erstmal: der disclaimer steht genau da, wo er letztes Jahr auch schon stand.. im ersten Kapitel..

und dann: euch allen ein frohes neues Jahr!


13. Erste Planungen

Zuhause angekommen, ließ Charlie sich auf ihr Bett fallen. Sie lachte immer noch. Warum eigentlich? Sie wusste es nicht mehr genau. Wahrscheinlich war es gar nicht witzig gewesen. Trotzdem musste sie immer wieder grinsen. Sie dachte an Laurens Kommentar und prustete wieder los.

Jetzt reichte es aber mal. Konnte sie sich nicht mal beruhigen? Ihr Bauch tat schon weh vor lauter Lachen! Langsam beruhigte Charlie sich. Sie starrte an die Decke und dachte nach. Wie oft hatte sie das in den letzten Tagen schon getan? Aber jetzt war es etwas ganz anderes. Sie waren zu zweit. Vor Hermine musste sie sich nicht mehr verstecken. Sie konnten sich sogar austauschen.

Dann stand Charlie auf, um sich fertig zu machen. Schon wieder war ein Tag um. Seit sie in Oxford war ging das immer so schnell. Es war ja auch schon so viel Neues passiert. Kaum war sie zwei Wochen da, hatte sie einen Freund. Das hätte sie nie erwartet. In Amerika war sie viel zu schüchtern gewesen und hatte nicht wirklich viele Freunde gehabt. Eigentlich noch nie einen, mit dem sie wirklich glücklich gewesen war. Vielleicht hatte es auch daran gelegen, dass alle nur mit der berühmten Charlie zusammen sein wollten, und nicht mit ihr selbst.

Als Charlie wieder im Bett lag machte sie sich endlich darüber Gedanken, wann und vor allem wie sie mit Harry über das Thema Magie sprechen wollte. . Fair wäre es ja, wenn sie es ihm einfach sagen würde, wenn sie mal wieder alleine wären. Aber wenn sie sich gegenüber ehrlich war, wollte sie es doch lieber mit einem „Knall" machen, wie Hermine es ausgedrückt hatte.

Warum hätte sie diese sonst einweihen sollen? Es einfach nur Harry sagen, das hätte sie wohl doch noch so hinbekommen. Sie hatte Hermine schließlich auch eingeweiht. Vielleicht hatte sie sich die Angst vor Ablehnung von Harrys Seite aus wirklich nur vorgesagt.

Ja, das war es, sie würde Harry überraschen. Jetzt, da sie wusste, dass er auch ein Zauberer war, konnte es gar nicht anders sein. Das passte einfach zu gut, um nichts daraus zu machen.

Dann kam das nächste Problem: wie wollte sie das machen? Einfach nur in seiner Gegenwart zaubern war ihr zu langweilig. Das hatte Hermine schon gemacht, um Charlie zu sagen, wer sie war. Okay, es war sehr effektiv gewesen, sie hatte sich schön erschrocken. Aber es war nicht wirklich das, was sie bei Harry haben wollte.

Charlie lächelte, sie wusste ziemlich genau, wie sie Harry nicht von ihrer Gemeinsamkeit erzählen wollte, aber sie hatte nicht die geringste Ahnung, wie sie es dann anstellen sollte.

Nein, so sehr sie nachdachte, ihr fiel nichts Vernünftiges ein. Aber wofür hatte sie denn Hermine? Der würde bestimmt etwas wissen. Vielleicht hatte sie sogar schon eine Idee. Warum sollte sie sonst sagen, dass sie die Erklärung gerne groß und mit Überraschungseffekt machen würde?

Charlie sah auf die Uhr. Es war schon ziemlich spät. Trotzdem konnte sie jetzt noch nicht schlafen. Sie musste sich ablenken, sonst würde sie die ganze Nacht über die Geschichte nachdenken. Also nahm sie sich ihr Buch und las. Erst zwei Stunden später machte sie das Licht aus.

Die Nacht war ziemlich unruhig. Sie träumte dauernd von einem vorwurfsvollen Harry, der ihr den Rücken zukehrte und ohne sich richtig zu verabschieden zum Bahnhof ging. Jedes Mal, wenn sie zwischendurch aufwachte, überlegte sie, ob sie wirklich das richtige tat, wenn sie ihn so überrumpelte. Aber sie war überzeugt, dass ihre Beziehung, sollte sie von Dauer und wirklich so tief sein, wie sie dachte, diese Neckerei und den Schock für Harry aushalten müsse.

Am nächsten Morgen war sie zwar noch überzeugt davon, dass sie Harry einen schönen Schrecken einjagen wollte, indem sie ihm verriet, wer sie war, aber leichte Zweifel hatten sich während der Nacht doch breit gemacht.

Daher war es nicht weiter verwunderlich, dass sie Hermine auf dem Weg zur Uni nicht mit einem „guten Morgen" begrüßte, sondern gleich herausplatzte: „Meinst du wirklich, dass Harry nicht beleidigt ist, wenn wir ihm mit großem Brimborium von mir erzählen? Ich hätte da ja schon Lust zu, aber ich will ihn ja nicht überrumpeln."

Hermine lächelte nachsichtig. „Guten Morgen erst mal. Nur weil wir jetzt planen müssen, wollen wir ja unsere guten Sitten nicht vergessen.", sie lachte, „Okay... Ich bin da schon ein bisschen verrückt.."

„Ach ja... Guten Morgen..." Charlie starrte sie verdattert an, „Aber was ist denn nun, kann Harry das verkraften?"

Wieder musste Hermine grinsen. „Du würdest dich wundern, was Harry schon alles verkraftet hat... Aber mal im Ernst: Klar, ich glaube er findet das witzig, wenn wir da was draus machen. Jedenfalls fand er die Streiche von Fred und George Weasley immer witzig. Was man von mir nicht behaupten konnte." Sie sah aus, als ob sie in einen sauren Apfel gebissen hätte.

„Fred und George Weasley? Die von Weasleys Zauberhaften Zauberscherzen? Die haben auch eine Filiale in den USA. Wen du nicht alles kennst..." Charlie merkte, dass sie mal wieder vom Thema abwichen.

Aber da führte Hermine das Gespräch schon wieder in die alten Bahnen. „Ja... Die Weasleys.. Jedenfalls habe ich gestern Abend auch noch mal über darüber nachgedacht, wie wir das machen können mit Harry. Na ja... Ich dachte, wir könnten das irgendwie damit verbinden uns auch in der WG als Hexen vorzustellen."

„Das willst du machen? Mit Harry und Ron dabei? Hm... Eigentlich ist das keine so schlechte Idee. Das wäre dann wirklich der „große Knall", oder wie hattest du das genannt?" Charlie war im ersten Moment etwas skeptisch gewesen, doch jetzt war sie schon Feuer und Flamme.

„Ja, mit einem großen Knall.. das wird's wohl werden.. Dafür brauchen wir aber einen wirklich guten Plan!", Hermine lachte, „Und dann veranstalten wir das große Hexen-Outing!"