Hi!

Jetzt will ich ganz lieb milkaQ, Sijara und princess nekochan danken, für meine ersten Reviews auf Hab mir wirklich wahnsinnig gefreut.

milkaQ: Draco und Hermine werden sich auch noch besser verstehen ., das wirst du dann schon sehen. Was genau mit Harry los ist, verrate ich noch nicht... obwohl es sich eigentlich schon jeder denken kann... hab ich Recht ?

Sijara: Ich werde mich bemühen immer ganz schnell deinen Wünschen nachzukommen ;-). Verzeih aber, wenn es manchmal schon etwas länger dauern kann bis das nächste Kapitel hochgeladen wird. Zwar habe ich Dark Aspect vor ein paar Tagen fertig geschrieben, doch ich habe nicht so oft Zeit um ins Internet zu gehen.

princess nekochan: Vielleicht sprühen bei dir mehr Funken mit „Feelings". Leider muss ich dir aber sagen, das die nächsten Kapitel auch diese Länge haben werden und es dazu noch eine Fortsetzung geben wird (Titel: Deep Abyss). Hoffentlich schreckt dich das aber nicht ab...

Jetzt aber genug, denn nun soll es endlich weitergehen! Ich wünsch euch allen viel Spaß beim Lesen und würde mich wie immer ganz doll über eure Reviews freuen!

Eure, SilverAlecis

Dark Aspect – Feelings

Doch plötzlich klopfte es an der Tür und ohne ein „Herein" abzuwarten, öffnete sie sich und eine hübsche Frau in etwa ihrem Alter mit blonden langen Haaren trat herein. Kalt und voller Stolz war ihr Blick. Ein Blick, mit dem man töten konnte. Und der war auf Hermine gerichtet...

„Mariella", stellte Malfoy fest und zog nun sein weißes Hemd wieder an.

„Wo warst du denn? Ich war schon heute Morgen hier, doch deine Eltern sagten, du seiest nicht da.", erklärte sie und wandte sich somit Malfoy zu.

Langsam stand dieser aus seinem Bett auf und zog Hermine mit sich, in dem er ihr Handgelenk nahm. „Ich war in London."

„So?", fragte Mariella spitz. Missbilligend betrachteten ihre Augen die Berührung ihrer Hand. Dann ließ sie langsam ihren Blick an Hermine empor, in ihr Gesicht wandern.

„Und du musst wohl seine neue Freundin sind, was?", fragte sie an Hermine gerichtete.

„Ja, He... Helene Tough.", antwortete Hermine für sich selbst.

Fast hätte sie vergessen, das sie in diesem Hause eine neue Identität angenommen hatte. Mariella hob misstrauisch und etwas verwundet die Braune, ein seltsames Funkeln war in ihren Augen zu erkenne. Doch das war Hermine in diesem Augenblick ziemlich egal. Denn ihr Herz klopfte fast bis zum Zerspringen.

Immer noch hielt Malfoy ihr Handgelenk fest umklammert und es tat gut. Wenn sie ehrlich war, dann gefielen ihr seine Berührungen. Egal welcher Art sie waren. Stand sie vor oder neben ihm, dann hoffte immer ein kleiner Funke in ihrem Herzen, dass ihre Ellbogen kurz einander streifen würden oder ein anderer Hautkontakt zwischen ihnen entstehen würde. Aber das war ihr erst jetzt, als sie seinen Oberarm verarztet hatte, aufgefallen.

„Na ja, vielleicht hält diese Liebe ja etwas länger.", spöttelte Mariella dann, warf ihre langen blonden Haare in den Nacken und sah Hermine fest in die Augen. „Für gewöhnlich hat unser Draco jede Nacht eine neue. Es kommt nicht oft vor, dass diese eine Nacht länger bleibt. Eigentlich bin ich die einzige, mit der er öfter aktiv war."

Kalte, harte, ehrliche Worte, die sich anfühlen, als würden sie auf Hermine eingepeitscht. Zwar war sie nur wegen des Ordens hier, doch es tat weh. Langsam sie ihr Handgelenk aus seinem Griff und fuhr dann fort, als würde sie das alles nicht interessieren.

„Spielen wir wohl hier die eifersüchtige Ex, was?"

Verwundert sah Draco zu Hermine, nachdem sie seinen Griff entkommen war. Eigentlich hätte er etwas auf Mariellas Bemerkung erwidern wollen, alleine schon um seine Ehre zu verteidigen, doch er war interessiert auf Hermines Reaktion gewesen. Nicht wirklich hätte er gedacht, dass sie es treffen könnte, eigentlich machte sie auch nicht denn Anschein, dass es Wirkung gezeigt hatte, aber als sie sich dann seiner Hand entzogen hatte, war er sicher, dass dies nur Fassade war. Genauso überzeugt davon war auch Mariella.

„Na ja, ich bin sicher, selbst wenn, ich besitze hundert Mal mehr Anstand und ganz bestimmt auch viel mehr Ehrlichkeit als du... nicht wahr, Helene?"

