Hi ihr Lieben!
Habe ein neues Chap für Euch!
all: Ich werde eure Rewiews beim nächsten Mal wieder ausführlich beantworten, versprochen! Bitte nicht böse sein, ja? Vielen vielen lieben Dank für euer Lob und eure Rewiews! Dankeschön!
Stört es euch eigentlich sehr, dass der Titel nicht mehr so ganz zur Story passt?
Wünsche Euch viel Spaß beim lesen!
Chap 4 Gespräche mit Alice
James erwachte am nächsten Morgen schon sehr früh. Ihm war kalt, was nicht daran lag, dass er mal wieder seine Bettdecke auf den Boden befördert hatte. Lily lag nicht mehr in seinen Armen und dies war der Grund, warum ihm so kalt war.
„Vielleicht ist sie nur auf der Toilette", überlegte James und zog seine Bettdecke bis unter das Kinn.
Doch als Lily nach zehn Minuten noch immer nicht zurück war, beschloss James, nach ihr zu sehen.
„Hoffentlich ist ihr nicht schlecht", dachte James, stand leise auf und schlich ins Badezimmer.
Leise öffnete er die Badezimmertür, musste aber feststellen, dass Lily nicht da war. James seufzte leise und beschloss, im Gemeinschaftsraum nach zu schauen. Nachdem James sich angezogen hatte, ging er hinunter in den Gemeinschaftsraum, aber auch hier war Lily nicht.
„Bestimmt ist sie in ihren Schlafsaal gegangen, um zu duschen und sich was anderes anziehen", murmelte James leise vor sich hin und setzte sich in seinen Lieblingssessel vor dem Kamin. Nachdenklich starrte er in die Flammen, als ihn ein Geräusch auf der Treppe aufblicken ließ.
„Morgen, Prongs! Was machst du denn um diese Zeit schon hier?"
„Morgen, Moony, konnte nicht mehr schlafen", antwortete James seinem Freund.
„Wie geht es Lily? Schläft sie noch?" wollte Remus wissen und setzte sich neben James auf die Couch.
„Ich weiß nicht, wie es ihr geht und ob sie schläft. Lily ist schon vor einer ganzen Weile aufgestanden", entgegnete James.
Remus musterte seinen Freund und beschloss, erstmal nicht nach zuhaken. James starrte weiterhin in die Flamme vor ihm und sah nur auf, wenn jemand die Treppen zu den Schlafsälen herunterkam.
„Willst du noch länger hier warten oder kommst du mit frühstücken?" unterbrach Remus nach einer langen Weile die Stille.
„Ich komme mit frühstücken", antwortete James etwas zögerlich, blickte noch mal in Richtung Mädchenschlafsaal, bevor er mit Remus den Gemeinschaftsraum verließ.
Auf dem ganzen Weg in die große Halle war James sehr schweigsam und das änderte sich erst, als sie an ihrem Haustisch saßen und kurz nach Remus und James die Hälfte der Quiddichmannschaft in die Halle kam und James mit Fragen bombardierten, da sie am nächsten Wochenende gegen Ravenclaw spielen mussten. Remus hatte den Eindruck, als hätte jemand bei James einen Schalter umgelegt. Er war wie ausgewechselt, lachte, scherzte, gab Anweisungen und diskutierte über den Trainingsplan, der nach James Meinung unbedingt eingehalten werden musste. Sehr zum Missfallen seiner Mannschaftskameraden.
„Vielleicht ist er einfach nur zu früh aufgestanden und war deswegen so schweigsam", überlegte Remus.
„Wahrscheinlich hat es gar nichts mit Lily zu tun", dachte er noch und widmete sich weiter seinem Frühstück.
„Hi, mein Schatz", begrüßte Frank seine Freundin Alice, als diese ihre Arme um ihn schlang.
„Guten Morgen, Großer", lächelte sie und gab ihrem Frank einen Kuss, worauf die anderen grinsten.
„Sorry, Alice, aber das dauert hier noch ein bisschen", entschuldigte James sich und fuhr, mit seiner Mannschaftsbesprechung fort.
