Kapitel Zwanzig
Zwei Wochen waren nach dem verheerenden Brief vergangen und Hermine hatte sich bei Draco entschuldigt, sich selber Vorwürfe gemacht. Doch mit Ron hatte sie seitdem so gut wie kein Wort gewechselt. Er war es, der sich bei ihr entschuldigen musste.
Flashback
„Draco?", fragte Hermine leise, er sah auf und blickte sie an.
„Was ist?"
„Ich ... ich, es tut mir Leid, du warst nicht Schuld daran, dass Ron den Brief gelesen hat und ich hätte dich nicht so anpflaumen sollen. Dich trifft keine Schuld. Das ist mir oben in meinem Zimmer schon klar geworden, aber ich dachte du wolltest vielleicht nicht mit mir reden, da ich dich so angefahren habe. Es wäre verständlich gewesen."
„Ist gut Hermine, lass mich weiter arbeiten. Denk nur das nächste Mal darüber nach, wen du anmachst und wo du deine Post rumliegen lässt. Ich will nicht wissen, was drin stand, aber wenn es Wiesel so aufgeregt hat, dann wohl etwas über die Sache von vorgestern Abend." Hermine schluckte und nickte. Die Gleichgültigkeit in seiner Stimme nahm sie überdeutlich war. Hatte sie es dieses Mal vielleicht endgültig zu weit getrieben?
Flashback ends
Sie lief durch einen der Gänge im zweiten Stock, die buschigen Haare fielen ihr über den Rücken und die Robe flatterte hinter ihr her. Hermine war in Eile. Sie hatte Harry versprochen runter zu kommen, zur Mädchentoilette, in der die Maulende Myrte lebte, er wollte etwas mit ihr besprechen. Warum er gerade diesen Ort gewählt hatte, fragte sie sich nun schon zum hundertsten Mal. Davor musste sie aber noch Hausaufgaben machen, ordentlich und gut. Hermine sah auf, als sich ihr jemand in den Weg stellte. Es war Parkinson und sie war alleine, kein Draco, dem sie am Hals hing. Es überraschte Hermine.
„Was willst du?", fragte sie Parkinson und runzelte die Stirn.
„Ich stehe hier nur rum", erwiderte das Mädchen mit den schwarzen Haaren und blaugrauen Augen kalt und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Dann bist du ja sicher so freundlich und lässt mich durch oder?"
„Wusstest du nicht, dass dieser Gang nicht für Schlammblütler zugelassen ist?"
„Für Schlampen auch nicht", fauchte Hermine zurück und Parkinsons Blick verdunkelte sich.
„Wie hast du mich genannt? Schlampe? Das sagt die, die von einer Hure aufgezogen wurde? Das ist deine Mutter doch oder? Und du nimmst dir das beste Beispiel an ihr", sie musterte Hermine mit einem abschätzigen Blick, Hermines Mund stand einen Spalt weit offen, sie atmete schneller, als wären die Wort von ihr Schläge gewesen. Noch nie war sie auf solch eine Art beschimpft worden, noch nie.
„Wie bitte?", verlangte Hermine zu wissen, doch ihre Stimme hatte nicht mehr den festen Ton von vorhin.
„Du hast schon richtig gehört, du besserwisserisches und arrogantes kleines Schlammblut." Sie machte einen Schritt auf Hermine zu und blieb vor ihr stehen, sah ihr in die Augen und flüsterte leise, mit bedrohlicher Stimme:
„Lass deine Drecksgriffel von ihm, hast du verstanden? Er gibt sich nicht mit einer wie dir ab. Ich warne dich, Mädchen, lass die Finger von ihm oder ich bringe dich und deine Drecksfamilie um, alles nacheinander, dich als letzte, ich lasse dich zuschauen, erst dein Vater, dann --", Hermine klammerte sich an ihrer Bücher, drückte sie fester gegen die Brust, versuchte die vor gifttriefende Stimme zu ignorieren, den Schmerz in ihrer Brust. Eine Stimme hatte den Wortschwall von Parkinson durchbrochen, er stand da, lässig gegen eine Wand gelehnt, anscheinend seine Lieblingsart sich zu präsentieren. Wieder fiel ihm diese eine Strähne in die Augen, die er sich mit geübter Bewegung zur Seite strich. Wieso war er immer dann da, wenn sie ihn brauchte, wenn sie sich wünschte, dass er kam und ihr half? Woher wusste er, dass sie in Schwierigkeiten war?
