so.. ich dachte, der Disclaimer ist mal wieder dran..
Autorin: ilaum
Titel: Zufall oder Schicksal
A/N: mir gehört hier immer noch nichts.. obwohl.. Charlie schnapp
Beta-Dank: an Chicken Shakes..
Chapter: 7/22 + Epilog
Übrigens sind alle Kaps ungefähr gleich lang - oder kurz. Dafür versuche ich auch alle zwei, spätestens drei Tage ein neues hochzuladen ;-)
7. Gedanken
Verwirrt ging Charlie in ihr Zimmer. Sie musste erst mal ihre Gedanken ordnen. Was hatte Hermine gemeint? Harrys offene Erzählungen aus seiner Schulzeit? Aber war das nicht normal? Vielleicht meinte sie die Blicke, die er Charlie manchmal zugeworfen hatte, wenn er dachte, dass es niemand mitbekommt? War es wirklich so gewesen? Hatte er sie verstohlen beobachtet, oder hatte er sie einfach nur aus Neugier angeguckt? Sie kannte Harry kaum, woher sollte sie wissen, wie er war? Was er dachte? Was sollte die bloß davon halten?
Sie dachte nach. Langsam wurde ihn Kopf wieder klarer. Hermines letzter Satz hatte sie ganz schön durcheinander gebracht.
Während ihrer Überlegungen hatte Charlie sich auf ihr Bett fallen lassen und starrte gegen die Decke. Sie hatte Harry nett gefunden. Aber auch nicht mehr oder weniger als Ron. Oder? Nein, es war nicht nur ein ‚Nettfinden' gewesen. Sie hatte sich zuhause gefühlt.
Normalerweise war sie in der Gegenwart von Fremden längst nicht so offen, wie sie es Harry und Ron gegenüber gewesen war. Dieses sonst ständig anwesende Gefühl, von allen erkannt und bewundert zu werden hatte sie bei ihnen nicht gehabt.
Auch bei Hermine war es ähnlich gewesen. Bei ihren anderen Mitbewohnern war Charlie immer noch ein bisschen misstrauisch, obwohl sie genau wusste, dass diese als Muggel sie gar nicht kennen können. Vielleicht wusste sie daher so genau, dass sie Hermine irgendwann von der Zaubererwelt erzählen würde.
Plötzlich wachte sie auf. Scheinbar war sie über ihren Gedanken eingeschlafen, denn sie lag immer noch angezogen auf ihrem Bett. Aber was hatte sie geweckt? Sie sah auf die Uhr. Es war schon ziemlich spät.
Jetzt hörte sie Sara und Sam, die sich vor der Tür lautstark mit Anna stritten. Wahrscheinlich war sie deshalb aufgewacht. Langsam wurde Charlie munterer. Worum ging es denn jetzt schon wieder? Die hatten sich in den letzten Tagen öfter in die Haare bekommen. Sie stritten immer lauter. Gleich würde der ganze Flur wach sein. Es schien um Jonathan zu gehen. Anna beschuldigte ihn nie abzuwaschen, doch Sam schrie zurück, dass sie lieber sich lieber selber an die Nase fassen solle.
Charlie beschloss einzuschreiten. Sie musste sowieso aufstehen und sich umziehen, dann konnte sie gleich den Streit beenden, um dann in Ruhe weiterzuschlafen.
Müde streckte sie sich und ging Richtung Badezimmer. Konnte sie nicht morgen nach der Uni noch mal mit Hermine sprechen und sie fragen, wie das vorhin gemeint war? Ja! Sie fühlte sich gleich viel besser.
Als sie auf dem Rückweg an den Streithühnern vorbei ging, meinte sie: „Müsst ihr euch denn immer mitten in der Nacht streiten? Könnt ihr das nicht mal morgens erledigen, wenn ich sowieso aufstehen muss?"
Sara grinste sie an. „Nein, dann könnte ja keiner mehr aus seinem Zimmer kommen, um auch und dann mit uns zu meckern, warum wir so schreien. Dann kommt der nächste und meckert mit und so können wir bis zum morgen streiten. Das ist doch viel schöner, als sich immer nur mit einer Person anzulegen." Ihre Augen blitzten.
Charlie ging nicht darauf ein. Sie war viel zu müde. Dafür verdrehte Anna die Augen und ging zu ihrem Zimmer. „Das ist doch kindisch, wie ihr euch hier aufführt!" Sie verschwand.
