Severus war froh, als seine letzte Unterrichtsstunde am Freitag beendet war. Er hoffte, dass er in dieser Nacht noch ein Buch lesen konnte und nahm nicht an, dass Voldemort ihn dieses Wochenende schon wieder zu sich rufen würde, da das letzte Mal so brutal ausgefallen war. Voldemort hatte die Angewohnheit, ihm zwei Wochen zur Erholung zu geben, wenn er Severus so brutal folterte. Severus wurde seit drei Jahren von Voldemort auf seine Loyalität hin getestet. Bei den wenigen Informationen, die Severus im Laufe der Jahre gesammelt hatte, fragte er sich, ob er überhaupt noch ein brauchbarer Spion war. Voldemort vertraute ihm anscheinend nicht, und so würde er auch an keine Informationen kommen, die halfen, den dunklen Zauberer zu töten.
Severus saß in seinem Wohnzimmer, in dessen Steinkamin ein Feuer knackte, und las ein Buch über Zaubertränke. Es musste so gegen 22:00 sein, als sein dunkles Mal scharf zu brennen anfing. Severus ächzte ob der Frustration und des Schmerzes. Was würde der Bastard dieses Mal tun? Severus schlüpfte in seine Todesserroben und griff sich die silberne Maske aus seinem Versteck. Nach einer kurzen Notiz an Dumbledore, dass er gerufen worden war, verließ er die Hogwartsgründe, um dorthin zu apparieren, wohin ihn das Dunkle Mal auch bringen würde.
„Sssseveruss, gut dasss du zu unsss kommst..."zischte eine Stimme hinter ihm.
Severus drehte sich zur Stimme um und sah einen schlangenartig aussehenden Mann mit kleinen, roten Augen, ohne Nase, nur mit zwei kleinen Schlitzen in der Mitte seines Gesichtes und ohne Lippen für den Mund. Er fiel auf seine Knie und kroch zu Voldemorts Roben, um sie zu küssen, dann wisperte er „Meister!!", kroch zurück und stellte sich wieder hin.
„Wie kann ich euch dienen, Meister?"fragte Severus in seiner seidigen Stimme. Wie Snape es hasste, das tun zu müssen. Er konnte die Absurdität, sich damals den Todessern anzuschließen, manchmal selbst kaum glauben.
Rote Augen begannen vor Vergnügen zu glänzen, und ein Lächeln versuchte, auf nicht existierenden Lippen zu erscheinen: „Du kannst dich im Schmerz winden."
„Crucio!"
Severus brach vor Schmerzen auf dem Boden zusammen, seine Muskeln brannten wie Feuer und seine Adern fühlten sich an, als wollten sie explodieren. Er versuchte stumm zu bleiben, aber er war außer Stande dazu, als er sich wand, gab er kleine, schmerzerfüllte Laute von sich. Es schien Stunden zu dauern, aber es waren in Wirklichkeit nur wenige Minuten vergangen, bevor der Fluch gelöst wurde. Die Zeit verging langsam, als noch schmerzhaftere Flüche und höhere Dosen des Cruciatus auf ihn abgegeben wurden. Eine Stunde nach Severus´ Ankunft, näherte sich Voldemort dem Mann und trat ihm mehrere Male fest in die Rippen. Voldemort ließ Wurmschwanz noch einige Tritte und Schläge abgeben, bevor er ihn zurückrief.
„Ssseverusss, warum kommsst du immer wieder zu mir, wenn ich dich rufe?"
Er keuchte: „Weil ich euch gegenüber loyal bin, Meister!"zwischen seinen Atemzügen.
„Wir werden sehen."sagte Voldemort, bevor er ein Messer aus seinen Roben zog, und - ohne ihn dauerhaft zu schädigen - in Severus´ rechte Schulter stieß.
Severus biss seine Zähne zusammen, um den Schmerzenslaut zu unterdrücken, der über seine Lippen kommen wollte.
„Bisss zum nächssten Mal."zischte Voldemort und disapparierte.
