Anm.: Vielen rechtherzlichen Dank für dein "Monsterreview", Kiddo: gleich vorweg, wir haben beide nicht verstanden, was das mitdem Reitenbedeutet hat. ;) wir haben da Erklärungsbedarf...Yury hat dich sehr gut getroffen, was die Vernunft angeht! Was euren "Nächtigungsort" angeht...nun, lasst euch überraschen. hehehe...müsst ihr euch noch gedulden...aber hier geht's erst mal weiter...
„Es freut mich, dass sie alle so zahlreich hier erschienen sind und sich auch auf den anderen Stationen der seaQuest die Zeit genommen haben, meinem Spiel zu lauschen."
Mindestens zwei und maximal alle dachten sich, dass sie schlecht eine andere Wahl gehabt hatten. Einzig den Leuten auf der Brücke war dieses Spiel erspart gewesen, denn da durfte nichts über die Überwachungsmonitore laufen. Keine Basketballspiele oder Zeichentrickfilme. Von nächtlichen Zockeinlagen mal abgesehen, aber danach hatte ja keiner gefragt.
Es folgte ein gähnender Vortrag über die Stücke die der Captain spielen wollte und nebenbei erzählte er noch von den Biographien der ganzen Komponisten. Gewissen Leuten kam es so vor, als wäre das eine ganze Enzyklopädie bei der sogar beinhaltet war, was der entsprechende jeden Tag zum Essen hatte.
In der ersten Reihe musste Bridger Piccolo mit einem Ellbogenschlag aus den Anfängen eines Traumes zurückholen. Der war kurzerhand weg genickt.
Geschockt musste Yury feststellen, dass ihr Popcorn alle war, bevor der zu Ende gelabert hatte und sah zu Samusa, die ihre Tüte gerade kopfüber hielt und hoffte, da würde noch was raus kommen. „Nachschub?", flüsterten sie sich gegenseitig zu. Nachdem das geklärt war, ging es auf alle Viere runter und sie krabbelten durch die Reihe nach draußen um in der Kombüse bei Iva neues zu holen. Sie sagte, wenn sie noch etwas brauchen sollten, mussten sie nur kommen. Unglücklicherweise war Iva nicht aufzufinden, denn sie hatte eine ungemeine Schwäche für klassische Musik. Ganz gerührt hörte sie in eben diesem Moment dem Vortrag Captain Hudsons zu.
Nun war es an den beiden herauszufinden wie die Popcornmaschine funktioniert. Zum Glück hatten die zwei eine Einsicht und ließen lieber doch die Finger davon. Keiner wollte, dass die seaQuest in den nächsten Minuten in die Luft flog.
„Sehen wir einfach im Kühlschrank nach!", schlug die eine vor und die andere peste bereits zu eben jenem Schrank. „Coooooolllll, Pudding! Und rote Grütze!"
Als sie von draußen lautes Gelächter hörten, merkten sie, dass sie es leider verpasst hatten, wie es losgegangen war. Schmollend knallten sie die Kühlschranktür zu. „Nicht einmal zum eigenen Plan kommen wir pünktlich!", motzte Yury. Sie steckten ihre Köpfe aus der Kombüse in die Messe und sahen einen hochroten Captain Hudson, dessen Stimme im Hintergrund gerade beschrieb, wie Carlos Elizabeth mit seinen kräftigen Händen verwöhnte und das in allen anatomischen Einzelheiten.
So schnell hatten sie ihn noch nie flitzen sehen, als es an eine wirklich pikante Stelle kommen sollte. Er stürzte zu dem Computer um es auszuschalten, stattdessen schallmeite es durch sämtliche Lautsprecher auf der seaQuest in einer Lautstärke, die nun wirklich keiner mehr überhören konnte.
„Ich möchte jetzt nicht gerade schlafend im Bett liegen.", sagte Yury. „Stell dir vor du hattest Nachtdienst oder eine aufregend durchzockte Nacht und dann wirst du mit Carlos Verführungskünsten, gelesen von Oliver Hudson geweckt."
Samusa schüttelte sich, weil sie sich das gerade etwas zu genau vorgestellt hatte. „Ein Grund die Krankenstation aufzusuchen und chronisch krank zu machen."
„Essen wir noch was von dem leckeren Zeug? Jetzt ist der interessante Teil vorbei und die stehen noch zu sehr unter Schock, als das uns jemand stören könnte.", fragte Yury.
„Auf die Löffel, fertig los!" Samusa flitzte schon bevor sie zu Ende gesprochen hatte zu dem Pudding. „Yummy, ist der Lecker."
Iva kam in die Küche. „Was macht ihr zwei denn da?"
„Hunger?", versuchte Yury sich zweifelnd aus der Affäre zu reden.
„Kinderchen, warum kommt ihr nicht gleich zu mir. Das ist doch der Nachttisch für heute Abend, für euch habe ich doch etwas sehr viel feineres." Sie wuselte an den beiden vorbei und ging zum Backofen. „Ich habe einen leckeren Kuchen gebacken für euch."
