princess of desire:

Wow, du hast mich echt sprachlos gemacht mit deinen Reviews, das ist wirklich super lieb. Ich danke dir. Ich versuche mal ein paar Sachen aufzugreifen. Ich habe bei dem Film genau das Gleiche gedacht. So ein toller Charakter und sterben? Niemals… schließlich geht die Legende ja auch vollkommen anders, deswegen dachte sich klein Muffin; mach doch was du willst g Fandest du die Sache mit dem Telefon nicht gelungen? Ich fand es auch nicht berauschend, aber irgendwie musste ich es einbauen. Wieso wird später noch erklärt, aber so wie das Telefon passt Alessia halt auch irgendwie nicht in diese Welt ;-) Ob sich die beiden nie fetzen? nachschau Im achten Kapitel fliegen richtig die Fetzen… aber wirklich richtig fies lach Bin halt schon ein bissi weiter, aber die sind noch nicht alle korrigiert.

Zu deinem letzten Kommentar hülle ich mich vollkommen in schweigen und dreh meine Däumchen, abwarten g

Dankeschön noch mal. Ich habe ich irre gefreut!

Sooo und nun geht's weiter in dem Chaosleben von Alessia. Viel Spaß und über Rückmeldung würde ich mich sehr freuen.

6.Kapitel

- Enthülllungen der besonderen Art -

Unschlüssig stand Lancelot vor dem Krankenzimmer, seine Finger tippten nervös auf einem seiner Schwerter herum, während er immer wieder die Zähne energisch aufeinander biss, um einen gewissen Schmerz zu fühlen. So hatte das absolut keinen Sinn. Er richtete sich auf und war gerade dabei zu verschwinden, als sich die Tür zum Krankenzimmer öffnete und eine junge Pflegerin heraustrat.

„Ist sie wach?", fragte er grob. Die Frau sah auf, wich Lancelots Blick sogleich wieder aus.

„Ja, Herr, aber ich vermute sie braucht noch Ruhe."

„Ruhe?", er lachte auf und stürmte an der Frau vorbei. „Ruhe… sie und Ruhe… das ich nicht lache", wetterte er im vorbeigehen.

In dem Zimmer roch es angenehm nach Kräutern und ein Feuer ließ es angenehm warm werden und die Wände in einem sanften rot bescheinen. Er blieb neben dem Bett stehen und ertappte Alessia gerade dabei, wie sie sich erheben wollte.

„Ich dachte, ich schaffe es aufzustehen, noch bevor zu anfängst mich anzuschreien", sagte sie leise und spürte wie sein Geruch und seine Anwesenheit sofort den gesamten Raum in Beschlag nahmen. Sie sah ihn nicht an. Er würde sie allein mit seinem Anblick dazu bringen ihm zu verfallen. Innerlich lachte sie bei diesem Gedanken laut auf; was sollte sie dagegen denn auch schon tun können? Dafür war es nun schon längst zu spät.

Alessia wartete also, doch hinter ihrem Rücken blieb es merkwürdig still. Nach einiger Zeit wagte sie es und wendete ihren Kopf Lancelot zu. Er stand am Fenster, hatte seine Nasenlöcher gefährlich aufgebläht und die Hände vor der Brust verschränkt. Sie atmete tief durch und umklammerte mit ihren beiden Händen den Bettpfosten.

„Ich habe dich schon mal wütender gesehen", sagte sie mehr zu dem Bettpfosten, als zu ihm.

„Ja, ein Wunder, da ich dich erst seit gestern kenne", erwiderte er erbost und sie wagte einen neuen Blick. Die Situation hatte sich nicht geändert. Noch immer stand er mit verschränkten Armen vor dem Fenster, wieder starrten seine dunkelbraunen Augen sie unerbittert an und wieder wollte sie nichts anderes tun, als seufzten und ihn zu bitten sie immer so anzustarren. Beschämt senkte sie den Blick, schließlich wollte er auf sie angsteinflössend wirken und nicht so verdammt anziehend.

