Titel: The Big Easy
Autor: Cyrrer aka Laren
Disclaimer: Ich besitze weder Rechte an Gundam Wing noch an dem Film der Pate für diese Geschichte stand. Und ich gedenke auch keinen müden Pfennig mit diesem Geschreibsel zu verdienen.
Betadank: wie immer Zanna. Die beste der besten 'g'

Ja, ihr seht richtig, noch ein TBE Kapitel. Das Plotbunny hatte wohl echt oberwasser. Heute hat dann allerdings das Rollenspiel-bunny wieder zugeschlagen. Unglaublich was die für Kämpfe veranstalten 'g'

Ich möchte mich noch mal bei allen reviewern und email-schreibern bedanken. Ich glaube zwar das ich den meisten geantwortet hab, trotzdem ein großes knuddel an alle. Ihr seht ja, bei so vielen Kommentaren und den bissigen bunnies komm ich aus dem schreiben nicht mehr raus…


Heero warf einen kurzen Seitenblick zu Duo, der gerade das Auto in die Tiefgarage des Polizeireviers lenkte. Heero seufzte unhörbar. Es freute ihn das der Polizist sich so schnell bereit erklärt hatte ihm zu helfen. Aber Heero war sich auch bewusst das sie damit ein Risiko eingingen. Wenn diese Untersuchung nichts bringen würde, dann könnte es gut sein das Duos Ruf bei seinen Kollegen darunter litt. Das war sogar im Falle ihres Erfolges möglich. Aber Duo hatte sich trotzdem sofort bereit erklärt mitzumachen. Und das rechnete Heero ihm sehr hoch an.

Duo parkte das Auto und sie beide stiegen fast gleichzeitig aus. Heero hatte sich seine Aktentasche unter den Arm geklemmt und folgte dem Langhaarigen. Duo ging voller Elan, scheinbar war auch er sehr darauf erpicht mit dieser Untersuchung zu beginnen.

Als sie an einem geparkten Streifenwagen ankamen, sprangen dort alle Türen auf und vier uniformierte Polizisten stiegen aus. Die Kavallerie!

Heero bemerkte wie Duo grinsend auf die vier anderen Männer zuging. Er hatte den anderen begrüßend gewunken, jetzt zeigte er nacheinander auf die einzelnen Männer, „Heero, das sind mein Cousin Frank, Onkel Ernest, Onkel Sos kennst du ja schon und Cousin Pete." Während er die anderen vorstellte gingen sie alle fünf zügigen Schrittes zum Eingang des Reviers.

Heero schüttelte allen die Hände und murmelte eine Begrüßung. Bei Onkel Sos kroch ihm ungewollt etwas Röte ins Gesicht.

Duo hatte die Tür erreicht und öffnete sie, dann drehte er sich noch einmal zu allen um und winkte sie durch den Eingang, „Hey danke Jungs, das ihr uns dabei helft."

Heero war auch dankbar. Er vertraute auf Duos Wort das man den anderen bedingungslos vertrauen konnte. Bei dem was sie jetzt vorhatten war das sehr wichtig. Schließlich war die Polizei der Verdächtige.

Kaum hatten sie den Eingangsbereich des Reviers betreten, da hörte Heero wie Duo zu einem der Männer sagte, „Onkel Sos, ich will das du jeden untersuchst der hier rein oder raus geht. Ganz egal um wen es sich handelt."

Der ältere Mann tippte mit seinem Zeigefinger auf Duos Schulter. „Das mach ich Duo. Keine Sorge."

Heero war dabei in seiner Aktenmappe etwas zu suchen, als ein älterer Polizist der am Empfang saß lauthals fragte, „Hey Duo, was veranstaltest du denn hier für einen Aufruhr?"

Duo zeigte auf Heero und sagte. „Das müssen Sie ihn fragen," dann drehte er sich zur Treppe um und ging gefolgt von seinen Cousins hoch zu den Großraumbüros des Reviers.

Heero atmete einmal kräftig durch, dann ging er zu dem Polizisten am Empfang. Er legte seine Aktenmappe auf den kleinen Tresen und beugte sich zur Glasscheibe vor. „Sind Sie der diensthabende Sergeant?" fragte er den älteren Mann.

„Was soll ich denn sonst sein, der Karnevalsprinz?" entrüstete sich der Polizist.

