Titel: The Big Easy
Autor: Cyrrer aka Laren
Disclaimer: Ich besitze weder Rechte an Gundam Wing (die gehören wohl Sunrise & Sotsu Agency) noch an dem Film der Pate für diese Geschichte stand. Und ich gedenke auch keinen müden Pfennig mit diesem Geschreibsel zu verdienen.
Betadank: wie immer Zanna..

Tsss… was habt ihr denn mit dem letzten Kapitel gehabt? Der Cliffie war doch nun wirklich kaum der Rede wert g


Ich hoffe das hier gefällt euch auch. Achja, Soryu hat sich nen Kecks verdient, weil sie wie immer als erstes auf die versteckten Kleinigkeiten kommt.

Heero hasste Krankenhäuser. Er hasste sie wirklich. Aber als er ohne anzuklopfen ganz vorsichtig die Tür zu einem der Krankenzimmer öffnete, da musste er doch verschmitzt grinsen.

Der Anblick war aber auch zu überwältigend. Nicht nur dass Duo es innerhalb eines Vormittages geschafft hatte aus dem ehemals sterilen und sehr ordentlichen Zimmer das perfekte Chaos zu erschaffen – überall lagen Süßigkeiten, Klamotten und diverse Plüschalligatoren mit Geschenkschleife um den Hals herum. Nein, Duo musste dem ganzen auch noch die Krone aufsetzen.

Er hatte sich einfach bäuchlings quer über das schmale Krankenbett gelegt. So das sein Oberkörper auf der Fensterseite hing und seine Beine in Richtung Tür hingen. Da Duo nur eines der lächerlichen Krankenhaushemden trug die im Rücken offen waren, und natürlich keine Unterwäsche war dies ein Anblick der Heero sofort das Wasser im Mund zusammenlaufen ließ. Nur der Zopf und ein großes Pflaster bedeckten den wunderbaren Körper.

Und es ließ ein wenig Heeros Eifersucht umhertanzen. Was wäre wenn irgendjemand anderes das Zimmer betreten würde? Niemand außer ihm sollte jemals wieder diesen anbetungswürdigen Hintern nackt sehen dürfen. Er würde nachher die Schwestern fragen, ob es nicht besser für Duos Rekonvaleszenz wäre, wenn man ihn eine Ganzkörperbandage verpassen würde.

Trotzdem sog Heero diesen wunderbaren Anblick genüsslich in sich ein. Vorsichtig darauf bedacht kein Geräusch zu machen, huschte er in das Zimmer und zog die Tür ganz leise hinter sich zu. Immer darauf bedacht seine Überraschung hinter seinem Rücken zu verstecken.

Aber er hätte sich keine Sorgen machen brauchen. Duo schien vollkommen in seine Tätigkeit versunken zu sein und bemerkte seinen Besucher nicht. Ein leises Klicken war zu hören, so als wenn Duo etwas auf einer altertümlichen Schreibmaschine schreiben würde. Heero wunderte sich, warum sollte der Polizist so etwas tun?

Aber dann beschloss Heero dieses Rätsel erst einmal zur Seite zu schieben. Er räusperte sich laut.

Sofort stoppte das Tippen, Duo bog seinen Oberkörper hoch und schaute sich zu ihm um. „Heero!" rief er überrascht – grinste aber über das ganze Gesicht.

Heero sah wie Duo eilig etwas unter das Bett schob und konnte sich nicht verkneifen „Was ist das?" zu fragen.

„Äh, nichts," antwortete Duo eilig. Dann machte er mit dem Kopf eine Geste zu Heero, „Und was hast du da?"

Heero bemerkte wie er unerwartet lächelte. „Ach, ich bring dir nur deinen Freund," sagte er betont lässig. Dann zog er einen quietschenden Ali hinter seinem Rücken hervor. Er war heute Morgen extra in Duos Apartment gefahren um den Plüschalligator zu besorgen. Zwar hatte Duo wohl inzwischen schon von sämtlichen Freunden welche als „Werd schnell gesund!" Geschenke bekommen, aber Ali war schließlich das einzige Original!

