Anm.: Vielen Dank für die Reviews!!!

@Kiddo: Zunächst einmal sind wir hundert pro keine Kraytacs! Dann wüssten wir ja mehr oder weniger genau wo unser Heimatplanet ist. Tun wir nämlich nicht. Man hat uns hier irgendwie verbummelt. *g* So kann's gehen. In Sachen Autogramm werden wir mal sehen, was wir für dich tun können.

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„Also, wir fangen beide bei der Stirn an und treffen uns hinten, ok.", bestimmte Samusa die Taktik.

„Jo, auf die Scheren und los."Beide fingen sie an zu schnippeln. Lucas versuchte sich derweil mit dem Gedanken anzufreunden eine Zeit lang kahl durch die Gegend zu laufen. Ob man ihm eine Kopfbedeckung im Dienst erlauben würde?

„Äh... irgendwie ist meine Seite länger als deine.", meinte Yury nach einer Weile. Moment, das habe ich gleich."Samusa war fertig, aber Yury fing nochmal an zu schnipseln, bis auch sie zufrieden war.

Von einem Ohr zum anderen strahlend standen sie nun vor Lucas, dessen Gesicht einen Ausdruck hatte, als würde im gerade eine Darmspiegelung ohne Betäubung verpasst.

„Respekt, Mr. Wolenczak. Ich wusste doch sie können gut aussehen, wenn sie sich nur einmal einen neuen Haarschnitt zulegen würden.", bei dieser Stimme erstarrten die beiden Mädchen.

„Captain! Entschuldigen sie bitte dieses Chaos."Der Ensign war aufgestanden und schüttelte sich noch die restlichen Haare von den Schultern. Außerdem habe ich so meine Zweifel ob ich gut aussehe."Dabei fuhr er sich vorsichtig durch die Haare und betastete alle Seiten. Aber es fühlte sich gut an.

„Klasse, Lucas.", meinte auch der Commander, der dem Captain gefolgt war. „Genau so kenne ich dich."

„Sie müssen wohl unsere neuen Wissenschaftler sein.", stellte sich Hudson nun vor die beiden Mädchen. Beide nickten sie zaghaft. Er roch noch etwas nach der Mülltonne und auf seinem Kopf befand sich etwas schmierig, schleimiges, was er wohl selbst noch nicht bemerkt hatte. Hoffentlich erfuhr er nie, wie er in die Tonne kam.

„Nun, soweit ich weiß wurde Ihnen eine Aufgabe zugeteilt, Mr. Wolenczak, oder glauben Sie mit einer neuen Frisur brauchen Sie sich nicht mehr um Ihre Pflichten zu kümmern?! Mr. Wolenczak!"

„Hm?!"Lucas hatte gerade erst das schleimige Etwas auf Hudsons Kopf entdeckt und durch angeborene Neugier überlegte er ernsthaft, was es wohl sein könnte, befand es wegen des Geruchs aber für besser nicht darauf einzugehen. „Ich bitte um Verzeihung Sir. Ich werde mich sofort um die Quartiere kümmern."

Hudson hatte ein typisches Grinsen auf den Lippen und einen Blick als wolle er sagen „Natürlich. Das will ich Ihnen auch geraten haben..."

Captain Hudson und Commander Ford verließen das Deck, wodurch man sich wieder auf wirklich wichtige Dinge konzentrieren konnte. Yury zupfte an Lucas' Ärmel. „Also, die Kabine muss unbedingt mit einer Röhre ausgestattet sein...ein Zimmer mit Delphinblick bitte, ja?! Geht das?!"Ihre Augen leuchteten.

„Ähm, ja." „Ja und am besten nicht so weit weg von deiner, okay?!"Zu Yurys leuchtenden Augen gesellten sich nun Samusas. „Mal sehen, was sich da machen lässt."Sagte Lucas. Er räusperte sich und verließ in schnellen Schritten das See Deck. Die beiden Mädchen folgten ihm eilig.

