In dieser Nacht lagen Severus und Hermine zusammen auf der Couch und lasen in einem Buch.

Severus dankte es Hermine, dass sie ihn zweimal auf den Hintern hatte fallen lassen damit, dass sie ihm eine Massage geben mußte. Der aufmerksame Liebhaber, der er aber war, revanchierte er sich damit, ihr den Gefallen zu erwidern. Hermine hatte eigentlich geplant, noch mehr für ihre OWLs zu lernen, aber Severus, Harry und Ron hatten sie davon überzeugt, dass es nicht nötig sei. Und sie bedauerte diese Entscheidung auch nicht. Die Beiden genossen ihre Einsamkeit, ohne sich große Sorgen zu machen.

„Verdammte Hölle!"

Hermine sprang auf, als Severus fluchte. „Was ist los?"

„Voldemort", erklärte er.

„Aber es ist mitten in der Woche."

Absatz

Wann auch immer Severus bisher gerufen worden war – es war immer Freitag auf Samstag Nacht gewesen.

„Irgendetwas muss passiert sein, oder er plant irgend etwas."

„Versprich mir, dass Du wieder direkt hierher apparieren wirst, wenn es zu schlimm wird", forderte Hermine.

„Ich verspreche es, meine Liebe. Es ist besser, wenn du Mrs. Weasley informierst. Draco sollte in wenigen Minuten hier sein."

Hermine sprach den Spruch, um Ginny zu warnen. Als sie sich zum Gehen bereit machte, war ein Klopfen an Severus´ Türe zu hören. Da sie wusste, wer es war, öffnete sie die Tür, um ihn herein zu lassen. „Hi Draco."

„Oh! Hallo, Hermine, ich hatte dich nicht erwartet."

„Keine Beleidigungen, Draco, aber ich hatte auch nicht erwartet, dich heute Nacht hier zu sehen", murmelte Hermine.

„Schon gut", grinste er.

„Seid vorsichtig heute Nacht. Wenn es zuviel wird, kommt wieder hierher."

Draco nickte.

Severus kam in einen schwarzen Umhang gekleidet und mit einer silbernen Maske aus seinem Raum heraus. „Wir sehen uns bald wieder, Hermine. Ich habe Dumbledore Bescheid gesagt, also wirst du keine Eule erhalten, er weiß, dass du hier warst."

„In Ordnung, beeilt euch mit eurer Rückkehr, Jungs", sagte Hermine, als sie gingen. Hermine beeilte sich, in ihre Räume zurückzukehren und Ginny zu suchen. Da sie wußte, dass Ginny und Harry versucht hatten, heute Nacht alleine zu sein, hatte sie erst gar nicht im Gemeinschaftsraum oder dem Schlafsaal nachgesehen, bevor sie den Zauber angewandt hatte.

-o0o-o0o-o0o-o0o-

Ginny und Harry trafen sich seit einer kurzen Zeit, und beide genossen es sehr. Sie hatten nicht viel Zeit füreinander aufgrund der Dinge, die momentan geschahen. Harry musste zusätzlich für seine OWLs lernen und beide mußten ihre Fortgeschrittenenkurse und ihre regulären Schularbeiten bewältigen. Ginny hatte ihn davon überzeugt, dass sie ihre Zeit im Turm zusammen verbringen sollten – und auch davon, an den Wochenende nicht zu oft alleine zu sein. Sie wollte einen gewissen Punkt nicht überschritten haben, um dann von Hermine gerufen zu werden. Das würde Harry zu sehr reizen, dachte sie, also hatte sie sich zu mehreren späten Abenden während der Woche bereit erklärt, um sich die Wochenendnächte frei zu halten. Deswegen war Ginny auch überrascht, als sie fühlte, wie sich ihre Halskette erwärmte.

Ginny unterbrach den Kuß und konzentrierte sich auf die Halskette. Ja, sie erwärmte sich, um sie zu informieren.

„Sie werden gerufen, stimmt's?", fragte sie Harry sanft.

„Was?"

„Snape und Draco werden gerufen, ist es nicht so?"

„Warum sagst du das?" Ginny täuschte Unkenntnis vor, war aber besorgt, dass sie ertappt worden war.

„Weil ich gefühlt habe, wie sich deine Halskette erwärmt hat. Ginny, ich weiß, dass du Draco und Snape mit Hermine zusammen hilfst."

„Aber wie? Warte! Ich habe jetzt keine Zeit. Ich muß Hermine treffen. Ich rede später mit dir darüber, Harry." Ginny stand auf und ordnete ihre Kleider wieder zu einer ansehnlichen Erscheinung.

„In Ordnung. Laß uns gehen." Harry machte sich fertig. Er war ihr nicht böse, er war stolz auf sie, dass sie Draco wenn er es brauchte helfen würde. Harry hatte einige kurze Eindrücke von Snape und Draco erhalten, wie sie gefoltert wurden. Er erkannte, dass Ginny Voldemort nicht so bekämpfte, wie er und Ron es taten. Er hatte begriffen, dass Ginny Hermine mit den Männern half. Zuerst war er eifersüchtig gewesen, aber er kannte seine Freundin, und beide liebten und vertrauten einander. Harry kümmerte es nicht, dass sie einige Geheimnisse hatte, er hatte ja selber welche, und sie war wahrscheinlich dazu angehalten worden, nichts zu erzählen.

