Es tut
mir so leid, dass es so lange gedauert hat, bis das nächste
Kapitel erschienen ist, aber mein Computer hatte den Geist
aufgegeben! Ich hoffe, dieses Kapitel gefällt euch.
Nick konnte nicht schlafen. Er hatte den ganzen Tag nach Sara gesucht, Er musste unbedingt mit ihr reden. Sie hatte seine Anrufe nicht angenommen und als er bei ihr war, hatte sie nicht die Tür aufgemacht.
Erst nachdem er seinen Schlüssel benutzt hatte um die Tür zu öffnen, bemerkte er, dass sie nicht da war. Es machte ihn verrückt, nicht zu wissen, ob es ihr gut ging.
Er musste an Dr. Salingers Worte denken. Wollte er sie dadurch kontrollieren? Sollte er ihr doch mehr Freiraum geben?
Doch am Meisten nagte die Angst an ihm, dass er sie verlieren könnte. Irgendwie hatte es eine gewisse Ironie, dass er sich davor fürchtete. Er hatte schon so viel miterleben müssen, doch dieser Gedanke brachte ihn um den Schlaf.
Es dauerte eine Weile, bis er das permanente Klingeln an seiner Haustür wahrnahm. Er guckte auf seinen Funkwecker. Es war mitten in der Nacht. Er erwartete niemanden, also keimte in ihm die Hoffnung auf, dass Sara es sein könnte.
Er ging zur Tür in Begleitung des nervtötenden Geräusches, was von seiner Klingeln ausging. Als er die Tür fast erreicht hatte, sagte er: „Ist ja schon gut, ich komme."
Nick öffnete die Tür und traute seinen Augen nicht, als er tatsächlich Sara erblickte. „Kann ich hereinkommen?", fragte sie schüchtern.
Nick trat einen Schritt zur Seite um ihr platz zu machen. „Warum hast du deinen Schlüssel nicht benutzt?"
Er schloss die Tür. Es war nicht nötig, dass die Nachbarn Zeuge ihrer nächtlichen Begegnung wurden.
„Ich hielt das für unangebracht." Die Worte verletzten Nick in einer Art und Weise, die er nicht für möglich gehalten hatte.
Er blickte sie nur an und wagte es nicht sich zu bewegen.
Sara setzte sich schweigend auf die Couch. Sie war verkrampft uns sah aus, als hätte sie geweint, was sie aber natürlich nie im Leben zugegeben hätte.
„Ich weiß, es liegt an mir…"
Nick unterbrach sie: „Sara, das stimmt nicht." Er ging so schnell wie möglich zum Sofa und setzte sich neben sie.
„Doch und das weißt du auch.", sagte Sara nüchtern.
Nick ergriff ihre Hand. Sie blickte ihm direkt in die Augen.
„Es liegt nicht an dir. Es liegt an diesem kranken Psychopathen. Es liegt an der Möglichkeit, dass er irgendwann wiederkommen kann.", erwiderte Nick. Er hatte noch niemanden gesagt, dass er davor am Meisten Angst hatte, da er wusste, dass Sara daran kaputt gehen würde.
„Können wir für immer verschwinden, wenn er wieder aus dem Gefängnis kommt?" Ihre Frage klang wie die eines Kindes. Naiv und hoffnungsvoll.
Nick lächelte sie an. „Ja, das machen wir."
Er musste an Nigel Crane denken. Diesmal war alles anders. Diesmal bestand die Möglichkeit, dass George wieder in ihr Leben treten würde, wenn er erst einmal verschwunden war. Bei Nigel hatte er dieses Problem niemals gehabt.
„Es tut mir alles so leid.", flüsterte Sara. Es war kaum zu verstehen, aber Nick hatte es gehört.
Er legte seine Arme um sie und sagte: „Es ist nicht deine Schuld. Und das war es auch nie. Verstanden?"
Sara nickte. „Meinst du, dieser Prozess wird irgendwann ein Ende haben?"
Nick lachte leise, auch wenn er sich nicht ganz sicher war warum. „Ich habe die Protokolle von dem letzten Verhandlungstag gelesen. Der Richter will seinen Urteilspruch nächste Woche bekannt geben."