Plötzlich lief es Hermine kalt den Rücken hinunter. Ihren falschen Namen hatte Mariella fast ausgespuckt und irgendwie überkam sie in diesem Moment das seltsame Gefühl, dass Mariella wusste, das sie log was ihre Identität betraf. Hermine musste schlucken, versuchte sich aber schnell zu fassen. Dieses Wortgefecht mit ihr gefiel ihr ganz und gar nicht und inzwischen stand für sie fest, das Mariella alles versuchen würde um sie fertig zu machen. Und das nur wegen Malfoy. „Sag mal, warum bist du eigentlich so boshaft?", spielte Hermine empört die unschuldige und verschränkte ihre Arme vor der Brust. „Hab ich dir eigentlich irgendetwas getan, von dem ich nichts weiß?"

„Du weißt genauso gut wie ich, was du mir... oder besser gesagt ihm" schnell wandte sie ihren Blick Richtung Malfoy, „getan hast. Und ich sag dir eins, sollest du irg..."

„Jetzt reicht es aber!", unterbrach Malfoy Mariella plötzlich wütend, „Was soll das? Ihr habt euch gerade erst kennen gelernt und du gehst schon auf sie los? Lass sie gefälligst in Ruhe, denn Helene hat dir wirklich nichts getan."

„Nein, Helene hat mir nichts getan, damit hast du Recht.", gab Mariella giftig zurück und ging dann erhobenen Hauptes aus Malfoys Zimmer.

„Verdammt sie weiß es!", flüsterte Hermine, nach dem sie sich versichert hatte, das Mariella verschwunden war, „Sie weiß, dass ich nicht Helene Tough bin."

„Ehrlich gesagt, das glaube ich auch. Doch wie kann sie das wissen?"

„Kennen sich die beiden denn? Und wer ist Mariella eigentlich genau?"

Malfoy zuckte ahnungslos mit den Achseln. „Ich weiß nicht genau ob die Valentines die Toughs kennen. Mariella ist eine alte Freundin. Ihre Eltern und meine sind schon seit Jahren befreunde, sie wohnt in der Nähe von Malfoy Manor. Ihre Familie ist auch ziemlich einflussreich."

Hoffnungslos sank Hermine aufs Bett. „Na ja, ein gutes hat es ja. Immerhin denkt sie ja nur, ich würde mit dir irgendein falsches Spiel spielen. Es wäre viel schlimmer, wenn sie wüsste was wirklich hinter dieser Sache steckt. Wir können nur hoffen, das sie nicht zu deinem Vater rennt und ihm alles brühwarm erzählt."

„Trotzdem... sie geht mir so langsam auf die Nerven. Nur weil wir mal ein bisschen Spaß zusammen hatten, geht sie gleich an die Decke, sobald ich eine Neue mitbringe."

Missbilligend hob Hermine die Braune und sah Malfoy an, der verärgert die Arme vor der Brust verschränkt hatte und auf sie herunter blickte. „Ehrlich gesagt, das würde ich auch tun. Außerdem liebt sie dich, das kann ich verstehen."

Nun grinste Malfoy. „Ich weiß das sie mich liebt. Genau das ist ja das schöne an der Sache. Denn ich kann dir sagen, das mit ihr waren echt die besten Nächte meines Lebens. Die Kleine weiß was einem gut tut."

„Verschon mich lieber damit!", rief Hermine verärgert und richte dann ihren Blick auf den Fußboden. Als würde es dort unten irgendetwas interessantes geben.

Für ein paar Sekunden trat Schweigen ein. Hermine ließ ihren Blick starr dort wo er war, obwohl sie wusste das er sie musterte. Aber plötzlich spürte sie seine Hände auf ihren Schultern und er drückte sie sachte zurück ins Bett. Langsam beugte sich Malfoy über sie, während seine blaugrauen Augen fast verschlangen. Hermine wagte es nicht zu Atmen, geschweige denn auch nur ein Wort zu verlieren. Einerseits weil sie viel zu überrascht war, andererseits weil sie gespannt war, auf das was gleich kommen würde. Egal was er tut, schoss es ihr durch den Kopf, ich lass es zu. Vollkommen gleichgültig ob er Draco Malfoy ist oder nicht. Vielleicht auch deswegen, weil er es ist...

„Ich werde es dir zeigen.", hauchte Malfoy an die Haut ihres Halses. „Ich werde dir irgendwann mal zeigen, was mich so verrückt macht. Denn im Augenblick bist du diejenige, die mir die Sinne raubt, schon seit unserer ersten Begegnung in Dumbledores Büro."

Lüge. Lüge. Lüge. In Hermines Kopf hämmerte nur der Klang ihres Herzens. Was war denn plötzlich in ihn gefahren, immerhin wollte er früher nicht einmal mit ihr den selben Raum teilen. Benutze er sie jetzt etwa nur, oder was sollte das? Aber Hermine hatte nicht lange genug Zeit um darüber nachzudenken, den sogleich fuhren sanfte Küsse seiner Lippen über ihren Hals bis hinunter in ihrem Ausschnitt. Genau jetzt war alles klar für Hermine. Sollte er sie doch ausnutzen oder anlügen. Sie wollte und brauchte ihn. Ihr war es egal, er konnte machen was er wollte, solange er sie nur berührte und küsste. Denn seine Berührungen, seine heiße Haut auf ihrer, seine Zunge die sich langsam einen Weg über ihre Haut bahnte und sie somit an den Rand des Wahnsinns und sogar noch weiter treiben würde, wenn er weitermachte, das alles war es wert. Keinen Gedanken aber wollte sie daran verschwenden, dass vielleicht alles nicht gut für sie ausgehen würde. Denn inzwischen war ihr bereits klar, das sie drauf und dran war, sich in ihn zu verlieben. Es war nicht nur Lust und Verlangen, nein, es waren auch Empfindungen und Emotionen. Diese Gefühle existierten genauso wie die Gefahr verletzt zu werden...