„Du weißt, das ist nicht fair", flüsterte sie. Er stieß sich von der Wand ab und trat auf sie zu.

„Was? Das ich dir gesagt habe, dass du bei dem Karren bleiben sollst und du uns trotzdem gefolgt bist? Du hast Recht, das ist verdammt noch mal nicht fair", schrie er und schlug mit der Faust auf einen kleinen Tisch, der an der Wand stand und nun bedrohlich knarrte. Alessia zuckte bei diesem Laut zusammen und versuchte sich zu erheben, doch ein zuckender Schmerz durchfuhr ihren Kopf. Sie umklammerte den Bettpfosten noch eiserner.

„Was soll das? Ich habe dir dein Leben gerettet! Ich… ich bin vielleicht nicht geübt im Kampf, aber ich wusste, dass es klappen würde, dass du auf dem Feld nicht sterben würdest und du hättest an meiner Stelle ebenso gehandelt. Sieh mich nicht so an, verflucht!", schrie sie zurück und hielt seinem harten Blick stand.

Er schnaubte und wich ihren Blicken aus. Sie hatte ihn doch tatsächlich an einer Stelle getroffen an welcher er empfindlich war. Natürlich hätte er das selbe getan. Es war jahrelang seine verdammte Pflicht gewesen. Er wandte sich ab und stützte sich mit dem Handballen auf dem kleinen Tisch ab, atmete tief durch und versuchte sich zu beruhigen.

„In Ordnung, aber erklär mir bitte was da geschehen ist. Was war das für eine Kleidung? Was war das für ein… Ding in deiner Hand und wie konntest du wissen was geschah? All das geht weit über meinen Horizont hinaus", er wendete sich ihr zu, sah sie fest an „WER BIST DU?"

Sie wünschte sich in diesem Moment nicht sehnlicher, als wenn sie nicht zu erklären bräuchte, wenn er alles einfach akzeptieren würde, ohne zu fragen, ohne sich den Kopf zu zerbrechen. Doch er tat es nicht. Er war unfähig es zu akzeptieren und sie war ihm eine Antwort schuldig.

„Das ist alles nicht so einfach zu erklären."

„Dann versuche es", erwiderte er streng. Alessia warf ihm einen erbosten Blick zu.

„Versuche ich ja, aber du bist mir nicht gerade eine Hilfe, mein Lieber."

Lancelot verdrehte die Augen und verschränkte die Hände vor der Brust, wie am Anfang schon ließ er sich nach hinten gleiten und sah sie erwartungsvoll an. Alessia atmete tief aus und suchte mit ihren Blicken den Raum ab, schließlich fand sie auf dem kleinen Tisch ihre Ledertasche liegen, daneben lugte die Pistole aus einem weißen Tuch hervor.

Sie fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und begann schließlich.

„Ich bin weder von hier, noch von einem anderen Land das sich zu dieser Zeit auf dieser Welt befindet", sie wagte zu ihm aufzublicken und verdüsterte ihren Blick. „Sieh mich nicht so an! Wenn du schon bei meinem aller ersten Satz die Stirn runzelst, kann ich auch schweigen, verstanden?"

Erneut verdrehte er die Augen, biss die Lippen aufeinander und hob die Augenbrauen, was eine Aufforderung zum weitererzählen gleichkam. Alessia flüsterte leise ‚Arroganter Snob' und suchte verzweifelt nach dem Anfang ihrer Geschichte.

„Ich … ich komme aus der Zukunft, geboren werde ich erst in eintausendfünfhundert Jahren… Du siehst mich schon wieder so an! Hör auf damit!", rief sie aufgebracht, woraufhin Lancelot die Arme energisch auseinander riss.

„Alessia, entschuldige, wenn ich nun einmal nicht anders kann. Ich versuche dir ja zu folgen, aber nach dem heutigen Tag darf ich doch wohl mehr als nur ein wenig verstört sein, oder willst du mir das verbieten?", fragte er entgeistert. Das würde absolut nicht einfach werden, seufzte Alessia innerlich und hob schließlich die Hand.