„Du weißt ja, wo du mich findest", seufzte Alice und verabschiedete sich mit einem langen und innigen Kuss von Frank.
James beobachtete die Beiden und ein verträumtes Lächeln huschte über sein Gesicht. Alice wollte gerade die große Halle verlassen, als sie grob am Arm festgehalten wurde.
„Wo ist Lily?" fragte Tyler barsch und packte Alices Arm noch fester.
„Was geht dich das an?" keifte Alice und versuchte dabei ihren Arm frei zubekommen.
„Sie kann sich nicht ewig vor mir verstecken und wenn sie mir über den Weg läuft, kann sie was erleben", zischte Tyler nahe an Alices Ohr.
„Lass sie sofort los, Cheaster", sagte Frank drohend und sah, da er einen halben Kopf größer als Tyler ist, auf diesen herab.
„Ja, ja schon gut. Kannst sie behalten", schnarrte er herablassend und wandte sich zum gehen um.
Frank nahm Alice beruhigend in den Arm und strich ihr tröstend über den Rücken.
„Hat dieses Schwein dir wehgetan?" fragte er besorgt.
„Es geht schon. Tyler wollte wissen, wo Lily ist" erzählte Alice und bemerkte nicht, dass die komplette Gryffindoremannschaft zuhörte.
„Hast du es ihm gesagt?" fragte Sirius, der nur Alices letzten Satz gehört hatte, da er erst später in die große Halle gekommen war.
„Nein, ich habe Lily heute noch nicht gesehen", antwortete Alice wahrheitsmäßig.
„Du gehst nicht alleine in deinen Turm zurück", entschied Frank und blickte zu James.
„Ist schon okay, Frank. Wir gehen auch zurück in unseren Gemeinschaftsraum und werden Alice mitnehmen", schaltete sich Roger Carpender, Vertrauensschüler von Hufflepuff, nun ein.
Dankbar sah Frank diesen an und nickte.
„Wir sehen uns später, okay Süße?" fragte Frank und gab Alice einen kleinen Kuss.
Diese nickte nur und verließ mit den anderen Schülern aus ihrem Haus die große Halle.
Sirius setzte sich neben Remus und fing an, sein Brötchen mit Schinken zu belegen.
„Wie geht es Lily? Hat sie den Zauber gut verkraftet?" fragte Sirius Remus leise.
„Ich weiß es nicht, Padfoot. Habe Lily noch nicht gesehen", antwortete Remus ebenso leise, um James nicht zu stören.
„Hat Prongs denn nichts erzählt? Immerhin hat Lily in seinem Bett geschlafen", meinte Sirius kauend.
„Nein, hat er nicht. Er sagte nur, dass Lily schon sehr früh aufgestanden wäre und dass er nicht wisse, wie es ihr ginge", entgegnete Remus und musterte Sirius misstrauisch.
„Warum interessiert es dich eigentlich, ob der Zauber funktioniert hat?" wollte Remus wissen.
„Na ja, wenn Lily ihn gut verkraftet hat, dann kann ich bei meinem nächsten Date ruhig etwas Stärkeres zu trinken mitbringen", gluckste Sirius und grinste Remus dabei breit an.
Dieser rollte nur genervt mit den Augen und meinte:
„Du bist unverbesserlich, Padfoot. Willst das Mädchen wohl erst betrunken machen und anschließend mit dem Zauber angeben, hm?"
„Ich doch nicht! So was würde ich doch nie machen. Was denkst du nur von mir?" rief Sirius erbost und fing sich dafür einen tadelnden Blick von James ein.
„Nur das Beste, glaub mir", entgegnete Remus darauf sarkastisch.
Sirius zog einen Schmollmund und spielte beleidigt, woraufhin Remus lachen musste.
„Was machen wir heute noch?" wollte Remus wissen.
„Och, ich dachte daran, dass wir Rosmerta mal wieder einen Besuch abstatten könnten", grinste Sirius.
„Gute Idee, wollen wir auf Prongs warten?"
