Kapitel Achtunddreißig

„Es ist das Schlammblut, Meister, verzeiht mir, ich dachte sie --", er wurde von Voldemort unterbrochen, der in einer Ecke stand, eingehüllt von schwarzem Dunst, der leicht um ihn rotierte:

„Halt die Klappe, Malfoy. So, so, Potters kleine Freundin." Er richtete den Blick auf sie, die roten Augen sahen sie an, kalt, emotionslos. Sein Gesicht sah so aus, wie Harry es ihr beschrieben hatte, als sie ihn danach fragte. Die Nasenflügel glichen denen einer Schlange, seine Bewegungen hatten etwas fließendes. Und das Schlimmste war, dass er etwas Faszinierendes an sich hatte. Seine dunkle Aura hüllte den gesamten Raum ein, nahm einem die Luft zum Atmen und sie fragte sich, ob es Draco genauso ging wie ihr oder ob er es schon gar nicht mehr spürte. Hermine blickte ihm in die Augen, hielt seinem, unverschämt musternden Blick stand. Dracos Finger bohrten sich hart in ihren Arm und Hermine wunderte sich über die Kraft, die in ihnen steckte. Normalerweise waren sie sanft, aber sie durfte nicht daran denken, er war Meister in Okkulmentik, Hermine durfte ihm nicht die Möglichkeit geben, Einblick in ihrer Gedanken zu bekommen.

„Was hast du hier zu suchen?", fragte er sie mit schneidender Stimme, einer Stimme, die kein Schweigen zuließ und einen einschüchterte, so sehr, dass man nur Schweigen konnte. Hermine schluckte hart, Dracos Finger umklammerten ihren Arm so stark, dass das Blut langsam anfing sich zu stauen und ein unangenehmes Kribbeln sich in ihrer Hand breit machte.

„Hast du nicht gehört, was ich dich gefragt habe, Schlammblut?" Hermine kniff die Augen zusammen und öffnete sie wieder, blickte ihn an. Er war selber ein Halbblut, so viel sie wusste war sein Vater Muggel gewesen, seine Mutter Hexe. Hermine streckte sich, wuchs um einen Zentimeter. Die Wörter brannten ihr auf der Zunge, doch sie schluckte sie hinunter, es wäre ihr Tod gewesen, wenn sie sie ihm ins Gesicht gesagt hätte. Wie konnte er in Hogwarts eindringen? Wusste er etwas, was Dumbledore nicht wusste. Doch ehe sie sich weitere Gedanken machen konnte, hörte sie, wie er ‚Crucio' zischte und schon im nächsten Moment bestanden ihre Gedanken nur noch aus Schmerzen. Unsanft viel sie auf den harten Steinboden. Es schien, als würden Messer sie von innen heraus aufschlitzen, Glassplitter schwammen in ihrem Blut mit, machten sich auf den Weg zu ihrem Herzen. Ihre Glieder zuckten unkontrolliert, ihre Augen waren geschlossen, an den Rändern ihres Bewusstseins machte sich Schwärze breit, erlösende Schwärze. Sie wollte nicht mehr, die Schmerzen sollten aufhören. Bald würden sie ihr Herz erreicht haben und dann würde sie sterben, die Welt hinter sich lassen, Draco hinter sich lassen. Nein, sie konnte nicht, sie musste gegen den Tod ankämpfen, gegen die Schmerzen. Doch es war unmöglich. Die Schwärze kam immer näher, überschwemmte ihr Bewusstsein und erlöste sie aus der Hölle, in der sie sich befand.


Er sah sie fallen, jeder Faser in seinem Körper schrie danach ihr zu helfen, doch er tat es nicht, er konnte nicht. Er musste ihr und sein Leben retten.

„Bring sie weg", zischte sein Meister, nachdem er den Zauberstab wieder in seinen Umhang verschwinden ließ, nicht mehr länger damit auf ihre Brust deutete und fügte noch hinzu: „Denk dran, Malfoy, noch ein kleiner Fehler und du kannst deiner Mutter sofort folgen. Ihr Leben liegt in deinen Händen." Mit einem letzten Blick auf ihn, verließ sein Meister ihn, die dunkle Aura verschwand und ein brennender Schmerz auf seinem Unterarm sagte ihm, dass das Dunkle Mal verschwunden war, erst wiederkommen würde, wenn er seinen Auftrag erfüllt hatte.


