ich wiederhole mich ja nur ungern.. aber der Disclaimer steht immer noch im ersten Kapitel..
hui.. so viele Reviews.. Danke!
15. Überraschungsbesuch
Auf dem Heimweg wollte Hermine gleich anfangen zu planen, doch Charlie hielt sie davon ab. „Hier sind zu viele Zuhörer. Lass uns nachher weitermachen, okay?"
Hermine sah aus, als wollte sie widersprechen, doch dann schien ihre Vernunft über den Planungseifer zu siegen und sie nickte ergeben.
Charlie registrierte es grinsend und vertiefte sich dann in ihre Gedanken. Sie musste mal wieder einen Brief an Jessy, ihre beste Freundin aus Amerika, schreiben. Charlie hatte eigentlich versprochen ihr mindestens alle zwei Tage zu schreiben, aber sie war noch gar nicht dazu gekommen.
Jessy wusste noch nicht mal, dass Harry existierte, geschweige denn, dass er ein Zauberer war und dass er und Charlie zusammen waren. Außerdem würde Jessy sich bestimmt in die Planungen einmischen, wenn sie erstmal davon hörte. Sie war in der Schule bei jedem Streich sofort dabei gewesen. Vielleicht hatte sie sogar noch eine richtig gute Idee. Charlie lächelte in sich hinein. Sie konnte sich richtig gut Jessys überraschten Gesichtsausdruck vorstellen, wenn sie davon erfuhr.
Hoffentlich hatte Charlie heute Abend noch Zeit, ihr einen Brief zu schreiben.
Dann waren die beiden Studentinnen fast zuhause. Sie bogen um die letzte Ecke und Hermine stieß Charlie an.
„Gut, das wir nicht weiterdiskutiert haben…", wisperte sie Charlie zu und wies zur Haustür.
Dort saß Harry. Mit angewinkelten Knien an der Wand lehnend, hatte er die Arme um seine Beine geschlungen und stütze seinen Kopf auf sie. Er schien auf sie zu warten.
Charlie stieß einen leisen Schrei aus und rannte auf ihn zu. Er sah auf und versuchte auf seine Füße zu kommen. Das war aber gar nicht mehr so einfach, denn Charlie hatte sich schon längst um seinen Hals geworfen. Leicht lächelnd nahm auch Harry sie in den Arm.
Charlie war glücklich. Harry war gekommen. Genauso plötzlich wie er das letzte Mal verschwunden war. Es war jetzt völlig egal, dass er sich zwischendurch nicht mehr gemeldet hatte. Er war endlich wieder da. Ihm schien es also wirklich so wie ihr zu gehen. Hermine hatte das zwar schon von Ron gehört, aber Charlie wusste, dass ihr diese Bestätigung seiner Gefühle viel wichtiger war, als alles, was Hermine ihr bis jetzt erzählt hatte. Harry und sie gehörten zusammen, auch wenn sie sich immer noch nicht wirklich kannten.
In der Zwischenzeit war auch Hermine von hinten herangekommen und sah die beiden grinsend an. „Hallo Harry.", sagte sie.
Der Angesprochene sah kurz auf und lächelte sie an. Dann wandte er sich wieder seiner Freundin zu. Hermine hatte verstanden und ging leicht in sich hineinlachend ins Haus.
Charlie selber bekam nur am Rande mit, das Hermine verschwand. Sie war wieder ganz in Harrys Augen vertieft.
Harry näherte sich ihrem Gesicht.
Ihr ganzer Körper schien zu kribbeln.
Sie lehnte sich wie von selbst zu Harry.
Und dann berührten sich ihre Lippen.
Wieder ertönte Phönixgesang.
Dieses Mal fragte Charlie sich, ob auch Harry ihn hörte. Ging er wohl auch davon aus, dass er derjenige war, der ihn erzeugte? Wie sie bei ihrem letzten Kuss? Und dann waren diese Gedanken wie weggeblasen. Sie genoss einfach nur noch die unendlichen Weiten dieses Kusses.
Die Haustür öffnete sich und Sara und Sam kamen heraus. Harry und Charlie bekamen nicht viel davon mit.
"Ach, deswegen hat Hermine gefragt, ob wir wirklich rausgehen müssen. Jetzt versteh ich das erst.", schrie Sara Sam fast zu. Sam brach in lautes Gelächter aus.
