Titel: The Big Easy
Autor: Cyrrer aka Laren
Disclaimer: Ich besitze weder Rechte an Gundam Wing noch an dem Film der Pate für diese Geschichte stand. Und ich gedenke auch keinen müden Pfennig mit diesem Geschreibsel zu verdienen.
Betadank: wie immer an Zanna

OK, hier ist das nächste Kapitel von TBE. Ich weiß nicht was ich groß schreiben soll, außer das ich Kommiesüchtig bin :-)


Duo stand auf der Veranda seines Elternhauses und spielte gut gelaunt Gitarre. Es war unfassbar was seine Familie für ein Fest organisiert hatte, der ganze Vorgarten war voller Leute die gut gelaunt tanzten. Familie, Freunde und Kollegen, vom kleinsten Baby bis zum ältesten Onkel, alle waren sie gekommen. Zur Unterhaltung hatte Helen auch eine ziemlich bekannte Band aus der Nachbarschaft organisiert – und die hatten Duo gezwungen mitzuspielen. Als Ehrengast gehörte es sich so, hatten sie zumindest behauptet.

Duo grinste breit. Er hatte sich nicht wirklich dagegen gewehrt. Er spielte sehr gern – wenn auch nicht übermäßig gut – und es war schon ein besonders schönes Gefühl hier zu stehen und zu sehen wie sich all die Leute mit ihm freuten. Jetzt fehlte nur noch eines.

Das Lied wurde mit einem Tusch beendet und Howard stürmte auf die Veranda. Er hatte sich zur Feier des Tages ein besonders farbenprächtiges Hawaiihemd angezogen – zum Glück wurde es zum größten Teil von einer riesigen Schürze überdeckt. Auf dem Kopf trug er eine überaus alberne Mütze in Form eines Hummers, in der rechten Hand eine angebrochene Bierdose. Er wirkte total gelöst und glücklich. Genauso glücklich wie sich Duo fühlte.

Howard hob den Arm mit der Bierdose und wie auf Kommando herrschte plötzlich Ruhe. „Wow! Also wissen wir Iren, wie man eine Party aufzieht?" fragte Howard mit lauter Stimme. Alle jubelten ihm bestätigend zu. Die Party war schon seit über einer Stunde in Gange und es wirkte nicht als wenn sich jemand nicht amüsierte.

„Hört her," redete Howard weiter. „Ich möchte für eine Sekunde ernst werden. Ihr wisst ja alle, das Leben eines Polizisten bedeutet schlechte Bezahlung, langer Dienst, Lebensgefahr und sehr wenig Dank von den Menschen denen wir dienen." Er holte mit seinem freien Arm aus und zeigte wissend in die Menge. „Aber ab und zu gewinnen wir auch! Ab und zu triumphiert die Gerechtigkeit."

Bei dieser Aussage jubelten alle im Garten, Duos Kollegen am lautesten. Duo konnte sich ein weiteres breites Grinsen nicht verkneifen.

„Duo komm her," befahl Howard und zog Duo dann dicht an sich. Dann schlang er seinen Arm um Duo und sagte, „Ich möchte das ihr eure Tassen und Gläser erhebt."

Eigentlich alle im Garten kamen dieser Aufforderung nach.

„Und eure Joints auch wenn es sein muss," Howard war heute so gut gelaunt das er sich nicht mal davon stören ließ. „Ich bringe einen Toast aus, auf die Polizei von New Orleans."

Wieder jubelten alle, nur einer meinte, „Und auf die Feuerwehr!" hinzufügen zu müssen.

Duo grinste wieder, Cousin Terry musste immer darauf rum reiten das er kein Polizist geworden war.

Howard grinste ebenso und erhob seine Dose erneut. „Und auch auf die Feuerwehr!" schloss er seinen Toast ab.

Terry prustete in seine Feuerwehrposaune und alles lachte.

„So, ich geh mir jetzt was zu essen holen. Wir haben zehn Hühner gebrutzelt und ein Schwein. Also stürmt das Barbecue, wir wollen feiern.

Der Jubel nahm fast kein Ende mehr und Duo konnte sehen wie sich die Leute alle zum Grill orientierten. Es roch aber auch zu lecker. Doch bevor Duo auch zum Barbecue gehen konnte sah er ein weiteres Polizeiauto vorfahren. Da nur noch einer seiner Verwandten fehlte hüpfte Duos Herz plötzlich erwartungsfroh.

