Hallo meine lieben Leser! Ersteinmal danke schön für die lieben Reviews...und ich hoffe auf weitere Kommentare von euch! Wäre schön, wenn sich auch noch einige euch anschließen würden. Ohne euch hätte ich dieses Chapter noch lange nicht fertig...ich hab im Moment keine Zeit, die Reviews zu beantworten, aber ich machs nächstes mal, versprochen. Also viel Spaß beim Lesenund ich hoffe inständig, dass es euch gefällt...

Chapter 2
Lonely

Hermine kam lange nicht mehr in das Cafe, in dem sie Draco getroffen hatte.

Er hatte in ihr alle Erinnerungen wieder hervorgerufen. An die schönen Zeiten, damals, in Hogwarts. An Harry. An Ron.
Harry war tot. Er war bei dem Kampf gegen Voldemort qualvoll gestorben.

Was hätte sie tun sollen? Sie wusste, sie hätte Harry helfen können. Doch sie hatte es nicht getan. Warum nicht, dass wusste sie noch immer nicht. Und sie hasste sich dafür.

Doch nicht nur sie. Das, was sie am meisten verletzte, war, dass Ron es ihr niemals verziehen hatte. Er hatte den Kontakt zu ihr völlig abgebrochen, sie alleine gelassen.

Hermine hatte sich einen Job gesucht. Doch die Erinnerungen an ihre Schuld waren zu stark gewesen und schon bald war sie wieder arbeitslos gewesen, alleine, ohne jede Hoffnung. Von diesem Tag an hatte sie Alkohol getrunken.
Und nicht mehr aufgehört.

Hermine ließ ein leises Schluchzen von sich vernehmen. Wenn ihre Eltern noch leben würden, was würden sie zu ihr sagen? Nutzloses, verwöhntes Kind? Erfolgslose, dumme Tochter? Es fiel Hermine schwer, sich einzugestehen, dass sie einen Moment lang froh war, dass ihre Eltern tot waren. Zwei Menschen weniger, die endlos enttäuscht von ihr waren.

Hermine schmiss ihre Whiskeyflasche von sich. Das Glas zersprang auf dem Boden und der Rest der Flüssigkeit verteilte sich dünn in dem Zimmer. Sie wandte ihren Blick ab. Irgendwo musste Draco sein. Irgendwo, in dieser Stadt.

Sie wollte sich rächen. Dafür, was er ihr angetan hatte. Dafür, dass er all die Erinnerungen hervorgerufen hatte. Dafür, dass er ihr klar gemacht hatte, dass es die Wahrheit war.

Sie stand auf und kämmte sich die Haare. Zum ersten Mal seit vielen Wochen wusch sie sich das Gesicht und schminkte sich, so schön, wie es ihr möglich war, in ihrem leicht betrunkenen Zustand. Sie zog sich ihre schwarze Jacke über und strich ein oder zwei Mal darüber. Wie lange sie sie schon nicht mehr angehabt hatte. Wie verstaubt sie geworden war. Und doch war sie schön.

Mit einem Ruck riss sie die Tür auf, trat hinaus und schloss sie ab. Sie lief die Treppe hinunter und fand sich auf der Straße wieder. Ein Auto hatte sie nicht mehr. Sie konnte es sich nicht leisten.

Während sie lief, ballte sie die Hand zur Faust. „Dir werde ich es zeigen, Malfoy", murmelte sie in sich hinein und ihr Mund verzog sich zu einem entschlossenen Lächeln. „Diesen Tag wirst du niemals vergessen."
Mit diesen Gedanken bewegte sie sich auf der menschenleeren Straße fort.

„Entschuldigung?" Hermine strahlte eine Frau mit Kind freundlich an, froh darüber, dass sie jemanden gefunden hatte. „Wissen Sie, wo Draco Malfoy wohnt?" Ihr war bewusst, was für ein kläglicher Versuch es war, Menschen zu befragen. Es war äußerst unwahrscheinlich, dass sie damit Draco jemals ausfindig machen könnte. Doch ihr fiel keine weitere Möglichkeit ein.
Bevor die Frau ihr antworten konnte, zeigte das Kind auf Hermine. „Ist das nicht die, zu der du immer sagst, die ist total besoffen?"
Hermine schlug die Augen nieder. So weit hatte es sich herum gesprochen. Die Menschen urteilten über sie. Ich bin nicht erwünscht dachte sie, während die Frau ihr einen abscheuenden Blick zu warf. Und ich bin selbst schuld daran.
„Komm, wir gehen weiter!", sagte die Frau, nahm ihr Kind bei der Hand und zog es weg.
Verdammt. Hermine blieb auf der Straße stehen und sah der Frau nach. Das war es also, was die Folge ihres Verhaltens war. Missachtung. Verachtung. Ekel. Und sogar Angst. Angst, wie die Kinder sie hatten, wenn sie Hermine sahen und Schutz suchend zu ihren Eltern liefen. „Die ist böse", sagten sie verstört. „Wie die uns anschaut."