Aber war sie denn verrückt? Natürlich! Jetzt hatte sie vollkommen den Verstand verloren? Nur weil sie es genoss, hieß es noch lange nicht, das er so einfach Macht über sie bekommen würde! Langsam begann sie Malfoy immer mehr in ihr Herz zu schließen und wenn das jetzt passieren würde, würde sie den größten Fehler ihres Lebens machen!

„Sag mal bist du verrückt!", rief Hermine und stieß Malfoy von sich.

Doch an seinem Blick konnte sie erkennen, das er die Ruhe selbst war. Keinerlei Reue, das er fast über sie hergefallen war. Benommen schluckte Hermine. Ja, sie hatte es sogar gewollt. Für einen kurzen Augenblick wollte hatte sie sich selbst vergessen und wollte sich einfach ihrer Lust hingeben. Erst jetzt ist ihr aber klar geworden, das dies nicht sein durfte. Er war Malfoy! Draco Malfoy!

„Ich hab dir gesagt, solltest du es einmal wagen mich anzufassen, dann bist du fällig."

„Reg dich ab, Granger. Wenn du gerade eben nicht Gewissensbisse bekommen hättest, dann hättest du gleich besten Sex deines Lebens erleben."

Empört sprang sie auf und starrte ihn an. „Ich kann es nicht glauben, du bist so ein Arschloch und ich habe echt gedacht du hättest... ach ist jetzt auch egal." Sie verstummte und sah kurz auf den Boden, dann hob sie wieder entschlossen ihren Kopf. „Du sollst zu deinem Vater, schon vergessen?"

„Spielen Sie Zauberschach?", fragte Lucius Malfoy, als Hermine und Draco ihm über den Garten, den sie vorhin schon kurz in Augenschein genommen hatte, hinterher schlenderten, während er seinen Blick auf das Spiel gerichtete hatte. Inzwischen waren sie schon fast eine halbe Stunde unterwegs und immer wieder zeigte er ihr die verschiedensten Dinge aus seinem Garten, die sie zuvor nicht gesehen hatte. Große Koppeln von verschiedenen Wesen die Pferden, Katzen und Hunden glichen, aber denen sie keinen Namen geben konnte. Sogar einen Hippogreif meinte Hermine zu erkennen. Nicht schlecht für jemanden, der damals so einen großen Aufstand gemacht hatte, weil sein Sohn einen kleinen Kratzer am Arm abbekommen hatte.

„Nicht wirklich.", antwortete Hermine und beschloss dann ihre Antwort noch mehr Gewicht zu geben, indem sie klar ihre Meinung zu diesem Spiel sagte. „Normalerweise bin ich auch nicht gerade begeistert von Gewalt."

Verwundert sah Lucius Malfoy sie an und hob dann die Braune. Beließ es aber dabei und ritt nicht weiter auf ihren Worten herum.

Nun führte sie Lucius zu einer ganz anderen Seite des Anwesens, denn plötzlich fand sich Hermine in einem Meer roter Rosen wieder. Hinter Malfoy Manor lag ein Rosengarten, was Hermine jetzt aber doch stark verwunderte. Das Malfoys Vater einen Hang zu Blumen hatte, hätte sie sich nie im Leben vorstellen können.

„Dieser Garten wird schon seit Generationen von meiner Familie geliebt und gepflegt. Zwar sehen sie alle wie normale Rosen aus, jedoch ergeben die Säfte ihrer Blätter ein wunderbares Heilmittel.", erklärte er.

Staunend ließ Hermine ihren Blick über die Büsche schweifen. Von heilenden Rosen hatte sie nun wirklich noch nicht gehört. Doch plötzlich fiel ihr etwas auf und sie sah Lucius Malfoy verwundert an.

„Wenn mich nicht alles täuscht, dann ist diese Rose doch weiß, oder? In einem Strauch voller roter Rosen wächst auch eine Weiße?"

Genervt seufzte Lucius Malfoy auf und stöhnte. „Nicht schon wieder. Dabei habe ich sie doch erst abgeschnitten. Dreckiges Unkraut."

„Wieso was ist denn mit ihr?", fragte Hermine verständnislos. „Ich finde sie ist von allen die schönste Rose, wieso bezeichnen Sie sie dann als Unkraut?"

„Ach Helene, wissen Sie, das ist wirklich nicht erwähnenswert.", versuchte Lucius genervt abzulenken.

„Die Schwester meiner Ur-Ur-Ur-Ur-Urgrossmutter Theresa hat sich vor sehr sehr vielen Jahren in einen Muggel verliebt.", ignorierte Draco jedoch seine Worte um ihr zu antworten. „Unsere Familie hat diese Liebe aber nicht akzeptiert, wollte Theresa aber auch nicht verlieren. So sperrten sie sie ein. Aber den beiden gelang es doch noch zusammen zu kommen. Edward, ihr Liebhaber, befreite sie und dann beschlossen sie gemeinsam, wenn sie in dieser Welt nicht zusammen sein konnten, dann wenigstens in einer anderen besseren Welt. Hier im Rosengarten brachten sie sich um. Als Zeichen ihrer Liebe findet man diese Rose hier. Doch egal was wir machen, sie verblüht nie und wächst immer nach."