Sara war erleichtert. „Und wie sieht es aus, hat er eine Chance verurteilt zu werden?", fragte sie.
„Nach deinem Auftritt im Gerichtssaal, würde glaube ich, jeder diesen Mann verurteilen. Selbst Mrs. Johnson."
Sara war verwundert, als Nick ihre Nachbarin erwähnte. „Was hat sie damit zu tun?"
„Sie hat ausgesagt. Wusstest du, dass sie dich nicht gerade leiden kann?"
Sie lehnte sich zurück, um ihn besser zu sehen. „Ich wollte vor drei Jahren nicht auf ihre Katzen aufpassen, als sie für einen Monat nach Europa geflogen ist."
Nick zog seine Augenbrauen hoch. Also sagte Sara: „Was? Haben ich erwähnt, dass es sieben Stück sind?"
Nick lachte. „Kein Wunder, dass sie denkt, du wärst ein Menschenhassender Workaholic mit einer Abneigung zur Kommunikation."
Sara war entsetzt. „Das hat sie gesagt?"
Nick nickte traurig. „Und wusstest du, dass ich der geheimnisvolle Typ bin, der fast täglich in deinem Apartment verschwindet und erst Stunden oder Tage später wieder herauskomme. Natürlich hat sie sich auch beschwert, dass ich ihr niemals meinen Namen verraten habe."
Sara musste lachen. „Wie unhöflich."
„Eh, hätte ich sie mal zu einem Kaffee einladen sollen oder was?", fragte Nick.
Sara schüttelte mit dem Kopf. „Nein, natürlich nicht, sonst denkt sie noch, du würdest sie anmachen wollen."
„Was dagegen?", fragte Nick provozierend.
Sara dachte einen Augenblick nach. „Für meinen Geschmack, kommt das Nein sehr spät."; sagte Nick nach einem Moment.
„Ich stellte mir nur gerade vor, wie…. Oh Gott, das will ich mir gar nicht vorstellen!", erklärte Sara.
Nick sah sie entsetzt an. „Glaub mir, dass musst du auch nie.", sagte er schnell.
Sara musste fast lachen, aber im Augenblick war ihr nicht danach zumute. Ihr gefiel, dass sie mit Nick reden konnte, egal worum es sich drehte.
„Ist mit uns alles in Ordnung?", fragte sie.
Nick überlegte. „Ja.", er hatte nicht die Möglichkeit noch etwas zu sagen, da Sara ihn schon im nächsten Augenblick küsste.
„Warum haben Sie nie jemanden etwas von ihrer Beziehung erzählt?", fragte Dr. Salinger sachlich.
Nick runzelte die Stirn. „Wir haben vielen Leuten von unserer Beziehung erzählt.", seine Antwort klang ein wenig patzig.
„Aber niemanden, mit dem Sie eng befreundet sind oder zusammenarbeiten."
Nick musste sich eingestehen, dass sie Recht hatte. „Sara und ich haben ziemlich oft darüber diskutiert, ob wir es ihnen sagen oder nicht, aber wir wollten es nicht."
„Warum nicht?"
„Sie hätten irgendwie alles kaputt gemacht. Sehn Sie sich doch nur mal jetzt die Situation an. Jeder blickt uns mit diesem bestimmten Blick an und andauernd grinsen alle, wenn Sara und ich zusammen sind.", erklärte Nick.
Dr. Salinger überlegte einen Augenblick. „Was ist daran so schlimm?"
„Es geht einem ziemlich auf die Nerven. Ich weiß nicht, ob unsere Beziehung das am Anfang ausgehalten hätte. Außerdem sind Verhältnisse unter Arbeitskollegen nicht gerade beliebt."
„Haben Sie sich beide geschämt?", fragte Dr. Salinger direkt.
„Nein.", entfuhr es Nick sofort, „Wir wollten nur nicht, dass jemand anderes es kaputt macht."
„Also ist es Ihnen nicht peinlich?"
Nick sah sie verständnislos an. „Sie haben Sara gesehen, was sollte mir daran peinlich sein?"
Dr. Salinger musste über seine Aussage lächeln. Er hatte seinen Standpunkt eindeutig klar gemacht.