Samusa bekam große Augen: „Nur für uns?"
Iva nickte: „Für euch und die anderen beiden lieben Mädchen. Für Lucas muss ich mir was anderes überlegen, der mag keinen Kuchen. Das habe ich schon oft genug versucht. Der fällt mir eines Tages noch vom Fleisch." Sie seufzte auf. Hudsons Stimme verebbte und aus dem Lautsprecher war nur ein leises Kratzen zu hören. „Oh, wie schade, es ist schon vorbei. Ich liebe doch solche Geschichten. Es war so wunderschön gerade."
Yury und Samusa hatten unerklärlicherweise plötzlich mit einer heftigen Hustattacke zu kämpfen. Sich gegenseitig geschockt ansehend, klopften sie hilfsbereit der jeweils anderen auf den Rücken. Iva sah besorgt zu den beiden und wusste gar nicht, was eigentlich los war. „Ist alles in Ordnung meine Lieben?"
„Ja…nur…verschluckt." Röchelte Yury.
Die Köchin schüttelte den Kopf. „Ihr dürft nicht so schlingen mit dem Essen. Das ist ganz und gar ungesund."
Samusa räusperte sich: „Äh, ja…wir denken das nächste mal dran." Damit zufrieden blickte Iva die beiden Mädchen an. „Sehr schön, dann sucht mal die anderen beiden, der Kuchen will schließlich gegessen werden."
Das taten die beiden dann schließlich auch. Wieder in der Messe angekommen, mussten sie allerdings feststellen, dass Kiddo und Snuggles nicht mehr in dem Raum zu finden waren. Die meisten anderen Crewmitglieder hatten ebenfalls bereits das Weite gesucht, wobei sich Yury und Samusa sehr wohl vorstellen konnten, welche Person als erste die Flucht ergriffen hatte. Bei diesem Gedanken konnten sich beide Mädchen ein Kichern nicht verkneifen, was wiederum einen ärgerlichen Tony Piccolo auf den Plan rief, der mit einem Besen bewaffnet auf sie zukam.
„Sieh einer an, erst nur für sich selbst Popcorn mitbringen, die guten Plätze nur für die Intelligenzbestie besetzen und sich dann aus dem Staub machen, um nicht aufräumen zu müssen. So haben wir es doch gern, nicht wahr!" ziemlich verärgert stand der Seemann vor den beiden Mädchen und drohte ihnen mit dem Besen.
„Hä?" brachte Samusa leicht verwirrt hervor.
„Was hä?" entgegnete Tony wesentlich verwirrter.
„Du hast jetzt hier die Aufräumaktion übernommen, weil du dich verantwortlich fühlst oder wie? Geht's dir gut?"
Yury nickte zustimmend: „Ja, hast du das Aufräumfieber, oder was?"
Was waren das nur für Mädchen, ließen sich nicht einmal ein schlechtes Gewissen einreden. „Also eigentlich…wisst ihr…genau genommen…" Yury und Samusa mussten bei Tonys Herumgedruckse breit grinsen. „Uns kannst du's doch sagen." Sagte Yury beruhigend, ohne dabei ihr Grinsen zu verlieren.
Tony seufzte resignierend: „Ob ihr's glaubt oder nicht, aber Hudson hat es noch geschafft, bevor er hier raus ist mir zu sagen, ich solle dafür sorgen, dass in der Messe wieder Ordnung herrscht." Betrübt setzte sich Piccolo auf einen der Stühle. „Lucas wollte mir auch nicht helfen, er meinte irgendwas davon, er müsse sich um seine Arbeit kümmern…schöner Freund. Und soweit ich das überblicke, hat sich sonst auch keiner weiter drum gerissen, mir zu helfen."
Samusa ging ganz dicht an Tonys Ohr heran, um ihm etwas zu zuflüstern: „Die Mitleidstour zieht auch nicht."
Grummelnd stand der Seemann auf: „Verdammt. Ihr könnt mir aber ruhig mal ein bisschen helfen."
„Geht nicht, wir haben zu tun." Entgegntete Yury. „Du bist doch sonst nicht so, lass dir was einfallen."
„Schon aber, die meisten hier kennen meine Tricks und Dagwood ist nicht hier."
Samusa puffte ihm in den Arm: „Nutz doch nicht immer den armen Dagwood so aus!"
„Au!" Tony rieb sich die schmerzende Stelle.
„Außerdem solltest du aufpassen, sonst verlierst du nur wieder deine Hose." Fügte Yury noch hinzu.
Tony konnte es nicht fassen. Er hatte das seltsame Gefühl was verpasst zu haben. „Ihr zwei seid nicht vielleicht doch Spione oder so was?"
Yury schaute auf ihre Uhr. „Puh, schon so spät, jetzt müssen wir aber. Du schaffst das schon." Mit diesen Worten ließen die beiden Mädchen Tony Piccolo allein zurück.