„Oh, ich könnt einen Freund gebrauchen," witzelte Duo.

Heero lächelte noch mehr und warf das Plüschtier in Richtung Krankenhausbett.

Duo musste sich etwas weiter aufrichten und zur Seite greifen um Ali davor zu bewahren auf dem Boden zu purzeln. Die Bewegung schien der Wunde nicht gerade gut zu tun. „Autsch! Aua!" schrie Duo auf und fasste sich unbewusst mit der linken Hand an den Hintern.

Heero war mit zwei schnellen Schritten am Bett kniete sich halb darauf und beugte sich über Duo. Besorgt sah er auf seinen Allerwertesten. „Tut's noch weh?" fragte er.

„Jahahaha!" bestätigte Duo aufgeregt. Dann griff er mit der anderen Hand auf seinen Nachttisch und schnappte sich einen Apfel. Einen Apfel in dem ein ca. 10cm großer Holzsplitter steckte. Empört zeigte er Heero das Corpus Delicti, „Dir würde es auch wehtun, wenn man dir einen sooooo großen Splitter aus dem Hinterbacke ziehen würde!"

„Und das aus deinem schönsten Körperteil," erklärte Heero. Das war schon ein großer Schreck gewesen, als sie nach der Explosion feststellten das Duo verletzt war. Zu dem Zeitpunkt hatten sie noch nicht ahnen können ob es eine gefährliche Verletzung war oder nicht. Das ganze Blut an Duo hatte Heero fast um den Verstand gebracht.

Als dann die Sanitäter verkündet hatten, dass die Verletzung von einem Holzsplitter im Hintern stammte, hatte Duo lang und breit darüber gejammert, dass er damit zum Gespött der gesamten Polizei werden würde. Heero hatte ihn lang und hart küssen müssen um den nicht enden wollenden Monolog zu bremsen. Aber in seinem Inneren hatte ihn nur eine große Erleichterung erfüllt. Sollte Duo doch solange jammern wie er wollte, Hauptsache er war nicht schlimm verletzt. Auch dass die Sanitäter in der Lage waren Howard zu stabilisieren hatte viel dazu beigetragen, dass der gestrige Abend ein einigermaßen glückliches Ende genommen hatte.

Doch daran wollte Heero nicht mehr denken. Zumindest für eine kurze Zeit. Deshalb beugte er sich noch tiefer und küsste die Hinterbacke die nicht von einem riesigen Pflaster bedeckt war.

„Hey! Hey, hör auf!" erklärte Duo keuchend.

„Warum?" hauchte Heero zurück.

„Weil ich dann etwas tun muss, das vollkommen gegen die Vorschriften des Krankenhauses verstößt."

„Na, das wollen wir doch nicht," witzelte Heero. Er richtete seinen Oberkörper etwas auf. Inzwischen kniete er vollkommen auf dem Bett. Mit dem einen Unterarm stütze er sich auf dem Bett auf, seine Finger griffen sogar über den Bettrand. Mit der anderen begann er aufs heftigste Duos Hintern zu kneten. Streichelte und verwöhnte und versuchte sogar zwischen die Hand zwischen die Beine zu schieben.

Duo erschauerte. „Hör auf," keuchte er heftig atmend.

Heero hatte eine Art Deja vu. Nur das es diesmal mit umgekehrten Rollen war. Oh, er würde es genießen Duo abzulenken. „Was?" fragte er, während er seine Finger wirklich zwischen die zusammengepressten Beine von Duo schob. „Das hier?"

Duo stöhnte.

„Oder das?" fragte Heero hinterhältig und ließ die Finger plötzlich etwas nach oben gleiten und um Duos Eingang spielen. Während der ganzen Aktion hatte er seinen Oberkörper langsam und genüsslich immer weiter nach oben geschoben, so dass er jetzt mit seinem Kopf auf einer Höhe mit Duos war.

Duo sah ziemlich rot im Gesicht aus. Aber er strahlte und seine Augen lachten dabei. „Das!" erklärte er ohne irgendeinen Sinn zu machen. Dann trafen sich ihre beiden Münder in einem heißen, innigen Kuss.

