Rote Augen blickten auf Severus hinab, welcher an den Schmerzen eines Cruciatus litt. Voldemort beendete den Fluch. „Sssevverusss, warum kommst du immer wieder zu mir zurück?"
„Weil... Ich loyal bin... zu Ihnen, Meister", stieß Severus hervor.
„Wir werden sehen. Crucio!"
Severus war bereits zwei Mal in Rippen und ein Bein gestochen worden. Er war sehr dankbar dafür, dass die anderen Flüche jetzt keine Wirkung mehr auf ihn hatten, aber er täuschte es weiterhin vor. Das Schlimme an der Sache war aber, dass Voldemort den Cruciatus öfter als sonst gerauchte. Severus fühlte, dass dies ein größerer Test sein musste, um diesen Missbrauch zu rechtfertigen. Psychisch niedergemacht und geschlagen wurde er mit einigen gebrochenen Rippen, einem blauen Auge, gebrochener Nase und weiteren Verletzungen zurück gelassen. Er hasste den Gedanken, dass ihn Hermine in diesem Zustand zu Gesicht bekommen würde, aber das Spiel war noch nicht beendet.
Weitere Flüche, noch ein Stich ins selbe Bein und einige weitere Tritte in seinen Unterleib wurden an Severus ausgelassen, bevor das Spiel beendet wurde. „Bis zum nächsten Mal, Severus."
Severus brauchte einen Moment, um sich auf die Tore von Hogwarts zu konzentrieren und apparierte dann vor ihnen. Er versuchte, sich zu erheben, aber der Cruciatus ließ seinen Körper nicht gehorchen. Er ruhte sich einen Moment lang aus, um die Nachwirkungen vorübergehen zu lassen. Nach ein paar Minuten war er letztendlich in der Lage aufzustehen. Aber er konnte noch immer nicht ohne Pausen weite Strecken laufen. Er wusste, dass er sich beeilen musste, damit der Blutverlust nicht allzu schlimm wurde. Severus hatte allerdings noch die Option, um Hilfe zu rufen und er dankte Gott wieder für Hermine.
# Hermine, ich brauche deine Hilfe. #
Wo bist du? –
Severus konnte die Panik in ihrer Stimme hören. # Bei den Toren. #
Warte da. –
Severus sah, wie sich die Tür des Schlosses öffnete und Hermine zu ihm rannte. Innerhalb weniger Minuten war sie an seiner Seite und half ihm beim Laufen. „Severus, warum ist es so schlimm?"
„Ich hatte eine Stichverletzung erwartet, aber nicht drei. Und der Schutz vor Flüchen hätte helfen sollen." Hermine konnte die drei blutigen Risse in seiner Kleidung sehen.
„Er hat den Cruciatus öfter als die anderen gebraucht", murmelte Severus.
„Ich werde ihn töten", flüsterte Hermine voll echtem Hass.
„Ich werde dir dabei helfen."
„Schweig Liebster, wir werden sein Ableben später planen." Hermine half Severus in seine Räume und machte mit der Versorgung seiner Wunden weiter. Nachdem sie fertig war, zog sie ein Nachthemd an und schlief mit um ihn geschlungenen Armen ein.
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Severus erwachte und sah, wie Hermine ihn beobachtete. Er wusste, dass etwas nicht in Ordnung war. „Was ist los, Engel?"
„Ich hasse es nur, wie du aussiehst, wenn du nach Hause kommst. Wie können wir ihn besiegen? Er ruiniert das Leben aller."
„Gib dem Ganzen etwas Zeit, Liebste, wenn er einmal tot ist, werden die Leute frei von ihm sein."
„Was ist mit dir?"
„Was meinst du?"
„Wirst du jemals von ihm frei sein?"
Severus war still und sah Hermine nur an.
„Severus, wenn es vorbei ist, versprich mir, dass du dir selbst wegen deiner Vergangenheit vergeben wirst", sprach Hermine sanft.
„Hermine, ich habe in meinem Leben so viel Schmerz verursacht, Ich glaube nicht, dass ich mir das jemals vergeben kann", sagte Severus abweisend.
„Wenn du dir selbst nicht vergeben kannst, dann vergebe ich dir", sagte Hermine überzeugt und küsste ihn.
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Später am Morgen betrat Hermine den Gemeinschaftsraum und sah sich nach ihren Freunden um. Sie war bei Severus geblieben und frühstückte dort - und hatte den Trost erfahren, dass es ihm gut ging. Hermine erblickte ihre Freunde in der Nähe des Kamins und ging zu ihnen hinüber. Nach einer Runde von Hallos begannen sie mit ihren Fragen.