„Klar, sonst verhext er uns wieder, wie beim letzten Mal, als wir ohne ihn nach Hogsmead gegangen sind", antwortete Sirius und stand auf.
„Ich gehe noch mal nach oben und lege mich ein bisschen hin", meinte Sirius an Remus gewandt und lief aus der großen Halle.
Remus nickte nur und wartete, bis James endlich mit seiner Besprechung fertig war.
„Wir wollen nach Hogsmead, kommst du mit?"
„Klar, komme ich mit! Was für eine Frage", ereiferte sich James und ging mit Remus in ihren Turm.
Dort angekommen, zogen sich die drei jungen Männer rasch um und verließen gemeinsam unter James Tarnumhang den Gemeinschaftsraum und schlichen nach Hogsmead, wo sie sich einen schönen Tag machten. So bekamen sie auch nicht mit, dass Alice McAlister, Nathalie Bones und Sysilia Rosewood, Lilys Freundinnen, den ganzen Tag nach Lily suchten.
„Sie kann doch nicht einfach verschwunden sein", regte sich Nathalie auf.
„Wann habt ihr Lily denn zum letzten Mal gesehen"? fragte Alice vorsichtig.
„Wenn ich so darüber nachdenke", fing Sysilia an, „ gestern auf den Ländereien, wo sie mit Tyler Schluss gemacht hat."
„Und ihr Bett sah heute Morgen so aus, als hätte Lily nicht darin geschlafen", fügte Nathalia besorgt zu, und sah die beiden anderen Mädchen alarmiert an.
„Du meinst, Lily war die ganze Nacht weg?" hakte Alice panisch nach und wusste nicht, ob sie Nathalia und Sysilia deswegen eine Szene machen sollte.
Beide schüttelten betreten den Kopf und vermieden es, Alice direkt anzusehen.
„Warum sagt ihr das denn erst jetzt?" platzte es aus Alice heraus.
„Ihr kann wer weiß was passiert sein. Tylers Drohungen sollten wir ernst nehmen", ereiferte sich Alice.
„Ich werde jetzt mal die Jungs fragen, ob sie Lily gesehen! Denen entgeht ja so gut wie nichts", sagte Alice entschieden und machte sich auf den Weg in die große Halle, wo sie auch die Marauder antraf.
„Hi Alice", begrüßte Remus sie.
James, Sirius und Remus hatten sich, sehr zu Sirius Freude, pünktlich zum Abendessen, wieder im Schloss eingefunden.
„Suchst du Frank? Er ist noch oben. Du sollst auf ihn warten", sagte Remus und lächelte Alice freundlich an.
„Ja, ja mache ich", antwortete Alice etwas abwesend und sah sich suchend in der großen Halle um.
„Suchst du jemanden bestimmten?" fragte James.
„Lily", war Alices knappe Antwort.
„Lily?
„Ja, Lily! Lange rote Haare, etwa so groß wie ich, grüne Augen….!"
„Schon gut, schon gut. Wir wissen, wie Lily aussieht", beschwichtigte Remus sie und warf Sirius einen tadelnden Blick zu.
„Was willst du denn von ihr? Bestimmt wird sie gleich auch zum Essen kommen", meinte Sirius und belud seinen Teller.
„Vielleicht!"
„Was soll das heißen, vielleicht?" hakte James nun nach.
„Lily ist seit gestern Nachmittag verschwunden", sprudelte es aus Alice heraus.
„Nathalie sagte, dass sie auch nicht in ihrem Bett war und heute hat sie auch noch niemand gesehen. Sie ist einfach weg", erklärte Alice und tiefe Besorgnis erklang aus ihrer Stimme.
Sirius, Remus und James sahen sich an und auch auf ihren Gesichtern war Besorgnis zu sehen.
„Diese Nacht habe ich Lily noch gesehen", meldete sich James zu Wort.
„Diese Nacht?" hakte Alice misstrauisch nach, worauf Remus das Gesicht verzog.