„Wo will er denn auf einmal so schnell hin?"fragte Samusa. „Unser Meisterwerk bewundern!"antwortete Yury, als sie um die nächste Ecke gebogen waren. Sie zeigte auf das Computergenie, das sein Spiegelbild in einer Röhre betrachtete. Die zwei stellten sich neben ihn und sahen erneut stolz, welch gute Arbeit sie doch geleistet hatten.

„Na? Was sagst du?!" „Hm. Ja, is gar nicht mal so übel."Lucas machte ein anerkennendes Gesicht und lächelte. „Allerdings versteh' ich immer noch nicht so ganz, was es an meiner alten Frisur auszusetzen gab!" Yury seufzte. „Du bist zwar ein Genie, aber von manchen Dingen kannst du einfach nichts verstehen."Sie hakte sich bei Lucas ein und Samusa tat es ihr gleich. „Ja, aber mach dir nichts draus. Du bist nämlich jetzt ein noch viel süßeres Genie als vorher! Und das will ja schon was heißen."

Die grinsenden Gesichter der beiden Mädchen überzeugten den Ensign. „Okay, ihr habt gewonnen."

Plötzlich gab es eine starke Erschütterung, durch die sämtliche Lichter zu flackern begannen und alle drei sich gerade noch so auf den Beinen halten konnten – der Alarm wurde ausgelöst.

Samusa schaute mit strafendem Blick zu Yury. „Was?! Ich bin unschuldig!"sagte diese entrüstet.

„Okay, passt auf, ihr geht jetzt den Gang hier lang, stattet meiner Kajüte wieder einen Besuch ab und bleibt dort erst mal für ein Weilchen. Ich muss zur Brücke!" Yury und Samusa schauten ungläubig, was nichts daran änderte, dass sie nun allein im Gang standen.

„Und nun?"fragte Samusa. „Und nun?! Na wir machen, was Lucas gesagt hat und gehen brav in Richtung Kabine und in Sicherheit."Antwortete Yury.

Einige Momente Stille folgten und dann erklang schallendes Gelächter. „Also auf zur Brücke!"sagten beide im Chor.

Mitten im Laufschritt stoppte Yury. „Halt, alles zurück!"

„Warum denn?", schmollte Samusa.

„Weil wir jetzt ja eigentlich die Gelegenheit hätten in seiner Kabine herumzuwühlen. Stell dir vor du könntest in deiner Freizeit eines seiner T- Shirts oder Hemden tragen, die so ganz zufälligerweise in deine Hände gerutscht sind. Außerdem will ich wissen wie das so ist in dieser Koje da oben zu schlafen."

„Du willst dich in sein Bett legen?"Samusa sah sie komisch an, dann hellte sich jedoch ihr Blick auf. „Ok, ich will mich aber zuerst reinlegen."

„Na gut. Dann fange ich mit seinem Schrank an."Verschwörerisch grinsend verschwanden beide in die andere Richtung. Da Alarm war würden sie ihre Ruhe haben. Samusa fackelte nicht lange als sie in der Kabine von Lucas und Tony waren und haute sich sofort auf die Doppelkoje.

„Und? Wie ist es?", fragte Yury davor stehen.

Ihre Freundin lag da wie ein Stock. „Hm... fühlt sich ganz normal an. Aber es riecht nach ihm. Herrlich. Ich geh hier nicht mehr raus."

Das Lächeln auf Yury's Blick gefror, im nächsten Moment lag sie neben Samusa in der Koje. „Etwas eng zu zweit, nicht?", fragte sie dann.

„Japp."

„Ich bin gar nicht müde, aber ich glaube unsere Kabinen können noch etwas warten."Yury warf sich wieder aus dem Bett. Sie fing an am Tisch mit dem Computer rumzuwühlen und alle möglichen Sachen achtlos raus zu werfen. „Ohhhhh... sieh mal, hier sind Fotos."Schnell wie der Blitz war Samusa unten und setzte sich im Schneidersitz neben Yury.