Heero konnte sich ein kleines Grinsen nicht verkneifen als er sagte, „Dann ist das hier für Sie." Mit diesen Worten reichte er dem Polizist ein Blatt Papier hin.

Der Mann nahm es an sich, führte es dicht an seine Augen und sagte dann, „Ohhh!" Er runzelte die Stirn. „Was ist das denn?" Dann drehte er sich suchend um und schrie, „Hey Captain?"

„Ja!" kam die Antwort von hinten und Heero konnte sehen wie Duos Freund zu ihnen kam.

Der andere Polizist fuchtelte mit dem Stück Papier. „Der Typ kommt hier an mit einem Durchsuchungsbefehl. Für unser Revier!"

„Was?" entfuhr es Howard, während er sich das Papier schnappte und selber las. Dann blickte er beinah verwirrt zu Heero auf. Heero lächelte leicht und nickte bestätigend.


Eines musste man lassen, die Polizei war schon verdammt effektiv. Nur wenig später waren alle nötigen Befehle gegeben worden. Das gesamte Revier hatte sich im Großraumbüro versammelt. Jeder von ihnen wartete darauf von Heero oder Duo befragt zu werden. Gleichzeitig sammelten Duos Verwandte alle Dienstpläne und Fahrtenbücher ein. Denn genau darum ging es bei dieser Aktion. Sie wollten feststellen wer die Gelegenheiten gehabt hatte mit einem getarnten Polizeiwagen all die Verbrechen zu begehen. Und sie hatten so schnell zuschlagen müssen, damit ihre Gegner nicht noch wichtiges Beweismaterial vernichten konnten.

In dem Büro summte es vor Unruhe. Schließlich war dies ein Novum. Noch nie hatte es eine Durchsuchung von polizeilichen Diensträumen gegeben. Und Duos Kollegen waren sicher auch nicht darüber erfreut wegen ihren Alibis befragt zu werden.

Als Heero durch den Raum ging, konnte er es überall vibrieren spüren. Es gab Diskussionen wie, „Glaubst du den Scheiß den die erzählen?", genauso wie gemurmelte Proteste das diese Aktion nur von „wild gewordenen Arschlöchern" überhaupt angezettelt worden sein konnte.

„Ich sag dir, dieser Staatsanwalt tanzt Duo auf der Nase herum," flüsterte einer der Polizisten als Heero an ihm vorbeiging.

„Wohl eher seinem Schwanz," bekam der erste Sprecher zur Antwort. Heero schloss ärgerlich die Augen. Er hatte natürlich mit verbalen Attacken gerechnet, und eigentlich war es fast sogar noch harmlos. Aber es tat trotzdem weh.

Aber nachdem die ersten Verhöre beendet worden waren, hatte sich die Situation scheinbar etwas beruhigt. Zwei der Polizisten die Schlange standen um befragt zu werden spielten sogar Karten um sich die Zeit zu vertreiben.

Das alles nahm Heero nur am Rande wahr, während er sich weiter auf sein Verhör konzentrierte. „War der Wagen beschädigt?" fragte er den Polizisten der ihm gegen über saß. Aus seinen Augenwinkeln konnte er erkennen wie Duo am anderen Schreibtisch ähnliche Fragen stellte. Sie waren echt ein ziemlich gut eingespieltes Team wurde Heero ungewollt bewusst.

„Ja, er ist zwei Tage für den Dienst ausgefallen," der Mann knetete beinah nervös seine Hände. Doch das musste nichts bedeuten, die Polizisten kamen nicht besonders gut damit klar jetzt praktisch auf der anderen Seite zu sitzen.

„Was war die Art der Beschädigung?" hakte Heero die nächste Frage ab.

„Das weiß ich nicht mehr."

In dem Moment entstand draußen im Großraumbüro plötzlich wieder Aufregung. Howards laute Stimme dröhnte durch den Raum, „Jeder von euch, der nicht voll und einsatzfreudig diese Untersuchung unterstützt, betet am besten darum das sich seine Eltern nie begegnet wären."

Dann polterte der Mann in das kleinere Büro. Auf dem Arm trug er einen riesigen Berg an Akten wie Heero mit einem Seitenblick feststellte. Howard ging zu Duos Schreibtisch ließ die Akten darauf fallen und setzte sich auf die Kante, „Wenn ich davon gewusst hätte, dann hätte ich noch Einladungen verschicken können. Das sind alle Dienstpläne der letzten Monate. Die Jungs kommen gleich mit den Fahrtenbüchern."

