Tada hihi! Ich bin glücklich und gleichzeitig auch etwas traurig schnief. Aber ich muss euch natürlich jetzt auch sagen, wieso... denn... „The Here and Currently" ist das letzte Kapitel von „Dark Aspect"! Es folgt aber noch ein kleiner Epilog.
Jetzt aber muss ich wirklich sagen, dass ich ziemlich Angst habe vor eurer Meinung zu diesem Kapitel habe. Vor allem was ihr zum Verlauf und dem Ende des Kampfes sagt, denn eigentlich halte ich nicht so viel von Gewalt – man muss alles magisch lösen .
Es sind auch zwei kleine Ausschnitte von den Büchern eingebaut, allerdings habe ich mich bemüht den Text etwas zu verändern. Hoffentlich stört euch das nicht, aber ich finde diese Ausschnitte ziemlich wichtig!
ATTuniwell: o'.'o Sprachlos? Das hör ich aber gerne, allerdings musst du deine Sprach schnell wieder finden, denn natürlich will ich auch deine Meinung zu diesem Kapitel .
Werden Hermine, Draco, Harry und Ron es schaffen Voldemort zu besiegen? Oder gelingt es Voldemort Dracos Körper zu bekommen und seine Seele zu vernichten? Wer wird den großen Kampf nicht überleben? Jetzt geht es los, mit dem großen Finale!
Dark Aspect – The Here and Currently
Langsam öffnete Draco seine Augen und hob vorsichtig seinen Kopf. Jemand hatte die Arme um ihn geschlungen und als er ins Gesicht dieser Person blickte, erkannte er auch um wen es sich handelte. Plötzlich fiel ihm wieder der Name der Person ein. Der Name des Mädchens, die in seinen Erinnerungen immer die Hauptrolle gespielt hatte.
#Hermine...#, murmelte er.
Schließ die Augen und schau zurück, so viel Leiden, Schmerz und doch auch Glück,existiert in unseren Herzen, hier,
drum lass uns stark sein, denn sonst scheitern wir.
Hermine die ihn gehört hatte, sah ebenfalls auf.
„Draco!", rief sie ausgelassen und festigte die Umarmung um ihn noch mehr. „Ich bin so froh das du lebst!"
#Jetzt reicht es aber!#, donnerte Voldemort zornig, #Schlammblut verschwinde endlich und lass mich meine Arbeit erledigen, du hast schon genug Schaden angerichtet!#
Sie löste schließlich Dracos Umarmung, jedoch umklammerte sie mit ihrer Hand die seine und wandte sich zu Voldemort. „Ach ja? Und was ist wenn ich bleibe? Was willst du dagegen machen, Voldemort? Mich töten? Durch deine mickrige Seele? Ohne deinen Körper kannst du lebenden Menschen doch kein Haar krümmen!"
„Voldemort!", schrie nun auch Harry und kam mit Ron zu Hermine und Draco hinüber. „Wir werden dich bezwingen, wir wissen wie wir endlich allem ein Ende setzten können!"
Das schrille Lachen von Voldemort ertönte. Es dauerte ein bisschen bis er sich beruhigen konnte, um sich nicht mehr über Hermine, Harry und Ron lustig zu machen. Langsam zog er seine Braune nach oben.
#Ach ja?#, hörten sie ihn erwidern, #Ihr wisst endlich wie er mich töten könnt? Dann gratuliere ich euch... Aber jetzt mal im ernst, was wollen denn vier so junge Zauberer und Hexe, gegen mich, dem größten Schwarzmagier aller Zeiten, ausrichten? Oh, ein kleiner Fehler, Pardon, ich meinte drei. Immerhin ist euer Vierte im Bunde, viel zu... in zwei gerissen... um überhaupt noch irgendetwas zu Stande zu bringen.#
„Ja Voldemort!", höhnte Harry, „Mach dich nur über uns lustig, doch ich garantiere dir, das Lachen wird dir noch vergehen. Hier und jetzt nehmen wir Rache. Rache für unsere Familien, die du auseinandergerissen hast!"
„Rache für unsere Freunde, die schon so jung sterben mussten!", fuhr Hermine fort.
„Und Rache für die vielen unschuldigen Menschen", ergänzte Ron, „von denen die meisten überhaupt nicht wussten was geschah oder für was sie sterben mussten!"