„Ja, wir mussten Rundgänge zusammen machen. McGonagall hat uns eingeteilt", log James, da er nicht gewillt war, Alice zu erzählen, dass Lily bei ihm übernachtet hatte.
„Und wo ist sie dann hingegangen? Ich meine, hat sie dir erzählt, wo sie hingehen wollte?"
„Nein, hat sie nicht", antwortete James und es war ja auch keine Lüge.
„Vielleicht versteckt sich Lily in einem leeren Klassenzimmer vor Cheaster. Wenn sie nach dem Essen immer noch nicht aufgetaucht ist, helfen wir dir beim suchen", bot Sirius an.
„Ja, danke, das wäre nett", sagte Alice, als ihr plötzlich etwas einfiel.
„Sagt Frank bitte, dass ich gleich wieder kommen, ja", bat Alice die Marauder und eilte aus der großen Halle.
Irritiert schauten die jungen Männer Alice hinterher und schüttelten den Kopf.
„Wo will sie denn so schnell hin?"
„Keine Ahnung, aber vielleicht hat sie etwas vergessen, oder ihr ist eingefallen, wo Lily sein könnte", überlegte Remus laut.
„Vielleicht", meinte James darauf nachdenklich.
Alice hetzte durch die leeren Korridore, nahm immer zwei Stufen auf einmal und sah hin und wieder über ihre Schulter, ob ihr auch ja niemand folgen würde.
„Hoffentlich ist Lily dort! Bitte Merlin, lass Lily dort sein und gesund", betete Alice in Gedanken und lief noch ein wenig schneller.
Vor dem Vertrauensschülerbad stoppte sie und sah sich nach beiden Seiten um, ob sie auch von niemandem beobachtet wurde. Leise nannte sie dem Portrait das Passwort, welches ihr Lily gesagt hatte und betrat den großen Raum. Alice holte erstmal tief Luft und vergewisserte sich, ob sich auch hier niemand aufhielt. Nachdem sie festgestellt hatte, dass sie alleine hier war, ging sie, auf die Wand neben der riesigen Badewanne zu, fuhr mit ihren Finger vorsichtig über eine bestimmte Stelle und drückte die Tür, die Sekunden später zum Vorschein kam, auf. Erleichterung und Wut machten sich in Alice breit. Erleichterung darüber, dass sie Lily endlich unverletzt gefunden hatte und Wut, dass sie ihr nicht Bescheid gesagt hat.
„Was hast du dir eigentlich dabei gedacht, Lily Evans? Weißt du eigentlich, was wir uns für Sorgen um dich gemacht haben? Und du sitzt hier und machst dir einen schönen Tag", herrschte Alice die verdutzte Lily an und kam wütend auf diese zu.
Erschreckt und verunsichert über Alice heftig Reaktion, ging Lily einen Schritt zurück.
„Alice, ich…!"
„Ja, ja du! Du hättest uns wenigstens Bescheid sagen können, wo du hingehst. Mensch Lily, weißt du eigentlich, wie viele Leute wir gefragt haben, ob sie dich gesehen haben", sagte Alice, nun schon etwas ruhiger.
„Es tut mir Leid! Ich wollte euch keinen Kummer machen, ehrlich nicht", meinte Lily entschuldigend und sah ihre beste Freundin reumütig an.
Alice seufzte schwer und zog Lily in ihre Arme.
„Mach das nie wieder! Du kannst mir doch alles erzählen, dass weißt du doch", entgegnete Alice und setzte sich mit Lily auf die Couch.
Der Raum, in dem sich Lily versteckte, kannten nur zwei Personen: Lily und Alice. Und es war reiner Zufall gewesen, dass sie ihn entdeckt hatten. Die beiden Mädchen hatten damals beschlossen niemanden davon zu erzählen und Alice hat nicht einmal Frank von diesem Raum erzählt. Er war nicht sehr groß, hatte ein kleines Fenster, von wo man einen sehr guten Blick aufs Quiddichfeld hatte. Die beiden Mädchen, hatten den Raum nach ihren Wünschen verändert. Die Wände waren nun zartgelb, statt der Matratzen gab es nun eine relativ große und bequeme Couch, einen kleinen runden Tisch, drei Sitzkissen, Blumen und ein Bücherregal. Lily und Alice kamen immer hier her, wenn sie alleine sein wollten, oder wenn sie ungestört quatschen wollten.