„Hör auf."
„Was?"
„Lass sie in Ruhe!"
„Draco, sie ist ein Schlammblut."
„Hast du nicht gehört, was ich dir gesagt habe?", fragte Draco sie leise, stieß sich mit einem Ruck von der Wand ab und ging langsam auf die beiden jungen Frauen zu, die eine geschockt, die andere ebenfalls, beide über unterschiedliche Dinge. Seine Stimme ließ keinen Widerspruch zu, doch Parkinson achtete nicht darauf.
„Liebster, ich versteh dich nicht, du hasst sie, du nennst sie Schlammblut, ist alles in Ordnung mit dir?", fragte Parkinson, ihre Stimme hörte sich unnatürlich hoch an. Hermine musste an sich halten um sich nicht hier und jetzt zu übergeben, das Wort ‚Liebster' hatte ihr den Rest gegeben, endgültig. Hermine war zur Wand getaumelt und hatte sich mit einer Hand ihr abgestützt, die Bücher waren zu Boden gefallen.Normalerweise war es ihr egal, was anderer Leute über sie sagten, doch dieser Angriff war verstärkt worden, irgendwie, durch schwarze magie. Gehörte Parkinson nicht auch zur der jungen Gruppe von Todessern?
„Du gehst jetzt runter in den Gemeinschaftsraum und wartest da unten auf mich, verstanden?"
„Draco, --", er unterbrach sie wütend:
„Du sollst nach unten gehen. Was ist so schwer daran zu verstehen, verdammt noch mal? Ich warne dich, bedenk, was für dich auf dem Spiel steht." Parkinson zog eine Grimasse, drehte sich um und schlenderte den Gang entlang, hielt kurz vor Hermine an und spuckte aus.
Hermine achtete nicht darauf, sondern hielt den Blick gesenkt, damit sie nicht die einzelne Träne sah, die ihr die Wange hinunter lief. Noch nie war ihr solch ein Hass entgegen geschlagen, noch nie. Sie mochte Parkinson nicht, aber sie ließ sie in Ruhe und suchte keinen bewussten Streit. Sobald sie um die Ecke gebogen war, kam Draco näher, sammelte ihr die Bücher auf und hielt Hermine entgegen.
„Hier nimm", murmelte er, achtete nicht auf Hermines Blick, sondern drückte sie ihr in die ausgestreckte Hand.
„Wie lange hast du ... woher wusstest du ... danke", stotterte sie, doch er schüttelte den Kopf.
„Lass es gut sein." Und dann ging er hinter Parkinson her, ließ sie Hermine an der Wand gelehnt zurück, ohne ein weiteres Wort.
Draco kam nicht in den Gemeinschaftsraum während sie ihre Hausaufgaben machte. Innerlich hoffte sie darauf, jede Faser ihres Seins war angespannt. Sie musste mit ihm reden, ihm danken. Er hatte sie verteidigt, ohne mit der Wimper zu zucken. Seufzend legte sie die Feder beiseite, beachtete den dumpfen Schmerz in ihrem Handgelenk nicht, sondern stand auf. Harry erwartete sie, auch wenn ihre Gedanken durcheinander waren, ihr Kopf schmerzte. Er meinte, er hätte etwas wichtiges mit ihr zu besprechen.
Hermine lugte vorsichtig nach rechts und links und betrat dann die defekte Mädchentoilette, das zu Hause der Maulenden Myrte. Harry war noch nicht da, sie wunderte sich erneut, warum er sie hier treffen wollte.
Scherben lagen auf dem Boden, Becken waren abgebrochen und unter einem der Becken hatte sich der Eingang zur Kammer des Schreckens befunden. Die maulende Myrte war nicht da und Hermine war dankbar dafür. Sie mochte den Geist des Mädchens nicht. Sie war perfekt im verbreiten von Klatsch und wenn sie sie und Harry hier sah, dann wusste die ganze Schule in spätestens zwei Stunden bescheid, dass sie angeblich zusammen waren.
