Dark Aspect – Prolog

Inzwischen waren drei Jahre ins Land gezogen. Obwohl es bereits fünf Jahre her war, seit der Orden des Phönix gegründet und der Grimmauldplatz 12 für ihn als Geheimversteck ausgesucht worden ist, sah in dem Haus alles noch aus wie am ersten Tag. Inzwischen musste man aber nicht mehr den Kampf gegen die Doxys für die Reinlichkeit eintreten und sich nicht mehr mit dem alten Porträt von Sirius Blacks Mutter rumschlagen (das man vor ein paar Jahren mit einem starken Zauber, doch von der Wand entfernen konnte).

Nach ihrem Schulabschluss in Hogwarts wurde Hermine festes Mitglied und war nun als Strategin tätig. Hin und wieder löste sie mit manchen Auroren geheime Aufträge, doch dann nur als Partnerin zur Unterstützung. Wie zum Beispiel zu Seiten von Harry oder Ron, ihren immer noch besten Freunden, die ihren Traum, Auror zu werden, wahr gemacht haben. Obwohl es nur selten vorkam, das Hermine ins Hauptquartier gerufen wurde, war heute mal wieder einer dieser Tage, und sie fand sich in Dumbledores Büro vor, dem Oberhaupt des Ordens. Wenn auch nicht alleine...

Ewas angespannt und nervös sah Hermine den alten Zauberer an. Oh ja, er war unheimlich alt. In den letzten fünf Jahren des Krieges merkte man wie sehr alles an seinen Kräften zehrte. Dafür bewunderte Hermine ihn. Egal wie viel Arbeit er um die Ohren hatte, er schaffte es immer wieder all seine Kräfte in seine Arbeit zu stecken und machte dabei nicht einen Fehler. Na ja, das hatte sie zumindest bis jetzt geglaubt. Doch wenn Hermine ihren Blick zur Seite warf und Draco Malfoy neben sich sitzen sah, dann zweifelte sie sehr an dem klaren Verstand des Mannes.

„Nun Hermine", ließ dann der alte Zauberer vernehmen und brachte sie somit wieder

zurück in die Realität. „es wäre sehr nett von dir wenn du den Auftrag annehmen würdest. Wir müssen unbedingt verhindern, dass sie Draco zu einem ihrer Todesser machen. Das ist die einzige Chance, wenn wir seinen Tod nicht vortäuschen würden, dann würden sie ihn früher oder später finden, sollte er einfach so abhauen. Der Grund weshalb du ihn begleiten sollst, ist aber keines Wegs der, das ich Draco nicht vertraue, sondern das ich ihn in Sicherheit weiß. Es wird ziemlich gefährlich werden und er wird eine hilfreiche Hand gut gebrauchen können."

Hermine musste schlucken. Die Aussicht auf ein paar Wochen ganz alleine mit Malfoy und seiner schrecklichen Familie zusammen, ließ sie nicht unbedingt Freudestrahlen.

„Ich würde schon annehmen doch... Professor, bei allem Respekt", antwortete Hermine und wandte sich dann Malfoy zu, „wer sagt uns, das wir dir wirklich vertrauen können? Wer sagt uns, dass du nicht auf Seiten Voldemort stehst?"

„Ich kann dir keinen Beweis dafür liefern und auch sonst nichts tun.", antwortete Malfoy ihr, „Du musst mir einfach vertrauen, es bleib dir nichts anderes übrig."

Tolle Antwort oder besser gesagt blöde Frage, Hermine, schallte sie sich selbst. Eigentlich war es schon immer so gewesen, wieso fragte sie dann noch? Natürlich musste sie wieder ohne hieb und stichfeste Beweise irgendjemanden vertrauen, auch wenn es der größte Fehler ihres Lebens sein könnte.

Dumbledore erkannte wohl, das sie immer noch zweifelte, denn er erhob das Wort. „Draco arbeitet schon lange für den Orden des Phönix, bis jetzt haben jedoch nur Serverus und ich darüber bescheid gewusst. Wir wollten ihn nicht gefährden, denn es ist sehr schwer als Spion tätig zu sein. Je mehr Leute von der Arbeit für uns wussten, selbst wenn es Mitglied des Ordens wäre, desto gefährlicher für ihn. Wir konnten einfach kein Risiko eingehen."

„Okay...", nickte Hermine dann entschlossen, nach kurzem zögern. Obwohl sie es Dumbledore trotzdem ein bisschen übel nahm, das er niemandem davon etwas gesagt hatte. „Ich werde dich begleiten, doch wieso müssen wir unbedingt nach Malfoy Manor, um seinen Tod vorzutäuschen?"