#Das sind ja edle Worte und Absichten von euch#, entgegnete Voldemort, #aber glaubt ihr nicht wirklich, das dies etwas zu hoch für euch ist.# Seine Braune zog sich spöttisch noch ein wenig höher. #Seht euch doch mal an. Ihr seit Nichts.#
„Mag sein, doch du weißt nicht was wir wissen.", erklärte Harry mit einem überlegenem Lächeln. „Nun, an diesem Ort – im Hier und Jetzt – wird sich endlich der Kampf über unser aller Schicksal entscheiden. An genau diesem Ort wird sich nun zeigen, wer wirklich ein Nichts ist, Voldemort."
#Hermine?#, fragte Draco plötzlich irritiert, #was ist hier los#.
Schnell wandte sich Hermine wieder ihm zu. „Wir werden Voldemort nun entgültig schlagen.", lächelte sie. Dann beugte sie sich zu ihm und flüsterte in sein Ohr. „Bitte, es fällt dir vielleicht schwer, doch vertrau Harry, Ron und mir... und... glaube an die Kraft Slytherins. Voldemort wird versuchen deinen Körper einzunehmen, doch du musst dich mit aller Kraft dagegen wehren. Es ist dein Körper, auch wenn deine Seele nicht in ihm ist, gehorcht er doch nur dir."
Verwundert sah Draco Hermine an. Doch es schien kein Scherz von Hermine gewesen zu sein. Pure Entschlossenheit stand in ihre Augen geschrieben. „Glaub daran...", murmelte Hermine abermals, festigte kurz den Druck um seine Hand und löste ihn dann.
„Harry? Ron?"
Unerschrocken nickten ihre Freund sie an. Schließlich stellte sie sich um Voldemort auf. Misstrauisch hatte dieser das Schauspiel beäugt.
#Was habt ihr vor?#, tobte er.
Anscheinend schien er doch etwas Angst zu bekommen. Vielleicht war es diese Standhaftigkeit, die ihn jetzt doch zu verunsichern schien. Vielleicht aber auch das Bewusstsein darüber, dass – falls sie ihn wirklich vernichten konnten – dies die beste Gelegenheit dazu war, denn Voldemort war ihnen nun schutzlos ausgeliefert.
Dein Temperament war allen nur zu gut bekannt,
deswegen war es immer dieses Band, das uns besonders verband.
Doch gleich wie schlimm wir uns auch anschrieen,
Am Ende haben wir uns doch immer verziehn.
„Flashback anfang"
Harry stand neben dem Schreibtisch und wühlte zwischen dem Durcheinander der verschiedenen Aufsätze, nach dem Runenwörterbuch von Hermine, die in der Zwischenzeit wie wild auf ihrer Runenübersetzung kritzelte.
„Arithmantik sieht furchtbar schwierig aus", sagte Harry und hob eine komplizierte Zahlentabelle hoch.
„O nein, es ist toll!", sagte Hermine ernst. „Es ist mein Lieblingsfach! Es ist-"
Doch Harry erfuhr nie, was genau denn so toll an Arithmantik sein sollte. Genau in diesem Moment durchbrach ein dumpfer Schrei den Gemeinschaftsraum. Die munteren Gespräche der anderen Gryffindors verstummten schlagartig, voller Schrecken blickten sie zum Eingang. Auf dem sogleich Ron mit schnellen Schritten herunter eilte. Hinter sich, zog er ein Bettlaken her.
„Sieh dir das an!", brüllte er und kam mit großen Schritten auf Hermines Tisch zu. „Sieh dir das an!", rief er noch mal und schüttelte das Tuch vor ihren Augen aus.
„Ron, was zum – ?"
„Krätze!", unterbrach er sie hysterisch, „Sieh's dir an! Krätze!"
Mit bestürztem Blick wich sie etwas von Ron zurück. Ein roter Fleck war auf dem weißen Laken zu erkennen. Deutlich sah man, was es genau war. Blut.
„Blut!", schrie Ron in die schreckerfüllte Stille. „Er ist fort! Und weißt du, was auf dem Boden lag?"
„N...nein", sagte Hermine. Ihre Stimme zitterte. Sie wusste genau was gleich kommen würde.
Ron warf einen kleinen Bündel rostiger Haare auf die Runenübersetzung Hermines.
„Krummbein...", murmelte Hermine.