Während sich ihre Zungen duellierten, schob Heero vorsichtig seinen Arm weiter über den Bettrand. Dann, als Duo vollkommen abgelenkt war griff er nach unten und zog in einer raschen Bewegung ein Stück Papier aus einer altertümlichen Reiseschreibmaschine.

„Hey!" protestierte Duo.

Heero ignorierte ihn. Er war sofort nach seinem Coup vom Bett aufgesprungen und hatte sich außer Reichweite von Duos Armen gebracht. Dabei umrundete er das Bett und stand jetzt direkt vor dem Fenster.

„Hey, gib mir das! Hey!" versuchte es Duo noch mal. Er langte sogar in Heeros Richtung, aber die plötzliche Bewegung war wohl nicht gut für die Verletzung, denn plötzlich verzog er sein Gesicht vor Schmerzen.

„Was ist das?" fragte Heero ungläubig während er versuchte das Getippte zu entziffern.

„Das ist nichts!" behauptete Duo und sah empört drein. Währenddessen versuchte er das Krankenhaushemd so zurecht zu ziehen, dass er etwas besser bedeckt war.

Heero hörte nicht auf den langhaarigen Polizisten, sondern las einfach den Zettel. Während sich die Worte zu Sätzen bildeten, glaubte Heero im falschen Film zu stehen. Das konnte Duo doch wohl nicht ernst meinen, oder?

„Das ist ein Kündigungsschreiben an die Polizeiverwaltung!" erklärte er empört nachdem er alles gelesen hatte. Streng sah er zu Duo herunter.

Duo starrte einfach nur zurück, sagte aber nichts.

Heero war so geschockt, er musste sich haltsuchend an das Fensterbrett lehnen. „Und was soll dann aus dir werden?" fragte er. „Ein Nachtwächter?" Er konnte es nicht fassen, dass Duo diesen Job aufgeben wollten. Nicht nach allem was er getan hatte um ihn behalten zu dürfen.

Duo sah ihn traurig an. Dann schluckte er sichtlich und begann endlich zu reden. „Du hast es doch selber gesagt Heero. Ich hab mich bestechen lassen. Hab Beweisstücke vernichtet. Widerstand gegen die Verhaftung geleistet. Mich eines Meineides schuldig gemacht…"

Heero wusste worauf Duo hinauswollte. Ja, all das hatte er Duo vorgeworfen. Und all das stimmte auch. Und noch vor vielleicht zwei Wochen hätte Heero alles daran gesetzt um jemanden wie Duo aus der Polizei zu entfernen. Aber jetzt wusste er etwas anderes. Er wusste dass Duo trotz allem ein guter Polizist war und er wollte nicht dass sich der Langhaarige länger wegen dieser Sache quälte. „Und massenhaft Rotlichter überfahren," vervollständigte Heero deshalb die Liste der Verfehlungen in dem Versuch mit einem Witz die Situation zu lockern.

„Ich mein," erwiderte Duo ohne auf den Witz einzugehen. „Wie könnte der stellvertretende Staatsanwalt – Mitglied der Untersuchungskommission gegen die Polizeikorruption – mit so jemandem wie mir zusammen sein, mir vertrauen können?"

Heero konnte in Duos Blick soviel Traurigkeit aber auch Hoffnung lesen. Glaubte der Langhaarige tatsächlich, dass er als eine Art ‚Wiedergutmachung' den Polizeidienst quittieren musste nur um Heero zu behalten? Da hatte Heero aber ganz andere Ideen. Er knüllte das Papier einfach zusammen und warf es in Richtung Mülleimer.

Dann beugte er sich wieder zu Duo und hauchte dem völlig verdutzten Mann einen kurzen Kuss auf die Nasenspitze. „Sieh der Tatsache ins Auge Duo. Du bist jetzt keiner von den bösen mehr!"