„Ok Howard," murmelte Duo zur Antwort. Heero konzentrierte sich wieder auf seine eigene Befragung. Er hoffte das sie rasch durchkamen, schließlich warteten da draußen noch circa 30 Polizisten.

Drei Stunden später durchforsteten Heero und Duo den Fahrpool des Reviers. Sie hatten tatsächlich alle Befragungen abgeschlossen und waren jetzt auf der Suche nach dem letzten Beweisstück. Der Chefmechaniker zeigte ihnen gerade welche der getarnten Polizeiwagen einsatzbereit waren.

Heero ließ seinen Blick schnell über die Autos in diesem Bereich der Garage wandern, aber ihm kam keines bekannt vor. Doch als er kurz zur Seite schaute meinte er eines zu erkennen. „Da, ich glaube da ist es," sagte er und zeigte zu einer Reihe Autos die circa 20 Meter entfernt standen.

Der Mechaniker neben ihnen schüttelte vehement den Kopf. „Das da drüben sind unsere Schrotthaufen. Diese Babys sind schon seit drei Monaten nicht mehr draußen gewesen."

Aber Heero ließ sich von seiner Meinung nicht abbringen. Er eilte zu dem Auto, dicht gefolgt von Duo, Cousin Frank und dem protestierenden Mechaniker. Als er neben dem Wagen stand musste er grinsen.

„Ganz gut getroffen," kommentierte Duo die zersplitterte Frontscheibe des Wagens.

Heero lehnte sich an die Tür des Nachbarautos und sagte, „Danke." War seine Aktion mit dem Ziegelstein doch noch zu etwas gut gewesen. Sie hatten das Fahrzeug eindeutig identifiziert.

Duo drehte sich schnell zu seinem Cousin um. „Dieser Wagen wird beschlagnahmt. Ich möchte das Fingerabdrücke genommen werden. Meine findet ihr überall auf der Motorhaube."

Frank nickte nur zur Antwort, während der Mechaniker vollkommen fassungslos auf den ‚Schrotthaufen' starrte. Wenn Heero hätte wetten sollen, dann hätte er gesagt das der Mann tatsächlich nicht wusste das der Wagen einsatzfähig gewesen war. Aber inzwischen durften sie nichts und niemandem mehr trauen.

Die Suche nach dem Wagen war das letzte was sie auf dem Revier erledigen wollten. Sie hatten sich geeinigt das sie die gesamten Unterlagen und die Vernehmungsprotokolle lieber in aller Stille durchgehen sollten. An einem ungestörten Ort. Nicht das doch noch jemand Manipulationen vornehmen konnte.

Und so schleppten sie unter dem lauten Gemurmel vom gesamten Revier sechs große Kisten mit Unterlagen zu Duos Auto. Sie mussten sogar die Rückback damit beladen. Heero graute es fast davor diesen riesigen Berg durcharbeiten zu müssen, aber irgendwo in diesen Papieren war die Wahrheit verborgen.

Entschlossen ging er zur Beifahrertür und öffnete diese. Duo stand ihm direkt gegenüber auf der Fahrerseite. „Essen oder arbeiten?" fragte der langhaarige Polizist.

„Arbeiten!" antwortete Heero obwohl sein Magen knurrte. Aber die Spur war einfach zu frisch, sie mussten dran bleiben.

„Bei dir oder bei mir?" hakte Duo nach.

„Bei dir!" sagte Heero wie aus der Pistole geschossen. Als er sah das Duo sich bei der Antwort grinsend gegen das Auto lehnte fügte er schnell „Da kann ich wenigstens abhauen wenn ich will," hinzu.

Das Grinsen verschwand sofort von Duos Gesicht, eigentlich fand Heero das schade, aber sie hatten jetzt wirklich wichtigeres zu tun.


Abwesend schob Duo sich was zu essen in den Mund. Er lag auf seiner Couch, umgeben von einem Papierberg. Er hätte sich nie träumen lassen, dass er mal so viele Berichte hintereinander lesen würde. Ein langweiliger Job, wenn es auch hin und wieder interessant wurde. Im Moment versuchten sie die Dienstpläne mit den Daten der Anschläge zu vergleichen.