Er stellte die Gitarre ab und ging breit grinsend durch die Menge – die ihn wegen der Buffeteröffnung überhaupt nicht beachtete – auf den Parkplatz zu.

Als er sah das sein Onkel tatsächlich Heero neben sich sitzen hatte lächelte er noch mehr und breitete seine Arme zur Begrüßung aus. Jetzt würde er alles erklären können.


Heero wusste nicht wirklich wohin ‚Onkel Sos' ihn brachte, aber als er die Menschenmasse vor dem Haus sah, konnte er es sich fast denken. Natürlich würde Maxwell seinen Sieg feiern wollen.

Und tatsächlich da kam er ihrem Auto auch schon breit grinsend entgegen. Heeros Herz wummerte vor Ärger. Da wurde er gegen seinen Willen hierher gezerrt nur damit Maxwell ihn weiter demütigen konnte. Was sollte er hier? Er hatte nichts zu feiern.

Duos Onkel hatte kaum das Auto zum stehen gebracht, da sprang Heero schon voller Elan heraus und schlug die Tür mit einem lauten Knall hinter sich zu. Mit zwei schnellen Schritten stand er direkt vor Duo. Er legte seinen besten Deathglare auf, stemmte seine Hände in die Hüfte und zischte, „Jetzt hast du auch noch Kidnapping und Missbrauch der Amtsgewalt auf deiner Liste!"

Maxwell sah ihn mit großen Augen an. „Wieso?" fragte er gespielt empört. „Du bist doch nicht verhaftet."

„Ach?" grummelte Heero.

„Sah das etwa so aus? Da musst du etwas falsch verstanden haben. Hey Onkel Sos, du entschuldigst dich sofort bei dem Staatsanwalt."

Heero blickte genervt zur Seite.

Inzwischen war der andere Polizist neben sie getreten und sagte, „Tut mir leid. Es war wohl ein kleines Missverständnis."

Heero rollte erst mit den Augen und warf Duo dann einen weiteren vernichtenden Blick zu. Glaubte dieser im Ernst, das er auf diesen alten Trick reinfallen würde? Das konnte er vielleicht abziehen wenn er mit Mafiabossen seine Spielchen trieb, aber nicht mit ihm. Heero war kurz davor vor Wut zu platzen. „Gleich sagst du mir ich bin frei und kann gehen wohin ich will," zischte er wieder.

Duo blickte ihn weiter erstaunt an und hob abwehrend seine Arme. „Absolut! Selbstverständlich! Du kannst gehen wann immer du willst."

Maxwell hätte wirklich Schauspieler werden sollen, fand Heero, wollte aber nicht länger darauf eingehen. Eigentlich müsste es Duo von allein klar sein, das er sich nicht mit solchen billigen Taschenspielertricks würde umstimmen lassen. „Wo ist das Telefon Maxwell," sagte Heero in seiner gefährlichsten Stimme. Und verfluchte sich selbst weil er zum Joggen sein Handy nicht mitgenommen hatte. Jetzt musste er hier noch darum betteln nach einem Taxi rufen zu können! Seine Wut stieg von Sekunde zu Sekunde.

Duo zeigte zur Veranda. „Das ist oben im Haus. Komm ich zeig's dir," dann beugte er sich vor und wollte Heeros Hand greifen.

Ärgerlich schlug Heero die Hand weg. „Ich find's allein!" stieß er wütend hervor und marschierte auf das Haus zu.

Und es half seiner Wut gar nicht, das er hören konnte wie Sos gönnerhaft. „Uh, der hübsche Kleine ist vielleicht wütend," zu Duo sagte.

Heero war in dem Moment bereit einen Mord zu begehen. Oder mehrere – wenn er schon dabei war.

Aber er versuchte sich nicht weiter aufhalten zu lassen. Nur noch schnell ins Haus, sich das Telefon greifen, ein Taxi rufen und dann darauf warten das er endlich von hier fort kam.

Doch mit jedem Schritt den er dem Haus näher kam, kam er auch den feiernden Menschen näher. Und Heero wurden mehrere Sachen bewusst. Zum einen wie er aussah. ‚Onkel Sos' hatte ihn mitten aus dem Lauftraining gezerrt. Er trug jetzt völlig ein völlig verschwitztes Tanktop und Spandexshorts. Beileibe kein Outfit mit dem sich Heero öffentlich blicken lassen würde.

