückt wurde hatte er bemerkt das der Kunde Handschuhe trug – sehr ungewöhnlich für diese Jahreszeit. Und er fragte sich kurz was der komische Typ wohl mit dem Magneten vorhatte. Aber schon wenige Momente später hatte er ihn auch schon wieder vergessen. Dies war immerhin New Orleans, da gab es an jeder Ecke verrückte Käuze.


Der Mann schlurfte im Geschäftsviertel herum. Dabei hielt er den Magneten am Haltegriff und schwenkte ihn hin und her, fast als wenn es sich dabei um eine Handtasche handeln würde.

Inzwischen war es dunkel geworden, und dieser Teil der Stadt so gut wie ausgestorben. Die Menschen hielten sich jetzt eher in der Nähe von Restaurants und Clubs auf, und nicht hier bei all den geschlossenen Geschäften.

Der Mann schlenderte noch ein wenig umher. In aller Seelenruhe ging er an etlichen Schaufenstern vorbei. Als er das der ‚Century Bank' erreichte, lehnte er sich für einige Sekunden an den Mauervorsprung daneben. So blieb er für einige Momente stehen und schaute sich unauffällig um ob er beobachtet wurde oder nicht. Als er bemerkte das die Luft rein war, warf er den Magneten mit einer eleganten Bewegung in das Schaufenster.

Das Fenster zerbrach in tausend Stücke, es war eines der wenigen dieser Straße das noch nicht gegen Panzerglas ausgetauscht worden war. Die Alarmsirene heulte sofort los. Der Mann stieß sich von dem Mauervorsprung ab, zuckte kurz mit den Schultern und schlurfte langsam von dannen. Seine Arbeit hier war getan.

Leise öffnete Duo die Tür zu seiner Wohnung. Licht schien ihm entgegen, was er für sehr merkwürdig hielt, denn er hatte sie verlassen als es noch hell gewesen war. Doch bevor er sich groß wundern konnte hörte er auch schon seinen Bruder ziemlich laut und falsch aus der Küche singen.

Ein Lächeln umspielte Duos Gesicht und er nahm sich vor Solo einen kleinen Streich zu spielen. Ganz leise schloss er die Tür und schlich sich zur Küche. Er hätte aber gar nicht so leise sein müssen, bei dem Krach den sein Bruder beim kochen veranstaltete hätte eine ganze Bande einbrechen können ohne das dieser das bemerkte.

Duo hatte sich inzwischen in den Türrahmen gestellt. Sein Bruder hatte ihm den Rücken zugewandt weil dieser auf der Arbeitsfläche neben dem Kühlschrank scheinbar mit Gemüseschneiden beschäftigt war.

Duo grinste noch einmal und rief dann mit seiner besten verstellten Stimme, „Hey Brother!"

Solo drehte sich vollkommen überrascht um. Seine Augen weiteten sich bei dem Anblick der sich ihm bot und er wurde kalkweiß im Gesicht. Mit seiner linken Hand schien er nach einem der Messer auf der Arbeitsfläche greifen zu wollen.

Duo grinste, denn ihm war bewusst was Solo jetzt denken musste. Schnell schob er sich die störende Mütze samt Perücke vom Kopf. „Erkennst du nicht einmal deinen eigenen Bruder, Brother?" fragte er gespielt empört. Die Sonnenbrille und der falsche Schnurbart verschwanden als nächstes. Duo schmiss die Sachen fast achtlos auf eines der Regale, dann musste er sich dringend die Oberlippe reiben, der Bart hatte unheimlich gejuckt.

Solo hatte seine Sprache wieder gefunden. „Scheiße Duo! Weißt du, Mardi Gras ist erst im Februar. Was soll denn die bescheuerte Maskerade?" fragte er gespielt ärgerlich, während er wie wild mit dem Messer in Duos Richtung fuchtelte.

Duo schnappte sich eine Flasche Bier aus dem Regal und setzte sich an den Küchentisch. „Verdeckte Ermittlungen" redete er sich raus.

„Ich dachte du wärst vom Dienst suspendiert worden?" hakte Solo nach.

Duo schaute seinen Bruder entsetzt an. „Wer hat dir das erzählt?" fragte er. Woher wusste sein Bruder von dieser verdammten Scheiße?

Solo schob sich etwas von dem Gemüse in den Mund, kaute einmal und antwortete dann. „Mama. Sie sagt, sie hätten dich mit Schmiergeld hereingelegt."

Duo fluchte leise vor sich hin. Wieso hatte Helen das nicht geheim gehalten? Er wollte nicht das sein Bruder von der Sache erfuhr. Verdammt, irgendwie war es ihm peinlich und er hatte Solo doch immer vor diesem Wissen beschützen wollen. Warum nur hatte Helen es Solo erzählen müssen?

Seufzend nahm Duo einen kräftigen Schluck aus der Flasche. Wie sollte er das jetzt nur seinem kleinen Bruder erklären? „Hör zu Kleiner," fing er ungeschickt an. „Es ist scheißschwer für mich dir das zu erklären." Beinah verzweifelt wühlte Duo in seinem Haar, so als wenn er auf diese Art und Weise einen Ausweg finden könnte.

