Ein dickes Dankeschön an alle fleißigen Reviewer, auch wenn ich aus Zeitgründen nicht dazu komme, jedem ausführlich zu antworten – Sorry, sorry, sorry! Ich hoffe, Ihr verzeiht mir und gebt Euch mit einem neuen Kapitel zufrieden …

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Zurück in Hogwarts

„Möchtest du einen Kaffee?", frage ich höflich, nachdem ich ihn zu mir ins Zimmer gelassen habe, obwohl mir noch immer etwas schwindelig ist angesichts der atemberaubenden Geschwindigkeit, mit der Remus mich zurück in den tropfenden Kessel und dort in den Kamin verfrachtet hat. „Oder lieber einen Eistee?", ergänze ich, weil ich mich nach der sengenden Hitze draußen und dem Schweinsgalopp, den ich gezwungenermaßen habe hinlegen müssen, nach einem großen, eiskalten Glas sehne.

„Tee." Na, Gott sei Dank. Eine weitere Gemeinsamkeit – außer der unleugbaren Tatsache, dass wir rattenscharf aufeinander sind. So etwas ist irgendwie beruhigend.

Er lässt sich auf einen Stuhl fallen und sieht sich in meinem Zimmer um. „Wie kommt es, dass dein Zimmer viel wohnlicher aussieht als meines, obwohl das Schuljahr doch gerade erst begonnen hat und du nach den Ferien auch nicht eher hier warst als ich?"

Aha, Small Talk. Na von mir aus … Ich gebe vor, über eine Antwort nachzudenken. „Ich glaube, man bezeichnet das als Auspacken."

Er verdreht die Augen. „Und das soll mir gefehlt haben?", brummelt er in erneuter Hoffnung auf Erleuchtung zur Stuckdecke hinauf.

Ich mustere ihn verstohlen, während ich zwei Gläser mit dem eisgekühlten Getränk fülle, das – Merlin sei Dank – die Hauselfen vorsorglich bereitgestellt haben. Das Blut sirrt in meinen Adern, so wie üblich, wenn Remus in der Nähe ist, entweder vor Zorn oder Freude oder Lust oder einer Kombination aus allen drei Komponenten, wobei ich die prozentualen Anteile jetzt – trotz meiner Leidenschaft für Arithmantik – nicht genauer bestimmen werde, andere Leidenschaften haben nämlich gerade Vorrang. Wie gesagt, ich mustere ihn verstohlen. Und in der Enge meines gemütlichen Zimmers kommt er mir noch größer vor. Noch bezwingender. Verdammt, Murphy!

„Zitrone?", frage ich höflich, wenn auch etwas atemlos.

„Nein danke, ohne alles." Als er mir das Glas abnimmt, berühren seine Finger flüchtig meine Hand und das reicht aus, damit meine verräterischen Brustwarzen sich pochend aufrichten. Sein Blick liegt wie festgefroren auf meinem Mund. Und als er das Glas an die Lippen setzt und ich wie hypnotisiert den Schluckbewegungen in seinem kräftigen Hals verfolge, muss ich gegen den fast übermächtigen Drang ankämpfen, ihm die Kleider vom Leib zu reißen. Was zum Troll ist eigentlich los mit mir? Ich habe schon Millionen Männer trinken sehen, doch noch nie hat mir dieser Anblick so zugesetzt.

„Noch was?", frage ich, nachdem er sein Glas geleert und abgestellt hat. Oh ja, bitte, bitte! Himmel, meine Hormone sollten endlich mal lernen, die Klappe zu halten.

„Nein danke." Schade eigentlich. Obwohl … Dieser heiße, düstere Blick tastet mich ab und bleibt schließlich auf meinen Brüsten liegen. Offenbar bin ich nicht die Einzige hier, die ein Problem hat. Das baut auf.

„Kannst Du eigentlich auch an etwas anderes als Sex denken?" Ups, da war mein Mundwerk wohl mal wieder schneller als mein Gehirn …

„Ich habe in letzter Zeit nun einmal fast ausschließlich Sex im Kopf!" Typisch Remus Lupin, so etwas laut auszusprechen! Es geht mir zwar nicht anders, aber das würde ich ihm doch nicht so einfach auf die Nase binden!