„Gut, warte. Ich werde jetzt einfach erzählen und du versuchst jede Emotion zurück zuhalten. Später wirfst du mir alles an den Kopf, aber jetzt beherrsche dich einfach, einverstanden?"

Er nickte störrisch bei dem kleinen Pakt und versuchte aufmunternd zu lächeln, doch aus seinem Gesicht erkannte sie nur Ironie und so versuchte sie es zu ignorieren und fuhr weiter.

„Alles was ich dir über mich erzählt habe entsprach der Wahrheit. Ich bin eine Freie in unserem Land. Ein Land das man England nennt und welches in eintausendfünfhundert Jahren mal hier sein wird, wo wir uns gerade befinden. Arthur wird später mal sehr bekannt sein, aber niemand weiß so genau was Legenden sind und was der Wahrheit entspricht, also wurde ich beauftragt das herauszufinden. Es ist wohl eine der ersten Zeitreisen, die wohl zu meiner Zeit getan wurden und meine Kleidung ist die übliche Kleidung, die man zu meiner Zeit trägt.

Das ‚Ding', wie du es bezeichnest, nennt man Pistole und sie sind die Schwerter aus unserer Zeit. Nichts magisches, sondern einfach nur eine Waffe. Sie schießen kleine Kugeln, die sich in die Haut eines Menschens bohren und diesen tödlich verletzten, so wie bei dem Sachsen. Ich habe dich nicht angelogen und ich verstehe, dass du wütend bist, dass ich dir gefolgt bin, aber ich wusste, dass ich es schaffen konnte. Ich.. ich habe alles gesehen, deinen Tod, wie es geschah, einfach alles und dies kurz nachdem ihr in die Schlacht geritten seid. Ich weiß nicht mehr… das ist alles", endete sie und sah ihn an. Lancelot hatte Wort gehalten. Sein Gesicht hatte während ihres Vortrages keinerlei Regung gezeigt.

Alessia hielt den Atem an. Sie hörte ihn nicht einmal atmen, obwohl ihr Atem so laut und heftig in ihren Ohren klang, wie das Schnaufen eines Pferdes. Von draußen hörte sie Männerlachen und das Geräusch von Pferdehufen auf Stein. Dann war es mit einem Mal still.

„Ich muss wieder gehen… Tristan. Wir wollen ihm unsere letzte Ehre erweisen", sagte er leise. Alessia horchte auf.

„Tristan?", hauchte sie und fühlte sich im nächsten Moment wie durch einen schweren Gegenstand erschlagen.

„Ja, Alessia. Tristan hat die Schlacht nicht überlebt. Er war der einzige Ritter der fiel." Wut und eine tiefe Traurigkeit überfielen die Augen des Ritters, die er sofort niederschlug, um ihrem Blick zu entgehen. „Ich sollte gehen."

Mit wenigen Schritten war er bei der Tür.

„Lancelot… warte einen Moment. Du hast nichts gesagt… zu meiner Geschichte", versuchte sie ihn für einen kurzen Augenblick bei ihr zu halten. Er hatte die Hand an die Tür gelegt und wandte ihr nur den Kopf zu.

„Hältst du mich für einen Mann, der nicht frei und offen seine Meinung preisgeben kann?", ein feines Lächeln umspielte seine Lippen und brachte Alessia für einen kurzen Moment den Mann wieder den sie kannte und liebte.

„Doch.. sicher", erwiderte sie.

„Dann wirst du es verstehen, wenn ich sie für eine zeitlang für mich behalte. Nun gibt es wichtigeres."

Und mit einem leisen Klang schloss sich die Tür hinter ihm. Alessia ballte die Hand zur Faust und hätte ihm am liebsten etwas hinterher geworfen, stattdessen schrie sie einen kurzen Moment laut auf. Dieser verfluchte… arrogante… Snob!

