Liz: Hier kommt mit Anstand und Würde das nächste Kapitel.


„Hey, Sara.", sagte Warrick, als er sie im Flur des CSI Gebäudes traf.

Sara lächelte ihn an. Es war ein gequältes Lächeln, doch sie bemühte sich es aufrecht zu erhalten.

„Wie geht es dir?", fragte Warrick sie und brachte sie damit zum Anhalten.

„Gut.", antwortete sie flach ohne ihre Maskerade fallen zu lassen.

Warrick nickte. „Das ist wirklich gut.", stammelte er. Er wusste nicht, was er zu ihr sagen sollte. Eigentlich wusste er es doch. Doch er wusste auch, dass er diese Grenze in ihrer Beziehung nicht überschreiten sollte, obwohl sie Freunde waren.

„Wir sehen uns später.", sagte Sara und verschwand in der nächsten Tür. Sie konnte es nicht mehr ertragen, dass die Leute sie so mitleidig ansahen. Es machte sie krank.


„Ist mit Sara alles in Ordnung?", fragte Warrick besorgt, als er den Aufenthaltsraum betrat.

Nick blickte auf. Es war das erste Mal, dass Warrick ihn das fragte.

„Was meinst du?" Nick runzelte dir Stirn. Er war im Emotionen verbergen zwar nicht so gut wie Sara, aber er hatte auch ein Talent, was nicht von der Hand zuweisen war.

„Sie wirkt ein wenig verstört und nicht wie sie selbst.", erklärte Warrick.

Nick überlegte, was er Warrick sagen sollte. Die Wahrheit war, dass er nicht direkt wusste, ob mit Sara als in Ordnung war. Er hatte in den letzten paar Tagen Dr. Salingers Rat befolgt, auch wenn es ihm schwer fiel.

„Der Prozess belastet sie ziemlich.", sagte Nick.

Warrick blickte ihn an. „Das hätte ich mir auch denken können, was ist wirklich los?"

Nick rieb sich die Augen. Auf diese Frage würde er auch nur all zu gerne eine Antwort bekommen.

„Weißt du, wie lange es gedauert hat, bis sie sich mir anvertraut hat?", fragte Nick Warrick leise.

Warrick schüttelte seinen Kopf. Natürlich wusste er es nicht, er hatte bis vor kurzem ja noch nicht mal eine Ahnung gehabt, dass sie überhaupt vertraut waren.

„Fast ein ganzes Jahr.", seine Stimme wurde aufgeregt, „Es hat ein verdammtes ganzes Jahr gedauert, bis sie sich geöffnet hatte. Und jetzt ist alles wieder wie vorher. Sie redet kein Wort mit mir. Nein, sie redet kein Wort mit irgendjemand und das liegt alles an diesem kranken Psychopathen. Und ich ertrage das alles nicht mehr. Ich habe es alles so ver…"

Er stoppte, als er Sara im Türrahmen erblickte. Man musste kein Genie sein, um zu wissen, dass sie alles mit angehört hatte. Ihr Gesichtsausdruck sagte mehr als alle Worte, die jemals gesprochen wurden.

Sara blieb stumm. Sie hätte auch keinen einzigen Ton herausgebracht, wenn sie es gewollt hätte. Ihre Kehle war einfach zu trocken.

Sie starrte Nick an, dann drehte sie sich um und ging. Sie hatte das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Sie musste unbedingt hier raus. Sie musste weg.

Vor allem von ihm.


„Sara, warte.", rief Nick ihr hinterher, doch sie ignorierte seine Worte.

Er sprang von seinem Stuhl auf und ran ihr hinterher. Er hätte fast Grissom umgerannt, als dieser sich ihm in den Weg stellte.

Grissom hatte die ganze Szene mitbekommen. „Nick, ich möchte, dass ihr eure Beziehungsprobleme von der Arbeit fernhaltet, verstanden?"

Nick sah ihn gar nicht an. Er blickte Sara hinterher. Er murmelte leise: „Ja." Und ging dann an Grissom vorbei. In diesem Augenblick hatte er wichtigere Sachen im Kopf. Er hatte Sara im Kopf.

Als er endlich an der Tür ankam, kam es ihm vor, als hätte es eine Ewigkeit gedauert. Es überraschte ihn nicht mal, dass sie nicht mehr dar war. Das Schlimmste daran war, dass er zum ersten Mal seit Jahren nicht wusste, wo sie war.