„Wie geht es ihm?" fragte Ginny mit Bedacht auf die Leute, die um sie herum waren.
„Ihm geht es gut. Lasst uns in mein Zimmer gehen. Wir brauchen etwas Privatsphäre", sagte Hermine.
Die vier Freunde gingen in ihren Raum und ließen sich zum Reden nieder. Sie endeten auf ihrem Bett, wobei Ginny in Harrys Armen lag und dieser gegen den Bettpfosten lehnte. Ron saß an der Kante und sah zu Hermine, welche am Ende des Bettes, gegen eine Wand gelehnt saß und ein bisschen entspannte.
„Wie schlimm war es letzte Nacht?" fragte Harry.
„Ziemlich schlimm, schlimmer, als ich es jemals zuvor gesehen habe. Voldemort," Ron zuckte bei dem Namen, „stach ihm drei Mal ins Bein und benutzte den Cruciatus öfter als sonst."
„Wie lange macht er das schon?" fragte Ginny.
„Seit er zurückgekommen ist."
„Warum geht Snape immer wieder zurück, wenn er weiß, dass er geschlagen wird?" fragte Ron.
„Weil er den Dunklen Lord dazu bringen will, ihm zu vertrauen, so dass er wichtige Informationen erlangen kann, damit wir ihn eines Tages besiegen können."
„Es ist alles meine Schuld", murmelte Harry.
„Ist es nicht! Du irrst dich, Harry!" schrieen Ginny und Hermine sofort zusammen.
„Es ist Voldemorts Schuld. Und wir werden ihn besiegen, wir müssen nur zusammen halten", sagte Hermine weiter.
„Hermine hat Recht. Zusammen können wir ihn besiegen", drängte Ron.
„Hermine, wie hast du damit angefangen, ihm zu helfen?" fragte Ginny.
„Es war in der Nacht, als Ron und ich einen Streich planten, aber ich stieg aus und ging den langen Weg zurück zum Turm. Ich war in der Eingangshalle, als ich Snape hereinkommen sah und half ihm. Er hat mich zuerst bekämpft, aber gab dann auf. Ich habe zu dem Zeitpunkt den Verschleierungszauber getragen. Nachdem ich seine Quartiere verlassen habe, ging ich zu Dumbledore. Ich erzählte ihm, was passiert ist, und von da an, benachrichtigte mich Dumbledore, wenn Snape gerufen wurde und ich konnte ihm helfen."
„Aber das war doch die Neujahrsnacht!"
„Ich weiß."
„Du hast es so lange vor uns geheim gehalten", beschwerte sich Ron.
„Ich musste es. Ich hab's versprochen."
„Ron, sie hat Recht. Wir hätten es sicher nicht verstanden", erklärte Harry.
„Stimmt", sagte Ron niedergeschlagen.
„Lasst uns etwas Lustiges machen", schlug Hermine vor. Sie war es leid, niedergeschlagen zu sein.
„Quidditch!" jaulte Ron.
Hermine grinste und nickte. Die Freunde gingen, um Quidditch zu spielen und versuchten, Spaß zu haben.
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Den Rest der Weihnachtsferien verbrachten sie mit dem Versuch, für die wenige Zeit, die ihnen noch blieb, das Böse zu vergessen. Hermine verbrachte ihre Zeit mit ihren Freunden oder, zu ihrer Bestürzung, mit lernen. In der Nacht endete sie in Severus Armen, aber immer erst nach Stunden. Sie blieben im Bett wach und redeten oder liebten sich. Sie gaben sich einander hin, während der Zeit, die sie miteinander verbrachten.
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Es war Montagmorgen, als der Unterricht wieder begann und der siebte Jahrgang Gryffindor und Slytherin Zaubertränke hatten. Harry und Ron wussten, das Severus derselbe Bastard wie immer sein würde, aber sie kannten ihn mittlerweile besser, seit sie verstanden hatten, warum er solch ein Bastard war. Jeder wäre so gemein, wenn er sich regelmäßig mit Voldemort abgeben müsste.
Severus war noch nicht bei der Klasse und Pansy Parkinson beschloss, diese Tatsache auszunutzen. „Schlammblut, ich habe gehört, dass deine Familie vor Weihnachten getötet worden ist. Zu schade, dass du nicht bei ihnen warst."
Hermine drehte ihr Gesicht zu Parkinson. „Parkinson, geht deine Phantasie wieder mit dir durch? Vielleicht sollten wir dich in die Psychiatrie des St. Mungos einliefern", spie Hermine zurück.
„Pass auf Granger, bevor du lernst, wie sich ein Cruciatus anfühlt", spottete Parkinson.