„Versteckst du dich vor Tyler?"
„Auch", war Lilys knappe Antwort.
„Aha und weiter", bohrte Alice weiter.
„Nichts weiter", seufzte Lily, wusste aber, dass Alice ihr das nicht abkaufen würde.
„Mensch Lily, ich weiß, dass du letzte Nacht nicht in deinem Bett geschlafen hast und dass James dich zum letzten Mal bei den Rundgängen gesehen hat. Also, wo warst du die ganze Zeit?"
Lily wusste nicht, ob sie enttäuscht oder glücklich sein sollte.
„James hat Alice angelogen. Aber warum? Warum hat er ihr nicht die Wahrheit gesagt?" überlegte sie.
„Müsst ihr heute auch Rundgänge machen?"
„Rundgänge? Ähm, nicht dass ich wüsste", antwortete Lily und zuckte mit den Schultern.
„Gut, du wartest hier auf mich, hast du verstanden. Ich werde Frank Bescheid sagen, dass ich heute Abend keine Zeit habe und wenn ich wieder komme, will ich alles ganz genau wissen", meinte Alice und stand auf.
„Hast du heute schon etwas gegessen?"
Worauf Lily mit dem Kopf schüttelte.
„Ich bringe dir etwas mit. Und bleib bitte hier, Lily", sagte Alice eindringlich und machte sich auf den Weg in die große Halle, wo Frank schon ungeduldig auf sie wartete.
Alice begrüßte ihren Freund und setzte sich neben ihn. Die fragenden Blicke von Remus und James ignorierte sie, indem sie sich an Frank kuschelte und ihn etwas ins Ohr flüsterte, worauf dieser anfing zu lachen.
„Wenn du meinst, dann will ich dich mal nicht enttäuschen", schmunzelte er und küsste seine Freundin zärtlich auf die Nasenspitze.
Zufrieden über seine Antwort widmete sich Alice ihrem Abendessen. Nachdem sie alle mit Essen fertig waren, ging Alice mit Frank zusammen in den Gryffindorturm, hielt sich aber nicht wirklich lange dort auf und verabschiedete sich nach kurzer Zeit wieder.
„Wo will Alice denn nun schon wieder hin?" fragte Sysilia Frank und setzte sich zu ihm auf die Couch.
„Muss mal wieder Seelentröster spielen. Ein Mädchen aus ihrem Haus hat Liebeskummer und wollte mit Alice darüber reden", antwortete Frank und sah Sirius dabei an.
„Hey, ich habe nichts damit zu tun", protestierte dieser und machte ein beleidigtes Gesicht.
„Habe ich was gesagt?"
„Gesagt nicht, aber dein Blickt reichte schon", konterte Sirius, worauf alle anfingen zu lachen.
Bevor Alice wieder zu Lily ging, machte sie einen Abstecher in die Küche und ließ sich von den Hauselfen etwas für ihre Freundin einpacken.
„Oh bitte, heute keinen Alkohol für mich", rief Lily, als Alice das Essen und Butterbier auf den Tisch stellte.
„Was soll das denn heißen?" hakte diese nach und setzte sich auf eines der Sitzkissen.
„Ich habe noch genug von gestern", antwortete Lily und wurde leicht rot.
„Wie bitte? Hast du dich etwa betrunken?" fragte Alice überrascht.
„Nicht, dass ich etwas dagegen hätte", setzte Alice rasch nach, worauf Lily nur nickte.
„Ich war so betrunken, dass Sirius mich mit in seinen Schlafsaal genommen hat, wo ich heute Morgen in James Bett aufgewacht bin", erzählte Lily.
„Du hast bei James im Bett geschlafen? Warte, er hat die Situation ausgenutzt und hat dich verführt! Na warte, wenn ich den in die Finger kriege, der kann was erleben", wetterte Alice und sprang auf.