Diese Frage galt nun wieder Professor Dumbledore, der ihr auch brav antwortete. „Ich kann verstehen, das du nicht gerade glücklich darüber bist. Ich weiß auch was für einer großen Gefahr ich dich dort aussetzten werde und es tut mir Leid, das ich das alles von dir verlange. Aber es geht einfach nicht anders. Es ist am besten wenn Dracos vorgetäuschter Tod direkt unter den Augen von Lucius passiert. Sollte es irgendwo anders geschehen, würde er sicher eine Suchaktion nach ihm starten, so lange bis er sich wirklich sicher ist, das sein Sohn tot ist."

Wohl oder übel müsste Hermine ihm Recht geben. Langsam, in Gedanken versunken nickte sie und murmelte: „Ich verstehe."

Mit diesen Worten, war ihn Schicksal nun besiegelt. Jetzt würde sie zusammen mit Malfoy nach Malfoy Manor gehen, zum Hauptsitz der Familie Malfoy. Auf unbestimmte Zeit, denn Feinden vielleicht direkt ausgeliefert. Doch sie wusste auch, das es unheimlich wichtig war. Klar, sie mochte Malfoy nicht und verspürte auch nicht den drang ihn zu mögen, ganz zu schweigen davon ihn je besser kennen zu lernen, aber er kann hilfreich sein. Je mehr Mitglieder der Orden des Phönix hatte, die gegen Voldemorts und seine Todesser kämpften, desto besser!

„Nun... was ist? Ich warte, Lucius.", fragte die ungeduldige kalte Stimme Voldemorts, während er Lucius Malfoy durch seine gelben stechenden Augen fast aufspießte.

Langsam fuhr seine knochige Hand immer wieder liebevoll, über den Kopf der Schlange Nagini, die sich lüstern nach seinen Streicheleinheiten sehnte und ein langes Zischen ihrer Zunge vernehmen ließ.

„Alles läuft nach Plan, Mylord.", erklärte er ihm, „Es wäre gelacht, wenn wir nicht mehr Informationen über Harry Potters Aufenthaltsort herausfinden würden. Dieses Mal ist unser Plan perfekt."

„Ach ja... stimmt, perfekt. Wie oft habe ich dieses Wort nun schon gehört?", spöttelte Voldemort voller Hass, „In den letzten sechs Jahren hast du mir immer wieder versichert wie perfekt deine Pläne und Ideen sind. Doch Harry Potter lebt immer noch! Er ist neunzehn Jahre älter geworden, als er eigentlich werden sollte und nicht mal mit euch, habe ich es geschafft mein Ziel zu erreichen! Zu was seit ihr denn eigentlich gut?"

Lucius schluckte. „Ich versichere... wir werden es dieses Mal sicher schaffen. Dieses Mal werden Sie das bekommen was Sie wollen, nämlich Harry Potter."

Bei diesen Worten von Lucius Malfoy musste Voldemort etwas amüsiert schmunzeln. „Ja... Harry Potter. Die ganze Welt denkt, ich will den Jungen töten, wirklich amüsant – zumindest will ich ja einen Teil von ihm erhalten. Dabei weiß keiner von ihnen, das ich meinen Plan schon seit Jahren geändert habe."

„Aber... denken Sie nicht, das es in viel zu großes Risiko wäre? Sehen Sie sich an, Sie sind gesund und stark. Harry Potter hingegen ist ein einfacher Junge."

Voldemorts Augen verengten sich zu Schlitzen und er sah ihn gefährlich blitzend an. „Du weißt genauso gut wie ich, dass das nicht stimmt Lucius. Aber gut, wenn du bedenken hast, dann suche ich mir eben ein anderes Ziel aus. Wie wäre es denn mit deinem Sohn?"

Sofort erbleichte der ohne ihn schon so blasse Lucius. Entsetzt weiteten sich seinen Augen und er öffnete den Mund um zu wiedersprechen, auch wenn nur ein jämmerliches Fehlen daraus kam: „Nein... Meister, das können Sie nicht tun. Er... er wird bald einer von uns. Draco wird Ihnen treue Dienste leisten! Sie dürfen ihn nicht nehmen! Nicht ihn."

„So... Aber denkst du nicht, dass er sich mit Freuden für seinen Lord opfern würde? Es ist doch einen große Ehre für mich zu sterben und damit geholfen zu haben ein kleines Stück näher an der Weltherrschaft zu sein? Außerdem muss ich zugeben, dein Sohn gefällt mir. Er ist groß, stark und besitzt diese kühle Kälte die ich bei Harry Potter nicht finden kann, mich aber immer schon fasziniert hat. Außerdem ist er jung. Gerade mal zwanzig Jahre alt."

„Werden Sie ihre Kräfte denn nicht verlieren, wenn Sie sich für so einen Schritt entscheiden? Ist es denn überhaupt nötig?"

