Hi! Ich hoffe, ihr hattet alle in frohes und besinnliches Weihnachtsfest und könnt mit viel Vorfreude an das kommende Jahr herangehen. Weihnachten ist jetzt zwar schon vorbei, aber in meiner Geschichte folgt es erst. Ich bin mir noch unbewusst, ob ich das Weihnachtsfest bedeutend darstellen, oder es nur als unwichtigen Punkt erwähnen soll. Vielleicht fehlt euch zu dem Zeitpunkt, an dem ich es vorhergesehen habe, die Weihnachtliche Stimmung. Deswegen werde ich meinen Plan eventuell doch noch ein wenig ändern.

Nun zu meiner FanFiction. Viel Freude beim Lesen und ich hoffe inständig, dass euch dieses Chapter gefällt.
Ich habe es diesmal etwas länger werden lassen, da es den ersten beiden ein wenig an Länge gefehlt hat.

Neara1 Danke für dein Review. Ja, ich weiß, ein wenig depri, aber ich schreibe gerne so Storys. Hermine ist jetzt etwa 22. Und zu deiner anderen Frage, das wird später noch erwähnt. Liebe Grüße!
Dieutrixx Danke schön! Ja, hier das neue Chapter …Liebe Grüße
Heavenly907 Auch danke … Ich hab mich richtig gefreut über dein Review! Und auch an dich ganz liebe Grüße!
Teufelsweib Auch an dich danke, und ich hab mich beeilt +smile+
IAmFallen Danke … Die Antwort findest du in dieser Geschichte ..Grüße!
Blabla ja klar führe ich sie weiter! Liebe Grüße

Der Kampf folgt erst noch

Hermine behielt diesen Augenblick lange in ihrem Kopf. Dieser einzige, kleine Moment, als sie Draco gegenüber Überlegen gewesen war. Wie er es nicht einmal geschafft hatte, ihr anständig in die Augen zu sehen.

Ihr war wohl bewusst, dass sie einem ähnlichen Schicksal wie auch Draco in die Falle gelaufen war.
Der Einsamkeit und Verlassenheit.

Aber es gab Tatsachen, über welche sich nicht jeder im Klaren sein musste. Hermine hätte ihre vollständige Übermacht rücksichtslos verspielt, wenn sie Draco aufgeklärt hätte, wie es um ihre Bekanntschaften und Freunden stand. Um keine Bekanntschaften und Freunde.

Hermine hatte immer gewusst, dass Draco in jeder Faser seines Körpers unbegreiflich hartnäckig und unerschütterlich war, doch es wurde ihr zu spät klar, dass er auch in dieser Situation nicht nachlässig wurde. Er hatte einen Kampf verloren. In seinem eigenen Haus. Doch es war eben nur ein Kampf gewesen. Und Hermine blieb sich selbst auch in dieser Hinsicht verschlossen, dass er den Krieg gewinnen wollte. Sie hätte es wissen müssen.

Er stand schon in ihrer Wohnungstür, als dieses Wissen beharrlich in ihrem Hinterkopf aufstieg.

„Verdammt, was machst du hier?", fuhr sie ihn entgeistert an und fuhr sich mit ihrer Hand prüfend durch die Haare. Sie musste schrecklich aussehen. Verstrubbelt. Gerändert. „Ich frage dich nicht, ob du herein kommen willst", wies sie ihn zurecht, als er eine Fußspitze in ihre Wohnung setzte. „Und ich erlaube es auch nicht." Sie hob ihren Arm und versperrte Draco dadurch den Durchgang. Ihr fiel auf, dass er mindestens einen halben Kopf größer als sie und ihr sicher überlegen war, wenn sie ihre körperlichen Kräfte messen würden. Trotzdem hielt sie ihre Position.

Draco lächelte nur mit seinen schmalen Lippen auf sie herab, doch er vernahm nicht den Versuch, sie zur Seite zu drücken oder ähnliche Gewalt anzuwenden. Seine Augen wanderten durch den Spalt der Tür durch Hermines Wohnung, die hoffnungslos unordentlich war. Auf dem Boden lagen unzählige Dinge, die das Wohlfühlen in dem Raum unmöglich machten. Er griff in seine Hemdstasche und hielt ihr Zigaretten unter die Nase.

„Danke, ich rauche nicht, und in meinem Haus wird auch nicht geraucht", fauchte sie und biss sich auf die Lippe, als Draco seine Schachtel lässig wieder einsteckte.