Und das andere, was noch viel schlimmer war. Das hier waren alles Menschen die feierten weil Maxwell freigekommen war. Seine Freunde, Verwandten und Kollegen. Heero glaubte einige Gesichter zu kennen, auch aus dem Gerichtssaal. Diese Leute wussten wer er war und er musste für die wie der Feind gewirkt haben. Was wollte Duo nur damit erreichen ihn hierher zu schleifen?

Heeros Schritte wurden etwas langsamer, aber dann fasste er sich ein Herz atmete dreimal tief durch und ging weiter auf das Haus zu. Was blieb ihm anderes übrig, er musste schließlich ein Taxi rufen.

Plötzlich sprang jemand praktisch in seinen Weg. Zunächst war Heero verwirrt aber dann erkannte er Solo, Duos Bruder. Unweigerlich schlich eine kleine Röte auf Heeros Gesicht, als er sich an ihre erste Begegnung erinnerte.

„Oh Heero. Ich wollte dir nur sagen, dass du gestern großartig im Gericht warst," sprudelte Solo während er hinter Heero herlief. „Ich hab alles genau beobachtet. Ich möchte auch Anwalt werden."

Heero drehte sich zu Maxwells kleinem Bruder um und zischte, „Ich hab verloren!" Wie konnte Solo nur behaupten das er großartig gewesen wäre? Das war der blanke Hohn.

Sein Tonfall schien Solo davon überzeugt zu haben das mit ihm nicht zu spaßen war und er rannte nicht weiter hinter Heero her. Dafür konnte Heero aus den Augenwinkeln sehen wie zwei von Duos Kollegen in seine Richtung blickten auf ihn zeigten und einer von ihnen sagte, „Wo zum Teufel kommt der denn her?"

„Ganz schön aufdringlich, dieser Staatsanwaltknilch. Der sollte doch wissen das er hier nichts verloren hat, G."

Heero kämpfte hart mit sich um nicht wieder rot anzulaufen. Er würde jetzt nicht darauf reagieren. Zum Glück hatte er inzwischen die Veranda erreicht. Und noch viel besser, das Telefon lag hier draußen auf einem kleinen Tisch. War wohl dort deponiert worden, damit die Bewohner es auch während der Feier hören konnten.

Heero schnappte sich das Gerät und wählte sofort die Nummer eines Taxiunternehmens. Das Gespräch war nicht lang. Aber ihm wurde gesagt das es mindestens zwanzig Minuten dauern würde bis einer der Wagen ihn abholen würde. Zwanzig weitere Minuten auf Feindesland. Heero beschloss einfach hier auf der Veranda stehen zu bleiben und auf die Ankunft seines Taxis zu warten. Er lehnte sich gegen einen der Pfosten und ließ seinen Blick über die feiernde Menge gleiten.

Scheinbar stach er unter all den Menschen heraus wie eine Jahrmarktattraktion. Denn plötzlich bekam er mit wie drei Männer auf ihn zeigten und er konnte hören wie einer von ihnen sagte, „Schau dir diesen Knackarsch an."

„Ja, schaut nicht schlecht aus, diese Hosen überlassen ja auch nichts der Phantasie. Nicht schlecht was sich Duo da angelacht hat."

Heero lief sofort tiefrot an und drehte sich empört weg. Er mochte es sowieso nicht die Aufmerksamkeit von anderen auf sich zu lenken, aber schon gar nicht auf diese Weise. Wieder fragte er sich wieso Duo ihm das angetan hatte. Was wollte dieser nur damit bezwecken? Hatte er ihn heute vor Gericht noch nicht genug blamiert?

Hoffentlich würden die zwanzig Minuten schnell umgehen.

Dann trat plötzlich eine Frau, die ein großes Tablett mit Essen trug, aus dem Haus.

Heero zog unbewusst die Luft ein. Er erkannte die Frau sofort, er hatte sie schon im Gerichtssaal gesehen. Das musste Duos Mutter Helen sein.

Genau das hatte Heero jetzt noch gefehlt. Er blickte verschämt auf den Boden. Aber wie es sein Pech so wollte, hatte Helen ihn erkannt und ging auf ihn zu. Sie stellte sogar das Tablett auf den kleinen Tisch ab und stemmte ihre Hände in ihre Hüfte. Dann sagte sie ohne weitere Begrüßung, „Sie haben gestern vor Gericht ein paar ganz schön harte Dinge über meinen Jungen gesagt."

