Kapitel Acht
„Hast du den Brief schon geöffnet?", fragte Harry seine Freundin, als er sich, mit roten Wangen und glänzenden Augen in einen Stuhl ihr gegenüber fallen ließ. Sie lächelte geheimnisvoll.
„Also ja?", sagte Ron und wollte gleich wissen, von wem er war.
„Ich habe doch gar nicht gesagt, dass ich ihn aufgemacht habe und wenn, dann wärt ihr doch die Ersten, die davon erfahren würden", murmelte Hermine, in der Hoffnung, sie zufrieden zu stellen, keiner sollte von dem Brief wissen, nicht einmal ihre besten Freunde? Ron Stimme war neugierig, die Haare waren zerzaust und die Augen glänzten ebenso wie bei Harry. Er trug ein hellblaues T-Shirt, welches im gut stand und gut zu seinen blauen Augen passte. Hermine war von der Bank unter der Tanne letztendlich doch in die Bibliothek gegangen. Auf ihrem Weg war ihr Hagrid begegnet und sie hatten sich ein wenig über die alltäglichen Dinge unterhalten, wie es in der Schule lief, wie es mit Draco klappte. Sie hatte zu ersterem mehr gesagt, als zum zweiten. Niemand musste erfahren, dass es ihr immer noch weh tat, Draco mit einem solchen Mädchen zu sehen. Um ehrlich zu sein, war Hermine enttäuscht, dass sie sich so in ihm getäuscht hatte. Sie war von mehr Niveau ausgegangen.
„Mine?" Harry wedelte mit einer Hand vor ihrem Auge. „Was stand denn jetzt in diesem Brief drin, es scheint dich ja schon etwas aus der Bahn geworfen zu haben."
„Entschuldige bitte, habe ich nicht gerade eben gesagt, dass ich ihn noch nicht aufgemacht habe? Du hast mir doch dazu geraten, es nicht zu tun." Harry schaute sie skeptisch an.
Während seine beiden Freunde miteinander gesprochen hatten, hatte Ron in ihrer Tasche gekramt und den Brief herausgeholt.
„Siehst du, dachte ich es mir doch. Der Wachs ist aufgebrochen."
„Ron", rief Hermine entsetzt und zischte dann, als sie sah, dass Ron sich daran machte ihn zu entfalten: „Ronald Weasley, ich warne dich…" Ron zwinkerte ihr zu und entfaltete das Papier. Es breitete sich Schweigen aus, Harry sah seinen Freund etwas überrascht an. Noch nie war Ron so respektlos gewesen und hatte sich die Post von Hermine durchgelesen einfach so durchgelesen. Es musste wirklich schlimm um ihn bestellt sein. Wortlos reichte er den Brief an Harry weiter und Hermine sah ihn nur an, ihre Kiefermuskeln zuckten und sie musste sich schwer zusammenreißen, um nicht hier und jetzt loszuschreien. In seinem Gesicht konnte man keine Regung erkennen, Ron sah Hermine auch nicht an, sondern betrachtete Harry, auf dessen Gesicht sich ein Lächeln ausbreitete.
„Da scheint aber jemand in unsere Mine verliebt zu sein. Einen heimlichen Verehrer, hm?", wandte er sich fragend an Hermine, die rot anlief und nickte.
„Scheint so, ja." Sie lächelte.
„Wer ist es?", knurrte Ron, seine Hand hatte sich krampfhaft um eines der Bücher geschlungen, welche auf dem Tisch lagen. So fest, dass seine Fingerknöchel knackten und weiß hervortraten.
„Ich weiß es nicht, Ron", erwiderte Hermine und löste sanft seine Hand vom Buch, doch er riss sie ihr weg.
„Hör auf mich zu verarschen. Wenn du es nicht wüsstest, dann würdest du nicht so grinsen, verdammt. Wer ist es? Hermine", seine Stimme klang gepresst und warnend. Harry sah seinen besten Freund an und runzelte die Stirn.
„Sie weiß es nicht, Ron", sagte nun auch Harry, mit eindringlicher Stimme und warf Ron einen fragenden und ebenfalls warnenden Blick zu. Er erwiderte nichts, sondern starrte Hermine an.