„Da sieht man es mal.", ertönte dann Lucius Malfoys Stimme, über Malfoys Worte, spöttisch. „Muggel, sie bringen nur Ärger. Diese Idee sich umzubringen, total hirnrissig! Was bringt das denn, jetzt sind sie auch nicht mehr glücklich, denn jetzt sind sie tot!"

Ein leichtes Lächeln huschte über Hermines Lippen und sie blickte verträumt die Rose an, dessen Blüte in voller weißer Pracht erstrahlte. „Wieso? Ich finde das romantisch. Die beiden haben alles riskiert, nur um zusammensein zu können. Und dann endlich haben sie es geschafft, jetzt können sie sich Liebe und niemand hat was dagegen. Es gab auch mal einen Menschen in meinem Leben, für den ich sogar bis in den Tod gehen wollte."

„Und?", fragte Lucius scharf, mit immer noch einem spöttischen Tonfall, „Was ist passiert?"

„Er hätte zwar auch für mich bis in den Tod gehen wollen und ich bin mir sicher, dass er das auch noch heute tun würde. Doch aus einem ganz anderen Grund, nicht aus Liebe, sondern aus Freundschaft.", gab Hermine traurig zu.

„Ha! Da sehen Sie es, die Liebe ist es nicht wert. Für so einen Gefühlsquatsch, schmeißt man sein Leben doch nur weg. Bei Freundschaft ist es genauso, ich persönlich halte nichts davon."

Ärgerlich sah Hermine wieder auf, jedoch versuchte sie keine spitzen Bemerkungen zu machen, die darauf hinausliefen, das er nicht einmal weiß was wahre Liebe ist. Auf einmal realisierte Hermine, das Draco sie die ganze Zeit gebannt betrachtet hatte. Als dieser merkte, wie sie seinen Blick erwiderte, wich er schnell aus. Sie spürte wie ihre Herz plötzlich zu rasen begann und ihr ein kleiner Rothauch über die Wangen huschte. Die Erinnerung an das was vor einer Stunde in seinem Zimmer passiert, oder besser gesagt fast passiert wäre, kamen wieder auf und somit auch die Frage: Was tun, wenn wir wieder alleine sind? Hermine hatte beschloss so weiterzumachen als sei nichts passiert, wusste aber nicht, ob sie das lange aushalten würde. Was würde eigentlich geschehen, wenn er es wieder versucht? Wieso hatte er es eigentlich versucht? Eigentlich hasste er sie doch und sie hasste ihn, besser gesagt, sie hatte ihn gehasst...

„... noch dazu auch noch einen Muggel!", setzte Lucius dann fort, „es gibt so viele Hexen und Zauberer auf dieser Welt. Hätte sie einen von ihnen genommen, dann hätte meine Familie die Liebe akzeptiert. Das heißt, so lange es nicht unbedingt ein Weasley ist."

So langsam war es Hermine wirklich leid. Am liebsten hätte sie ihn nämlich so richtig vor den Kopf gestoßen, jedoch wäre es in seiner Gegenwart nicht wirklich das klügst zu erwähnen, das sie mit den Weasley gut befreundet war und die Familie wahnsinnig mochte. Das riet ihr auch Malfoys Blick, der sie ebenfalls warnend ansah. Zwar kannte Hermine schon seine Einstellung, doch trotzdem ärgerte sie auch immer wieder, über diese Geringschätzigkeit die er Muggel entgegenbrachte.

Vielleicht hätte Lucius Malfoy noch weiter philosophiert welche schrecklich primitiven Lebensformen Muggel doch sind, wenn er einen prüfenden Blick auf seine Uhr geworfen hätte.

„Oh... wir sind spät dran.", meinte er dann und wandte sich dann ihr zu, „Heute Abend erwarte ich Gäste. Es würde ich sehr freuen, wenn sie uns ebenfalls Gesellschaft leisten würden.", sagte er zu Hermine gewandt, die höflich und mit einem Lächeln nickte.

„Ich würde sehr gerne heute Abend mit ihnen Essen."

Als Hermine abends zum Dinner kam, saßen Lucius Malfoy, Draco und eine Frau, die seine Mutter war, schon am Tisch.

„Dieses Kleid steht ihnen wirklich ausgezeichnet.", lobte Lucius Malfoy und hatte einen seltsamen Ausdruck in seinen Augen, der ihr irgendwie Angst machte. Jetzt fühlte sie sich unwohl in ihrem weißen langen Abendkleid, das ihre schlanke Figur und die Rundungen gut zur Geltung brachte. Er zog sie mit seinen Augen förmlich schon aus. Aber Hermine versuchte tapfer stand zu halten und setzte wie so oft ein falsches höfliches Lächeln auf. Eigentlich hätte es sich ja gehört, etwas in seiner Richtung zu erwidern, das er ebenfalls gut aussah, jedoch konnte Hermine nicht so gut schauspielern, das sie so etwas widerwärtiges über die Lippen bringen konnte. Stattdessen setzte sie sich gegenüber Draco und strich sich eine braune kurze Strähne hinters Ohr, die herausgefallen war, als sie ihre Haare hochgesteckt hatte.