Severus lag beim Versuch, genügend Kraft zu sammeln und sich zu konzentrieren, um nach Hogwarts zurück zu apparieren, einige Minuten unbeweglich auf dem Boden. Einen Moment lang war die Welt leer, bevor die Tore Hogwarts vor ihm erschienen. Severus erhob sich langsam auf die Beine und begann, zum Schloss zu laufen. Er war nicht fähig, einen Zauberspruch auf seine schlimm blutende Schulter zu richten, denn seine rechte Hand war ebenfalls seine Zauberhand. Er wusste, das Pomfrey seine erste Anlaufstelle war, seit er Hermine gesagt hatte, sie solle nie wieder zurückkehren. Wann habe ich nur angefangen, Granger als Hermine zu betrachten? dachte er. Der Weg zum Schloss ging mit den Fluchnachwirkungen nur langsam. Als er schließlich die Tore des Schlosses erreichte, stieß er sie auf und trat hinein, als sie langsam hinter ihm zufielen.
Severus fühlte wie eine Hand sich um seine Hüften legte. Als er sich umsah, erblickte er Hermine. Seine Reue traf ihn mit aller Macht. Hermine war immer noch gewillt ihm zu helfen, auch nachdem er sich ihr gegenüber wieder wie ein Bastard benommen hatte. Er erlaubte ihr, etwas von seinem Gewicht an seiner linken Seite zu stützen.
„Krankenflügel oder Quartiere?!"
„Quartiere, bitte."
Dass das Wort „Bitte"über seine Lippen kam, überraschte Hermine. Sie war sowieso überrascht, als sie eine Stunde zuvor eine Eule über Snapes Treffen informiert hatte. Dumbledore hatte sie wissen lassen, dass er nicht erwartet hätte, das Snape diese Woche schon wieder gerufen würde, aber als die Eule kam, machte sie sich bereit und wartete auf seine Rückkehr. Als sie ihn sah, war er in der selben Verfassung wie letztes Mal, nur das sie Stichwunde diesmal an seiner rechten Schulter – wie sie wusste, seinem Zauberstabarm - war.
Ungewöhnlicherweise wollten sich Severus für sein Benehmen letzte Woche entschuldigen. Es entsprach zwar nicht seinem Charakter, aber er wusste, dass sie es verdient hatte. Seine ganze Kraft und Demut sammelnd sagte er: „Ich entschuldige mich für letzte Woche, Miss Granger."
Überrascht antwortete sie: „Ist schon in Ordnung."
Snape vergeudete weitere Energie und schüttelte seinen Kopf: „Nein."
Hermine blieb ruhig, sie wollte nicht, das er noch weitere Energie verschwendete, wenn er sich mit ihr stritt. Als sie seine Tür erreichten, war er nicht in der Lage, die Banne abzunehmen....
„Die Gleichen wie letzte Woche."sagte Snape sanft.
Hermine nahm ihren rechten Arm von seiner Taille, griff ihren Zauberstab und führte dieselben Bewegungen durch wie in der vorigen Woche. Sobald sie in seinen Räumen waren, setzte sie ihn auf sein Bett und tat, was mittlerweile beinahe alltäglich für sie geworden war. Sie entfernte seine Kleidung mit einem Schwung ihres Zauberstabes, sparte aber seine Shorts aus. Hermine heilte zuerst seine Rippen, um das Atmen für ihn leichter zu machen und ging dann in das Zaubertranklaboratorium, um die beiden erforderlichen Zaubertränke vorzubereiten. Auch wenn sie dieses Mal nicht fragte, ging sie davon aus, dass es in Ordnung wäre, da er wusste, dass er die Tränke brauchen würde.
Snape beobachtete Hermine dabei, wie sie die Tränke anwandte, um ihn zu heilen, und wie sie ihren Zauberstab gebrauchte, um seine anderen Wunden zu heilen. Er war entschlossen, wach zu bleiben, während sie die Zauber vollführte, denn er war immer vorher eingeschlafen, aber unter größten Anstrengungen hielt er sich dieses Mal wach bis sie fertig war.
Hermine war ein bisschen entnervt, als sie sah, dass Snape sie dabei beobachtete, wie sie sich um ihn kümmerte. Sie konnte seine schwarzen Augen auf sich ruhen fühlen, und vermied deswegen den direkten Augenkontakt mit ihm, während sie ihn heilte. Nachdem sie fertig war, ging sie zu seiner Garderobe und ergriff ein Paar seiner Pyjamahosen. Das Oberteil davon hatte sie dort gelassen, da er es mit seiner verletzten Schulter nicht hätte tragen können. Sie zauberte ihm die Hosen an und überzeugte sich dass ein Glas Wasser, eine weitere Portion Heiltrank und Handtücher auf dem Nachttisch in Reichweite waren. Würde er mehr Heiltrank für seine Wunde benötigen, war sie sich sicher, dass er ihn selbst anwenden konnte. Sie hatte eigentlich vorgehabt, die ganze Nacht über zu bleiben, um sich zu vergewissern, dass mit ihm alles in Ordnung kam, aber sie wusste, das es in verrückt machen würde. Deswegen machte sich bereit zu gehen. Aber da sie wusste, dass er noch wach war sagte sie: „Gute Nacht, Sir."