Sein vorwurfsvoller Gesichtsausdruck bei dieser Aussage ist allerdings so köstlich, dass ich mich vor Lachen auf meinen Stuhl fallen lasse, und zwar so schwungvoll, dass er nach hinten umkippt und ich prompt unsanft auf dem Boden lande. Dort bleibe ich sitzen, weil ich einfach nicht aufhören kann, zu gackern und zu prusten. Krummbein nähert sich misstrauisch, kommt aber intelligenterweise zu dem Schluss, dass er lieber nicht in meine Reichweite geraten will, solange ich mich wie eine Irre gebärde, und sucht stattdessen unter Remus' Stuhl Zuflucht.

Remus beugt sich nach unten, hebt den Kater auf und streichelt den von struppigem, rotem Fell bedeckten Leib. Krummbein, dieser erbärmliche Verräter, schließt natürlich prompt die Augen und stimmt sein lautestes Kreissägenschnurren an. Die Katze schnurrt also, Remus schaut mir beim Ersticken zu, und beide warten geduldig, bis meine Lachsalven zu einem haltlosen Kichern abgeflaut sind.

Mit Schmerzen im Zwerchfell und Tränen in den Augen bleibe ich japsend auf dem Boden sitzen. Falls ich überhaupt noch eine Spur Mascara im Gesicht habe, dann höchstens als schwarzes Rinnsal auf den Wangen, was mir aber unerklärlicherweise völlig schnuppe ist. Muss wohl mit der Art zusammenhängen, mit der Remus mich ansieht …

„Brauchst du Hilfe beim Aufstehen?", fragt er rau. „Ich muss dich allerdings warnen – wenn meine Hände deinen Körper berühren, könnten sie schwer wieder abzuschütteln sein."

„Ich schaffe das schon, danke." Vorsichtig und nicht ohne Behinderungen durch den Umhang erhebe ich mich und tupfe die Augen mit einer Serviette trocken.

„Sehr gut, ich hätte deinen Kater nur sehr ungern gestört." Sein Gesichtsausdruck sagt allerdings, dass ihm die Mieze vollkommen egal gewesen wäre, wenn er die Gelegenheit bekommen hätte, stattdessen jemand anderen zu streicheln. Aber er reißt sich zusammen und macht weiter Konversation. „Wie heißt er noch … Krummbein? Wie kann man einem Kater einen so bescheuerten Namen geben?"

„Dafür kann ich nichts, das war Hermine Granger", wehre ich ab. „Er gehört ihr und besucht mich nur ab und zu."

Remus schüttelt verständnislos den Kopf. „Ein Kater sollte einen Namen haben, an dem er sich messen kann. Einen Kater Krummbein zu nennen ist, als würde man seinen Sohn Mary-Sue taufen. Krummbein sollte eigentlich Tiger heißen oder Romeo …"

Ich schüttele grinsend den Kopf. „Romeo ist passe´." Huch, welch erfreuliches Thema, wenn ich es recht bedenke …

Mein Gesichtsausdruck sagt offenbar alles, denn er setzt sich unwillkürlich etwas gerader hin und sieht plötzlich ein wenig nervös aus. „Du meinst, er ist …"

Ich nicke, noch immer grinsend.

Er fängt sich bedauerlicherweise recht schnell wieder. „In diesem Fall ist Krummbein vielleicht ganz zutreffend", seufzt er nur mitleidig und knuddelt den Kater gleich noch etwas intensiver. „Obwohl Krummschwanz wohl noch viel passender gewesen wäre."

Ich muss mir heftig auf die Lippen beißen, um nicht gleich wieder herauszuprusten. „Du bist vielleicht ein Typ!"

Er hebt eine Augenbraue. „Was zum Troll soll ich denn sonst sein? Eine Elfe?"

Nein, ich will auf gar keinen Fall, dass er etwas anderes ist. Kein anderer Mann hat jemals mein Blut wie Kribbelsekt in meinen Adern prickeln lassen, und das ist eine beträchtliche Leistung, wenn man berücksichtigt, dass ich noch vor einer Woche ausschließlich Beleidigungen mit ihm ausgetauscht habe, wenn es mir nicht gelungen ist, ihn komplett zu schneiden. Erst zwei Tage sind seit unserem ersten Kuss seit dreizehn Jahren vergangen. Zwei Tage, die mir wie eine Ewigkeit vorgekommen sind, weil es seitdem keine weiteren Küsse gegeben hat, bis ich ihn hinter dem Supermarkt an den Ohren gepackt und auf meine Höhe heruntergezogen habe.