Genau in diesem Moment klingelte es an der Tür. Lucius Malfoy sprang auf und ging aus dem Esszimmer um seine Gäste willkommen zu heißen. Stille trat ein. Hermine sah vorsichtig hinüber zu Narcissa Malfoy, die am anderen Tischende saß. Vor ein paar Jahren waren sie sich schon einmal begegnet, bei der Quidditchweltmeisterschaft, jedoch hatte Hermine sie damals ganz anders in Erinnerung. Zwar war sie immer noch so hübsch wie früher, jedoch hätte sie jetzt ein kleines Lächeln in ihrem Gesicht, dass sie Hermine schenkte. Dieses Lächeln sah überhaupt nicht so schmierig und aufgesetzt aus, wie das ihres Mannes. Eigentlich schien sie ganz nett zu sein. Aber irgendwie konnte Hermine diese Frau nicht verstehen. Wie konnte sie es denn nur mit einem solchen Menschen wie Lucius Malfoy aushalten? Etwa aus Liebe...? Vielleicht liebte sie ihn wirklich so sehr, dass sie es nicht übers Herz brachte, ihn zu verraten oder vielleicht zu verlassen?

Doch trotzdem konnte sich Hermine nicht mal erklären, wie man sich überhaupt in so einen Menschen verlieben kann. Doch... vielleicht gab es auch einen ganz anderen Grund dafür...

Sie wurde in ihren Gedanken unterbrochen, als Lucius Malfoy wieder hereinkam, begleitete von einem älteren Ehepaar mit einem jungen Mann etwa in ihrem Alter.

„Darf ich vorstellen?", fragte Lucius die drei. „Meine Frau und meinen Sohn kennen sie natürlich schon. Doch diese reizende Dame, ist Helene Tough, Dracos Freundin. Heute Abend wird sie uns die Ehre erweisen mit uns zu essen."

„Sehr erfreut sie kennen zu lernen.", sagte der Mann mit einem viel zu kleinen Nadelstreifenanzug, denn man um den Bauch überhaupt nicht mehr richtig schließen konnte.

„Helene, das sind Marcus Miller, seine Frau Dorothea und ihr Sohn Anthony."

„Sehr erfreut.", erwiderte Hermine.

Die drei Gäste und Lucius ließen sich am Tisch nieder und sogleich klatschte dieser in die Hände und eine große Tafel wurde gedeckt.

Jetzt begann ein langes und ziemlich anstrengendes Dinner mit den Familien Malfoy und Miller. Es wurde von Geschäften geredet, von denen Hermine keine Ahnung hatte und sich auch ziemlich sicher war, das diese Geschäfte mehr als legal waren und von anderen Dingen, bei denen sie auch nur mit halben Ohr zuhörte. Doch niemand schien ein Wort über Lord Voldemort oder seine Pläne zu verlieren, was Hermine am meisten ärgerte, schließlich hatte sie gehofft, irgendetwas hilfreiches für den Orden zu erfahren. Auch wenn sie nicht wirklich daran geglaubt hatte, dass sie etwas über ihn erzählen, wenn jemand unter ihnen saß, dem sie nicht wirklich vertrauen konnten. Malfoy hatte Recht gehabt, es würde alles heute Abend nach dem Dinner zur Sprache kommen, wenn sie nicht dabei war.

„Sagen Sie mal Helene, wo studieren Sie eigentlich?", fragte plötzlich Lucius und Hermine schreckte auf.

„In der Londoner Zauberuniversität.", antwortete Hermine, nachdem sie etwas nachdenken musste, damit sie seine Frage verstand, „Ich studiere Arithmantik."

Und das war nicht einmal gelogen. Sie studierte wirklich in London auf der Zauberuniversität Arithmantik. Leider war der einzige Nachteil, dass sie mit dem Zug fahren musste und die öffentlichen Verkehrsmittel keinesfalls zuverlässig waren. Da die einzige Uni in London in der man Zauberei studieren konnte in der Muggelwelt war, musste Magie äußerst geheimgehalten werden. Das bedeute auch, kein Flohpulver oder sonst irgendwelche magischen Anreisemöglichkeiten wie apparieren.

„Arithmantik?", wiederholte er. „Das muss doch eigentlich ein ziemlich schweres Fach sein, oder? In der Schule wäre ich früher daran fast verzweifelt, deswegen habe ich es abgewählt."

„Du hast es nicht abgewählt, Liebling.", wandte Mrs. Miller kopfschüttelnd ein, „Erinnerst du dich nicht mehr? Du bist doch durchgefallen."

Sogleich schenkte Marcus Miller ihr einen finsteren Blick und blickte dann etwas beschämt in die Runde. „Ja, ich glaube das ist mir tatsächlich entfallen."

„Nein, keineswegs.", antwortete Hermine dann auf seine Frage. „Es ist leichter als es aussieht."

„Ich studiere auch in der Londoner Zauberuni. Das ist ja ein Zufall.", meinte plötzlich Anthony von der anderen Tischseite. „Mein Hauptfach ist Verwandlung."

Hermine lächelte ihn an und tauschte dann sogleich einen erschrocken mit Malfoy. Er verstand sofort. Die Tatsache, das sie mit jemandem an der selben Uni studierte, der sie unter dem falschen Namen „Helene Tough" kannte, war nicht gerade beruhigend. Denn die Wahrscheinlichkeit das sie sich in der Uni treffen würden, war ziemlich hoch, zumal sie sich jetzt auch kannten. Wie sollte sie ihm den erklären, das sie eigentlich Hermine Granger hieß und nicht aus einer reichen Zauberfamilie stammt, sondern ein Muggel war?