Guinevere starrte in den Nachthimmel hinauf, der plötzlich und wie durch Geisterhand den vollen Mond entblößte. Wolkenfetzen schienen vor seiner imposanten Gestallt zu weichen und ein zaghaftes Lächeln spielte auf ihren Lippen. Ein zarter Windhauch ließ ihr Haar für einen kurzen Moment schweben und es sachte wieder auf ihre Schultern gleiten, wobei sich eine Strähne aus ihrer Frisur löste und wie ein ungebremstes Wesen im Wind spielte.

Schritte näherten sich und erloschen.

„Es ist unheimlich still hier", flüsterte sie und ihre Worte wurden zu Arthur getragen, der in ihrem Rücken stehen geblieben war und ihre graziöse Gestalt bewunderte. Sein Herz ließ eine weitere leichte Umklammerung seines Herzens los, als sein Verstand erneut begriff, dass sie überlebt hatte, dass sie nun bei ihm bleiben konnte und er bei ihr.

„Bald schon wird das Lachen der Kinder und der Frauen über den Wall getragen werden und es werden nicht nur Bors' Kinder sein. Das verspreche ich dir." Eine große Figur tauchte neben ihr auf und sie hob den Blick und sah in das harte Gesicht des Mannes, der ihr Herz schon von dem ersten Augenblick an entflammt hatte.

„Ich erzählte dir von den Heldensagen, die mein Vater mir einmal von dir erzählte. Erinnerst du dich?", fragte sie und strich mit ihrer Hand langsam den starken Arm von Arthur hinauf. Er sah zu ihr hinab. Sein Blick war für einen Außenstehenden emotionslos, voll Härte und Schmerz, doch Guinevere erkannte so viel mehr in ihm. Seine Augen sprachen eine andere Sprache, die sie verstand und die sie verlangte, um ihn lieben zu können.

„Mit dem heutigen Tage hast du dich für alle Zeiten verewigt, als ein Mann mit unerschütterlichem Mut und dem unbändigen Willen sein Land zu verteidigen."

Arthur runzelte die Stirn.

„Mein Land?"

„Ja, Arthur", sie lächelte „dein Land, ich spüre wie ergeben es dir ist, wie sehr es dich verlangt und wie treu es dich behüten wird. Ebenso wie ich."

Sein Blick erfasste den ihren auf eine unglaublich innige Art und Weise und er verfiel ihrem Bann und ihrer unendlichen Schönheit wie jedes Mal, wenn er sie sah und sie berührte.

„Ich will nicht, dass du mir ergebener bist, als ich es dir sein kann."

„Ich glaube, das könntest du gar nicht", sagte sie und er zeigte sein wunderschönes Lächeln.

„Ach Guinevere, ich weiß nicht wohin es mich treibt, aber wenn ich auf mein Herz horche schreit es nur nach dir und nach diesem Land. Rom verblasst in meinem Herzen wie ein falscher und unehrlicher Freund."

„Glaubst du nicht, dass man seinem Herzen nicht immer folgen sollte? Währest du deinem Herzen nicht gefolgt, hättest du mich nie entdeckt und du sähest nun in Rom, unglücklich und einsam", lockte sie ihn und strich mit ihrer Hand über seine raue Wange, hindurch durch sein welliges Haar. Arthur ergriff ihre Hand und hielt sie fest, legte seinen Kopf in ihre mitfühlende Hand und schloss für einen Moment die Augen.

„Es ist noch zu früh für wichtige Entscheidungen. Der Gestank des Todes umschwebt noch meine Sinne", hauchte er und sah sie wieder an.

„Arthur, da ist noch etwas was ich dich fragen will. Diese Frau, die bewusstlos von der Schlacht kam. Wer ist sie?", fragte Guinevere.

„Ich weiß es nicht. Bors erklärte mir sie sei eine Freundin von Lancelot, aber er glaube nicht so recht, dass das schon alles war. Es geschahen unheimliche Dinge während der Schlacht, wurde mir berichtet. Jedoch hatte ich noch keine Gelegenheit mit Lancelot über sie zu sprechen", seufzte er und sah in die Weite, wo sich noch am Anfang des Tages eine Schlacht abgespielt hatte.