Als er gerade im Begriff war einzuschlafen, konnte Severus hören, wie sie gute Nacht sagte, und trotz allem brachte er es fertig: „Bleib."zu flüstern.
Hermine war bereits durch die Schlafzimmertüre gegangen, als sie glaubte Snape Bleib sagen zu hören. Sie hatte eigentlich vorgehabt, ihn zu fragen, was er gesagt hatte, aber sie bemerkte, dass er bereits eingeschlafen war. Ihn so friedlich schlafen sehend, traf sie die Entscheidung, zu bleiben. Sollte er sie am Morgen anbrüllen! Auch Recht dachte sie, es würde nichts Neues für sie sein. Sie wusste, dass sie Dumbledore informieren sollte, wie sein Zustand war, aber sie ahnte, dass es auch bis zum Morgen warten konnte.
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Severus wachte am nächsten Morgen etwas vor der Morgendämmerung auf. Während sein Körper das letzte Mal wund war, hatte er diesmal keine Schmerzen. Severus erinnerte sich an ihre zunehmend große Sorgfalt und Zeit, die sie für seine Heilung aufbrachte. Er hätte nie angenommen, dass Hermine soviel Zeit für ihn verwenden würde. Er hatte gedacht, dass sie es schnell hinter sich bringen und wieder gehen würde, aber seine Beobachtungen hatten ihn eines Besseren belehrt. Sie hatte seine Prellungen behandelt, sich mit einem Zauber davon überzeugt, dass nichts ernsthafteres darunter verborgen war, und ihn dann geheilt. Die Magie, die sie anwandte, war fortgeschritten, und er wusste, dass es ihre ganze Kraft in Anspruch nahm, ihn zu heilen. Ihre Berührungen waren so sanft, als sie ihn reinigte und seine Schulter heilte. Es war ihm, als ob er ihr gesagt hätte zu bleiben, erinnerte er sich, und sah zum Stuhl hinüber - und dort war sie. Seine Augen passten sich an die Dunkelheit an, so konnte er ihre zarten Umrisse ausmachen. Der Verschleierungszauber hatte sich wieder gelegt. Das wenige Licht, das aus der Morgendämmerung gefiltert in den Raum hinein strömte, gab ihr einen überirdischen Anblick. Sie erschien fast wie ein..... Er versuchte ein passendes Wort zu finden, als das, was sein Verstand ihm automatisch mitgeteilt hatte, aber nur ´Engel schien passend zu sein.
Severus fuhr fort, Hermines Schlaf im allmählich höher steigendem Sonnenlicht zu beobachten. Er stellte fest, dass sie dabei war, zu erwachen, als das höher steigende Licht in ihrem Gesicht sie zu stören begann. Er sah zu, wie sich ihre Augen flatternd öffneten und ihr Blick schließlich auf ihn fiel. Inzwischen hatte er sich entspannt gegen das Kopfende seines Bettes gelehnt. Er sagte nichts, aber folgte ihren Bewegungen, als sie sich zur Seite seines Bettes bewegte. Sie löste ihren Blick von seinen Augen und überprüfte seine Schulter. Ihre Finger auf seiner Haut, fühlte er, wie ihre Kuppen die kleine Narbe liebkosten, die zurückgeblieben war. Keiner außer Pomfrey hatte ihn jemals so berührt - jedoch war Pomfrey niemals so sanft gewesen. Als die Finger seine Haut verließen, hatte er fast Lust, wegen der verloren gegangenen Berührung zu wimmern.
Hermine setzte sich nach der Überprüfung auf Snapes Bett, und als sich ihre Augen trafen, fürchtete sie fast den Frieden, der jetzt zwischen ihnen herrschte zu brechen, als sie fragte: „Wie fühlen sie sich jetzt?"
Geradeheraus antwortete er: „Wund."