„Du weißt nicht genau, wer es ist, aber ich denke, du hast eine Vermutung! Wer ist es?" Hermine blinzelte, blickte Ron an und runzelte die Stirn.
„Ron, ich habe keine Vermutung und ich bin NICHT Ginny, du kannst mir nicht verbieten, mit wem ich etwas zu tun haben soll und mit wem nicht! Und wo wir gerade dabei sind, IHR kannst du es auch nicht verbieten."
„Ich weiß, dass du nicht Ginny bist", fauchte er, stand auf und ließ die beiden anderen perplex am Tisch zurück. Hermine seufzte.
„Kannst du mir verraten, wie ich normal mit ihm reden soll, wenn er dauernd so komisch ist?"
„Das ist normales Verhalten, er ist eifersüchtig", erklärte Harry ihr mit belustigter Miene.
„Er ist eifersüchtig?", fragte Hermine entgeistert, doch ehe Harry etwas sagen konnte, schnarrte einen wohlbekannte Stimme:
„Das Wiesel ist eifersüchtig und Granger hat einen heimlichen Verehrer. Scheint dich ja doch jemand zu wollen. Ich frage mich wer es ist. Wahrscheinlich jemand mit einer Warze auf der Nase, der weiß, dass er bei dir eine Chance hat, weil dich sonst keiner haben will und du aus Verzweiflung handelst."
„Halt dein Maul, Malfoy", sagte Harry wütend. Er war aufgesprungen und hatte sich nicht von Hermine wieder auf seinen Platz ziehen lassen, das Zupfen an seinem Ärmel ignorierte er gekonnt. Während Harry und Draco eines ihrer stummen Kräftemessen austrugen, musterte Hermine Draco. Er hatte einen schwarzen Umhang an, lang genug, dass er den Boden streifte, mit dem Saum, darunter trug er ein schwarzes Polohemd, die Knöpfe hatte er offen gelassen. Es war ein extremer Kontrast zu seinem hellen Teint, doch es stand ihm, Schwarz stand ihm sowieso, es passte zu seinem düsteren Verhalten. Er trug eine dunkle Jeans, es wunderte Hermine, dass er in Muggelsachen durch die Schule lief. Was hatte ihn dazu veranlasst? In der Wochetrug er immer nur seine Schuluniform, in der er schon blendend aussah.
„Was starrst du mich so an, Granger?" Erschrocken schaute sie auf und sagte leise:
„Ich starre dich an und zweifle an meinen Augen. Noch nie ist mir so ein arroganter, immer zu Daddy rennender Idiot aufgefallen."
„Granger", zischte Malfoy warnend.
„Hör auf mich immer so anzuzischen. Brauchst du vielleicht Hilfe mit deinen Zähnen? Ich kann meine Eltern fragen, vielleicht können die dir helfen, obwohl ich es ihnen eigentlich nicht zumuten möchte, längere Zeit mit dir in einem Raum zu sein."
„Von einem Schlammblut lasse ich mich doch nicht reizen."
„Wie hast du sie genannt?", fauchte Harry und seine Hand klammerte sich schmerzhaft um seinen Zauberstab.
„Harry, lass ihn in Ruhe. Wir lassen uns auf sein Niveau nicht runter. Komm wir gehen." Sie zog an Harrys Ärmel, schwang sich mit einer eleganten Bewegung die Tasche über die Schulter und verließ die Bibliothek, aber nicht ohne dem Frettchen, wie sie ihn liebevoll in Gedanken nannte, einen angewiderten Blick zuzuwerfen.
A/N herzlichen dank an jannilein und kerry00 für eure reviews und auch an alle, die meine story lesen (irgendwie sind meine kommentare auch immer gleich g) ... viktor krum ist bei mir jetzt einfach gutaussehnden, ich hab seine beschreibung nichr mehr im kopf ;) also dann...könnte etwas länger dauern mit dem updaten, die nächsten tage werden stressig, ich hoffe ihr könnt mir das verzeihen ... R&R