„Diese Gelegenheit ergibt sich sogleich, Arthur. Lancelot und die Ritter sitzen in dem Festraum und warten auf deine Ankunft", erwiderte sie und lächelte ihn an.

„Manchmal glaube ich, mein Leben ohne dich würde später einmal sehr unbeständig werden", schmunzelte er.

„Glaube nicht, dass ich eine typische Hausfrau werden würde."

„Nein", sagte er ernst und sah sie tief an „du würdest so viel mehr."

Mit diesen Worten zog er ihren Kopf zu sich und beide versanken in einen innigen Kuss.

„Ah… ja, ich habe die Schlacht gefunden. Arthur und Guinevere werden heiraten, Arthur wird zum König ernannt, ich habe es gefunden", hörte Alessia Darvin sagen.

„Laut meiner Berechnungen müsste der Ritter Lancelot und der Ritter Tristan in der Schlacht gefallen sein, trifft das zu?", fragte er weiter. In diesem Moment schwieg es an der anderen Leitung. Darvin runzelte die Stirn.

„Alessia? Bist du noch da?"

„Ja, ich bin noch da", antwortete sie.

„Trifft das zu?", fragte er erneut.

„Na ja… nicht so ganz."

„Was meinst du damit?", seine Stimme klang zurecht unheimlich misstrauisch. Alessia atmete tief aus. Sie war ganze eintausendfünfhundert Jahre von ihm entfernt, was konnte er ihr schon anhaben?

„Lancelot hat die Schlacht überlebt", sagte sie.

„Hat er? Oh.. das ist interessant, somit haben wir ein Teil der Geschichte widerlegt. Sehr interessant"

„Darvin?", fragte sie vorsichtig.

„Ja?"

„Was wäre, wenn Lancelot eigentlich doch in dieser Schlacht gestorben wäre, aber sagen wir… ein unglücklicher Zwischenfall dies verhinderte?"

„Ein unglücklicher Zwischenfall?", fragte er verdutzt. Sie räusperte sich, dann wurde es am Ende der Leitung still.

„Alessia.. du hast doch nicht?"

„Ich… ich konnte wirklich nichts dafür. Ich bekam eine komische Vision, wie ein Auftrag den Tod zu verhindern und ich musste es einfach tun. Oh, wärst du in der Situation gewesen… es ging nicht anderes", sagte sie verzweifelt.

„Wie konntest du nur? Hattest du die Regeln vergessen? Sie waren das wichtigste an dem ganzen, verdammten Projekt", rief er außer sich.

„Ich weiß doch… es tut mir leid", stammelte sie in den Hörer.

„Das sollte es auch… gib mir Zeit zum überlegen… ich … ich kann so schnell nicht nachdenken. Ich versuche dich morgen zu erreichen… ach verdammt", und seine Stimme brach ab, während Alessia auf das kleine Telefon starrte und mit einem Mal ein ganz flaues Gefühl im Magen hatte.

Als Arthur den Festsaal betrat verstummten die leisen Gespräche, die die Ritter an einer großen Tafel miteinander führten. Es waren keine Gespräche, die sie sonst immer hegten, voller Freude und Scherze. Die Stimmung war trüb und niedergedrückt. Der Tod von Tristan hing noch immer in der Luft und ein mancher hatte diesen Verlust noch nicht einmal angenommen. Alle Blicke wandten sich auf Arthur, der mit festen Schritte auf seine Gefährten zulief und sich neben Galahad niederließ.

Niemand sagte ein Wort, viele Blicke waren gesenkt, bis Arthur tief ausatmete und Lancelot schließlich ansah.

„Erzähl schon oder wissen hier alle schon was es mit deiner kleinen Freundin auf sich hat?"

Lancelot sah in Arthurs Augen und lächelte.

„Nein, ich wollte warten, bis du eingetroffen bist. Ich glaube das wäre unhöflich gewesen."