„Oh... Lucius, bei deinem verzweifelten Versuch deinen Sohn zu retten, schaltest du jetzt schon all deinen gesunden Menschenverstand aus? Du weißt genauso gut wie ich, dass ich meine Kräfte dabei nicht verlieren werde. Aber keine Sorge, ich werde mich nicht deines Sohnes bedienen – obwohl es mich schon reizen würde. Er könnte uns nämlich wirklich noch in anderen Bereichen nützlich sein."

„Freut er sich schon auf die bevorstehende Todesserzeremonie?", wechselte Voldemort dann das Thema. „Wenn ich ehrlich bin, dann bin ich nämlich nicht gerade von seiner Loyalität überzeugt. Normalerweise hätte diese Zeremonie nämlich schon gleich nach seinem Abschluss erfolgen sollen. Doch er hat sich geweigert."

„Mylord, machen Sie sich keine Sorgen. Mein Sohn ist vollkommen loyal. Er war... nun wie soll ich sagen... noch nicht auf der richtigen Seite. Unentschlossen. Neutral. Unsicher. Er wusste nicht was er tun sollte, was das beste und richtige ist."

„Ach ja?", fragte Voldemort gefährlich hoch, worauf sogleich seine Schlage ebenfalls ein wütendes Zischen von sich gab und Lucius wütend anblitze. Sie wusste genau, in welchen Augenblick ihr Meister verärgert und auch immer was der Grund des ganzen war.

„Weißt du eigentlich was es heißt, wenn man sich weigert in meine Dienste einzutreten? Noch dazu dein Sohn! Draco nimmt mich nicht erst und weiß nicht welche Macht ich besitze. Er weiß nicht, dass ich ihn nur anzusehen brauche und somit unendlichen Schmerz zufügen könnte! Stattdessen hat er wirklich geglaubt, er könnte sich selbst Herr sein und müsste sich nicht unterwerfen!"

„Aber nein!", wiedersprach Lucius schnell, „Er war nur nicht auf dem richtigen Weg. All die Jahre in Hogwarts, bei Dumbledore. Das kann einen schon mal verwirren. Immer diese falschen Einflüsse und Muggelgeborene um einen herum. Da kann es schon mal vorkommen, das man nicht weiß, für welche Seite man sich entscheiden soll."

„Da könntest du vielleicht Recht haben.", beruhigte er sich wieder – worauf Lucius erleichtert zusammen zuckte, „Doch trotzdem, sobald er einer von uns ist. Wird er eine Kostprobe meiner Macht, am eigenen Leid zu spüren bekommen. Das bisschen was er erst erlebt hat, ist nichts im Gegensatz zu meinem Zorn auf ihn, den er in den letzten drei Jahren auf sich gezogen hatte."

Schon wieder schluckte Lucius, sagte aber dieses Mal nichts um zu wiedersprechen. Stattdessen sah er betreten auf den Boden, während Voldemort ihn kurz musterte und dann fortfuhr: „Erfüllt er seine Aufgabe?"

„Oh ja!", erklärte der Gefragte hastig und nickte, „Draco versucht alles, um den Auftrag zu Ihrer Zufriedenheit auszuführen."

„Gut, du weißt ja, wenn er versagt, dann kann er keiner von uns werden. So sehr ich das auch bedauern werde, Versager habe ich schon zu genüge. Doch ich hoffe, das er zuverlässiger sein wird als du es bist. Deine miserablen Pläne und schließlich diese tolle Aktion die dir Jahre in Askaban eingebracht haben. Es war ziemlich lästig als ich dich da rausholen musste."

„Dafür bin ich Ihnen auch immer noch sehr dankbar, Meister. Ihre Güte ist wirklich groß gewesen damals. Ich war wirklich ausgesprochen dumm und ungeschickt. Das ich es nicht einmal mit Potter und seinen kleinen Freunden aufnehmen konnte, verzeihe ich mir nie. Doch ich kann Ihnen versichern, das mein Sohn Ihnen sicher nicht solche Probleme bereiten wird. Er ist vollkommen zuverlässig, Mylord.", antwortete Dracos Vater, trotz Wiederwillen. Ihm gefiel es ganz und gar nicht, das er Draco über sich selbst stellte und das auch noch bestätigen musste.

„Schön das zu hören.", meinte Voldemorts und schloss müde die Augen. Deutlich konnte man sehen, das ihn das Gespräch mit Lucius Malfoy langsam leid wurde. „Ich weiß aber wirklich nicht wie lange ich noch diese Güte aufbringen werde. Und was deinen Sohn betrifft, nimm es mir nicht übel, wenn ich den Worten seines Vaters keinen Glauben schenke. Nun verschwinde, ich brauche Zeit um nachzudenken."

Lucius verbeugte sich kurz und apparierte dann, so wie ihm befehlen worden war.

TBC

Also, das war erst mal mein kleiner Prolog. Ich würde mich also wahnsinnig auf eure Reviews freuen und bin gespannt was ihr von meiner Geschichte haltet.

Hab euch lieb, SilverAlecis