Glasig sahen ihre Augen auf die Haare herab. Schließlich sprang sie auf und packte so schnell sie konnte ihre Sachen zusammen.
„Warte!", rief Ron ihr zornig hinterher, „Dein dreckiges Vieh hat meine Ratte gefressen, du kannst jetzt nicht so einfach abhauen!"
Doch Hermine war schon aus dem Portraitloch des Gemeinschaftsraumes gestürzt.
Mit diesem Streit schien die Freundschaft zwischen Hermine und Ron für immer zerstört. Noch nie hatte sich Hermine so gefühlt. In ihrem dritten Jahr in Hogwarts war sie praktisch fast ganz alleine gewesen. In jenem Jahr erkannte sie zum ersten Mal, dass eigentlich niemand da war, dem sie wirklich ihre Sorgen anvertrauen konnte. Nicht einmal Harry und erst Recht nicht Ron...
Doch war es einer der schönsten Tage in ihrem Leben gewesen, als sie das Kriegsbeil begruben. Nachdem sie von der Verurteilung Seidenschnabels gehört hatten, hielten sie endlich wieder zusammen, denn sie hatten erkannt, das Ratten und Katzen nicht über Freundschaften richten sollten.
Schon immer warst du voller Mut,
vielleicht besaßest du manchmal etwas zu viel, denn nicht immer war es gut.
Aber egal was war, ich wusste immer du bist hier,
drum stehst du auch jetzt neben mir.
Remus Lupin verwandelte sich unter dem Schein des Mondes in einen grauenerregenden Werwolf. Sirius Black wurde zu einem Hund und versuchte den Werwolf davon abzubringen, auf Harry, Ron und Hermine zu stürzen. Peter Pettigrew verwandelte sich ebenfalls. In der Gestalt einer Ratte verschwand er durch die Nacht und entkam. Erschrocken mussten sie die Flucht von Krätze mit ansehen. Als aber plötzlich ein Jaulen und Wimmern ertönte, konnte Harry sich nicht mehr zurückhalten. Er rannte los und Hermine stützte ihm nach.
Sirius lag am Ufer des Sees – inzwischen hatte er sich wieder in einen Menschen verwandelt. Er kauerte auf allen Vieren, die Hände über dem Kopf verschränkt.
„Neiiiiin", stöhnte er, „neiiiin... bitte..."
Mindestens hundert Dementoren glitten durch die Nacht und kamen wie in einer schwarzen Masse auf den See zu. Es dauerte nicht lange, bis sie eingekreist waren.
„Hermine, denk an ein glückliches Erlebnis!", rief Harry und hob den Zauberstab. „Expecto patronum! Expecto patronum!"
Sirius fief auf den Boden und blieb dort regungslos liegen. Jegliches Leben schien aus seinem Körper gewichen zu sein.
„Expecto patronum! Hermine hilf mir! Expecto patronum!"
„Expecto-", flüsterte Hermine, „expecto – expecto –"
Aber es gelang ihnen einfach nicht. Die Dementoren schlossen einen Kreis um sie und waren nur noch ein paar Meter von ihnen entfernt.
„Expecto patronum!", rief Harry, „Expecto patronum!"
Jäh schoss ein dünner silbriger Faden aus seinem Zauberstab. In genau diesem Augenblick brach Hermine neben ihm zusammen. Die nächsten Augenblicke nahm er nur noch verschwommen war. Immer wieder drang seine Stimme die „Expecto patronum" rief, in sein Ohr, doch selbst bekam er nicht mit das er sprach. Schließlich erkannte er wie einer der Dementoren nur noch ein paar Zentimeter von ihm entfernt war, jeden Augenblick dazu bereit, ihn zu küssen. Stimmen und Schreie drangen nun in seine Ohren, über ihm der entsetzliche Anblick, den der Dementor bot. Dann wurde alles schwarz vor seinen Augen...
Für seine Freunde würde Harry durchs Feuer gehen. Hermine hatte schon immer gewusst das Harry zu der unerschrockenen Sorte von Menschen gehörte, die trotz ihrer großen Angst immer wieder weitermachten. Doch trotzdem war ihre Bewunderung in diesem Augenblick für ihn nur noch größer geworden. Sie selbst war Harry nur widerwillig nachgerannt, um Sirius zu helfen. Er jedoch, hatte selbst den grausamsten aller Tode nicht gefürchtet.
Für jeden warst du das Böse pur,
Gehässigkeit lag einfach in deiner Natur.