„Sie muss dir einige Manieren beigebracht haben, denn sonst hat es dich auch nie bekümmert", sagte Bors und schmunzelte breit.

„Ich habe sie gestern abend kennen gelernt, doch zuvor schon ein paar Male auf dem Stützpunkt gesehen. Es.. es war nichts besonderes, wir haben uns die ganze Nacht unterhalten…"

„Unterhalten?", unterbrach ihn Gawain und hob belustigt die Augenbrauen. Lancelot straffte ihn mit einem Blick.

„Ja, mein lieber Gawain, unterhalten, nichts weiter. Nun ja, sie erzählte mir, dass sie nicht von hier wäre und irgendwie hat sie mir leid getan, also habe ich ihr geholfen und sie begleitet. Was während der Schlacht geschah wisst ihr alle, das brauche ich hier nicht mehr zu erläutern."

„Du wärest gestorben?", fragte Arthur um sicherzugehen. Lancelot blickte seinen langjährigen Freund feste an und nickte schließlich. Arthur verschränkte die Arme auf den Tisch und sah auf seine starken Hände hinab. Dann nickte er und Lancelot fuhr fort.

„Nachdem sie erwacht ist habe ich sie zur Rede gestellt, sie erzählte mir, dass sie aus der Zukunft stammt und dass dieses Ding eine Waffe der Zukunft wäre. Sie hat meinen Tod irgendwie vorhergesehen, mehr wusste sie auch nicht", seufzte Lancelot und sah in die verdutzten Augen seiner Gefährten.

Für einen Moment sagte niemand etwas, dann regte sich Bors und brummte.

„Das klingt in meinen Ohren aber sehr nach Lüge. Sie hat dir etwas verheimlich, Lancelot."

„Ich bin mir da nicht so sicher, Bors", schritt Gawain ein „kannst du dich erinnern wie wir sie gefunden haben? In diesen Klamotten, mit dieser Waffe, wie Lancelot es nannte?"

„Was sagst du? Klang ihre Geschichte glaubwürdig? Du hast sie schließlich aus ihrem Mund gehört", fragte Arthur Lancelot. Dieser faltete seine Hände zusammen und starrte auf den Tisch.

„Ich weiß es nicht. Es klingt so … so unglaubwürdig, dessen bin ich mir bewusst", er erhob seinen Blick und sah in die Runde „allerdings muss ich Gawain beipflichten, all das war irgendwie zuviel Aufwand für eine Lüge, außerdem welchen Hintergrund sollte sie haben?"

„Welchen Hintergrund sollte deine Rettung für sie haben?", fragte Bors zurück, lauter als beabsichtigt.

„Ich denke, der ist unmissverständlich", grinste Galahad „bei den Blicken, die sie unserem lieben Freund stets immer wieder zugeworfen hat, nicht wahr Gawain?", Galahad hieb seinem Freund den Ellebogen in die Seite, worauf dieser nur den Kopf schüttelte und schweigend auf seinen Metkrug starrte.

„Sei still, Galahad", rief Lancelot.

"Aber es ist doch wahr! Hat sie versucht Tristans Leben zu retten? Nein! Sie hat nur dich gesucht, ist durch die Schlacht gelaufen, wie ein Mensch ohne Kopf, um gerade dein Leben zu retten. Mach die Augen auf, Lancelot! Die Kleine hat sich Hals über Kopf in dich verliebt", rief Galahad laut.

Im nächsten Moment hörte man es aus dem hinterem Raum laut scheppern. Alle Köpfe fuhren herum und starrten in die entsetzten Augen von Alessia, die mit einer Schüssel voll Brei gerade aus der Küche gekommen war, um den Männern etwas zu Essen zu bringen.

Alessias Blick verfing sich für einen kurzen Moment in Lancelots, dann spürte sie wie die Scham und die Wut sie überkamen und sie für alles taub werden ließ.

Sie machte auf dem Absatz kehrt und stürmte davon.