So schnell wie er sich nach vorne gebeugt hatte, lehnte er sich auch wieder zurück gegen das Fensterbrett. Duo strahlte ihn vor Freude an, doch bevor dieser etwas sagen konnte fügte Heero noch hinzu, „Und was das Vertrauen angeht. Als du gestern Abend J diese bösen Dinge über mich sagtest…"

„Hey Heero, es tut mir leid. Bitte glaub mir, das war nicht so gemeint. Ich musste die zwei nur ablenken," versuchte Duo ganz eilig einzuwerfen.

Heero hob seine Hand und brachte Duo damit zum Schweigen. „Als du das sagtest, da hab ich noch nicht einmal für eine hundertstel Sekunde geglaubt dass das die Wahrheit ist. Ich wusste einfach dass du nicht so von mir denken würdest. Und als du uns beide ins Wasser geworfen hast, da hab ich dir vollkommen vertraut. Hab dir im wahrsten Sinne des Wortes mein Leben anvertraut. Und daran wird sich so schnell auch nichts mehr ändern. Ganz egal ob du Polizist bist oder nicht. Wobei ich dich lieber als Polizist, als was anderes hätte!"

Während Heero geredet hatte, hatte Duo wirklich mit dem Strahlen angefangen. Er schien genau zu verstehen, was Heero mit diesen Worten ausdrücken wollte. Er wusste wie schwer es Heero fiel anderen Menschen zu vertrauen. Musste einfach wissen, dass dies hier eine Liebeserklärung von Heero war.

„Warum möchtest du dass ich Polizist bleibe, Heero? An meinem umwerfenden Gehalt kann es nicht liegen!"

„Baka!" murmelte Heero ohne groß darüber nachzudenken, dass er dem anderen immer noch nicht erklärt hatte was dieses Wort bedeutet. Er lachte kurz. Dann schüttelte er seinen Kopf um sich wieder zu konzentrieren. „Ich möchte dich gern weiterhin bei der Polizei haben Duo, weil ich deine Hilfe bei dem Freddy Angelo Fall benötige."

Duo runzelte seine Stirn. „Aber wieso? Der Fall ist doch gelöst. J und G wollten ins Drogengeschäft einsteigen und sind dafür über Leichen gegangen. Wir haben unsere Verbrecher."

„Wenn es nur um die Drogen ging, wieso dann all diese Anschläge? Dass sie die Mexikaner getötet haben um an das Boot und die Ladung zu kommen, meinetwegen. Aber wieso Freddy Angelo? Und die Nobile Brüder? Carmane Tandino? Und all die Anschläge auf Angelface Winner?" Heero verschränkte seine Arme vor die Brust und sah Duo herausfordernd an. Er war gespannt ob der Langhaarige zu dem gleichen Schluss kam wie er selbst.

Duo kaute für einige Momente auf seiner Unterlippe herum. „Das war nur zur Tarnung. Ziemlich geschickt sogar. Die gesamte Polizei hat angenommen, dass ein Bandenkrieg in Gange war, da hat niemand an einen anderen Grund gedacht."

„Hn! Und du glaubst das war wirklich nur das? Ich mein, ich kannte die beiden nicht besonders gut, aber auf mich haben sie nicht den allerhellsten Eindruck gemacht. Die sollen von allein auf diese Idee gekommen sein und alles geplant und durchgezogen haben?"

„Hey, sie waren nicht dumm. Und jahrelang bei der Polizei, sie kannten sich aus."

„Das kann schon sein. Aber wer ist dann ‚Er'?" Heero machte mit seinen Händen eine Geste die die Gänsefüßchen markierten.

„Welcher Er?" fragte Duo verwirrt.

„Kurz bevor die Schießerei anfing sagte dieser G etwas. Im Grunde, dass bisher alles so gut gelaufen wäre, aber du jetzt alles verdorben hast. Und das ‚Er' mit dieser neuen Entwicklung nicht einverstanden sein würde."

Duo hing der vor Erstaunen der Kiefer runter. „Du meinst…" fing er an.

Heero nickte. „Ja, ich denke dass es einen Hintermann gibt. Jemanden der das alles geplant hat. Diesen Bastard will ich kriegen, und dafür brauche ich meinen besten Mann bei der Polizei. "