Nun aber zählt dies nicht mehr,
denn jetzt ist es schon viel zu lange her.
Vorsichtig öffnete Hermine die Tür zu Malfoys Zimmer. Malfoy saß auf dem breiten Fensterbrett und blickte, die sternenklare Nacht, zum Mond. Im ganzen Zimmer war es dunkel, allein der helle Planet schaffte es mit seinen hellen Strahlen das Zimmer etwas zu erleuchten und alles in ein romantisches Licht zu tauchen. Er sah nicht auf, um zu erkennen, wer ihm Gesellschaft leistete.
„Du kannst mich doch nicht wirklich alleine da unten sitzen lassen.", meinte sie vorwurfsvoll und versuchte die Situation etwas aufzulockern.
„Ich wusste das du kommen würdest.", erklärte er ihr, noch immer den Blick aus dem Fenster gerichtete.
„Alles okay mit dir?"
Langsam trat sie auf ihn zu und setzte sich dann vor ihm auf das Fensterbrett, auf dem locker Platz für zwei war.
Malfoy sah sie nicht an und antwortete nicht auf ihre Frage, stattdessen erwiderte er mit einer Gegenfrage: „Was willst du hier?"
„Ich habe mir Sorgen gemacht."
„Sorgen?" Pure Bitterkeit lag in seinen Worten. „Wieso machst du dir denn Sorgen? Macht man sich das denn nicht nur, wenn man eine Person wirklich gut leiden kann?"
„Genau deswegen mache ich mir ja auch Sorgen um dich."
Nun wandte Malfoy langsam seinen Blick vom Abendhimmel ab und sah Hermine an. Seine graublauen Augen wurden vom Mond erleuchtet und ließen sie glitzern. Glitzern, voller Wärme, die Hermine noch nie in seinen Augen gesehen hatte. Vorsichtig beugte sie sich vor und berührte mit ihren seine Lippen. Es war zaghaft, doch dann plötzlich erwiderte er ihren Kuss. Voller Leidenschaft fechteten ihre Zungen einen wilden Kampf aus, bei dem es nicht darum ging zu überleben, sondern mit dem anderen zu versinken. Zu versinken, in einer Welt voller Verlangen, in der sie endlich ihren Gefühlen freien Lauf lassen konnten.
Etwas atemlos lösten sich die beiden voneinander und sahen sich kurz in die Augen. Fragend wirkte sein Blick und Hermine verstand genau.
„Ich will dich...", hauchte sie und schlang ihre Arme um seinen Hals, „schon die ganze Zeit."
Hatte sie doch in dem Schlimmsten von allen dreien, ihre große Liebe gefunden. Vergessen war die Feindseeligkeit die früher zwischen ihnen herrschte, vergessen waren alle Beleidigungen die sie sich gegenseitig an den Kopf geworfen hatten, vergessen waren Dracos Taten die ihr früher manchmal sehr viel Ärger eingebracht hatten und vergessen war auch all das schlimme, was er angestellt hatte. Vergessen war, dass er ein Reinblut war und sie ein Schlammblut. Vergessen war das er ein Malfoy war. Für sie, war er einfach nur Draco, die große Liebe ihres Lebens.
„Flashback ende"
Ich weiß nicht wie ihr darüber denkt,
vielleicht ist es auch ein spöttisches Lächeln das ihr mir schenkt.
Doch mein Herz sagt mir ganz genau, das wir zusammen alles schaffen,
denn unsere Entscheidungen sind unsere stärksten Waffen.
Hermine sah kurz noch zwischen Harry, Ron und Draco hinterher, dann blickte sie Voldemort an. Schließlich schloss sie ihre Augen und konzentrierte sich. Sie wusste das sie ihren Zauberstab nicht brauchte. Er war unwichtig. Nur ein Gegenstand, der ihr helfen sollte ihre magische Energie zu entfalten, die nur mit Hilfe aus ihr kommen konnte. Aber diese Hilfe brauchte sie nicht! Ihr Glaube war stark genug! Ihr Glaube an Harry und Gryffindor, Ron und Huffelpuff, Draco und Slytherin und natürlich Ravenclaw und sich selbst, um sich entfalten zu können.
Drum macht jetzt die Augen auf,
schaut zum Himmel herauf!
Der Mond scheint hell auf uns hinunter,
deswegen geht unser Glaube nun nicht unter.