„Nein Alice, halt! So war das nicht", rief Lily panisch und holte tief Luft.
„James hat nicht mich verführt. Eher ich ihn", sagte Lily kleinlaut und erzählte Alice die ganze Geschichte.
Diese hörte ihrer Freundin stauend und teilweise mit offenem Mund zu und staunte nicht schlecht.
„Also ist James der mit dem Adonis Körper", grinste Alice und über Lilys Gesicht huschte ein verträumtes Lächeln.
„Es wurden schon Wetten abgeschlossen, dass du diesen „göttlichen Traumboy" nur erfunden hast, um Tyler eifersüchtig zu machen", lachte Alice.
„Ist James wirklich so gut im Bett?"
„Alice!"
„Ich werde doch wohl fragen dürfen, oder?"
„Jaaa, ist er. Soweit ich das beurteilen kann. Ich meine, ich habe ja keinen Vergleich, aber für mich war es fantastisch, einfach göttlich", schwärmte Lily und starrte verträumt vor sich hin.
Alice beobachtete Lily und schmunzelte.
„Wer hätte das gedacht? Ausgerechnet James Potter", resümierte sie.
Lily lachte bitter auf.
„Warum bist du eigentlich hier und nicht bei James? Ihr seid doch jetzt zusammen, richtig?" hakte Alice vorsichtig nach und schaute Lily an.
„Nein, sind wir nicht! Für James, war es nicht besonderes.
„Was? Hat er das gesagt?"
„Nein, hat er nicht, aber das ist doch offensichtlich", meinte Lily.
„Kannst du mal etwas deutlicher werden, bitte", forderte Alice sie auf und setzte sich neben Lily auf die Couch.
„Als ich mit Tyler Schluss gemacht habe, kam James auch dazu und als ich mich zu ihm umdrehte, ist er einfach weiter gegangen, ohne mich auch nur einmal anzusehen", berichtete Lily.
„Nachdem Sirius mich hoch in den Schlafssaal gebracht hatte, habe ich James gefragt, ob er mein Gegenstück sei und er meinte nur: ‚Das könnte man so sehen, ja'", sprudelte es aus Lily heraus.
„Nun mal langsam, Lily. Du glaubst also, dass James nur mit dir schlafen wollte und nachdem er bekommen hat, was er wollte, lässt er dich links liegen?" fragte Alice vorsichtig.
„Genau, wie soll ich sonst sein Verhalten interpretieren?"
„Lily, was genau hast du denn zu Tyler gesagt, als er dich gefragt hat, mit wem du geschlafen hast?"
„Dass er ihm nie das Wasser reichen könnte und dass ich es ihm nicht sagen würde", antwortete Lily wahrheitsgemäß.
„Du hast also nur von „ihm" gesprochen, nicht von James oder Potter, richtig?"
"Ja, aber…!"
„Und nachdem du mit James geschlafen hast, was hast du da gesagt?" bohrte Alice weiter, der langsam ein Licht aufging.
„Danke!"
„Nur Danke? Sonst nichts?"
„Nein, warum?" wollte Lily nun etwas entnervt wissen.
„Nun ja, wir reden hier zwar von James Potter, dem James Potter, aber auch James ist nur ein Mensch mit Gefühlen, Lily. Was ist damit sagen will ist, James hat bestimmt darauf gewartet, dass du ihm sagst, ob es schön für dich war oder ob er dir sehr wehgetan hat."
„Willst du damit sagen, ich hätte ihm sagen soll, wie toll er im Bett ist", meinte Lily und sah Alice ungläubig an.
„Nein, das habe ich nicht gesagt, aber es war immerhin dein erstes Mal und ich weiß, jedenfalls war es bei Frank so, dass Jungs schon wissen möchten, ob sie vorsichtig genug waren, ob man starke Schmerzen gehabt hat und in James Fall, ob du es wiederholen würdest", erklärte Alice Lily geduldig.