Die Frau sah sie noch einmal gering achtend an und schob ihr Kind vor sich in das Haus. Sie wollen nicht, dass ihre Kinder so etwas wie mich sehen schoss es Hermine durch den Kopf. Diesmal verdrängte sie ihre Gedanken nicht und zum ersten Mal seit sie angefangen hatte, Alkohol zu trinken, spürte sie so etwas wie Verlassenheit in sich. Einsamkeit. Sie hatte niemanden. Sie war völlig alleine, ganz auf sich gestellt. Wann hatte sie das letzte Mal ernsthaft und freudig mit einem Menschen geredet? Es musste lange, sehr lange her sein.

Sie riss sich zusammen. Von dem langen Stehen wurden ihre Glieder kalt und eine Gänsehaut zog sich über ihren Rücken. Ihr fiel auf, dass der erste Schnee fiel. Hermine betrachtete die weißen, schönen Flocken, die in der Luft segelten. Wie sorgenlos sie aussahen. „Ihr habt es gut", murmelte Hermine leise und zog sich ihre Kapuze über.

Sie ließ es sich nicht nehmen, an jeder einzelnen Haustür nach dem Namen zu suchen. Die Stadt, in der sie wohnte, war nicht allzu groß, doch trotzdem brauchte sie mindestens zwei Stunden, bis sie fündig wurde. Draco Malfoy stand auf einem Schild, das an einer mit einem Weihnachtskranz geschmückten Tür hing. Hier wohnte er also.
Erst jetzt bemerkte Hermine, dass sie nicht wusste, wie sie vorgehen sollte. Draco war sicher kein dummer Mensch. Er war gerissen und würde auf ihre laschen Worte nur mit einem lässigen Lächeln antworten.

Die Tür wurde so schnell aufgerissen, dass der Kranz fast von der Tür fiel. Draco Malfoy stand ihr gegenüber. Er brauchte einen Moment, bis er seine Sprache wieder fand. „Hermine?", fragte er verblüfft, als er den ersten Schreck verdaut hatte. „Du?"
„Ja, ich." Hermine lächelte ihn überlegen an. Sie hoffte, dass Draco nicht merkte, dass sie nicht halb so selbstbewusst war, wie sie tat.

Draco sah an ihr herunter und zog eine Augenbraue hoch. „Du hast dich schick gemacht?"
„Nicht für dich!"
„Für wen sonst?"

Hermine antwortete nicht. Für wen? Sie durfte jetzt nicht aus der Ruhe kommen. Ein paar Mal öffnete sie ihren Mund, um etwas zu sagen, doch dann schloss sie ihn wieder. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte.
„Komm rein", lächelte Draco sie an und hielt die Tür auf.
„Was für ein Trick ist das denn?" Hermine war froh, dass ihr Gegenüber ihre Unsicherheit überspielt hatte und trat zögernd ein.
Draco nahm ihre Jacke entgegen. „Keiner" sagte er spitz, seine Stimme wechselte zu einem leicht hämischen Ton. „Warum fragst du?"

Hermine lief ein Schauer über den Rücken. Ihr war nicht wohl. Draco Malfoy war kein Mensch, der Hermine Granger freundlich und ansehend behandelte, der ihr die Jacke nahm und der sie höflich bat, einzutreten. Draco wollte die Tür hinter Hermine schließen, doch sie setzte ihren Fuß inmitten des Türrahmens. „Was wir das, Draco?", fragte sie leise. Sie musste sich außerordentlich bemühen, ihre zunehmende Angst zu verbergen.

„Wie ich sehe, hast du ein Problem damit, dass ich ein Gentleman bin." Draco verzog seine Lippen zu einem amüsierten Lächeln. „Das wolltest du doch. Vor einigen Tagen, weißt du noch?"

Hermine schluckte über Draco' s deutliche Überlegenheit ihr gegenüber. Er konterte zu geübt. „Es mag sein, dass ich dir in Worten unterliege", sagte sie deshalb, rümpfte gekonnt die Nase und öffnete die Tür noch ein Stück, „aber dafür bin ich ein fairer und vertrauenswürdiger Mensch. Du hast keine Freunde, wenn ich richtig liege? Muss ganz schön einsam sein!"
Draco warf ihr einen undeutbaren Blick zu. „Das ist mein Leben!", antwortete er ihr leise und drückte die Klinke herunter. „Misch dich nicht ein."

Hermine spürte, dass sie jetzt die Oberhand hatte und ihre Chance nutzen musste. „Du hast nichts anderes bei mir gemacht, wenn ich mich recht erinnere? Draco, du bist ein noch viel armseligerer Mensch als ich, wenn ich sehe, wie alleine und einsam du bist." Sie lächelte unsicher, als sie an ihre Vergangenheit dachte. Sie hatte Draco des Öfteren beschimpft. Sie war geübt. „Du hast ein Gesicht wie eine Mauer. Aber innen drinnen? Du bist doch zerbrochen und geknickt. Du hast eine tolle Arbeit und viel Geld, sicher, aber was bringt das dir? Glücklichkeit? Zufriedenheit? Sicher nicht. Weißt du was, Draco? Du kannst mich mal!" Sie riss die Tür mit einer Bewegung auf und sprang die Treppe hinunter.

Sie sah schon längst nicht mehr, wie Draco noch lange und trostlos im Türrahmen stand.

End of this Chapter

So, das wars Mal wieder von mir. Ich hoffe, es hat euch gefallen und bitte gaaaaanz herzlich um ein Review. Einfach auf den kleinen, blau-lilanen Kasten da unten drücken.
Also, viele liebe Grüße

Queen Girl