Ihre Augenlider flatterten und sie öffnete die Augen, merkte, dass sie auf einem Bett lag, seinem Bett und ein nasses, kaltes Tuch auf der Stirn liegen hatte. Sie wollte sich bewegen, doch ihr ganzer Körper schien wund. Nur mit Mühe schaffte sie es, sich auf die Seite zu drehen und einen Blick auf Draco zu werfen, der auf dem Stuhl, den er vor sein Bett geschoben hatte, eingeschlafen war. Er war hier in Hogwarts gewesen, hatte alle Barrieren überwunden. Voldemort musste etwas gefunden haben, was selbst durch den starken Schutzzauber brach, der um das Schloss gezogen worden war.

Anscheinend hatte Draco ihren Blick gespürt, denn plötzlich schlug er die Augen auf. Ein sanftes Lächeln breitete sich auf seinem Gesicht aus, ein Finger strich ihr sanft über die Lippen.

„Es tut mir Leid", murmelte er leise und ließ sich vor dem Bett auf die Knie niedersinken, damit er mit ihr auf einer Höhe war. Hermine lächelte.

„Wie geht es dir?", fragte er weiter, doch Hermine lächelte nur, ihre Zunge schien zu schwer um zu Sprechen. In seine Augen schlich sich Sorge, er legte eine Hand an ihre Stirn. „Du hast Fieber, kann das sein? Wir müssen dich in den Krankenflügel bringen. Ich hätte besser auf dich aufpassen sollen, ich hätte es dir sagen müssen, aber ich konnte nicht, ich hatte so große Angst um dich", flüsterte er leise und küsste sie sanft.

Hermine hob einen Arm und legte ihn um seinen Nacken, zog näher zu sich.

„Es ... es ... geht schon", sagte sie leise, ihr Hals tat weh und als Draco erneut leicht mit dem Finger über ihre Wange strich, zuckte sie zurück, da es schmerzte.

„Tut es weh?", fragte er allarmiert, doch Hermine drehte sich nur mit einem Ächzen auf den Rücken und sah die Decke an.

„Was wollte er von dir? Was ist passiert, als ich ... ich dachte ich würde sterben", krächzte Hermine, Tränen sammelten sich in ihren Augen.

„Ich konnte dir nicht helfen, er hätte uns beide umgebracht."

„Hast du es je erlebt, die Schmerzen?", wollte sie wissen und drehte den Kopf um ihn anzusehen. Er zögerte, sah zur Seite und nickte schließlich.

„Ja, aber es ist für jeden anders."

„Es ist schrecklich. Solche Qualen. Wie kannst du nur zu ihnen gehören?"

„Ich gehöre nicht zu ihnen, Hermine, es ist meine Familie, die mich zwingt zu ihnen zu gehören."

„Du könntest aussteigen."

„Es würde meinen Tod bedeuten."

„Dann bist du also zu feige, um auszusteigen, weil du Angst um dein Leben hast?"

„Nicht nur um mein Leben, sondern um das Leben meiner Mutter und dein Leben. Der dunkle Lord wird es bald erfahren, dass ich dich lieber mag, als ich zugebe, dass ich dich schon lange nicht mehr hasse." Hermine schaute wieder zur Decke, ihre Hände krampften sich um das Bettlaken. „Darf ich dich in den Arm nehmen?", fragte Draco leise und stand auf. Hermine nickte nur, rutschte zur Seite und machte Draco Platz, der sich neben sie legte und mit seiner Nase in ihren Haaren wühlte, einen Arm um sie legte und sie zu sich heranzog. Ihre Lippen trafen sich und es schien ihnen beiden wie das erste Mal seit langer Zeit. Er knabberte leicht an ihrer Unterlippe und eine leichte Gänsehaut lief Hermine die Wirbelsäule hinunter. Dracos Zunge umspielte ihre sanft, seine Hand suchte sich einen Weg unter ihren Pullover und berührte kurze Zeit später nackte Haut, allerdings nur ganz vorsichtig, da er ihr nicht wehtun wollte.

„Tut es weh?", murmelte er fragend gegen ihre Lippen, doch Hermine schüttelte den Kopf. Dracos Berührungen schienen sie zu heilen, also durfte er weiter machen. Sie erlaubte ihm, Muster auf ihren Bauch zu malen und auch, dass seine Hand immer weiter nach oben wanderte und ihr schließlich mit einer geübten Bewegung den Pullover und das T-Shirt auszog. Auch Hermines Hände hatten ihren Weg unter sein Hemd gefunden, zogen es ihm über den Kopf und sie strich sanft mit einem Finger über die Narbe. Dracos Mund wanderte an ihrem Hals entlang und weiter hinunter, bis er ihr einen Kuss in die Kuhle zwischen den beiden Schlüsselbeinknochen hauchte. Er brachte sein Gesicht wieder auf gleiche Höhe wie ihres und sah sie an, lange, ohne etwas zu sagen. Hermine erwiderte den Blick.