„Warum hat er mich dann nicht einfach gefragt?"
„Weil du ihn verführt hast, Liebes. Du hast den ersten Schritt gemacht und du hättest es von dir aus sagen müssen. Ich bin mir nicht sicher, aber vielleicht denkt James, dass du dich nur von ihm entjungfern lassen wolltest und nicht mehr!"
„Ich würde es wieder tun, jederzeit", schoss es wie aus der Pistole aus Lily heraus, wobei sie rot anlief.
„Dann sag es ihm, Lily. James hat ein Recht darauf es zu wissen und erst Recht, wenn du mehr als nur dieses eine Mal willst", meinte Alice und grinste Lily anzüglich dabei.
„Aber ich kann doch nicht einfach auf ihn zugehen und sagen: Hi James, es war fantastisch mit dir, können wir das bei Gelegenheit wiederholen", protestierte Lily verzweifelt, worauf Alice in schallendes Gelächter ausbrach.
„Ganz so direkt muss du es ihm ja nicht sagen. Zuerst solltest du ihm vielleicht zeigen, dass du zu dem, was zwischen euch Beiden passiert ist, stehst. Ich meine damit, keiner weiß, dass du mit James geschlafen hast, oder?"
„Nein, ich habe es außer dir keinem erzählt. Vielleicht hat James es erzählt, aber das weiß ich nicht", antwortete Lily.
„Ich glaube nicht, dass James es jemanden erzählt hat, sonst wüsste es schon die ganze Schule und das ist definitiv nicht der Fall. Zeig es ihm, Lily, egal wie, nur beweis James, dass er für dich nicht nur ein One Night Stand war, sondern mehr, viel mehr, wenn ich dich so ansehe", lächelte Alice sanft und drückte Lily an sich.
„Ich muss nun los. Habe Frank versprochen, dass ich diese Nacht bei ihm schlafe", gluckste Alice und stand auf.
„Ich werde hier bleiben. Du weißt ja jetzt, wo ich bin. Alice, bitte erzähle niemanden, wo ich bin, ja?"
„Wenn du es nicht willst, werde ich es keinem sagen, Lily. Und was, wenn James nach dir fragt?"
„Auch ihm nicht, bitte", bat Lily.
„Wie du willst. Gute Nacht, schlaf gut und träum von deinem Adonis", neckte Alice Lily und bekam dafür ein Kissen an den Kopf.
Lily dachte die halbe Nacht über Alice Worte nach.
„Was, wenn Alice Recht hat und James wirklich darauf gewartet hat, dass ich was sage", überlegte Lily, verwarf diesen Gedanken aber wieder, da sie sich nicht wirklich vorstellen konnte, dass Jungs so etwas hören wollten.
Zum Glück war der nächste Tag ein Sonntag. Lily stand erst gegen Mittag auf, badete ausgiebig im Vertrauensschülerbad und beschloss, zum Mittagessen in die große Halle zu gehen. Sie setzte sich ans hintere Ende ihres Haustisches, damit Tyler, falls er nach ihr suchen sollte, sie nicht sofort entdecken würde. Nachdem Lily mit Essen fertig war, wollte sie so schnell wie möglich, die große Halle wieder verlassen. Sie ging gerade an Cassandra und ihren Freundinnen vorbei, als sie ihren Namen hörte.
„Glaub' mir, James kann die Evans auf keinen Fall mit göttlich gemeint haben, das müsste ich ja wissen und der war alles andere als göttlich", sagte Cassandra herablassend.
„Dann musst du etwas falsch gemacht haben, Blaine", meinte Lily zuckersüß und verließ, ohne sich noch mal umzusehen, die große Halle.
Nicht nur Cassandra sah Lily mit offenem Mund nach, auch alle anderen, dazu gehörten auch die Marauder, die Lilys Worte gehört hatten, sahen ihr ungläubig hinterher. James war der Einzige, der sich weiter seinem Essen widmete, ohne auch nur eine Mine zu verziehen.
Ich hoffe, es hat Euch gefallen!
liebe Grüße jas