„Wie geht es deinem Ei?" Seine Lider hängen schwer über seinen sturmgrauen Augen, daraus schließe ich, dass seine Gedanken nicht allzu weit von meinen entfernt sind. Aber er hat ja – im Gegensatz zu mir – schon zugegeben, dass er im Moment nur selten an etwas anderes als an Sex denkt.

„Das ist schon Geschichte", antworte ich, während ich in Gedanken noch immer dabei bin, mir vorzustellen, wie der Verteidigungs-Unterricht wohl abläuft, wenn der unterrichtende Professor in Gedanken gerade die Arithmantiklehrerin flachlegt …

„Dann lass uns ins Bett gehen."

Das holt mich augenblicklich in die Gegenwart zurück und entrüstet mich maßlos. „Du glaubst wohl auch, du bräuchtest bloß zu sagen: ‚Dann lass uns ins Bett gehen', und schon liege ich flach auf dem Rücken?"

Er lächelt dieses sexy schiefe Lächeln, das mein Gehirn jedes Mal in Mus verwandelt. „Also eigentlich habe ich auf die Gelegenheit gehofft, noch dies und das mit dir anzustellen, bevor du flach auf dem Rücken liegst."

Diesmal klappt es, meinem Zorn sei Lob und Dank, allerdings nicht, worauf ich insgeheim wahnsinnig stolz bin. „Ich werde mich überhaupt nicht hinlegen, Lupin!"

Tatsächlich, das Lächeln verblasst etwas. „Warum nicht?"

„Weil ich meine Tage habe." Komisch, ich kann mich nicht erinnern, das jemals zu einem Mann gesagt zu haben. Besonders nicht ohne jegliche Verlegenheit.

Seine Augenbrauen gehen auf Tauchstation. „Wie bitte?", fragt er mit hörbarem Groll.

Okay, dann noch einmal zum Mitschreiben, glücklicherweise bin ich durch meinen häufigen Umgang mit den Hufflepuffs an solche Situationen gewöhnt ... „Ich habe meine Tage. Ich menstruiere. Vielleicht hast du ja schon mal davon gehört. Das tun Frauen, wenn …"

Er weiß den Nachhilfe-Unterricht nicht gebührend zu würdigen. „Ich bin nicht als Eremit aufgewachsen; danke, ich weiß darüber Bescheid. Und unter anderem meine ich gehört zu haben, dass das Ei etwa in der Mitte des Zyklus fruchtbar ist und nicht ein paar Tage vor dem Ende."

Erwischt. Ich kneife die Lippen zusammen, um nicht meine eigene Blödheit zu verfluchen. Dann zucke ich nonchalant die Achseln. „Gut, dann habe ich eben geschwindelt. Aber es besteht stets die Möglichkeit, dass sich der Zyklus verschiebt, und ich wollte kein Risiko eingehen, okay?"

Nix mit ‚Okay'. Das ist nämlich offensichtlich überhaupt nicht in Ordnung. „Du hast mich abblitzen lassen", stöhnt er und schließt die Augen wie unter schlimmen Schmerzen. „Ich bin fast gestorben und du hast mich abblitzen lassen!"

Warum müssen Männer immer so dramatisch sein? ‚Fast gestorben', also bitte! Ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. „Bei dir klingt das fast wie Hochverrat."

Er sieht mich scharf an, offenbar überhaupt nicht amüsiert. „Und wie ist es jetzt?"

Typisch Mann! Ich schüttele den Kopf. „Nein."

„Mann!" Er lässt sich auf seinen Stuhl zurücksinken und kneift die Augen zu. „Was ist denn jetzt schon wieder los?"

Ist der Mann etwa taub? „Ich habe dir doch gesagt, dass ich meine Tage habe!"

„Und?"

„Und … nein."

„Und warum nicht?"

Verflucht sei die typisch männliche, eingleisige Denkweise. „Weil ich nicht will!", brülle ich ihn genervt an. „Und jetzt lass mich endlich in Frieden!"

Er seufzt inbrünstig. „Ich hab's begriffen. PMS."

Das bringt mich umgehend noch höher auf die Palme. „PMS hat eine Frau davor, du Idiot!"