„Brauchen sie etwas, das ich für sie holen soll?"
„Nein, ich kann mich selbst darum kümmern."
Beide sprachen mit solche leisen Stimmen, dass, wenn jemand nicht nahe genug bei ihnen stehen würde, er denken könnte, sie würden sich nur anstarren.
„Haben sie Hunger?"
Snape nickte bestätigend.
„Mit ihrer Erlaubnis werde ich ihnen Frühstück bestellen."sagte Hermine, als sie aus dem Zimmer ging.
„Bestellen sie sich auch Frühstück mit. Wir müssen reden."
Hermine pausierte im Türbogen, sah ihn einen Moment lang an und nickte. Sie ging zum Kamin im Wohnzimmer, rief einen Hauselfen und erteilte ihm die Aufträge. Sie teilte dem kleinen Wesen mit, dass es für Professor Snape war, und dachte sich, dass er schon wissen würde, was der Professor zu haben wünschte.
Innerhalb von Minuten erschien ein Tablett in den Händen des Hauselfen vor Hermine. Sie nahm das Tablett, das mit Essen und Kaffee beladen war. „Danke!"sagte sie.
Der Elf nickte und verließ sie ohne ein Wort.
Hermine nahm das Tablett mit ins Schlafzimmer zurück und fand Snape noch immer auf dem Bett sitzend vor. Sie stellte das Tablett auf das Bett und zog den Stuhl heran, auf dem sie geschlafen hatte. Snape nahm bereits seinen Teller und eine Tasse Kaffee, während er die Kanne auf den Nachttisch stellte. Hermine nahm sich ihren Teller und stellte die Tasse Orangensaft auf den Nachttisch neben ihr. Einige Momente aßen sie schweigend.
„Ich möchte mich für mein Verhalten letzte Woche entschuldigen."brach Snape schließlich das Schweigen.
„Und ich sagte ihnen gestern Abend schon, dass es so in Ordnung wäre. Sie haben keinen Grund, sich zu entschuldigen."
Schweigen breitete sich wieder über ihnen aus. Severus blickte verstohlen alle paar Sekunden zu Hermine. Nach ein paar Minuten fragte Severus: „Warum haben sie einen Verschleierungszauber getragen, als sie mir geholfen haben?"
Hermine blickte von ihrem Teller auf, um zu antworten: „Die erste Nacht trug ich ihn, weil ich einen Scherz mit einem Freund machen wollte, aber ihn nicht durchgeführt habe. Ich war auf dem Weg zum Gryffindorturm, als ich sie sah."
„Warum haben sie mir weiterhin geholfen?"
„Weil ich Professor Dumbledore gefragt habe, ob ich es könnte, da sie niemandem erlaubt haben es zu tun. Auch wenn ich sie gezwungen habe, meine Hilfe während der ersten paar Male zu akzeptieren." Hermine grinste ein wenig.
„Und die Fortsetzung, den Zauber zu tragen?"
„Da ich wusste, wie ihre Reaktion aussehen würde, wenn sie gewusst hätten, dass ich es war." Hermine starrte ihn unverblümt an.
„Der Hinweis wurde verstanden, und ich entschuldige mich nochmals."
„Drei Entschuldigungen von Professor Snape innerhalb von 12 Stunden. Ich glaube wirklich, dass ich gleich in Ohnmacht fallen werde." witzelte sie.
Severus war überrascht, als sie ihn aufzog. Selbst die anderen Professoren würden das nicht tun, außer Dumbledore. Er mochte es, und das zu wissen, half ihr, sich in seiner Gegenwart zu entspannen.
Hermine wusste nicht, warum sie ihn aufzog, aber sie fühlte sich behaglich in seiner Gegenwart. Sie hätte nie daran geglaubt, bevor sie mit ihm gesprochen hatte, und war überrascht, auf welche Art und Weise er sich ihr gegenüber verhielt. Er war nicht der Bastard, den sie aus dem Unterricht kannte, und das gefiel ihr. Seine Stimme war noch erotischer, wenn er höflich mit ihr sprach. Seit sie mit ihm in seinem Bett frühstückte, ohne dass er ein Hemd anhatte, versuchte sie diesen Gedankengang sofort zu unterbinden. Sie konnte fühlen, wie eine gewisse Röte in ihre Wangen stieg. Hermine verfluchte sich nach dem einen oder anderen verstohlenen Blick auf ihn. Sein Haar war vom Schlaf zerzaust, es juckte sie in den Fingern es zu durchwühlen. Sie wusste, das sein Haar nicht fettig war, ganz im Gegensatz dazu, was Ron und Harry behaupteten. Sie hätte es nie geglaubt, aber statt dessen war es weich und seidig. Sie hatte ihre Finger ein paar Male durch seine Haare gleiten lassen, während er in den anderen Nächten schlief, aber sie hatte nie sein Haar berührt, wie sie es wirklich wollte.
