Warum glotzt du mich so an? ...

Erschrocken schaute er noch ein paar Sekunden zu Hermine, doch seine Mimik zeigte diese „Gefühlsregung" nicht.

Er drehte seinen Kopf weiter, um sie so aus seinem Gesichtsfeld zu verbannen.

Hab ich das gerade wirklich gehört? Severus, jetzt hörst du schon Stimmen. Es wird Zeit, dass dieser Abschaum von Schülern endlich diese Schule verlässt. Es ist ja nicht zum aushalten, was der alte Tattergreis hier so zulässt und unterrichten will… Pah, unterrichten. Das ich nicht lache…

Mit diesen Gedanken erhob er sich vom Stuhl und ging ohne ein Wort zu sagen durch die Halle in Richtung seines Klassenzimmers. Er würdigte keinem einen Blick und merkte, zufrieden in sich hineinlächelnd, dass die Schüler, die er passierte ihr Gespräch unterbrachen.

Wenigstens mein Haus hat noch Respekt vor Lehrern. Nicht so wie diese Schlammblüter oder Mischlinge. Er griff den Gedanken von eben wieder auf und ärgerte sich einmal mehr darüber, dass die Kammer des Schreckens damals nicht noch ein wenig länger offen blieb.

Nur so zum Spaß…

Doch Harry Potter ist es damals gelungen, den Basilisken zu töten.

Wieder dieser Potter. Noch ein Jahr Severus, dann bist du diese Missgeburt wieder los.

Er hatte die letzten Meter zu seinem Klassenzimmer erreicht und war nicht darüber verwundert, dass noch kein einziger Schüler anwesend war.

Keiner suchte seine Nähe länger als nötig. Aber keinem war es zu verübeln.

Der erste Tag dieses Schuljahres verlief wie sonst immer. Keiner seiner Schüler konnte ihm seine Fragen zufrieden stellend beantworten und er hatte großzügig mit Punktabzügen um sich geworfen – ausgenommen Slytherin natürlich. Aber auch deren Leistung war nicht besser als die der anderen Häuser.

Ich muss mit denen ein Wörtchen reden. Es kann ja nicht sein, dass die in meinem Fach schlecht sind.

Einige „seiner" Schüler waren zugegebener Maße eine Schande für mein Haus, allen voran diese Parkinson. Dumm wie Brot.

Aber eben reinblütig, also eine Slytherin.

Am Abend hatte er keine Lust am Abendessen teilzunehmen und ging direkt nach dem Unterricht in seinen Kerker, wie er ihn „liebevoll" nannte.

Er stellte sich in sein Labor und begann weiter an seinem neuen Trank zu tüfteln. Dieser Trank sollte eine Verbesserung zu dem werden, der sonst immer vor Okklumentiksitzungen getrunken werden musste.

Potter hat sich damals zu sehr gewehrt, als dass man dem Bengel hätte etwas beibringen können. Warum musste unbedingt ich das machen. Bin ich nicht schon gestraft genug, dem irgendetwas beibringen zu müssen. Musste es unbedingt Privatunterricht werden.

Mit seinem neuen Trank sollte es für den Betroffenen unmöglich gemacht werden, sich überhaupt zu wehren… Nein, er sollte es nicht mal merken. Nur der ekelhafte Geschmack ließ sich nicht so ohne weiteres in einer Zitronenlimonade verbergen. Und auf diese Barriere war er gestern gestoßen, bevor er zu Bett gegangen ist. Nun versuchte er immer wieder neue Zutaten, sogar mit Himbeersirup (den er sich unter fadenscheinigem Vorwand von Dumbledore hat geben lassen) wollte es nicht so klappen.

Aber wirklich versuchen konnte er es nicht, denn er war aus irgendeinem Grund immun gegen seinen eigenen Trank. Ich bin einfach viel zu gut in Okklumentik, als das das Gesöff mir etwas anhaben könnte. Aber an wem test ich das denn nun aus? Falten bildeten sich über seiner Stirn, als er versuchte in seinem Kopf ein geeignetes Opfer zu finden.

Seine Überlegungen und Neumischungen dauerten mittlerweile so lang, dass es weit nach Mitternacht war, als er sich besann ins Bett zu gehen.

Er räumte sein Labor mit einem Wink seines Zauberstabs auf und ging durch sein Schlafzimmer ins Bad. Dort ließ er Wasser in die Wanne und gab ein paar Tropfen Patchoulie-Öl dazu.

Er zog sich aus und stieg in die Wanne. Den Kopf zurück gelehnt und das warme, duftende Wasser genießend, ging er anderen Gedanken nach…

Vor seinem inneren Auge tanzte eine großgewachsene Blondine mit üppigen Brüsten lasziv. Sie fuhr sich durch die Harre, am Hals entlang und umspielte dann ihren wohlgeformten Busen. Sie ließ verführerisch ihre Hüften kreisen und blickte ihn an. Komm zu mir! Ihre Lippen formten lautlos einen Satz. Sie tanzte weiter, drehte sich und reckte ihm ihren kleinen Po entgegen. Er fuhr mit einer Hand aus dem Wasser und versuchte sie zu erreichen, sie zu ertasten. Doch er griff ins Leere.

Die Augen wieder offen blickte er auf die Wand hinter seiner Badewanne. Sie war weg. Es ist einfach viel zu lange her. Mit einem kaum zu verdrängenden Kribbeln in seinen Lenden stand er auf und ging zur Dusche um sich das Öl von der Haut zu spülen.

Er stellte das Wasser etwas kälter um seine Erregung zu beruhigen, aber es gelang ihm nicht. Die Wassertropfen steigerten dieses Kribbeln eher und er unterlag der Versuchung, dem ein Ende zu bereiten. Mit einer Hand griff er nach seiner Erregung mit der anderen stütze er sich an der Wand ab. Er schloss die Augen und da war sie wieder. Tanzend und verführerisch lächelnd sah sie ihn direkt an. Severus… Er beschleunigte seine Bewegung, hielt wieder kurz inne um dann noch schneller zu werden. Er kannte sich in der Beziehung leider zu gut und wusste was er tat. Die Spannung in seinem Körper nahm immer mehr zu bis er sich fühlte, als müsse er zerspringen.

Mit einem kehligen Laut bäumte er sich kurz auf um sich dann seinen Muskelzuckungen hinzugeben. Viele kleine Beben durchfuhren seinen Körper und er blieb solang regungslos stehen, bis auch das letzte Beben verklungen war.

Das ist erbärmlich… schoss es ihm durch den Kopf, doch die Erleichterung war größer als die Schmach sich seit Jahren keiner Frau mehr hingegeben zu haben.

Er wusch sich und griff beim Heraustreten aus der Dusche nach einem Handtuch. Normalerweise trocknete er sich ja nicht auf diese Art und Weise ab, aber es war schon zu einem Ritual geworden. Nach so einem … Traum … brauchte seine Haut diese Berührung.

Beim Verlassen des Bades streifte ihn ein süßlich riechender Wind. Severus… Verwirrt blickte er sich um, doch es war niemand zu sehen. Kopfschüttelnd ging er weiter in sein Schlafzimmer.

Er legte sich nackt unter seine Decke und verfiel schnell in einen (Merlin sei Dank) traumlosen Schlaf.