Harry warf seinen Unsichtbarkeitsumhang über sie beide und begleitete sie zurück zum Gryffindorturm. Sie verhielten sich ruhig, als fürchteten sie, dass sie jemand belauschen könnte, wenn sie miteinander redeten. Als sie den Turm erreicht hatten, gingen sie direkt in Hermines Zimmer, dass das Portrait der fetten Dame umging. Ginny flüsterte das Paßwort und betrat den Raum.

„Ginny, ich habe schon angefangen, mir Sorgen zu machen", fing Hermine an, als sie Harry unter dem Umhang erblickte.

„Er weiß es, obwohl ich ihm nicht s davon erzählt habe", beeilte sich Ginny zu sagen.

„Es macht nichts. Draco hat mir gesagt, wenn du es ihm erzählen wolltest, wäre es ihm recht. Ich habe nur einige Wochen gewartet, um sicher zu gehen, dass ihn die Jungs nicht umbringen würden. Und du bist bestimmt nicht böse darüber, Harry?", fragte Hermine.

„Nein, ich verstehe es, dass du mir nichts davon gesagt hast. Aber ist es nicht ungewöhnlich, dass beide mitten in der Woche gerufen werden? Ich habe jedesmal nur an den Wochenenden von ihnen geträumt."

„Träume? Du hast sie immer noch? Ich dachte, sie hätten schon vor Jahren aufgehört", sagte Hermine.

„Sie sind zurück gekommen, aber ich habe es für mich behalten. Aber wegen Snape und Draco - warum mitten in der Woche?"

„Ich weiß nicht. Snape war auch etwas besorgt. Ginny, wir müssen wieder hinunter", Hermine hastete zur Türe.

„Ich komme mit", stellte Harry fest.

Hermine schaute zu Harry. „In Ordnung, aber bleib unter deinem Mantel und begib dich in die Eingangshalle. Wir treffen dich dort."

„Wie kommt ihr dorthin?", fragte sich Harry.

„Dumbledore hat etwas für uns entwickelt", antwortete Hermine vage. Er mochte ja vielleicht wissen, dass Ginny half, aber sie wollte ihr Versprechen, das sie Dumbledore über den Spruch gegeben hatte, nicht brechen.

„Wie lange werdet ihr brauchen?"

„Fünf Minuten", sagte Hermine.

Harry nickte und ging.

„Entschuldige, aber wir können ihm von dem Spruch nichts sagen, ich habe es Dumbledore versprochen", sagte Hermine zu Ginny.

„Ich weiß. Lass uns gehen."

Beide Mädchen brachten den Unsichtbarkeitszauber über sich an und gingen. Fünf Minuten später befanden sie sich in der Eingangshalle. Hermine versteckte sich hinter einer Statue und nahm den Spruch zurück. „Harry, bist du da?"

Nur sein Kopf erschien. „Yea!"

„Komm mit dem Umhang hier herüber und nimm ihn nicht ab, bis ich es dir sage. Versprochen?"

„Ja."

Die drei warteten still. Eher als sie es erwartet hatten kamen Snape und Draco durch die Türen. Hermine und Ginny gingen zu ihnen, bemerkten aber, dass es ihnen gut ging. „Was ist passiert?", fragte Hermine.

„Dumbledores Büro", sagte Severus nur.

- Harry ist hier, er hat das mit Ginny herausgefunden. –

# Umhang? #

-Ja, bist du sauer? –

# Nein, Liebste, Es ist in Ordnung. # Severus sagte, „Potter, nimm den Umhang ab und folge uns."

Harry nahm den Umhang ab und beeilte sich, um an Ginnys Seite zu kommen. Draco war überrascht, und ebenso Harry und Ginny, dass Severus es wußte, ohne das ihm etwas gesagt worden war.

Absatz

„Professor, woher wussten sie, dass ich da war? Niemand hat es ihnen gesagt."

„Ich wußte es einfach. Achtung, Filch kommt."

Die vier Schüler verhielten sich, als ob sie gerade entdeckt worden wären und jetzt in Schwierigkeiten stecken würden.

„Professor Snape, wie ich sehe, haben sie heute Nacht einige Lebewesen eingefangen", stellte Filch fest.

„Ja, und jetzt aus dem Weg", schnarrte Severus.

„Haben sie viel Spaß mit ihnen." Filch lachte meckernd, da er dachte, dass die vier Schüler jetzt Ärger bekommen würden.

„Spaß ist das Letzte, was ich heute Nacht haben werde", murmelte Severus so, dass nur Hermine ihn hören konnte.

-Severus, bitte sag mir, was heute Nacht vorgefallen ist. –

# Voldemort wird an der Abschlußfeier angreifen. #