Charlie verdrehte innerlich die Augen und überlegte kurz, ob sie den Kuss abbrechen sollte, doch dann bemerkte sie, wie Harry sie nur noch näher an sich heran zog und ließ sich darauf ein.
Als Sara bemerkte, dass Charlie und Harry nicht vorhatten, sich von ihnen stören zu lassen, warf sie Sam einen viel sagenden Blick zu und zog sie in Richtung des Nelson.
Sobald die beiden um die nächste Ecke verschwunden waren, musste Charlie doch grinsen und löste sich langsam von Harry.
Dieser sah sie ruhig lächelnd an. „Du musst eins wissen. Es ist mir egal, was andere von uns denken. Ich liebe dich und werde das der ganzen Welt zeigen, wenn es nötig sein sollte!"
Charlie hatte das Gefühl, dass ihre Beine nachgaben. So weiche Knie wie jetzt hatte sie lange nicht mehr gehabt. Aber sie hatte auch noch nie so eine wunderschöne Liebeserklärung bekommen. Okay, sie war nicht unbedingt kreativ gewesen, aber bis jetzt war ihr Liebesleben eher ein Spießrutenlauf gewesen, um der Öffentlichkeit zu entkommen.
Sie hatte immer genau gewusst, ob ihre Freunde sie nur wegen ihrer Geschichte liebten, oder ob diese wirklich sie selbst liebten. Liebten sie Charlie wirklich, wollten ihre Freunde nicht, dass die Medien das aufbauschten. Wenn es aber anders war, und sie sich aufspielten, um gesehen zu werden, dann war es meistens so gewesen, das Charlie nur das Mittel zum berühmt werden war.
Bei Harry allerdings war alles anders. Sie bemerkte bei ihm die gleiche Scheu vor der Öffentlichkeit, die auch sie fühlte, auch wenn Sara und Sam ihm eben egal gewesen waren. Das war ein Grund, warum sie sich bei ihm so wohl fühlte. Er war einfach wie sie.
„Ich liebe dich auch." War das wirklich das Einzige, was sie auf seine Liebeserklärung antworten konnte? Er hatte ihr sein Herz geöffnet. Seine Worte waren vielleicht nicht so tiefgründig gewesen, aber wie er sie gesagt hatte, war einfach nur wundervoll gewesen. Und ihr fiel nur dieser Standartsatz ein? Sie durchforstete ihr Gehirn. Aber scheinbar wollte ihr wirklich nichts Besseres einfallen.
Eines war Charlie jetzt aber klar geworden: Sie konnte und wollte Harry nicht mehr lange im Ungewissen lassen. Er musste es so bald wie möglich erfahren. Ohne vorher mit Hermine geredet zu haben, beschloss sie, dass die Zeit bis zum Wochenende reichen musste, um ihr Outing zu planen.
Harry kannte ihre Mitbewohner noch nicht. Hermine hatte schon festgestellt, das dies ein großer Vorteil sein würde. So konnten sie alle einladen, ohne dass irgendwer Verdacht schöpfte. Die beiden Verschwörerinnen würden einfach behaupten, dass es um eine Kennenlern-Party ging. Sie musste nur noch ein bisschen nachdenken, wie sie Harry einladen sollte.
„Wollen wir in mein Zimmer gehen? Oder spazieren?". Währenddessen würde sie noch ein bisschen Zeit haben, um zu überlegen.
„Ich muss leider gleich wieder los, arbeiten. Ich wollte dich nur kurz besuchen." Harry sah sie ein bisschen traurig an.
Charlie schmolz dahin. Sie wusste jetzt zwar, dass er apparieren konnte, aber er war trotzdem nur so zwischendurch gekommen, um sie zu sehen. Das bekräftigte sie in ihrem Vorhaben. Sie musste nur noch die richtigen Worte finden.
„Sag mal Harry, hast du vielleicht am Samstag Zeit? Ich würde dich gerne meinen Mitbewohnern vorstellen. Wenn du willst, kannst du auch Ron mitbringen." Charlie grinste in sich hinein. Eine geniale Lösung.
Harry lächelte. „Bist du dir sicher? Ich hatte eben, als die anderen beiden da waren, das Gefühl, dass dir nicht wohl war, weil sie uns gesehen haben."
„Ja", meinte Charlie, „ganz sicher!"