Hermine grinste nur. „Ich will sehn, wie du das versuchst."
Parkinson griff nach ihrem Stab.
„Was geht hier vor?" schnarrte Severus gefährlich.
„Parkinson hat sich nur nach meinen Eltern erkundigt", antwortete Hermine.
Severus verhöhnte Hermine. „Das war aufmerksam von Ihnen, Ms. Parkinson. Fünf Punkte an Slytherin." Severus ging zu seinem Tisch, als Parkinson wieder zu ihrer Bank zurückging. # Was ist wirklich vorgefallen? #
Parkinson sagte, das meine Familie vor Weihnachten getötet worden sei. -
Severus' Kopf schoss einen Augenblick in die Höhe, um Hermine anzustarren. Er wusste, dass sie besorgt war. Er wandte seine Aufmerksamkeit zu Parkinson und Hass flutete durch sein Blut. Er versuchte, seine jungen Slytherin vor den Fehlern, die er begangen hatte, zu bewahren, aber die meisten waren für ihn verloren. # Dumbledore wird es wissen, wir können es mit ihm nachprüfen. #
Danke schön. -
Der Unterricht begann, Punkte wurden an Slytherin vergeben und von Gryffindor abgezogen. Hermine verbrachte abwesend die Hälfte des Unterrichts, während sie einen Plan spann, um es Parkinson heimzuzahlen. Normalerweise verabscheute sie so etwas, aber Parkinson musste eine Lehre erteilt werden. Aber sie würde sich schuldig fühlen, also berichtete sie ihrem Liebhaber davon. – Severus, würdest du sehr böse werden, wenn ich Parkinson eine Lektion erteilen würde? -
# Wie groß wäre die Lektion? #
Nur eine kleine... zwei Wassermolchaugen vor den Tigerkrallen würden ausreichen, damit sie annimmt, dass sie sonst alles richtig gemacht hat. -
# Hat sie, ich habe mich vergewissert. Sie ist schlechter als Longbottom, aber ich bringe ihre Fehler immer wieder in Ordnung. Bitte, mach weiter. Ich brauche etwas Gutes zum lachen. #
Hermine lächelte. Sie wartete, bis Parkinson mit einem anderen Slytherin redete. Sie benutze stablose Magie, um zwei Wassermolchaugen hinzuzufügen. Hermine wartete und beobachtete die Slytherin, wie sie die drei Tigerkrallen hinzu gab. Zehn Sekunden später quoll ihr Kessel mit lila Qualm über. Parkinson, die Idiotin, fing an wild mit ihren Händen zu wedeln, um den Rauch vor ihr zu vertreiben. Die Schüler um sie herum gingen weg.
„Ms. Parkinson, hören sie auf wie ein Huhn mit ihren Armen zu wedeln", brüllte Severus über das Klassenzimmer hinweg. „Gehen Sie vom Trank weg."
Als Parkinson aus dem Rauch auftauchte, fing die Klasse an zu lachen. Ihr Gesicht und ihre Hände waren nun hellviolett. Sogar die Slytherins lachten ihre Hausgenossin aus.
„Mr. Malfoy, bringen sie Ms. Parkinson zur Krankenstation", befahl Severus.
„Ja, Sir." Malfoy tat, wie ihm gesagt wurde und begleitete Parkinson aus dem Zimmer.
„Mr. Potter und Weasley, Ms. Granger, da sie es so lustig finden, können sie die Unordnung beseitigen. Alle anderen, hinaus!"
Die Klasse verschwand schnell und ließ die drei Gryffindors zurück. Harry und Ron sahen Severus mürrisch an. Als die Anderen draußen waren, begannen Harry und Ron, das Durcheinander von Hand aufzuräumen.
„Mr. Potter und Weasley, was glauben Sie, was Sie da machen?" knurrte Severus, nachdem er einen Schweigezauber gelegt und die Tür verschlossen hatte.
Sie hielten ihre Laune zurück. „Das Durcheinander beseitigen, Sir", sagte Harry durch zusammengebissene Zähne.
Severus sah zu Hermine. „Ms. Granger, ich dachte ich hätte gesagt, dass Sie es aufräumen sollten."
Hermine nickte. „Ja, Sir." Sie zog ihren Zauberstab heraus und beseitigte es einfach. „Sonst noch etwas?"
Harry und Ron glotzen sie an. Sie wussten zwar, dass sie ein Paar waren, aber sie hatten nicht erwartet, dass er sie damit davon kommen ließ, Zauberei zu gebrauchen, um sauber zu machen.
„Nein, aber ich danke dir für die Unterhaltung. Aber erwarte nicht, damit das nächste Mal davonzukommen."