„Komisch...", fasste sich Hermine dann nach einen Sekunden des Schockes wieder, „ich hab dich noch nie gesehen. Allerdings muss ich auch sagen, dass ich nicht besonders auf die Leute um mich herum achte, denn leider habe ich immer ziemlich viel zu tun."

„Und wo habt Sie sich euch eigentlich kennen gelernt?", wollte dann Dorothea wissen und blickte erwartungsvoll zwischen ihr und Malfoy. Der Gesichtsausdruck dieser Frau, die man eigentlich als ruhig und zurückhaltend, genauso wie Narcissa Malfoy einschätzen würde, täuschte. Mrs. Miller war ziemlich neugierig und aufdringlich, was Hermine ganz und gar nicht gefiel – vor allem nicht jetzt.

„Ähm... na ja", stotterte Hermine, versuchte aber ruhig zu bleiben und warf Draco einen hilfesuchenden Blick zu. Draco wusste genauso keinen Ausweg wie sie, als schluckte Hermine und entschlossen sich mit der Wahrheit, wenn es auch nur die halbe war.

„Eigentlich kennen wir uns schon aus der Schulzeit."

„Wirklich?", fragte Lucius Malfoy jetzt verwundert, „Er hat noch nie von dir erzählt."

„Wir haben uns ja auch aus den Augen verloren. Außerdem uns gegenseitig nicht wirklich viel Beachtung geschenkt. Erst vor ein paar Monaten haben wir uns wiedergesehen und ineinander verliebt."

„Du hast uns bis jetzt verschwiegen, dass du schon ein paar Monate lang, so eine reizende Freundin hast?", tadelte Lucius seinen Sohn, doch es hörte sich wie ein echter Vorwurf an.

„Nicht verschwiegen, Vater.", erklärte nun Malfoy, „Du hast nur nicht danach gefragt und ich habe es einfach vergessen, dir zu erzählen."

„Nun ja, vielleicht sollte ich mich dann doch für dein Privatleben ein bisschen mehr erwärmen.", meinte Lucius und sah munter in die Runde, „Doch verüble es mir nicht, bis jetzt hattest du ja nur Besuch von Damen die unser Vermögen jedes Mal um ein hübsches Summchen verminderten jedes Mal wenn sie nach einer Nacht zur Tür hinausschritten. Na ja, es macht nicht immer einen guten Eindruck, wenn diese Schlampen damit prallen, einen Malfoy vernascht zu haben."

Stille war an Tisch eingetreten. Etwas erschrocken warf Hermine ihre Blicke von Malfoy zu seinem Vater und wieder zurück. Malfoy starrte Lucius finster an, doch dieser verstand das alles nur als einen Witz, um sich über seinen Sohn lustig zu machen. Je öfter dieser Mann seinen Mund auf machte, desto größer wurde Hermines Hass auf ihn. Gleichzeitig fragte sie sich auch, wie ein Vater seinen Sohn nur so kalt behandeln konnte. Malfoy tat ihr unendlich Leid.

„Entschuldige mich Vater, ich kann deine Anwesenheit nicht länger ertragen.", erwiderte Malfoy plötzlich, stand auf und ging aus dem Esszimmer.

Nun veränderte sich aber die Miene seines Vaters. Anscheinend war er von seinem Sohn noch nie so sehr vor der Kopf gestoßen worden. Er wirkte erstaunt und zugleich konnte man an dem Funkeln seiner Augen erkennen, dass er sich beherrschen musste. Wahrscheinlich deswegen, weil er keine Szene vor seinen Gästen machen wollte.

Etwas besorgt sah Hermine Malfoy hinterher. Natürlich gingen die beiden nicht immer nett miteinander um, das hatte sie schon immer gewusst. Doch seit dem Gespräch von heute Nachmittag, zu dem er Malfoy gerufen hatte, herrschte richtiger Hass. Sie war sich sicher, das der bestimmt schon immer existiert hatte, doch nun zeigten sie sich auch, wie wenig der andere einem bedeutet. Zumindest hat das Malfoy seit neuestem, von Lucius war er das anscheinend gewohnt.

„Und in welchem Haus waren Sie?", fragte Lucius Malfoy, um das Gespräch in eine neue Richtung zu führen.

Inzwischen war es Hermine wirklich leid. Diese ganzen Lüge. Langsam verlor sie schon den Überblick und das es immer mehr wurden, wurde immer schlimmer. Vor allem, weil sie sich diese auch alle merken musste. Und mit der Frage in welchem Haus sie war, geht es wahrscheinlich wirklich um ihr Ansehen bei Malfoys Vater. Die Wahrheit, dass sie in Gryffindor war, würde von ihm bestimmt nicht gut aufgenommen werden, genauso wie bei den anderen Häusern. Sie war sich auch sicher, dass er sich immer eine Freundin für Malfoy, oder vielleicht sogar Frau, vorgestellt hatte, die aus dem Hause Slytherin war. Jedoch würde er bestimmt fast jeden einzelnen aus diesem Hause kennen, zumal die meisten Todesser waren.