Heero saß inzwischen auf dem Boden, er hatte es in dem Sessel nicht mehr ausgehalten – so hatte er jedenfalls vor einer halben Stunde argumentiert. Die Haare des Staatsanwalts waren ziemlich zerzaust, so oft hatte er sie mit seinen Händen während der letzten Stunden durchwühlt. Plötzlich zuckte Heero zusammen, so als wäre er aus einem Sekundenschlaf erwacht. „Hast du was gefunden?" fragte er schläfrig.

Duo schüttelte den Kopf. Zwar war er gerade auf eine Ungereimtheit gestoßen, aber er wollte das lieber erst morgen genau überprüfen bevor er hier die Pferde scheu machte. Wahrscheinlich war es sowieso nichts weiter als ein dummer Zahlendreher. „Hm, nein es ist nichts," antwortete er deshalb.

„Du sahst so komisch aus," bohrte Heero weiter.

„Ach, das sind nur die gebackenen Austern um ein Uhr in der Nacht," lenkte Duo ab.

Und tatsächlich, es funktionierte. Heero lächelte.

Duo ließ sich noch tiefer in die Couch fallen, dabei flatterte der Bericht den er las auf dem Boden. „Warum machen wir nicht einfach Schluss?" fragte er gähnend. Seine Augen flimmerten und er glaubte nicht sich noch lange auf die Unterlagen konzentrieren zu können.

„Ok," kam es von Heero. Die Tatsache das der Staatsanwalt gegen den Vorschlag nicht protestierte, zeigte das der andere auch vollkommen fertig war. Dann beugte sich Heero zur Seite und schnappte sich das Telefon.

„Wen rufst du an?" fragte Duo erstaunt.

„Taxi."

Mit einem Mal wurde Duo wach. So war das nicht geplant. Es war viel zu schön Heero hier in seiner Wohnung zu haben. Das wollte er nicht aufgeben. „Warum bleibst du nicht einfach hier?" schlug er deshalb vor.

Heero reagierte nicht sondern wählte weiter.

„Ich schlaf auf der Couch," bot Duo an. Sie hatten heute so wunderbar zusammen gearbeitet, dass er fast vergessen hatten das sie ja kein Paar mehr waren. Natürlich schrie alles in Duo danach den anderen so schnell wie möglich in seine Arme zu schließen, aber das war jetzt wohl noch nicht denkbar. Trotzdem wollte er nicht auf Heeros Nähe verzichten. Dann schlief er schon lieber auf der Couch.

„Schönen Dank auch," kam es sarkastisch von Heero.

Duo musste schlucken. Ihm wurde bewusst das Heero das Angebot nicht ernst nahm und wohl glaubte dass er ihn gleich wieder verführen wollte. Es gab wohl noch so einiges das sie zwischen sich klären mussten. Nur vielleicht nicht gerade mitten in der Nacht.

Schnell drehte sich Duo zum anderen Ende des Sofas, beugte sich bäuchlings über die Lehne und sah Heero fest in die Augen. „Nein warte Heero," er schnappte dem anderen das Telefon aus der Hand. „Du musst morgen Früh sowieso sehr früh hier sein," versuchte er es mit Logik.

Heero schaute zur Seite.

„Hey, ich versuch auch keinen Cha-Cha. Ich versprech's," versuchte es Duo erneut.

Heero zögerte immer noch.

„Komm, das Bett ist für dich wenn du möchtest," machte Duo es ihm schmackhaft.

Heero schüttelte den Kopf. „Nein, Danke. Aber ich geh trotzdem lieber heim," dann griff der Staatsanwalt wieder nach dem Telefon.

„Oh Heero. Du wirst doch wohl nicht für den Rest deines Lebens sauer auf mich sein wollen?" Bei dieser Frage setzte Duo seinen besten Hundewelpenblick auf.

Und er schien damit tatsächlich Erfolg zu haben. Ein kleines Lächeln überzog Heeros wunderschönes Gesicht. „Vielleicht nicht!" flüsterte er und drehte dann verschämt seinen Kopf zur Seite.

Duo jubilierte innerlich und er lächelte breit. Es war zwar immer noch nicht alles wieder gut zwischen ihnen, aber Heero hatte ihm gerade gesagt das es trotzdem noch eine Chance gab. Und Duo würde diese nicht verschwenden.