Er schüttelt den Kopf. „Das behauptest du. Jeder Mann wird dir etwas anderes erzählen."

„Klar, Männer sind da Experten", schnaufe ich aufgebracht. Himmel, passiert mir das hier gerade wirklich? Ich streite mit Remus Lupin tatsächlich über PMS?

Jetzt grinst er auch noch, dieser verdammte Kerl! „Schätzchen, Männer sind die einzigen Experten, was PMS angeht. Darum sind sie auch so gut im Kriegführen; das Tarnen und Täuschen haben sie schon zu Hause gelernt."

Ich spiele mit dem äußerst verlockenden Gedanken, den Krug mit Eistee nach ihm zu schleudern, aber Krummbein sitzt genau in der Schusslinie. Und außerdem ist dieser verdammte Mistkerl den Aufwand, hinterher den Teppich schrubben zu müssen, nicht wert.

Er grinst über meine mörderische Miene, die meine Gedankengänge vermutlich nur allzu deutlich widerspiegelt. „Weißt du eigentlich, was die Muggel darüber sagen, warum Frauen ihre Tage haben?"

„Wage es bloß nicht!", drohe ich wutschnaubend. „Ausschließlich Frauen dürfen Menstruations-Witze reißen." Das wird er doch nicht wagen, oder?

Er wagt es. Selbstverständlich wagt er es. „Als Gott entdeckte, dass Eva den Apfel geklaut hatte, sagte er: ‚Dafür sollst du bluten!' Und Eva antwortete: ‚Okay, darf ich in Raten zahlen?'"

Scheiß auf den Eisteekrug. Ich blicke mich hektisch nach meinem Zauberstab um. „Raus hier, oder ich hex' dich bis nach Afrika, du … du verdammter …"

Er stellt Krummbein auf dem Boden ab und steht auf, ganz aufs Tarnen und Täuschen eingestellt. „Krieg dich wieder ein, Süße", sagt er und schiebt dabei vorsichtshalber den Stuhl zwischen uns.

Süße? Süße? Das „Schätzchen" eben habe ich ja noch toleriert, aber DAS ist endgültig zuviel! „Mich wieder einkriegen, leck mich! Verdammt noch mal, wo ist mein Zauberstab?" Frustriert sehe ich mich um. Wenn er, dieser Scheißkerl Murphy und meine verdammten Hormone mein Gehirn nicht schon wieder außer Kraft gesetzt hätten, wüsste ich jetzt, wo ich das verdammte Ding hingelegt habe!

Er wagt sich hinter dem Stuhl hervor, kommt um den Tisch herum und hat meine beiden Handgelenke gepackt, ehe mir wieder eingefallen ist, wo ich das verfluchte Utensil gelassen habe. Grinsend zieht er mich an seine Brust. „Nun reg dich doch nicht so auf, Alex."

„Halt bloß die Luft an, Lupin!" Ich blase mir die losen Haarsträhnen aus den Augen, damit ich ihn noch etwas zorniger anstarren kann.

Er senkt den Kopf und küsst mich.

Wieder steht die Zeit still. Er muss meine Handgelenke freigegeben haben, denn meine Arme schlingen sich um seinen Hals. Sein Mund schmeckt heiß und hungrig, und er küsst mich, wie es keinem Mann auf freiem Fuß erlaubt sein sollte. Er riecht warm und männlich und nach purem Sex, ein Duft, der meine Lungen erfüllt und durch meine Poren dringt. Er legt eine Hand um meine Hinterbacke und hebt mich hoch, bis sich unsere Körper und besonders unsere Unterleiber ganz und gar aneinander schmiegen.

Der lange Umhang schränkt meine Bewegungsfreiheit ein und hindert mich daran, die Beine um ihn zu schlingen. Verzweifelt drücke ich den Rücken durch, am liebsten würde ich in Tränen ausbrechen. „Es geht nicht", flüstere ich heiser, als er seinen Mund ein winziges bisschen anhebt.

„Wir können etwas anderes machen", erwidert er murmelnd, streift mir den Umhang ab und setzt sich mit mir auf dem Schoß hin, so dass ich halb über seinem Arm zu liegen komme. Geschickt lässt er eine Hand in den U-Ausschnitt meines Sweaters gleiten.