Harry und Ron waren von der Unterhaltung verwirrt, aber sprangen zu Hermines Verteidigung ein. „Sie hat nichts gemacht. Parkinson hat es selber verbockt!" sagte Ron.
Severus starrte erst die beiden Jungs an, dann auf Hermine. „Ist es so, Ms. Granger?" Sind die beiden Wassermolchaugen allein in Parkinsons Kessel hinein?"
Hermine lächelte. „Ich habe sie nicht angerührt."
„Sie hat es gesagt!" triumphierte Ron.
„Aber ich habe ihnen geholfen, in den Kessel zu kommen", endete Hermine.
„Sie können sie deswegen nicht bestrafen! Parkinson hat nur bekommen, was sie verdient hat, für das was sie gesagt hatte", fiel Harry mit ein.
„Sie haben Recht, Mr. Potter. Deswegen habe ich auch Ms. Granger erlaubt weiterzumachen", grinste Severus.
Die Kiefer beider Jungen fielen deswegen zu Boden.
„Hermine, geh zu Dumbledore und frage ihn nach deinen Eltern. Du hast genügend Freizeit und ich bin mir sicher, dass Mr. Potter und Weasley dich begleiten und Wahrsagen verpassen können."
„Danke, Severus." Hermine küsste ihn auf die Wange.
„Geh", flüsterte ihr Severus zu.
Harry und Ron schreckten vor dem Kuss zurück und waren dennoch wegen allem überrascht. Hermine trat durch die Türe und nahm die Zauber herunter. „Harry, Ron, kommt ihr oder wollt ihr bei Professor Snape bleiben?"
Harry und Ron packten eilig ihre Sachen zusammen und folgten Hermine. Auf dem Weg zum Büro des Direktors flüsterten die drei leise.
„Was ist da drin gerade passiert?" fragte Harry.
„Er wusste, was ich vorhatte. Es war Rache."
„Er hat es dich tun lassen?" keuchte Ron.
„Ja."
Ron schüttelte seinen Kopf. „Du hast ihn verändert."
„Nicht wirklich, ihr Jungs habt nur nie diese Seite an ihm gesehen."
„Ich wusste nicht, dass es noch andere Seiten an ihm gibt", gab Ron verwirrt zurück.
„Es gibt viele Seiten an ihm", sagte Hermine, bevor sie dem Gargoyle daß das Passwort sagte und Dumbledores Büro eine Minute später, nach dem Klopfen, betrat. „Direktor, mir wurde gesagt,..."
„Hermine, ich kann mir denken, was du gehört hast und ich kann dir versichern, dass alles in Ordnung ist", unterbrach Dumbledore.
Hermine war erleichtert, fragte aber dann. „Stimmt es, dass sie angegriffen wurden?"
„Nicht sie, aber in ihr Haus wurde eingebrochen. Deine Eltern sind umgezogen und haben von ihrer Praxis Urlaub genommen. Sie sagten, dass ihre Partner sich um das Geschäft kümmern konnten."
„Wohin sind sie umgezogen?" fragte Hermine.
„London."
„Werden sei dort sicher sein?" fragte Hermine besorgt.
„Ja, sie sind mit größter Vorsicht umgezogen. Sie schicken dir bald eine Eule zu."
„Danke, Direktor."
„Harry und Ron, ich weiß, dass ihr gehofft habt, Wahrsagen zu verpassen, aber wenn ihr jetzt geht, solltet ihr dorthin gehen", erklärte ihnen Dumbledore.
Sie verabschiedeten sich schnell und steuerten auf den Unterricht zu. Hermine verließ Dumbledores Büro nach den Jungen und wusste, dass sie noch etwas Zeit vor ihrem nächsten Unterricht hatte. – Severus, ist es in Ordnung wenn ich zurückkomme? -
# Nicht jetzt, Engel. Aber wir können heute Abend reden. #
Ist alles in Ordnung? -
# Jetzt schon. Was sagte Dumbledore über deine Eltern? #
Ihr Haus wurde angegriffen als sie hier waren, aber sie sind umgezogen und nun in Sicherheit. -
# Gut. #
Über was willst du heute Abend reden? - Hermine war besorgt.
# Ich werde es in Dumbledores Büro erklären. Sei nach dem Abendessen hier und plane ein, über Nacht hier in meinen Räumen zu bleiben, wenn du willst. #
Erleichterung durchfloss Hermine. Wenn es Probleme zwischen ihnen geben würde, würde er nicht vor Dumbledore mit ihr reden und ihr sagen, dass sie die ganze Nacht bei ihm bleiben sollte. – In Ordnung. -
