Die Zeit, die Hermine und Snape zusammen verbrachten, war genauso wie zuvor, nur war alles ein kleines bisschen erweitert worden. Wenn sie Bücher lasen, endeten sie aneinander geschmiegt, jeder ein anderes Buch lesend, auf der Couch. Wenn sie redeten, lagen sie in den Armen des anderen, aber sie redeten nicht immer, wenn sie in den Armen des anderen waren... Sie küssten sich regelmäßig, was beide genossen und miteinander teilten

Severus und Hermine diskutierten, ob er Hermine eulen sollte, wenn er Dumbledore informierte, dass er gerufen worden war, aber sie kamen überein, das Dumbledore es suspekt vorkommen würde. So blieben sie dabei, dass er nur den Direktor informierte. Hin und wieder war sie mit Severus zusammen, wenn er gerufen wurde. Dann blieb sie noch für kurze Zeit, um dann, nachdem sie die Eule über die Vorladung von Dumbledore bekommen hatte, in die Eingangshalle zu gehen.

Während Severus Hermine wollte, wusste er, dass es noch zu früh war - er konnte es an ihren Reaktionen erkennen, dass sie noch Jungfrau war. Wenn die Dinge etwas zu heiß wurden und zu schnell gingen, versuchte er sich etwas zurück zu halten und sie selber bestimmen zu lassen, wie weit sie gehen wollte. Er bekam regelmäßig eine Erektion, wenn er Hermine in seinen Armen hielt und küsste. Ihr erster Kuss war Beispiel genug, dachte er, aber er war glücklich genug, um sein Begehren in den meisten Fällen vor ihr verstecken zu können. Hin und wieder war es für sie zu offensichtlich, aber sie lächelte nur und küsste ihn weiter, ihn noch mehr in den Wahnsinn treibend, was ihn aber nicht im Geringsten störte. Severus fragte sich, welches Recht er hatte, mit so einer jungen und schönen Hexe eine Beziehung haben zu dürfen. Er dachte über seine dunkle Vergangenheit nach, die ihn bis jetzt verfolgte - sie sollte davon nicht verdorben werden, aber er ließ es für den Moment ruhen und ergab sich dem angenehmen Gefühl, von dem er im Stande war, es vorläufig zu besitzen, denn es war ihre eigene Wahl, mit ihm beisammen zu sein.

Während ihrer gemeinsamen Zeit lernte Severus eine Menge neuer Dinge über seine junge Hexe.

„Hermine, wie kam Potter an dem Feuer vorbei, als ihr versucht habt, in eurem ersten Schuljahr den Stein der Weisen zu holen?"

„Ich habe das Rätsel gelöst."

„Du hast mein Rätsel gelöst?"

„Das war dein Rätsel?"Hermine war ziemlich überrascht.

„Ja, war es." gluckste Severus. „Ich nehme an, dass deine Logik dafür belohnt werden sollte."Severus gewann ihre Lippen zu einem hungrigem Kuss.

„Hermine, ich habe eine Frage an dich." fragte Severus, während er den Beifuss in den großen, kochenden Kessel gab.

„Ja?" antwortete Hermine.

„Warst du es, die meine Roben während Potters Quidditch-Matches in Brand gesteckt hatte?"fragte Severus argwöhnisch.

Hermine konnte Severus´ Augen auf sich ruhen fühlen und sie errötete: „Wir dachten, dass du versucht hast, Harry zu töten. Wir haben nicht gewusst, dass du ihn nur zu schützen versuchtest."

„Uh huh."

„Ich mag den Klang davon nicht."Hermine wagte es, zu Severus zu schauen.

„Das solltest du auch nicht!"zischte Severus, bevor er Hermine in seine Arme zog und ihren Mund eroberte.

„Ich bin neugierig warum du mit mir zusammen bist? Ich dachte, dass du Weasley mögen würdest?"sagte Severus, als er sein Buch beendet hatte und wieder wegstellte.

„Ron? Das ist widerlich, Severus. Er ist wie ein Bruder für mich." sagte Hermine, bevor sie sich wieder ans Lesen machte.

Severus schlang seine Arme um Hermine und ließ sie lesen, er zog sie genügend an sich, um seine Lippen auf ihren Nacken zu drücken. Er lächelte, bevor er ihr einen zarten Kuss ins Genick gab. „Mein Engel!"Severus konnte nicht widerstehen, sie Engel zu nennen, seitdem sie die zweite Nacht geblieben war und sie wie ein Engel ausgesehen hatte. Es war ein gebräuchlicher Name, den er in Gedanken verwendet hatte, als er an sie dachte, aber jetzt war er auch in der Lage, es laut zu sagen.