„Ravenclaw", erklärte sie knapp und stand dann auf um das Dinner zu beenden. Was auch nicht mal eine große Lüge war, schließlich hatte der Sprechende Hut ja tatsächlich überlegt, ob sie in diesem Hause gut aufgehoben sein würde. „Tut mir Leid, ich sehe nach Draco."

Mit diesen Worten ließ sie die restlichen Anwesenden sitzen und verließ genauso wie er vor ein einer Minute, das Esszimmer.

Vorsichtig öffnete Hermine die Tür zu Malfoys Zimmer, nachdem sie kurz geklopft hatte. Malfoy saß auf dem breiten Fensterbrett und blickte, die sternenklare Nacht, zum Mond. Im ganzen Zimmer war es dunkel, alleine der helle Planet schaffte es mit seinen hellen Strahlen das Zimmer etwas zu erleuchten und alles in ein romantisches Licht zu tauchen. Er sah nicht auf, um zu erkennen, wer ihm Gesellschaft leistete.

„Du kannst mich doch nicht wirklich alleine da unten sitzen lassen.", meinte sie vorwurfsvoll und versuchte die Situation etwas aufzulockern.

„Ich wusste das du kommen würdest.", erklärte er ihr, noch immer den Blick aus dem Fenster gerichtete.

„Alles okay mit dir?"

Irgendwie kam ihr dieser Moment bekannt vor, doch das war ihr in diesem Augenblick egal. Langsam trat sie auf ihn zu und setzte sich dann vor ihn auf das Fensterbrett, auf dem locker Platz für zwei war.

Malfoy sah sie nicht an und antwortete nicht auf ihre Frage, stattdessen erwiderte er eine Gegenfrage: „Was willst du hier?"

„Ich hab mir Sorgen gemacht."

„Sorgen?" Pure Bitterkeit lag in seinen Worten. „Wieso machst du dir denn Sorgen? Macht man sich das denn nicht nur, wenn man eine Person wirklich gut leiden kann?"

„Genau deswegen man ich mir ja auch Sorgen um dich."

Nun wandte Malfoy langsam seinen Blick vom Abendhimmel ab und sah Hermine an. Seine graublauen Augen wurden vom Mond erleuchtet und ließen sie glitzern. Glitzern, voller Wärme, die Hermine noch nie in seinen Augen gesehen hatte. Ihr war vollkommen klar, das diese ganze Situation von Kitsch nur so schwamm. Sie beide hier in weiß, auf einem Fensterbrett, während der helle Mond seinen Schein auf sie warf und es so aussah, als würde er nur für sie leuchten. Doch das war vollkommen gleichgültig. Nun verschmolzen nämlich entgültig die Welten und jeglicher klare Gedanke wurde von Hermine aus ihrem Kopf verbannt. Vorsichtig beugte sie sich vor und berührte mit ihren seine Lippen. Es war zaghaft und immer noch voller Angst, das er sie vielleicht zurückstoßen könnte, doch dann plötzlich erwiderte er ihren Kuss. Voller Leidenschaft fechteten ihre Zungen einen wilden Kampf aus, bei dem es nicht darum ging zu überleben, sondern mit dem anderen zu versinken. Zu versinken in einer Welt voller Verlangen, in der sie endlich ihren Gefühlen freien Lauf lassen konnten.

Etwas atemlos lösten sich die beiden voneinander wieder und sahen sich kurz in die Augen. Fragend wirkte sein Blick und Hermine verstand genau.

„Ich will dich...", hauchte sie und schlang ihre Arme um seinen Hals, „schon die ganze Zeit."

Die Morgensonne durchflutete das Zimmer und warf ihren hellen Schein in Hermines Gesicht. Langsam presste sie ihre Augen zusammen und öffnete sie schließlich vorsichtig. Behutsam erhob sie sich und sah sich um. Für einen Moment musste sie überlegen, um sich daran zu erinnern, wo sie sich befand. Erst dann fiel ihr ein, dass sie in Malfoy Manor war und zwar wegen eines Auftrages für den Orden des Phönix. Schließlich kamen dann aber auch die Erinnerungen an die letzte Nacht. Die letzte Nacht zusammen mit Draco Malfoy. Sie warf ihren Blick zu ihm herüber, der immer noch neben ihr lag und ruhig schlief. Wenn sie ihn so liegen sah, dann konnte sie es fast nicht glauben. Doch es war eine der unglaublichsten Nächte gewesen, die sie je mit jemanden verbracht hatte. Besser gesagt, es war die unglaublichste. Diese Lust und Leidenschaft, während das Verlangen bei jeder Berührung von immer größer und größer wurde und das diese Befriedigung als sie ihn endlich in sich gespürt hatte, nicht oft hatte sie so etwas mit jemandem erlebt und nicht oft war es so intensiv gewesen. Der einzige Wehmutstropfen war vielleicht, dass er ihr davor schon – und zwar in einem sehr überheblich arroganten Ton – versprochen hatte, das sie mit ihm den besten Sex ihres Lebens erleben würde. Was dann auch eintraf, jedoch würde sie ihm das nicht gleich auf die Nase binden.

Als Draco sich regt, wurden Hermines Gedanken unterbrochen und sie wandte sich wieder der Realität zu. Langsam öffnete er seine Augen und schließlich sahen sich die beiden direkt an.