Dann öffnete Hermine die Augen und blickte gen Himmel. Wolken hatten sich vor den hellen Vollmond geschoben, trotzdem schaffte es sein Licht, seine hellen Strahlen auf sie herabzuwerfen. Plötzlich landete ein kleiner Regentropfen auf Hermines Lippen. Einzelne Regentropfen fielen vom Himmel herab und bedeckten den Boden. Nach ein paar Sekunden aber, prasselte das Wasser in Strömen herunter.
#Verdammt, was ist hier los?#, peitschte Voldemorts Stimme durch das Getrommel des Regens. #Was soll das? Was macht ihr hier?#
Langsam verlosch das Pentagramm, aus Feuer, auf dem Boden. Der Regen hatte es geschafft, das Feuer zu löschen. Kaum aber war das Licht des Feuers verglüht, brach gleißender Glanz aus dem Erdboden hervor.
Wir die dunkle Macht bezwingen,
und mit Vertrauen durch die Wolken schwingen.
Glauben werden wir an das Licht,
denn in der Dunkelheit bringt es uns klare Sicht.
#Was macht ihr hier?#, lärmte Voldemort wieder.
Langsam wurde die Panik in ihm immer stärker. Hermine sah, wie er zwischen Harry, Ron, Draco und ihr hin und her blickte. Deutlich war nun die Angst in sein Gesicht geschrieben.
Ron hatte angestrengt seine Augen zusammengepresst und murmelte Worte, die Hermine nicht verstehen konnte. Harry und Draco hatten ihre Augen geöffnet. Beide fixierte Voldemort angestrengt, genauso wie Hermine.
Wir besiegen ihn... endlich..., murmelte Hermine in Gedanken erleichtert zu sich selbst.
Das schimmernde Licht um sie herum, wurde immer stärker. So stark, das Hermine schon fast die Augen schließen musste, um nicht ernsthaft geblendet zu werden.
Dann, von einer Sekunde zur anderen, erlosch es. Verwundert sah sie sich um. Vollkommene Stille lag auf der Lichtung – die nur durch das Prasseln des Regens unterbrochen wurde – und niemand war hier. Ron hatte seine Augen wieder geöffnet. Genauso wie bei Harry und Hermine lag Verwirrung in seinem Blick. Draco sah neugierig zwischen ihnen hin und her, er wusste nicht was sie erwartet hatten. Deswegen war die Enttäuschung, die sich in den dreien ausbreitete, für ihn nicht nachzuvollziehen.
Aber Voldemort merkte das anscheinend etwas schief gegangen war oder nicht so gelaufen war wie erwartet hatten.
#Ein tolles Kunststück, wirklich#, spöttelte er, #War ziemlich beeindruckend, dieser Regen und dann dieses verdammte Licht. Soll das etwa eine Nummer für die nächste Muggel-Zaubershow werden? Beeindruckend, doch mich vernichtete ihr damit bestimmt nicht!#
Das Lachen Voldemorts wurde immer kälter und kälter. Ein Schauer rannte Hermine über den Rücken, gleichzeitig fühlte sie sich plötzlich vollkommen erschöpft und kraftlos. Die Niedergeschlagenheit raubte ihr die letzten Reserven. Langsam sank sie auf den nassen Boden und vergrub ihre Hände in dem Schlamm. „Umsonst...", wisperte sie benommen, „es klappt einfach nicht."
Langsam glitten Tränen ihre Wangen herab. Die Tränen lösten sich und fielen mit dem Regen zu Boden.
„Hermine...", flüsterte Harry traurig und betrachtete ihre kleine Gestalt.
#Aber nach dieser kleinen Nummer, erlaubt ihr doch, das ich jetzt an die Reihe komme, oder?, hörten sie Voldemort sagen, Und du Schlammblut, ich verspreche dir, dich als erstes von deinem Leiden zu erlösen. Deine jämmerliche Gestalt ist ja nicht mehr mit anzusehen.#
Wieder lachte Voldemort. Sein Lachen drang nah an ihrem Ohr. #Aber jetzt werde ich dir noch einen kleinen Schock verpassen müssen, deswegen würde ich dir raten nicht hinzusehen. So schrecklich bin ich nun auch nicht, dass ich dir diesen Anblick zumuten will.#
Zögernd hob Hermine wieder ihren Kopf. Nein!, schrie eine Stimme in ihr, Das darf er nicht tun! Er darf ihm nicht seinen Körper stehlen!