Sam zuckte mit ihren Schultern und meinte leicht beleidigt: „So sind wir halt. Wenn sie damit nicht zurecht kommt, soll sie sich nicht bei uns beschweren." Sie wandte sich zu Charlie. „Hast du schon geschlafen? Tut mir leid, aber das musste mal sein. Ich werde jetzt auch schlafen gehen. Gute Nacht ihr zwei." Sie ging ins Bad.
„Ich werde auch gehen," sagte Sara, „ich habe nämlich bis zum Wochenende frei und fahre morgen zu meinen Eltern. Dir noch eine schöne Woche und gute Nacht!"
„Ja, gute Nacht!" antwortete Charlie, ging in ihr Zimmer und legte sich ins Bett. Jetzt konnte sie gleich einschlafen.
Nachdem Charlie den nächsten Tag in der Uni mehr schlecht als Recht überstanden hatte – sie machte sich immer noch Gedanken über Harry – setzte sie sich mit Hermine in die Bibliothek. Sie wollten lernen. Charlie war zwar etwas schleierhaft, was sie nach zwei Tagen Uni lernen sollten, aber sie hoffte auf eine gute Gelegenheit zum Gespräch über Harry. Hermine machte ihr erst mal einen Strich durch die Rechnung. Sie fing wirklich an sich einen Lernplan für den Stoff der letzten beiden Tage zu machen.
Nach zwei Stunden wurde Charlie langsam ungeduldig. Wollte Hermine denn nie aufhören? Kein Wunder, dass Lauren sie als Streberin bezeichnet hatte. Charlie beschloss zu fragen: „Hermine, ich kann mich langsam nicht mehr konzentrieren."
„Okay, lass uns ne Pause machen, danach geht das wieder besser mit dem Lernen." Hermine schlug ihre Bücher zu. Nach einer ganzen Weile – sie hatte ziemlich viele Bücher auf dem Tisch liegen – sah sie hoch. „Ich soll dich übrigens von Harry grüßen. Ich habe gestern noch mit ihm.. gefl... ähm... telefoniert."
Charlie sah sie an. Jetzt musste sie fragen, sonst wäre es zu spät. „Danke, grüß ihn mal zurück. Ich wollte dich sowieso noch mal fragen wie.. na wie du das gestern Abend gemeint hast...mit Harry.."
Hermine sah sie erstaunt an. „Wie ich das gemeint habe, dass Harry dich nett findet? Na ja.. normalerweise ist er ziemlich still, wenn fremde Leute dabei sind. Er hat da ein paar nicht so gute Erfahrungen gemacht, weißt du? Aber warum willst du das wissen?"
„Ach.. nur so.. Ich war gestern nur ein bisschen überrascht, verstehst du?" Charlie versuchte ihre Frage herunterzuspielen. Hermine sollte nicht ahnen, dass sie sich die halbe Nacht um die Ohren geschlagen hatte, um über diesen einen Satz nachzudenken.
„Ja klar." Hermine sah sie wissend an, „übrigens hast du nicht Lust mal mit uns ein bisschen spazieren zu gehen? Ron und Harry wollen die Umgebung von Oxford kennen lernen. Ich kann mir vorstellen das die anderen nichts dagegen haben, wenn du auch mitkommst."
Charlie wusste nicht was sie sagen sollte. Hatte Hermine das jetzt einfach so gesagt, weil sie das Thema noch mal angesprochen hatte? Oder hatte Harry gefragt? Und sie selbst? Was dachte sie? Hatte sie Lust, mit den dreien loszuziehen? „Wann kommen sie denn?" Sie wollte etwas Zeit gewinnen.
„Na ja, irgendwann demnächst. Das wollten wir recht spontan entscheiden, wenn das Wetter mal gut ist. Ich denke mal in der nächsten Woche." Hermine sah sie fragend an. „Kommst du nun mit?"
Sollte sie? Eigentlich sprach ja nichts dagegen und wohlgefühlt hatte sie sich mit den drein allemal. „Okay, sag mir Bescheid, wann ihr loswollt." Sie freute sich darauf Harry und Ron wiederzusehen. Nein, langsam wurde ihr klar, dass sie sich vor allem auf Harry freute.