Severus zog Hermine näher an seine Brust zurück, als sie auf der Couch saßen. „Engel, weißt du, wer Black befreit hatte? Ich wollte schon immer den Schuldigen in meine Finger bekommen."

Hermine schrak auf und betrachtete ihren Begleiter mit einem flüchtigen Blick, bei dem sie aber den direkten Augenkontakt vermied und wisperte: „Uhm, meine Antwort wird dir nicht gefallen."

Severus sah zu Hermine herunter, drehte ihren Kopf zu sich herum und sah ihren schuldigen Blick. „Nein..."

Sie glaubte, dass er vermuten würde, wer Harrys Paten freigelassen hatte. „Äähm.."versuchte sie anzufangen.

Severus verengte seine Augen, „Ich habe den Schuldigen bereits in meinen Armen, stimmt´s?"

Hermine war unfähig zu sprechen: „Uh uhu."

„Wie?" knurrte ihr Severus spielerisch ins Ohr.

„Zeitumkehrer und Seidenschnabel."

„Warum hattest du einen Zeitumkehrer?"

„Ich habe ihn jedes Jahr verwendet, bis ich Wahrsagen aufgegeben habe."

„So, wie alt bist du nun wirklich?"

„Ich werde um Weihnachten ´rum etwa 18 sein, das war das genaueste, was ich berechnen konnte."

„Was passierte jemals mit Victor Krum?" Ein neidischer Ton lag in seiner Stimme.

„Ich war damals noch zu jung, für das, was er von mir wollte."

„Du meinst?"

„Sex, aber 14 ist dafür zu jung."

„Ich würde sagen,"Severus zögerte, bevor er fortfuhr: „Hermine, ich weiß, dass wir noch nicht darüber gesprochen haben, aber ich will, dass du weißt, das ich dich niemals zu etwas drängen werde."

Hermine ging zu ihm hinüber und setzte sich auf seinen Schoß. „Das weiß ich, und ich danke dir."Dann küsste sie ihn.

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Nach der ersten Vorladung, nachdem sie zusammengekommen waren, versuchte Hermine ihm noch mehr zu helfen, da sie ihre Gefühle nicht mehr verbergen musste. Sie kümmerte sich so vorsichtig um Severus, als hätte sie Angst, ihn zu zerbrechen.

„Hermine, entspann dich. Heute abend ist es nicht so schlimm wie sonst."

„Ich weiß, aber dennoch hasse ich es, dich in diesem Zustand zu sehen."

„Ich hasse es auch."

„Versuch etwas zu schlafen. Ich werde morgen noch hier sein."- und sie ging zum Stuhl neben dem Bett.

„Komm her, Hermine!"rief Severus.

Hermine ging zu Severus zurück und setzte sich auf sein Bett. „Zieh einen meiner Pyjamas an und schlaf im Bett. Du hast genügend Nächte auf dem Stuhl verbracht."

Hermine wusste, dass er genau das meinte, was er sagte und sie damit nicht drängen wollte. Er hätte sowieso nicht die Kraft gehabt, ihr etwas zu tun - und selbst wenn er es könnte, würde er es nicht tun, und das wusste sie. „In Ordnung."Hermine nahm sich einen Pyjama, und zog sich im Badezimmer um. Hermine ging auf die andere Seite des Bettes und kletterte hinein, sie sah in sein Gesicht, um ihm beim Schlafen zu beobachten.

Severus bewegte sich, bis er Hermine in seine Arme ziehen konnte. „Komm her, mein Engel."

Hermine schmiegte sich in die Arme von Severus und entspannte sich. Sie könnte sich daran gewöhnen, dachte sie, und bald waren beide in einen tiefen und angenehmen Schlaf gefallen.

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„Hör damit auf, Ron!"zischte Hermine ihrem Laborpartner zu.

„Komm schon, Hermine, nur dies eine Mal."

„Nein!" zischte Hermine ein bisschen lauter.

„Miss Granger, sie können ja Schülersprecherin sein, aber das gibt ihnen nicht das Recht, während meiner Erklärungen zu sprechen. Sie werden heute Abend in meinen Kerkern nachsitzen. Seien sie pünktlich um 19:00 Uhr hier."spöttelte Severus durch das Klassenzimmer.

Hermine ließ ihren Kopf hängen, denn es war Jahre her, seit sie zum letzten Mal nachsitzen musste. „Ja, Sir."

„Zurück an die Arbeit!"schnurrte Severus gefährlich über die Klasse.

