sunny: Glaub mir, das zu hören schadet nie.
liz 1988: Mit so etwas kannst du mich gar nicht nerven.
Nick schloss seine Tür auf und erblickte Sara. Sie saß auf der Couch und starrte in den dunkeln Fernseher.
„Was ist los?", fragte Nick besorgt.
Sara wendete ihren Blick vom Fernseher und sah zu Nick. „Der Staatsanwalt hat angerufen."
„Was hat er gesagt?" Nick kam zu ihr und setzte sich neben sie. Er konnte sehen, dass ihre Augen rot waren.
„Der Prozess wurde für nächste Woche angesetzt. Und ich muss als Hauptzeugin aussagen.", sie hatte Probleme, die Worte rauszubekommen.
Nick legte seine Arme um sie und zog sie an sich. „Ist schon in Ordnung. Wir werden das gemeinsam durchstehen."
Sara konnte ihre Tränen nicht mehr zurückhalten und fing an zu weinen. Nick strich ihr beruhigend über den Rücken. Am Liebsten würde er jetzt ins Gefängnis fahren und George umbringen. Aber er wusste, dass er Sara damit nicht half.
„Wenn das alles vorbei ist, fahren wir ganz weit weg, okay? Irgendwohin, wo uns keiner kennt.", sagte Nick sanft.
„Wohin ich will?", fragte Sara. Ihre Stimme klang wie die eines Kindes.
„Ja, wohin du willst.", bestätigte Nick.
Sara atmete tief ein. Sie hasste es, wenn sie weinte. Es war ein Zeichen von Schwäche und sie war nicht schwach. „Dann will ich nach Kentucky."
Nick musste lachen. „Was willst du in Kentucky?"
Sie atmete seinen Geruch ein. Er war ihr so vertraut und es beruhigte sie. „Keine Ahnung. Niemand fährt nach Kentucky, aber alle sagen, wie schlimm es dort ist. Ich will wissen, ob sie Recht haben."
„Gut, dann fahren wir nach Kentucky."
Wenn es sie glücklich machte, würde er ihr bis ans Ende der Welt folgen und zu Not auch nach Kentucky.
„Wissen Sie, was mich am Meisten daran stört?", fragte Nick Dr. Salinger.
Dr. Salinger schüttelte mit dem Kopf. „Das George Madison wahrscheinlich nur dafür verurteilt wird, dass er uns als Geiseln genommen hat, aber nicht für das, was er Sara angetan hat.", erklärte Nick.
„Sie sagen immer, was er Sara angetan hat. George hat Ihnen das auch angetan.", stellte Dr. Salinger fest.
„Ich weiß, aber das ist nicht so wichtig."
In diesem Augenblick wurde Dr. Salinger bewusst, dass er Sara wirklich liebte.
„Ich glaube, ich kann das nicht." Sara war sich sicher, dass sie Recht hatte. Heute war der Prozess. Sie musste aussagen. Sie musste alles erzählen, über sie und Nick. Alle würden es erfahren. Auch wenn das nicht schlimm war, würden alle die Bänder sehen.
„Ich werde die ganze Zeit bei dir sein.", versprach Nick.
Er lehnte sich am Rahmen der Badezimmertür an und schaute Sara beim Anziehen zu.
„Ja, aber alle werden mir Fragen stellen. Über uns.", sagte Sara.
„Sie werden dir Fragen über George stellen und nicht über uns." Beide wussten, dass das eine Lüge war. Wahrscheinlich würde der Verteidiger die Sache so drehen, dass George völlig unschuldig war.
Sara nickte um sich selbst davon zu überzeigen. „Ich kann das nicht.", sagte Sara erneut. Sie hatte Angst…große Angst. Sie wollte George nicht in die Augen sehen müssen. Sie wollte nicht, dass er sie mit diesem Blick ansieht.
Nick kam zu ihr und nahm sie in den Arm. „Du schaffst das schon. Außerdem wird Warrick als erster befragt. Und wenn er das schafft, schaffst du das schon lange."
Sara musste lachen. „Du bist süß.", sagte sie, als er sie wieder losließ.
„Du solltest dich jetzt weiter anziehen, sonst kommen wir noch zu spät."
Sara nickte wieder und zog sich weiter an.