„Verdammt...", flüsterte er dann, als er realisierte, was geschehen war und fuhr sich mit der Handfläche gegen die Stirn.

„Was heißt hier verdammt?", wollte Hermine misstrauisch wissen.

Plötzlich machte sich ein ungutes Gefühl in ihrer Magengegend breit, das ihr sagte, dass er inzwischen gar nicht mehr so gut über ihr nächtliches Abenteuer dachte, wie noch vor ein paar Stunden.

„Das hätte nicht passieren dürfen.", erklärte Draco und richtete sich dann auf. „Wir hätten das nicht tun dürfen."

„So ein Quatsch! Wir können tun was wir wollen, wieso hätte das nicht passieren dürfen?"

Niemals hätte Hermine vermutete das er sich darüber am nächsten Tag aufregen würde. Ausgerechnet er...

„Weil es eben nicht hätte passieren sollen. Ganz einfach deswegen und jetzt geh mir nicht auf die Nerven."

Schnell zog Draco sich seine Boxershorts über, die am Boden lag und sprang aus seinem Bett auf um sich fertig anzuziehen. Fassungslos starrte Hermine ihn an. Ihr war, als würde sie gerade einen schlechten Film sehen, besser gesagt selbst darin mitspielen. Was sollte das denn plötzlich?

„Aber, was soll das denn alles? Gestern Nacht... wir haben uns geküsst, wir haben miteinander geschlafen. Es war doch wunderschön. Wieso bereust du das denn plötzlich? Immerhin hättest du genug Zeit gehabt, um ‚Nein' zu sagen."

Draco erwiderte darauf nichts und sah sie auch nicht an. Stattdessen widmete er sich ganz seiner Einkleidung. Dieses Verhalten und seine großes Interesse an ihrem Gespräch, machte sie wütend. Schnell schlüpfte Hermine in die Hotpants die sie normalerweise nachts immer trug und zog sich ihr Top über den nackten Oberkörper. Dann stieg sie ebenfalls aus dem Bett und trat ihm gereizt entgegen.

„Was soll das jetzt auf einmal? Erklär's mir!"

Genervt stöhnte Draco auf und knöpfte sich sein Hemd zu. „Typisch Frau! Wenn man nach ein bisschen Spaß nicht gleich auf groß Konversation machen will, dein seit ihr sofort eingeschnappt. Und immer wollt ihr dann sofort eine Beziehung! Sag mal ist das irgendein bestimmter Drang in euch, oder ein Hormon das sagt: Er schläft mit mir und morgen bestellen wir das Aufgebot, oder was?"

Still stand Hermine vor ihm und starrte ihn einfach nur fassungslos an. Wie konnte er sich denn von gestern auf heute so ändern? Was war nur in ihn gefahren? Vielleicht hätten sie dies aber wirklich nicht tun dürfen, dachte sie bitter, er ist doch schon immer das gewesen, was ich gedacht habe. Ein Arschloch...

„Aber ich rede doch von keiner Beziehung oder so einem Quatsch...", flüsterte sie traurig, irgendwie nahm sie das alles mehr mit, als eigentlich beabsichtig war „Ich dache nur wirklich, vielleicht würdest du mich doch mögen. Wenn auch nur ein bisschen. Die gestrige Nacht war wirklich schön... sehr schön sogar. Ich dachte für dich wäre es genauso gewesen, wie für mich. Doch jetzt begreife ich, das du mich nur ausgenutzt hast und ich entschuldige mich dafür, das ich so blöd war und das nicht gemerkt habe."

Wieder trat langes Schweigen ein. Hermines Blick war von unendlicher Trauer erfüllt. Es war nicht nur eine Tour, um Mitleid zu erregen, nein, dieser Blick war voller Ehrlichkeit – und sie bereute es, das konnte man deutlich sehen. Sie bereute es wirklich, sich auf ihn eingelassen zu haben.

Das zu sehen tat weh. Er wollte nicht das sie es bereute, er bereute es ja auch nicht. Doch...

„Hör zu...", begann Draco schließlich und er ergriff mit einer Hand die ihre. Es fiel ihm schwer, Worte zu finden. „ich bereue es auch nicht, das heißt... nicht direkt. Es tut mir Leid, das es so rübergekommen ist. Die Nacht mit dir war wirklich einmalig, doch es hätte nicht sein sollen. Denn du hast Recht, ich mag dich wirklich. Ich mag dich sogar sehr."

„Aber wieso? Warum hätte es dann nicht sein sollen?"

„Es gibt etwas, was ich dir nicht erzählt habe und was ich dir auch nicht erzählen kann. Irgendwann wirst du es erfahren und dann wirst du mich dafür hassen. Aus diesem Grund, Hermine."

Langsam berührten seine Lippen ihre Stirn und er drückte einen Kuss auf ihre weiche Haut. Dann ließ er sie so stehen und ging aus dem Zimmer. Voller Wehmut, Trauer und Angst blieb Hermine zurück. Irgendwie hatte sie das Gefühl, als wäre es ein Abschied, auch wenn es lächerlich klang. Doch sie konnte sich nicht davon überzeugen und ihn fragen, geschweige denn nachrennen. Ihre Beinen bewegten sich keinen Millimeter, waren wie festgefroren.

Es ist lächerlich, redete sie sich ein, gleich beim Frühstück sehe ich ihn wieder...

TBC