Disclaimer wie immer im ersten Kapitel..
dieses Kapitel jetzt mal in Erinnerung an viele schöne Schulstunden g
14. Briefchen
Sie hatten heute wieder bei Professor Dowd Vorlesung. Er war mindestens genauso schusselig wie das letzte Mal und hatte, nachdem er sowieso schon zehn Minuten zu spät kam, seine Notizen im Büro vergessen. Er rannte wieder raus, um sie zu holen.
In diesem Moment schien er bei Hermine verloren zu haben. Sie verdrehte die Augen und drehte sich Charlie zu. „Ist es dir sehr wichtig heute zuzuhören und so was wie „Krankheit" zu definieren? Was er da mit uns macht, ist wahrscheinlich sowieso klar, wenn man die Lehrbücher liest. Wir könnten uns sonst schon mal Gedanken machen..."
Charlie sah Hermine mit großen Augen an. Was war denn mit ihr los? Der sonst immer aufmerksamen, dauermitschreibenden Hermine? Aber ihr sollte es recht sein. Heute Nachmittag würden sie wahrscheinlich sowieso nicht mehr dazu kommen, wirklich etwas zu planen. Dafür hatten sie einfach zu viele Mitbewohner. Da kam immer was dazwischen.
„Okay, aber was machen wir, wenn der Professor mit seiner Vorlesung beginnt? Dann können wir uns ja wohl schlecht darüber unterhalten, es sei denn, wir wollen gleich den ganzen Hörsaal einweihen.", antwortete Charlie.
Hermine grinste verschwörerisch. „Och, dann bedienen wir uns dem guten alten Muggel-Schultrick und schreiben uns kleine Briefchen."
Charlie lachte. Hermine war wirklich Feuer und Flamme, wenn sie bei einer Vorlesung Briefchen schreiben wollte, denn dadurch würde sie nicht viel von dieser mitbekommen.
In dem Moment kam Professor Dowd wieder herein und begann mit seiner Vorlesung. Charlie suchte sich Papier und einen Stift und fing wie in jeder Vorlesung an zu schreiben. Nur stand da dieses Mal etwas ganz anderes:
Also, was können wir denn jetzt planen? Wir weihen sie zusammen ein. Das war jetzt fest, oder? Ach ja, was mir noch eingefallen ist: verstößt das nicht gegen das „Geheimhaltungsabkommen der internationalen Zauberervereinigung", wenn wir so viele Leute einweihen?
Als Hermine das las lächelte sie und kritzelte gleich einen ganzen Roman zurück:
Ja, das dachte ich auch, habe dann gleich mal nachgelesen. In dem Abkommen steht: ‚Mitglieder der magischen Bevölkerung dürfen bis zu zehn nichtmagische Menschen, nachstehend als Muggel bezeichnet, aus ihrem Umfeld pro Lebensabschnitt in die Zaubererwelt einweihen.'
Dann habe ich nachgeschlagen, was ‚aus ihrem Umfeld' genau bedeutet: ‚Das Umfeld eines Zauberers in der Muggelwelt wird definiert als Muggel, die in unmittelbaren Kontakt zu der magischen Person stehen. Dazu gehören: Verwandte des eventuellen Muggelpartners, engste Freunde des Zauberers bzw. des eventuellen Muggelpartners, Mitbewohner auf engstem Raum, bzw. in einer Wohnung des Zauberers, o. ä. Die engsten Verwandten der Muggelgeborenen werden als vom Ministerium eingeweiht betrachtet. Die Hexe oder der Zauberer ist aber dazu verpflichtet vor der Einweihung genau zu überprüfen, ob der einzuweihende Muggel vertrauenswürdig ist.'
Es sind ja unsere Mitbewohner, und ich denke sie sind vertrauenswürdig. Also ist das okay.
Sie schob den Zettel zurück, damit Charlie ihn lesen konnte und schrieb auf einem neuen gleich weiter.
Ich weiß auch nicht, was genau wir jetzt planen können. Lass uns doch einfach mal ein paar Ideen zusammentragen. Dann können wir nachher die beste auswählen.
Charlie grinste, als sie das las. Das war wieder die Hermine, die sie kannte. Immer auf Nummer sicher gehen und sich mehrere Möglichkeiten schaffen. „Brainstorming" – wie früher in der Schule. Sie verfasste ihre Antwort:
Ja, das hört sich gut an. Mir ist bis jetzt aber noch nichts besseres eingefallen, als sie alle mit einem Zauberspruch zu überrumpeln, aber das finde ich eigentlich zu langweilig.
Während der Professor vorne versuchte zu erklären, was eine Krankheit war, las Hermine die kurze Nachricht und schrieb dann gleich wieder zurück:
Hm. Das ist wirklich nicht das wahre. Habe ich bei dir ja schon gemacht, aber das war eher eine spontane Reaktion, keine Aktion. Ich dachte daran, dass unsere Mitbewohner und Harry und Ron sich ja noch gar nicht richtig kennen. Sie sind sich zwar mal über den Weg gelaufen, aber wirklich miteinander zu tun hatten die noch nicht.. Vielleicht könnten wir daraus irgendwas machen.
Plötzlich hatte Charlie eine Idee. Schnell kritzelte sie diese aufs Papier und schob den Zettel Hermine zu.
Was hältst du davon, wenn wir denen allen ein Märchen erzählen? Über unsere Welt? Wie würden Harry und Ron dann reagieren? Sie müssten sich verraten. Oder irgendwie so..
Beim Lesen huschte ein fieses Lächeln über Hermines Gesicht. Sie sah Charlie an und schrieb zurück:
Das ist gut!
Sie beugte sich zu Charlie und wisperte ihr zu: „Lass uns später weiterreden. Ich glaube ein bisschen sollten wir noch aufpassen. Die Vorlesung ist sowieso gleich vorbei."
Charlie hatte allerdings das Gefühl, dass Hermine in ihrem Kopf schon einen ganzen Schlachtplan ausarbeitete und nicht wirklich der Lesung folgte.