„Wie süüüüßßßßß", schwärmte sie. Sie hatten soeben Kinderfotos entdeckt. Zwar waren es keine von Lucas aber Nackedei Tony war auch nicht zu verachten.

„Guck mal, das muss sein Bruder sein. Dieselbe komische Visage."Yury schob ihr ein weiteres Bild zu.

„Haha, da hast du Recht. Und sieh dir mal die riesen Beule dort an."

„Der war bestimmt so doof und ist gegen den Baum dort im Hintergrund gerannt. Oh, und was haben wir hier. Ob Captain Bridger weiß, dass Lucas ihn mal im Schlaf fotografiert hat? Guck, der sabbert sogar."Lachend gab Yury auch dieses Foto weiter.

„Was hast du als nächstes dort?"

„Ähm... ich glaub das ist seine Mutter, zumindest sieht die Dame ihm ähnlich."

„Oh...interessant. Du könntest recht haben, vielleicht..."Samusa hielt inne und fing aus heiterem Himmel wie wild an, in den Fotos zu wühlen.

„Was machst du denn da?!"fragte Yury irritiert. „Ich guck', ob hier ein Foto von Lucas' Freundin mit bei ist...und Gnade ihr, falls es sie gibt, denn sollte ich eins finden dann!!!"

Yury packte Samusa an den Schultern und schüttelte sie. „Ganz ruhig, nicht durchdrehen! Ich glaube nicht, dass...oh, wie süüüß!!!"quietschte Yury, als ihr Blick auf eines der Fotos fiel. „Was für ein Schnappschuss, oder?!" Sie zeigte Samusa das Bild, auf dem Lucas gerade eine ordentliche Dusche von Darwin abbekommt.

„Hihi, das ist wirklich großartig...oh, hörst du? Kein Alarm."

Yury packte schnell das Foto in ihre Tasche. „Wir sollten uns vielleicht ein wenig beeilen."Gab sie zu bedenken.

„Jepp, du hast recht, sonst schließt der Souvenirladen noch und ich hab mir noch gar nix ausgesucht." Gesagt, getan. Wie durch Zufall verschwanden ein Marlinshirt und das ein oder andere Foto.

„Äh, glaubst du nicht, wir sollten das Chaos noch ein wenig beseitigen?" fragte Samusa.

„Och, weißt du...Chaos ist immer gut und außerdem ist es schon zu spät – huhu Lucas!"

Ein wenig verdutzt betrat der Ensign seine Kabine und wurde von zwei neugierigen Augenpaaren angeschaut.

Lucas kam aber gar nicht erst dazu Fragen zu stellen. „Was war denn?!"schoss Yury los.

„Tja, wie's scheint haben wir, nun ja, blinde Passagiere an Board." Yury und Samusa mussten kräftig schlucken. „Tatsächlich?!"

„Na ja, zumindest ei..." „Ja also, hähä, wir haben noch zu tun!"Samusa bewegte sich in Richtung Tür, dicht gefolgt von Yury. „Ja, wir sehen uns dann später." Die Tür knallte zu.

„Auweia. Glaubst wir wurden durchschaut?"fragte Samusa unsicher, als die durch den Gang gingen.

„Hm, ich weiß nicht, aber ehrlich gesagt kann ich mir das nicht vorstellen. Kann ja sein, dass Lucas gar nicht uns gemeint hat. Jedenfalls hörte es sich nicht unbedingt so an."

„Stimmt. Wenn er uns in Verdacht gehabt hätte, dann..."

Gerade als sie um die Ecke bogen, stießen sie mit jemandem zusammen. Yury wollte gerade zu einem „Hey, passen sie doch auf wo sie hinlatschen!" ansetzen, als beide Mädchen erkannten, wer da vor ihnen stand.

„Mir scheint, wir haben unseren Blinden Passagier gefunden."Flüsterte Yury. „Ja, war ja klar. Wir statten der seaQuest einmal im Leben einen Besuch ab und schwupps – laufen wir Freeman samt Karre in die Arme."