Voldemorts Seele glitt langsam auf Draco zu.
#Tja Hermine#, hörte sie Draco in ihrem Kopf, #das scheint es also gewesen zu sein. Leb wohl.#
„Nein, sag so etwas nicht!", schrie Hermine ihn an. „Verabschiede dich nicht! Er wird dich nicht bekommen! Das werde ich nicht zulassen!"
#Es tut mir Leid, ich habe dich in diese Situation gebracht#, meinte dieser aber kopfschüttelnd. #Ich konnte dich nicht beschützen. Aber bevor ich sterbe, sollst du wissen dach ich dich...#
Draco verstummte, denn plötzlich schrie Ron laut auf. „Da!", rief er, „Hermine! Harry!"
Voldemort erstarrte und blieb einen Meter vor Draco, mit ärgerlichen Miene, stehen. Hermine zwang sich, ihren Blick von ihm abzuwenden und erkannte plötzlich helles glitzerndes Funkeln.
„Was ist das?", fragte Harry irritiert und griff sicherheitshalber nach seinem Zauberstab.
Plötzlich nahm das Glitzern verschiedene Gestalten an. Drei Personen – eine Frau und zwei Männer – erschienen auf der Lichtung. Genauso wie Draco und Voldemort glänzten sie in hellem Silber, doch trotzdem erschienen sie in Farbe.
Die Frau war etwas klein rundlich und hatte lange tief schwarze Haare. Ein breites lebhaftes Grinsen lag auf ihren Lippen. Die beiden anderen Männer waren ziemlich groß und muskulös, sie schienen ziemlich sportlich. Hermine erinnerte der Mann mit dem zerzausten Haar etwas an Harry, der einzige Unterschied mochte wohl sein, das dieser keine Brille trug. Auch er lächelte, genauso wie Harry immer aussah, wenn er Quidditch spielte, fand Hermine. Der andere Mann hingegen hatte blondes Haar, er aber schien Draco wie aus dem Gesicht geschnitten. Über dessen Lippen zog sich kein Lächeln, stattdessen musterte er einfach nur interessiert die Situation. Jeder von ihnen trug eine Robe aus schwarzem Stoff, nur das verschiedene Abzeichnen auf ihrer Brust prangten.
#Was... was zum Teufel ist hier los?#, fragte Voldemort. Seine Stimme klang als würde er an seinem Verstand zweifeln. #Das... das darf doch nicht wahr sein... Was für ein mieser Trick ist das?#
„Ich glaub es nicht", murmelte Harry benommen, doch mit einem Grinsen im Gesicht, „Das sind Gryffindor, Slytherin und Huffelpuff. Aber wo ist Ravenclaw?"
Plötzlich hielt jemand Hermine eine Hand entgegen. Erschrocken blickte sie zur Seite und erkannte eine weitere der Gestalten. Ebenfalls eine Frau. Ein gütiges aufmunterndes Lächeln zierte ihr Gesicht. Sie war ziemlich hübsch. Langes braunes, etwas lockiges Haar fiel ihr über die Schultern. Wie die anderen trug sie ebenfalls eine schwarze Robe, doch auf ihrer prangte das Abzeichen von...
„Rowena Ravenclaw..." flüsterte Hermine lächelnd.
Sie ergriff Rowenas Hand und wurde von ihr hoch gezogen.
Nichts vermag es uns zu trennen,
denn für kurze Zeit wollen wir uns „Freunde" nennen.
Wir vereinen uns – rufen die alte Macht,
denn nun wird das Feuer zum Siege entfacht!
„Ich glaub' ich spinn...", murmelte Ron gebannt, während er immer noch mit großen weitaufgerissenen Augen die vier Hogwartsgründer betrachtete.
#Was soll das?#, schrie Voldemort wieder, #Das ist doch alles nur ein lächerlicher Scherz. Wer sind diese Leute?#
„Tzz, Tzz.", meinte Harry mit einem spöttischen Grinsen, „Sag bloß das du keine Ahnung hast. Schau sie dir doch mal genau an, einen von ihnen erkennst du bestimmt wieder."
Der wütende Blick von Voldemort verfinsterte sich nur noch mehr. Doch trotzdem ließ er seine Augen neugierig über die vier huschen. Dann blieben sie jäh bei Slytherin hängen, in diesem Augenblick riss er sie erschrocken auf.