„Miss Granger, ich bin neugierig, wie sie die Heilzauber und Tränke gelernt haben?"fragte Snape, nachdem er sein Frühstück beendet hatte, und es auf das Tablett stellte.
„Ich habe einige Bücher in der Bibliothek gelesen."
Severus war ein bisschen erschrocken, dass sie alles lernte, nur weil sie ein Buch las. Den meisten Menschen musste es persönlich gezeigt werden, und dann das Buch lesen, bevor sie es konnten. Sein Respekt für die Hexe wuchs wieder. „Vielen Dank für ihre Hilfe."
Hermine konnte Aufrichtigkeit in seiner Stimme erkennen. „Keine Ursache, Professor."Hermine stellte ebenfalls ihren leeren Teller auf das Tablett zurück.
Severus glaubte, dass er ihr jetzt etwas schuldig war, und er fragte sich, wie er es ihr zurückzahlen konnte. Er wusste nun mehrere persönliche Dinge über sie; sie sorgte sich, sie war brillant, befreundet mit den zwei schlimmsten Unruhestiftern, und sie liebte das Lernen. Vielleicht wollte sie einige der Bücher lesen, die er besaß, die in der Bibliothek nicht vorhanden waren - oder ob es vielleicht etwas anderes gab, das sie wollte.
„Miss Granger, ich fühle mich, als ob ich in ihrer Schuld wäre..."
Überraschend unterbrach sie ihn: „Sir, sie stehen nicht in meiner Schuld."
„Vielleicht erscheint es ihnen so, aber ich sehe das anders. Uhm, ich weiß, dass sie jemand sind, der alles wissen möchte...."Humor konnte in seiner Stimme gehört werden: „Ich habe mir gedacht, dass sie vielleicht einige meiner Bücher lesen möchten, die in der Bibliothek nicht vorhanden sind."
Aufregung breitete sich in Hermine aus: „Ich würde mich darüber sehr freuen!"
Severus gluckste leise. Sie war die einzige Person, außer ihm selbst, die es zu lieben schien, viel zu lesen.
„Dann seien sie willkommen, aber ich glaube, ich muss ihnen nicht erklären, sie niemandem anders sehen zu lassen."
„Natürlich. Wenn sie wollen, kann ich sie hier lesen, während ich ihnen behilflich bin."Hermine war sich nicht sicher, was sie gerade angeboten hatte. Sie hatte gehofft, auf diese Weise etwas mehr Zeit mit ihm verbringen zu können.
„Wann immer sie zu lesen wünschen, können sie herkommen. Ich werde sie über die Zauber informieren, wenn ich sie ändere." Severus wusste nicht was ihn dazu gebracht hatte, ihr solch ein Angebot zu unterbreiten, aber sie hatten sich so gut unterhalten, dass es richtig erschien. Eine weitere Idee erschien ihm: „Würden sie sich zutrauen, mir ab und an bei Zaubertränken zu assistieren?"
Vergnügen durchschoss Hermine wie ein Blitz und sie lächelte engelsgleich: „Ich würde mich geehrt fühlen."
„Sehr gut."
Und bald wurden für Hermine Pläne geschmiedet, um später zurückkommen und an Tränken zu arbeiten und sie einige Bücher lesen lassen zu können.
Später am Nachmittag kam Hermine zurück, nachdem sie sich einige Entschuldigungen um zu lernen gegenüber Ron und Harry hatte einfallen lassen. Snape und Hermine arbeiteten angenehm zusammen. Ohne weitere Schüler um sich herum, war er nicht gezwungen, sich zu verhalten, als ob er sie hassen würde. Die Unterhaltung zwischen den beiden war eingeschränkt, denn sie wussten nicht, wie sie sich verhalten sollten, doch sie wussten, dass es Zeit brauchen würde.
TBC