Solo hatte sich einen Teller mit seinen Kochkünsten geschnappt und stellte sie auf den Tisch zwischen sie beide, dann setzte er sich auf den anderen Stuhl und sagte Kopfschüttelnd, „Du musst mir doch überhaupt nichts erklären."

Duo achtete nicht wirklich darauf sondern redete einfach weiter. „Also ich will ganz ehrlich sein, Kleiner. In diesem besonderen Fall haben sie mich reingelegt. Aber ich habe immer was genommen. Nur ganz kleine Summen. Praktisch seit meinem ersten Tag in dem Job."

Duo nahm noch einen tiefen Schluck. So, jetzt war die Wahrheit heraus. Und Solo, sein kleiner Bruder, der ihn immer bewundert hatte, der würde sich jetzt von ihm abwenden. Genau wie Heero.

Mit einer schnellen Bewegung schnappte sich Solo die Flasche aus Duos Hand und nahm ebenfalls einen Schluck. „Hab ich gewusst," sagte er mit einem Grinsen im Gesicht.

Duo dachte er hörte nicht richtig. Er schüttelte den Kopf und sah seinen Bruder zweifelnd an. „Oh ja? Wer hat dir davon erzählt?" Wer hatte es gewagt und seinem Bruder dieses kleine dreckige Geheimnis anvertraut?

Solo schnaubte hörbar. „Denkst du ich bin doof? Das hat mir niemand erzählen müssen. Ich weiß dass du Mama das Geld für meine Uni gibt. Und dafür reicht dein mickriges Gehalt nicht aus. Nur hast du da immer ein so großes Geheimnis darum gemacht das ich mich nie getraut habe dich darauf anzusprechen. Ich freu mich das ich dir endlich dafür danken kann."

Duo starrte seinen Bruder noch ungläubiger an. Das konnte nicht wahr sein, er musste sich gerade verhört haben. „Ich wollte nie dass du es erfährst," gab er zu und schnappte sich die Flasche zurück.

Solo schmunzelte. „Ich hab schon immer davon gewusst, Duo. Ich weiß noch, früher mal, ich muss so sechs oder sieben Jahre alt gewesen sein, da hab ich heimlich Daddys Jackentaschen nach Bonbons durchsucht. Und in der einen habe ich 78 Zehn-Dollar Scheine gefunden." Als er dies sagte, lachte Solo sogar.

Duo verschluckte sich fast und prustete was von der Flüssigkeit über den Küchentisch. „Das wusstest du von Daddy?" fragte er vollkommen geschockt.

Solo nickte. „Ja, von Daddy und von den anderen Verwandten auch. Ich fand heraus das alle es machten und alle damit einverstanden waren. Und darum habe ich es nie groß beachtet."

Duo war vollkommen perplex. Er schüttelte seinen Kopf und konnte nicht so recht begreifen was er gerade gehört hatte. „Ich hatte keine Ahnung", gab er zu.

„Wovon?" fragte Solo.

Duo schnaubte. „Ich hatte nicht die geringste Ahnung das Daddy Geld nahm, nicht bis ich selbst zur Polizei kam."

„Das ist nicht dein Ernst, oder?" hakte Solo nach.

„Scheiße!" entfuhr es Duo. „Du warst 12 als Daddy getötet wurde. Verdammt ich hätte dich fragen sollen." Wie konnte es sein, das sein kleiner Bruder mehr von der Realität gewusst hatte als er?

Breit grinsend lehnte sich Solo im Stuhl zurück. Seine Arme waren in Siegerpose gebreitet und er sagte, „Tja jetzt ist es dafür zu spät. Aber vielleicht kann ich dir bei anderen Problemen des Lebens mit Rat und Tat zur Seite stehen. Mal sehen, meinen Rat zu Frauen brauchst du ja nicht, aber wie wäre es allgemein mit Sex? Oder Drogen?" Bei den letzten Worten hatte Solo lächelnd in seine Hemdtasche gegriffen und lachend einen Joint herausgeholt.

Duo runzelte seine Stirn, griff sich den Joint und sah seinem Bruder fest in die Augen. Das Lachen verschwand aus dessen Gesicht. Duo grinste hämisch und fragte empört: „Hast du überhaupt schon mal Sex gehabt?" um sich dann mit geübten Fingern den Joint in den Mund zu stecken und anzuzünden.

Solo der bemerkte das der böse Blick von seinem Bruder nur ein Scherz gewesen war, entspannte sich ebenfalls und lachte laut auf, „Du kannst vielleicht dumme Fragen stellen."

Sie beide kicherten und verbrachten den Rest des Abends mit albernen Späßen. Und Duo konnte sich tatsächlich etwas von der bevorstehenden Verhandlung am nächsten Tag ablenken. Außerdem er hatte sein möglichstes getan, der Rest lag jetzt in Zechs Hand.