#Das... was soll das, was machen sie hier? Sie sind tot und das schon seit mehreren Jahrhunderten!#
„Ja das sind sie, Voldemort.", bestätigte Hermine, „Doch wird haben sie ins Hier und Jetzt gerufen. Zusammen mit ihrer Hilfe werden wir gegen dich ankommen."
Voldemort blickte Hermine an, als wäre sie verrückt geworden. Nach ein paar Sekunden aber – in denen es ihm einfach nur die Sprache verschlagen hatte –fing er an zu lachen. Lachte so grauenvoll, wie sie es schon vorhin vernommen hatten.
#Das ist ja noch viel besser, als diese kleine Showeinlage zuvor!#, grinste er. #Aber wirklich, ich habe mich in euch nicht getäuscht. Ihr seit ja so dumm! Denkt ihr wirklich Slytherin würde helfen den letzten seiner Nachfahren zu töten?#
Harry, Ron und Hermine tauschten alarmierende Blicke. Daran hatten sie überhaupt nicht gedacht. Dann musterten sie Slytherin misstrauisch. Dieser betrachtete noch immer die Szene die sich ihm bot. Kein Lächeln zeichnete sich auf seinen Lippen. Sondern Kälte...
„Ja, das würde ich tun.", erwiderte er plötzlich gelassen.
Hermine zuckte erschrocken zusammen. Es war komisch die vier Hogwartsgründer sprechen zu hören und erst Recht dann, wenn sich deren Stimme – oder zumindest die Slytherins – fast so wie Dracos anhörte.
Voldemorts Gesicht wurde plötzlich aschfahl. Man konnte es zwar durch den silbernen Hauch nicht erkennen, doch das pure Entsetzen mit der er Slytherin anblickte, sprach Bände. „Du bist zwar mein letzter lebender Nachfahre, doch ich brauche niemanden wie dich. Ich gebe zu, dass meine Absichten nicht immer die besten waren und ich auch ganz weit entfernt davon mich Engel zu nennen, doch habe ich niemals versucht die ganz Welt unter meine Kontrolle zu bringen. Eigentlich habe ich muggelgeborenen auch immer akzeptiert, ich wollte nur nicht, dass sie Zauberei studieren. Diese Menschen umzubringen habe ich nie unterstützt."
Die entsetzten Augen Voldemorts weiteten sich immer mehr. Er musste schlucken. Langsam wich er ein paar Schritte zurück. Er konnte nichts erwidern, die Worte schienen ihm im Hals stecken geblieben zu sein.
#Nein...#, schrie er nach ein paar Sekunden angsterfüllt, #Das kann nicht sein, niemals... das ist alles nur ein Traum...#
Noch nie hatte Hermine Voldemort so gesehen. Er schien schon fast um sein Überleben zu flehen.
„Wir werden dir nun ein Ende bereiten Voldemort.", vernahm man nun Rons Stimme, „Du hast schon viel zu viel Schaden auf dieser Welt angerichtet."
#Ihr könnt mich nicht töten! Ihr würdet es niemals schaffen „Avada Kedavra" zu benutzen und diese Geister können mir nichts antun, weil meine Seele noch am Leben ist!#
Es war anscheinend der letzte verzweifelte Versuch sich etwas ein zu reden. Ein bitteres Lächeln zierte nun Harrys Lippen. „Wir werden dich nicht auf diese Art und Weise töten, denn dann wären wir keinen Deut besser als du, Voldemort."
„Wir werden deinen Schatten aus unserer Welt bannen.", fügte Hermine hinzu, „Und zwar mit dem stärksten aller Gefühle, das du nie besitzen könntest."
#Mit der Kraft der Liebe#, ergänzte Draco.
Hermine und Dracos Blicke trafen sich. Ein Lächeln zauberte sich auf ihre Lippen.
„Ja, mit der Kraft der Liebe." Ravenclaw blickte Voldemort kritisch entgegen. „Zu so einem Gefühl wärst du wirklich niemals fähig. Daran sieht man auch, wie sehr du dich von dem echten Salazar Slytherin unterscheidest."