Ich schließe verzückt die Augen, als seine raue Handfläche über meine Brustwarzen wandert. Er atmet in einem langen, tiefen Seufzen aus; dann ist es, als würden wir beide den Atem anhalten, bis seine Hand sich über meiner Brust geschlossen hat, um deren Größe, das weiche Fleisch und die Beschaffenheit meiner Haut zu erfassen.

Ohne ein Wort zieht er die Hand wieder zurück und streift den Sweater über meinen Kopf, bevor er geschickt meinen BH aufhakt und ihn über meine Schultern schiebt.

Halb nackt über seinem Schoß liegend schaue ich ihm schnell und flach atmend zu, wie er mich betrachtet. Ich kenne meine Brüste, aber wie sehen sie wohl aus dem Blickwinkel eines Mannes aus? Groß sind sie nicht, dafür aber fest und vorstehend. Die Nippel sind klein und rosa-bräunlich, samtweich und ungeheuer empfindlich, verglichen mit der rauen Fingerspitze, mit der er eine davon umkreist, bis die Aureole noch intensiver pocht.

Begierde durchbohrt mich wie ein glühendheißer Speer und zwingt mich, die Beine fest zusammenzupressen, um nicht die Kontrolle zu verlieren und ihn anzuflehen, es mir ordentlich zu besorgen, Menstruation hin oder her.

Er hebt mich an, so dass ich mich noch mehr über seinen Arm strecke, und senkt dann den Kopf auf meinen Busen.

Er ist zärtlich und ohne jede Hast. Nach den gierigen Küssen kommt seine plötzliche Besonnenheit vollkommen überraschend. Er vergräbt das Gesicht an der Unterseite meiner Brüste, küsst die Mulde darunter und leckt liebevoll an meinen Nippeln, bis sie knallrot und so prall sind, dass sie unmöglich noch praller werden können. Als er schließlich langsam aber kräftig daran zu saugen beginnt, stehe ich derart unter Strom, als hätte er ein Elektrokabel angeschlossen. Ich habe jede Macht über meinen Körper verloren; ohne es zu wollen, winde ich mich wild in seinen Armen, mein Herz rattert wie verrückt und mein Puls rast so schnell, dass mir schwindelig wird.

Ich bin vollkommen hilflos, ich würde praktisch alles tun, was er von mir verlangen könnte. Als er aufhört, geschieht das aus eigenem Antrieb, nicht auf meine Bitte hin. Ich spüre, wie er bebt, wie sein starker, kraftvoller Körper unter meinem erschauert, so als würde er in Eis getaucht, obwohl seine Haut glühend heiß ist. Er setzt mich auf, presst mit fest geschlossenen Augen seine Stirn gegen meine und streichelt mit den Händen rastlos über meine Hüften und meinen nackten Rücken.

„Wenn du mich jemals rein lässt", prophezeit er gepresst, „werde ich es höchstens zwei Sekunden aushalten. Wenn überhaupt."

Ich bin verrückt. Ich muss verrückt sein, weil die Aussicht auf zwei Sekunden mit Remus besser klingt als alles, was ich mir im Moment vorstellen kann. Ich schaue ihn aus glasigen, flehenden Augen an und spüre meine geschwollenen Lippen. Ich will diese zwei Sekunden erleben. Um jeden Preis.

Er blickt auf meine Brust und gibt ein Geräusch von sich, das irgendwo zwischen einem Jaulen und einem Stöhnen liegt. Mit einem leisen Fluch beugt er sich vor, schnappt meinen Sweater vom Boden und hält ihn vor meinen Rumpf. „Du solltest dich besser wieder anziehen."

„Das sollte ich wohl." Selbst in meinen Ohren hört sich das an, als hätte ich einen misslungenen Zaubertrank geschluckt und wäre jetzt völlig abgehoben. Wie nennen die Muggel das doch gleich? Ach ja: high. Die Arme scheinen mir auch nicht so recht zu gehorchen; sie bleiben nämlich eigenwillig um Remus Hals geschlungen.

„Entweder du ziehst dich auf der Stelle wieder an, oder wir gehen ins Schlafzimmer."