Die Tür hinter ihr wurde geöffnet, Ron stand im Türrahmen. Beide starrten sich an, keiner bewegte sich. Ehe Ron einen Schritt zurück machen konnte, wurde er in den Raum hineingestoßen, die Tür wurde zu geknallt und man konnte das Schloss klacken hören. Hermine runzelte die Stirn. Wer hatte sie zusammen eingeschlossen und warum war das Schloss wieder in Ordnung? Ron rüttelte an der Tür und fluchte.
„Harry, lass uns raus." Harry?
„Erst wenn ihr beiden euch wieder vertragen habt", kam die dumpfe Antwort von draußen. Hermine kramte in ihrem Umhang nach ihrem Zauberstab und stellte erschrocken fest, dass er immer noch in ihrer Tasche lag und die war oben im Gemeinschaftsraum.
„Harry, lass uns raus, ich habe keine Lust auf diese Spielchen", fauchte Hermine, trat neben Ron und rüttelte am Türknopf. Sie war wirklich nicht in der Stimmung, sich mit Ron unter diesen Bedingungen zu vertragen. Hermine hatte besseres zu tun, sie wollte raus und mit Draco reden ...
„Die ist zu", sagte Ron bissig und verschränkte die Arme vor der Brust.
„Gib mir deinen Zauberstab", entgegnete sie schroff und steckte fordernd die Hand aus.
„Der liegt oben."
„Na wunderbar", grummelte sie und schlug mit der flachen Hand gegen das Holz.
„Wenn du uns nicht auf der Stelle rauslässt, dann trete ich die Tür ein."
„Das wirst du nicht schaffen", erwiderte Harry und sie konnten ihn lachen hören.
„Harry, ich bin nicht länger dein bester Kumpel, wenn du mich nicht auf der Stelle hier raus lässt."
„Vertragt euch."
„Was versprichst du dir davon?", verlangte Hermine zu wissen und legte ein Ohr an die Tür.
„Harmonie." Ron ballte die Hände zu Fäusten und sagte zwischen zusammengepressten Zähnen:
„Schieb dir deine Harmonie sonst wo hin und lass uns raus."
„Wir tolerieren uns dann auch wieder", setzte Hermine noch hinzu, doch Harry sagte:
„Sprecht mir nach und ich lasse euch raus." Sie sah Ron fragend an, der mit den Schultern zuckte. Hermine würde Harry umbringen.
„Okay."
„Wir beide schwören hoch und heilig, dass wir uns nicht mehr streiten, bis Weihnachten vorbei ist. Wir fauchen uns nicht mehr an und lesen nicht ohne Erlaubnis die Post anderer Leute." Sie sprachen ihm nach und reichten sich auf den Geheiß von Harry sogar die Hände, ganz kurz nur und sie ließen sich Augenblicke später wieder los. Das Schloss klackte und die Tür sprang auf, doch Harry war nirgends zu sehen.
„Wahrscheinlich ist hat er sich schnell aus dem Staub gemacht", knurrte Ron und ließ seine Hände in die Hosentasche verschwinden.
„Mag sein. Ich muss nach oben, Hausaufgaben machen."
„Es tut mir Leid, Mine, ich hätte deine Post nicht lesen sollen."
„Vergessen wir es einfach, in Ordnung?" Ron nickte erleichtert und sie gingen beide in unterschiedlichen Richtungen davon...
A/N dank geht an Drac0sGirl , ja, er tut mir auch leid, aber da kann man nichts machen , cdt , du musst dich noch ein wenig gedulden, aber so lange dauert es auch nicht mehr, denke ich zumindest ;) , Miss Miah , Hermine87, thnx, du kannst es ja ab jetzt tun ;) ich würd mich riesig freun :) , Janinchen, freut mich, dass es dir und deiner freundin gefällt , Tea, trotzdem danke fürs reviewen und wenn dir der grund einfällt, lass es mich wissen :) und slYtherIn-gIrlY :) HEAGDL ... wieder haben ein paar nicht reviewt :( ... hier ist das 20 chap. , kann es irgendwie selbst nicht glauben :D hoffentlich gefällt es euch und ich bekomm wieder so schöne reviews :)