Heero verschränkte seine Arme vor seiner Brust und wünschte sich einfach nur ganz weit weg. Er holte tief Luft und sagte, „Ja, das hab ich."

Duos Mutter schüttelte empört den Kopf. „Er ist ein guter Junge."

„Er könnte sich aber verbessern Mrs. Maxwell," gab Heero zurück.

Helen schnaubte kurz. „Ja sicher. Was wollen Sie tun? Wollen Sie ihm dabei helfen?"

Heero öffnete erstaunt den Mund, aber kein Wort kam heraus.

Helen lachte kurz und fuhr dann fort. „Da haben Sie sich aber was aufgehalst, Schätzchen." Dann knuffte sie Heero kurz an der Schulter und griff wieder zum Tablett.

Heero blieb immer noch mit geöffnetem Mund stehen und versuchte zu begreifen was da gerade vorgegangen war.

Helen wollte schon gehen, dann drehte sie sich noch einmal zu Heero um und fragte, „Was hat er denn da angestellt? Hat er Sie aus der Badewanne gezerrt?"

Heero fuhr sich nervös durch die Haare und murmelte, „Ich war laufen."

Helen lachte noch einmal herzhaft. „Duo hat schon komische Ideen." Dann wandte sie sich ab und ging.

Heero schaute ihr sogar noch einige Momente nach. Er verstand zwar nicht genau was da gerade vorgegangen war, aber er hatte das Gefühl das die Frau ihn nicht grundsätzlich unsympathisch fand. Und aus irgendeinem merkwürdigen Grund freute das Heero.

Dann gab es plötzlich etwas Aufregung und am anderen Ende der Veranda fing eine Band an zu spielen. Und wie auf Befehl stand plötzlich Duo vor ihm und sah ihn mit diesen großen, schönen Augen an. Augen die Heero für einige Sekunden vergessen ließen wie wütend er doch war. Augen in die er am liebsten versunken wäre.

Das typische breite Grinsen umspielte Duos Gesicht und der Polizist sagte fröhlich. „Hey lass uns tanzen," er hielt dabei seine Arme geöffnet zu Heero hin.

Doch Heero drehte sich schnell weg. Zu groß war die Versuchung sich wieder von Duos Charme gefangen nehmen zu lassen. Aber er hatte sich daran jetzt schon einmal verbrannt. Er würde diesen Fehler nicht noch einmal machen. „Nein!" sagte er über seine Schulter hinweg.

Maxwell ließ nicht locker. „Komm schon, ich tanz wie ein Weltmeister. Das weißt du doch."

Heero war inzwischen mehr oder weniger die Treppe herunter geflohen. Er versuchte Duo einfach zu ignorieren.

Doch dann fasste der andere ihn am Ellenbogen. „Komm schon Darling."

Ohne nachzudenken schlug Heero nach Duo. „Nimm deine Hände von mir," zischte er in seinem kältesten Tonfall.

Er sah so etwas wie Verwunderung und Schmerz in Duos Augen aufleuchten, aber er war zu wütend um es genau zu betrachten. Nicht nur das Duo ihm nachstellte, inzwischen hatten die Partygäste ihren kleinen Streit mitbekommen und gaben ihre unerwünschten Kommentare dazu ab.

„Los tanz mit ihm Kleiner. Duo ist ein klasse Tänzer," kam es von Onkel Sos, der gleich danach von Heero mit Blicken erdolcht wurde.

Doch das öffnete all den anderen Gästen Tür und Tor und sie hielten sich nicht mehr zurück. Und natürlich wollten sie alle das ihr Duo den Tanzpartner bekam den er haben wollte.

Heero grummelte noch mal, schnappte sich dann Duo und zog ihn an sich heran. Wenn es nicht anders ging, dann würde er halt mit dem anderen tanzen. Und diesmal würde garantiert er führen. Wäre doch gelacht wenn er es so nicht schaffen würde ungehindert zum Parkplatz zu gelangen.

Beinah wie auf Kommando fing die Band an ein langsames Engtanzlied zu spielen. Da steckte garantiert eine teuflische Verschwörung dahinter. Aber Heero konzentrierte sich einfach nur darauf so schnell wie möglich durch die Menge zu kommen.