Das ist keine besonders wirkungsvolle Drohung, denke ich, wo doch jede Zelle meines Körpers schreit: „Ja! Ja! Ja!" Okay, solange ich meinen Mund davon abhalten kann, diese Wahrheit auszusprechen, droht eigentlich keine Gefahr, aber ich habe inzwischen dennoch erhebliche Zweifel, ob ich Remus wirklich noch ein paar Tage auf Abstand halten kann, von den geplanten Wochen ganz zu schweigen. Ihn auf die Folter zu spannen, erscheint mir plötzlich längst nicht mehr so verlockend, wie noch vor ein paar Stunden, denn inzwischen ist mir traurigerweise klar, dass ich damit auch mich selbst foltern würde. Und das nicht zu knapp.

Da ich mich nicht rühren kann, ergreift er die Initiative. Er stopft meine Arme in den Sweater, zerrt ihn über meinen Kopf und rückt das Muster gerade. Das Innere des Sweaters ist jetzt nach außen gekrempelt, aber wen interessiert das schon? Mich jedenfalls nicht.

„Du willst mich umbringen", krächzt er und sieht mich finster an. „Das wirst du mir teuer bezahlen!"

„Und wie?", erkundige ich mich interessiert und an ihn gelehnt. Die Lähmung, die meine Arme befallen hat, hat auch mein Rückgrat erfasst; ich kann mich einfach nicht mehr aufrecht halten.

„Ich werde dich mir vornehmen, bis du um Gnade flehst!"

Ich kichere. „Ich dachte, du würdest es nur zwei Sekunden aushalten."

„Nur beim ersten Mal. Beim zweiten Mal wird das Bett brennen."

Es wird wohl Zeit, dass ich allmählich von seinem Schoß steige. Seine Erektion klemmt wie eine Eisenstange unter meiner Hüfte, und dieses ganze Gerede über Sex macht die Sache nicht gerade leichter. Wenn ich wirklich, wirklich nicht auf der Stelle mit ihm ins Bett gehen will, dann muss ich jetzt aufstehen. Aber ich will ja wirklich, wirklich gern mit ihm ins Bett gehen, nur ein verschwindend kleiner Teil meines Gehirns will noch abwarten.

Dieser verschwindend kleine Bereich lässt sich allerdings um keinen Preis zum Schweigen bringen. Und ich habe vor dreizehn Jahren am eigenen Leib erfahren, dass uns ganz sicher kein märchenhaftes Happy End vergönnt sein wird. Dass wir beide scharf aufeinander sind, heißt schließlich noch lange nicht, dass uns mehr als bloßer Sex verbindet. Auch wenn es natürlich großartiger, bloßer Sex wäre …

Ich räuspere mich unbehaglich, weil mir die Richtung nicht gefällt, in die meine Gedanken da abdriften. „Ich sollte lieber aufstehen, wie?"

Er presst die Lippen so fest zusammen, dass sie fast weiß wirken. „Wenn du dich unbedingt bewegen musst, dann bitte langsam."

Ein winziges Grinsen entkommt meiner Gesichtskontrolle. „So knapp, wie?"

Er ist nicht amüsiert. „Du kannst Ätna zu mir sagen."

„Wer ist Edna?"

Er lacht, wie beabsichtigt, aber es klingt gekünstelt. Behutsam erhebe ich mich von seinem Schoß. Er zuckt zusammen und steht ungelenk auf. Seine Hose sieht vorne vollkommen deformiert aus, fast wie ein Zirkuszelt. Ich gebe mir alle Mühe, nicht zu glotzen. Wenigstens versuche ich es, auch wenn ich kläglich scheitere. Aber der gute Wille muss reichen.

Natürlich bemerkt er es und grinst selbstzufrieden, während er sich seinem Umhang umwirft und etwas steifbeinig zur Tür geht. Remus Lupin, du eingebildeter Idiot!

Die Tür fällt hinter ihm ins Schloss und ich sinke auf den Stuhl zurück, obwohl mir völlig klar ist, dass ich um eine weitere kalte Dusche nicht drum herum kommen werde, wenn ich heute Nacht etwas Schlaf bekommen will. Himmel, warum hat Murphy mich eigentlich so auf dem Kieker?

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Kommentar meiner Beta-Leserin BineBlack: Weil Du ein unwilliges Frauenzimmer bist! Du hättest IHN haben können! Den Kuschelwolf! Mr. „Ich-brech´-die-Herzen-der-stolzesten-Frau´n"! Und Du sagst nein? Oi!