Später am Abend, knapp vor 19:00 Uhr, klopfte Hermine an der Tür zum Tränkeklassenzimmer. Normalerweise würde sie direkt hineingehen, aber sie wusste nicht, wie sie sich heute abend verhalten sollte. Severus war ihr Professor, aber auch ihr Freund und...

„Herein."

Sie hatte nicht die Zeit, um den Gedanken zu beenden, aber sie hatte vor, auf Nummer sicher zu gehen. Sie wollte nicht, dass er dachte, dass sie ihre Beziehung ausnützen wollte.

Severus freute sich diesen Abend. Er wusste, das Hermine Pläne geschmiedet hatte, um heute abend zu ihm kommen zu können, aber sobald er die Chance hatte, sie nachsitzen zu lassen, konnte er es nicht ungenutzt verstreichen lassen. Er hoffte, dass sie nicht allzu sauer auf ihn war und er grinste, während sich die Türe öffnete.

„Reinige die Kessel!"sagte er zu ihr, noch bevor sie anfangen konnte zu sprechen.

„Ja, Sir."

Severus verbiss sich ein Lachen, da er wusste, dass sie auf Nummer Sicher ging. Er sah ihr zu, wie sie einen Eimer und Putzzeug aus dem Wandschrank holte. „Miss Granger, was glauben sie, was sie da tun?"

„Ich hohle mir Reinigungsmittel, Sir."Hermine war verwirrt.

„Gehe ich Recht in der Annahme, dass sie keinen Zauberstab dabei haben?"

„Doch, das tue ich."

„Dann putzen sie die großen Kessel und kommen sie in mein Büro, wenn sie fertig sind."Severus ging, ohne ein weiteres Wort zu sagen.

Hermine starrte dem Zaubertränkemeister hinterher. Sie wusste, was er jetzt wollte. Dieses Nachsitzen war nur dazu gedacht, um mehr Zeit mit ihr verbringen zu können. Oh, sie war stinksauer, einer Schülersprecherin Nachsitzen aufzubrummen war nicht gut, dachte sie einen Moment lang, dann zog sie ihren Zauberstab hervor, um mit dem Putzen zu beginnen. Einen Gryffindor nachsitzen zu lassen, war bei Severus nichts ungewöhnliches. Es würde wahrscheinlich nicht mal von Bedeutung für sie sein; Hermine beendete ihr Nachsitzen und folgte Severus in sein Büro.

Severus ergriff Hermine in der Sekunde, als sie sein Büro betrat. Sie stieß einen Laut der Überraschung hervor, und er nutzte es zu seinem Vorteil und beanspruchte ihren Mund. Hermines Arme legten sich sofort um seine Schultern und um seinen Hals. Nach ein paar Minuten zog sich Severus mit einem „Hallo Hermine." zurück.

„Du hast mich nachsitzen lassen!!"täuschte Hermine Wut vor.

„Du hast es verdient."

„Du hast anderen wegen Reden im Klassenzimmer noch nie nachsitzen lassen."

„Du bist Schülersprecherin, du musst einen höheren Standart halten."grinste Severus jetzt, aber zur gleichen Zeit wütete ein Kampf in seinem Kopf.

„Und warum hast du mich dann nicht wirklich nachsitzen lassen?"

„Hast du doch - wenn dich die anderen fragen, was du tun musstest, dann kannst du ihnen sagen, ich hätte dich die Kessel reinigen lassen."Soll ich ihr die Wahrheit erzählen oder nicht?

„Mit einem Zauberstab?"

„Nun, du musst ihnen ja keine Details erzählen."Was, wenn sie nicht das selbe fühlt?

„Du hast recht."

„Und das gibt uns Zeit bis Mitternacht, in der sich keiner Fragen wird, wo du bist."Wenn sie nicht das Selbe fühlt, warum sollte sie dann in deinen Armen sein und dich dann bereitwillig küssen?

„Ich sollte dann öfter bei dir Nachsitzen...."und sie zog ihn zu einem weiteren, tiefen Kuss zu sich hinab.

Nach dem Kuss starrte Severus in Hermines Augen und war sich sicher. Jetzt wäre die perfekte Zeit, ihr zu sagen, was er fühlte.

„Ich liebe dich."flüsterte er.

Hochstimmung folgte der Überraschung, die durch Hermine ging, und sie lächelte, „Ich liebe dich auch...."wurde vor einem weiteren leidenschaftlichem Kuss geflüstert, aber dieser erzählte von mehr Gefühl und von Liebe, die nichts zurückhielt.

TBC