„Mach was du willst", flüsterte sie leise und ein kleines Lächeln huschte über sein Gesicht.

„Wirklich alles?", fragte er zurück und küsste sie leicht.

„Alles", murmelte Hermine, zog ihn wieder zu sich herunter und knabberte sanft an seiner Unterlippe.


Draco lag neben ihr, seine Haare zerwuschelt, weil sie immer und immer wieder durch sie hindurch gefahren war, in seinen Augen der Glanz, den sie sich so gewünscht hatte. Ihr Herz raste in ihrer Brust und ein leichter Schweißfilm hatte sich gebildet. Sie hustete und er drehte sich zu ihr um.

„Geht es dir auch wirklich gut?", fragte er sie nun zum dritten Mal und Hermine rollte mit den Augen.

„Würde ich sonst hier liegen?", entgegnete sie, lächelte, als er ihr eine Hand auf den Bauch legte.

„Nein, ich glaube nicht." Sie umschloss seine Hand mit ihrer, führte sie zu ihren Lippen und küsste ihn auf die Fingerspitzen.

„Pass auf was du machst", knurrte er grinsend, zog sie zu sich heran und drückte ihr einen atemraubenden Kuss auf die Lippen. Ihr Herzschlag wurde wieder schneller, doch Müdigkeit schlich sich in ihre Glieder, sie fragte sich, wie sie es überhaupt hatte aushalten können. Sie strich mit einem Finger an seiner Brust entlang, Draco schauderte leicht.

„Ich liebe dich", murmelte sie leise.

„Ich dich auch." Draußen war es noch hell und der Gong, der sie zum Abendessen gerufen hatte, war gerade eben erst wieder verklungen. Hermine und Draco hatten ihn nicht gehört, sie waren in diesem Augenblick viel zu sehr mit dem anderen beschäftigt gewesen.

Draco betrachtete Hermine, wie sie dalag, ihre Hände auf ihrem Bauch, gefaltet. Er hob sich immer noch schneller als gewöhnlich und ihr Augen glänzten verträumt. An ihrem Hals war eine Stelle leicht gerötet, er hatte es nicht lassen können, sie leicht zu zwicken, was Hermine nur mit einem entrüsteten Quietschen quittiert hatte.

Sie bemerkte, dass er sie musterte.

„Bild dir bloß nichts ein", murmelte sie leise, schloss die Augen und versuchte ihren Atem wieder unter Kontrolle zu bekommen. Wenn Harry und Ron das wüssten, sie würden sie aufhängen. Doch sie war sich sicher, dass ihr vielleicht sogar egal gewesen wäre, denn im Augenblick zählte nur die Anwesenheit von Draco, der neben ihr lag und sich auf den Ellebogen abstützte, ihr leicht über den Bauch streichelte.

„Ich würde mir doch nie etwas einbilden", murmelte er zurück, lächelnd.

„Nein, wie konnte ich das nur denken?"

„Ich weiß es nicht, aber als Strafe bekommst du das hier", entgegnete er, küsste sie auf den Bauch und berührte die nackte Haut leicht mit der Zungenspitze.

„Ich bedanke mich herzlichst dafür", sagte Hermine, kicherte leise und kuschelte sich an ihn. Der Schrecken, den sie nicht hatte vergessen können, wollte und wollte nicht schwinden, auch wenn er sich für einen kurzen Augenblick in ihren Hinterkopf zurückgezogen hatte.

„Ich will schlafen", flüsterte sie, schloss die Augen und das letzte, was sie mitbekam war ein Kuss, den Draco ihr auf die Stirn hauchte.


A/N so, da hätten wir ein neues chap. ich hab noch nie soooo lange an einem geschrieben und ich hoffe, es ist gut geworden, auch die stelle mit voldemort und hermine! in den anderen dingen fehlt mir die erfahrung, aber vll hab ich es ja doch hinbekommen ;) dank an Darc0sGirl, hab dich auch lieb und knuddel dich zurück, malibulina, ida, Bbabygirl90, nicolemalfoy160178, MissHermineGranger, ClaireBlack, ging nicht schneller, sry, Olivia Malfoy, Trory, Janinchen, ida, Akazia89, Dieutrixx, slYtherIn-gIrlY-91, AlyshaNemesis und Tanea, dich gibt es noch:) HEAGDL ...

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