„An eurer Stelle, würde ich jetzt lieber meinen Mund halten."Drohte er und zielte mit seiner Waffe auf Yury und Samusa.

„Ja also, wollen wir das nicht lieber ausdiskutieren?"Samusas Antwort war ein böses Lächeln und ein Entsichern der Waffe. „Ich denke du bist zuerst dran – ich brauch nur eine Geisel."Samusa schluckte.

Plötzlich landete ein zielsicherer Tritt in einer sehr empfindlichen Gegend Freemans und die Waffe pflog aus seiner in Samusas Hand. Samusa schaute erstaunt zu Yury.

„Boah! Das war cool! Du hast uns gerettet!"

Yury blickte nur entgeistert auf den sich vor Schmerzen windenden Freeman. „Wow, tatsächlich, ich habe es geschafft!"

„Los wir müssen ihn fesseln.", sagte Yury.

Samusa hielt die Waffe nach wie vor auf den blinden Passagier. „Hast du ein Seil?", fragte sie ihre Freundin.

„Nein, aber ich geh Lucas holen, der macht da schon was.", schlug die Brünette vor.

„Was? Ohne mich?"

„Na einer muss doch auf den hier aufpassen oder willst du, dass er erneut wieder entkommt?"

Der Gesichtsausdruck Samusas veränderte sich nicht. Schwer seufzend wandte sich Yury wieder um. „Ok, gib mir die Waffe und geh du ihn holen. Aber mach nicht zu lange und verlauf dich nicht."

Ein nicht enden wollendes Strahlen erschien auf dem Gesicht des Mädchens. Schnell drückte sie die Waffe Yury in die Hand und verschwand. Jetzt war die Brünette ganz allein mit dem Verbrecher.

„So mein lieber Freund. Hast du dir eigentlich schon mal Gedanken über jemanden gemacht, der schlimmer ist als du? Leicht gestört und mit zitterndem Finger am Abzug. Du hast nämlich Lucas mal eine Waffe unters Kinn gehalten. Weißt du das noch?"

„Wovon sprichst du Mädchen?", zischte er nur.

„Du weißt ganz genau wovon ich spreche!", langsam schritt sie auf ihn zu. Er lag immer noch vor Schmerzen gekrümmt am Boden. In dem Moment kam zu Freemans Glück Samusa mit dem Computergenie und einer Horde Sicherheitsleute zurück, die Yury die Waffe wegnahmen. Dazu mussten sie aber schon richtig böse gucken, denn der gefiel das kleine Schießeisen.

Freeman wurde von den Sicherheitsleuten durch den Gang „geleitet", wobei sie auch an Yury vorbei mussten. Man könnte meinen, seine Augen hätten einen leicht verängstigten Ausdruck gehabt.

Lucas ging auf Yury und Samusa zu. „Wenn das mal kein gelungener erster Tag ist. Wie habt ihr das denn fertig gebracht?! Ihr müsst wissen, diesen netten Herrn haben wir nicht zum ersten Mal gesehen. Er ist uns bis jetzt immer entkommen."

„Hab ihn getreten."Sagte Yury.

„Du hast ihn getreten. Und dann?!"

„Hab ihn getreten und dann ist er zu Boden gegangen."

Der Ensign staunte nicht schlecht. „Oh. Okay. Ich glaub' das muss ich mir merken. Und...was war das?"

„Äh...", sagte Samusa, „das war mein Magen, der hier rummotzt, weil er nichts zu tun hat. Ja ja, Zusammenstöße mit Kriminellen und Beinaheerschießungen machen mich immer ein wenig hungrig. Hähä."Samusa schaute zu Yury und Lucas. „Wie steht's mit euch?"

Erst jetzt fiel Yury auf, dass sie ja, seit sie aufgebrochen waren, nichts mehr gegessen hatten und als hätte Yurys Magen ihren Gedanken gelauscht, machte auch dieser sich bemerkbar.

„Äh reicht das als Antwort?"

„Ich denke die Lage ist eindeutig."Lucas lächelte. „Hier entlang."