Und darauf, nicht daran zu denken wie wunderbar es sich anfühlte Duo so nah zu sein. Er merkte wie sich sein Körper unbewusst immer dichter an den anderen drängte. Er hatte dieses Gefühl fast schmerzlich vermisst während der letzten Tage. Hatte Duo fast schmerzlich vermisst.

Aber Heero rief sich und seine Gefühle zur Ordnung. Er würde nicht wieder hereinfallen. Das hatte er sich schließlich geschworen. Und er tat sein möglichstes um Duo während des ganzen Tanzes nicht einmal anzusehen. Er wusste das es um ihn geschehen wäre, wenn er in dessen Amethysten geblickt hätte.

Duo ließ sich widerstandslos führen, das war neu und erleichterte Heero seine Aufgabe. Doch obwohl er dem anderen nicht ins Gesicht blickte, konnte er spüren das Duo ihn lächelnd betrachtete. Es war als würde der Blick des anderen ihn streicheln und auf seinem Weg eine Gänsehaut hinterlassen.

„Willst du mich nicht endlich ansehen?" fragte Duo mit erstaunlich sanfter Stimme.

Aber Heero ignorierte diese Frage. Näher und näher navigierte er sie zum Parkplatz. Als sie dessen Rand endlich erreicht hatten befreite sich Heero mit einer schnellen Bewegung aus Duos Armen. Dann blieb er vor dem anderen – der ihn völlig erstaunt anstarrte – stehen und fragte empört, „Bist du jetzt endlich zufrieden?"

„Du bist immer noch wütend auf mich, was? Aber wieso, ich bin schließlich freigekommen."

Heero meinte ehrliches Erstaunen in Duos Stimme zu erkennen. Diese Erkenntnis ließ Heeros Herz noch schwerer werden, zeigte es doch, das Duo nicht begriffen hatte worum es ging. Heero schüttelte enttäuscht den Kopf, „Du hast nichts verstanden, oder?"

„Was gibt's da zu verstehen? Die Anklage musste zurück genommen werden. Ich bin ein freier Mann."

Ein bitteres Lachen kroch Heeros Kehle empor. „Darum geht es nicht. Du bist ein Cop, hast du das vergessen? Du solltest das Recht schützen! Stattdessen beugst du es, verkaufst es, verdrehst es! Ich hab gesehen wie du dich bestechen lassen und der Verhaftung entzogen hast! Ich weiß das du Beweisstücke vernichtet und vor Gericht einen Meineid geleistet hast!" sprudelte es aus Heero hervor.

„Und außerdem fahr ich bei Rot über die Kreuzung," erwiderte Duo.

Heero schüttelte ungläubig den Kopf. „Du hältst das auch noch für komisch nicht wahr? Kannst du dir auch nur im Ansatz vorstellen wie ich mich gefühlt habe als ich dieses Video hab ansehen müssen?"

Duo schüttelte ebenfalls seinen Kopf. Ob dies nun als Verneinung zu Heeros erster oder zweiten Frage gemeint war wusste Heero nicht. Duo schien noch etwas sagen zu wollen, doch plötzlich hupte hinter ihnen ein Auto.

Heero warf einen schnellen Blick über seine Schulter und sah das sein Taxi endlich angekommen war. Genau zum richtigen Zeitpunkt. Er schaute Duo noch einmal ins Gesicht und sagte dann, „Warum kannst du das nicht einsehen Duo? Zu den Guten gehörst du nicht mehr." Mit diesem letzten Urteil drehte sich Heero um und floh beinah zum Taxi.

Er hatte seine Arme beschützend um sich geschlungen und musste all seine Kraft aufbringen um nicht hier vor allen Leuten schon in Tränen auszubrechen. Das grad eben hatte so verdammt wehgetan.

Er meinte noch einmal ein geflüstertes, „Heero," zu hören, aber er drehte sich nicht mehr um. Dazu hätte seine Kraft nicht gereicht. Nach drei weiteren Schritten stieg er ins wartende Taxi. Er ließ sich auf die Rückbank fallen und sagte dem Fahrer noch schnell wo er hin gebracht werden wollte. Als das Taxi wendete konnte Heero für einen kurzen Augenblick doch noch Duos Gestalt erblicken, der völlig erstarrt stehen geblieben war. Heero drehte sich schnell weg, doch er konnte die Tränen nicht länger aufhalten. Es war zu Ende und nichts würde es jemals wieder gut machen.