#Woher willst du das denn wissen? Du bist doch auch so eine Schlammblutfreundin, die solche Menschen immer unterstützt hat! Du kennst denn wahren Slytherin doch überhaupt nicht!#
„Doch", erwiderte Rowena lächelnd und warf Salazar ein kleines liebevolles Lächeln entgegen, „Ich kenne ihn besser, als du denkst."
Er erwiderte es. Zum ersten Mal konnte man ihn lächeln sehen.
„Aber nun sollten wir dem ganzen ein Ende bereiten.", meinte schließlich Godric Gryffindor.
Plötzlich spürte Hermine wie Rowena Ravenclaw nach ihrer Hand griff. Ein kurzer Blick zu den anderen sagte ihr, dass diese ebenfalls die Hände der Hogwartsgründer angenommen hatten.
#Nein! Verdammt noch mal, dass könnt ihr nicht tun! Ich bin viel stärker als ihr, ich... ich...#
Doch Voldemort verstummte. Er schaffte es nicht mehr zu reden. Schmerzvoll griff er nach seiner Brust. Es schien, als würde ihn etwas von innen heraus zerreißen wollen.
Hermine konzentrierte sich ganz fest auf die glücklichsten Augenblicke in ihrem Leben. Sie wollte Voldemort ihr ganzes Glück und ihre ganzen wunderbaren Gefühle schicken. Voldemort würde dies alles niemals verkraften. Er hatte keine Ahnung von dem was man Freundschaft, Liebe, Vertrauen, Glauben und Hoffnung nannte. Hermine würde endlich in Frieden leben können. Nie wieder würde sie ansehen müssen, wie einem ihrer Freunde gewaltsam das Leben genommen wurde. Endlich konnte sie frei sein. Sie würde Draco endlich sagen können was sie für ihn empfand. Sie würden zusammen glücklich werden...! Endlich!
Plötzlich erstrahlte wieder gleißendes Licht. Voller Schmerz schrie Voldemort. Es war, als würde er von Innen heraus vom Licht umfasst werden. Die hellen Strahlen zerriss ihn förmlich.
#Denk an meine Worte! Du bist wie ich!#, schrie er noch voller Qualen mit verzerrter Stimme heraus.Und dann, nach ein paar Sekunden war plötzlich alles vorbei. Das leuchtende Licht wurde von der Nacht – zusammen mit Voldemort – verschluckt. Vollkommene Stille trat ein.
Hermine sah erschöpft zur Seite und erkannte wie Rowena sie anerkennend anlächelte, auch ihre Konturen wurden etwas blasser und schließlich war auch von ihr nichts mehr zu erkennen.
„Danke...", murmelte Hermine in die Nacht hinein.
Mit einem Blick zu ihren Freunden erkannte Hermine, dass auch die anderen drei Hogwartsgründer wieder verschwunden waren. Plötzlich aber erstarrte Hermine.
„Was...", brachte sie stockend hervor, als sie Draco betrachtete, „Was passiert mit dir?"
Dracos Seele verblasste ebenfalls. Er konnte ihr noch ein Achselzucken schenken, dann war auch er wie von der Nacht verschluckt.
„Was ist da geschehen?", schrie Hermine aufgebracht zu Harry und Ron.
„Ich weiß nicht...", murmelte Harry unsicher, „Wenn ich nicht wüsste, dass wir nur Voldemort vernichten wollten, dann würde ich sagen... na ja..."
„Er ist nicht tot!", herrschte sie ihn entsetzt und voller Vorwurf an, „Wie kannst du so etwas auch nur denken!"
Ein jähes Keuchen und Luft schnappen, ließ die drei jedoch zusammenzucken. Verwundert und auch ein bisschen ängstlich wandten sie sich um, in die Richtung aus der das Geräusch kam.
„Draco!", stieß Hermine glücklich hervor.
Dieser öffnete langsam seine Augen. Seine Seele war wieder in seinen Körper geglitten, deswegen hatte sie sich aufgelöst.
So schnell sie konnte, lief sie auf ihn zu und schlang schließlich die Arme um seinen Hals. „Du lebst...", weinte Hermine, „Du lebst..."
Als Freunde können wir alles erreichen,
mit der Liebe können wir in den schönsten Wolken schweifen.
Vertrauen ist das Gefühl das man in jeden besondern Menschen setzt,
und der Glaube an das Gute ist das, was jeder schätzt.
Die Hoffnung aber, ist die größte Macht,
denn mit der Hoffnung hältst du selbst das schlimmste Böse in Schacht.
TBC