„Geht in Ordnung", murmelte er und ließ seine Augen ein weiteres Mal durch ihre Wohnung wandern. Hermine schloss die Tür ein wenig mehr, um Draco den Blick zu verschließen. „Meine Wohnung geht dich nichts an", schnaubte sie. Sie kringelte mit ihrem Finger eine ihrer Locken. Nicht, weil sie es absichtlich tat. Es war mehr eine Angewohnheit, die immer dann zum Vorschein trat, wenn sie hoffnungslos aufgelöst war.

Draco war diese kleine Geste aufgefallen, doch er kommentierte sie nicht. Stattdessen lehnte er sich an die Wohnungswand. „Du bittest mich also nicht herein", begann er.
„Nein."
„Ich habe bemerkt, dass du es auch nicht viel glorreicher erstanden hast als ich", fuhr er fort, ohne eine Grimasse zu verziehen. Sein Gesicht blieb völlig ausdruckslos. „Du bist auch alleine, wenn ich es richtig verstanden habe. Aber ich trinke nicht. Und du tust es. Willst du dagegen etwas tun?"

„Geht dich das etwas an?" Hermine konnte nicht verleugnen, dass Draco es verdammt gut geübt war, dass Fass langsam und gemächlich zum Überlaufen treiben zu lassen.

„Nein, aber ich mache mir Sorgen."

„Ach?" Hermine lachte schrill auf. „ Du machst dir Sorgen um mich? Das ist absurd. Es ist ja schon nicht normal, wenn du überhaupt einmal an jemanden anderen denkst, als an dich. An dich, den tollen Mann. Den Gentleman. Der es so weit gebracht hat. So weit, dass er alleine und einsam ist. Aber für dich zählst ja nur du. Du und dein Geld. Wenn ich dir also Leid tue, dann muss das einen Grund haben, der dich in irgendeiner Weise zum Vorteil bringt."

„Danke für die Vertrautheit, Hermine." Draco warf ihr einen undeutbaren Blick zu. „Du tust mir nicht leid, nein. Aber ich mache mir Sorgen. Wer, glaubst du, macht sich nicht Sorgen, wenn aus einer unglaublich tollen Schülerin, die immer alles im Griff hatte, so etwas wie du jetzt geworden ist? Ich jedenfalls tue es. Da muss schon etwas ziemlich Schreckliches passiert sein."

„Mag sein", antwortete Hermine schlicht.
„Erzählst du es mir?"
„Lieber würde ich sterben, als dir auch nur das kleinste bisschen anzuvertrauen!"

Draco holte tief Luft. „Kann ich mir vorstellen und es geht mir andersherum nicht ungleich. Aber ich bin ein anderer Mensch geworden. Zumindest das solltest du einsehen. Ich bin nicht mehr der streitsüchtige, kleine Typ, der sich jede gekrallt hat und sie zur Schnecke gemacht hat. Ich versuche, ein guter Geschäftsmann zu sein. Meine Aurorenarbeit ohne Fehler zu bearbeiten. Es kann sein, dass ich mich dadurch verschlossen habe und deshalb jetzt so einsam bin. Aber was ist mit dir? Harry, Ron? Mit denen warst du doch immer zusammen."

„Glaubst du, deine verdammt sinnlosen Worte haben meinen Entschluss geändert? Wie du mich immer anschaust! Herablässig! Als wäre ich nichts und du alles. Stimmt doch, oder? So denkst du! Du, der Held und ich, die Verliererin."

Gerade öffnete Draco seine schmalen Lippen, um Hermine zu antworten, als Schritte erklangen. Eine alte Frau stieg die Treppe herunter und blickte beide schamlos an. „Na, Draco, aus dir wird doch noch etwas", rief sie Draco zu und zwinkerte ihm verschwörerisch zu.

Draco wandte sich ab und seine Gesichtsfarbe wechselte zu einem Orange-rot.

„Endlich findest du auch mal eine Frau! Ich dachte schon, da kommt nichts mehr!" Die alte Dame lachte und stieg eine weitere Treppenstufe herunter. Während sie die Tür öffnete, blickte sie Hermine noch einmal lange an. „Hübsche Frau", meinte sie, trat hinaus und ließ die Tür hinter sich zuschnappen.

„Wer war das?", fragte Hermine Draco scharf. Sie hatte diese Dame in dem Wohnblock noch nie gesehen.

Draco räusperte sich und fuhr sich unangenehm durch die Haare. „Ich kenne sie vom Geschäft. Sie hat in dem Zimmer neben mir gearbeitet. Sie ist erst vor wenigen Tagen in Rente gegangen. Ganz schön fit ist sie, was?"
„Hattest wohl noch nie eine Freundin, oder was meinte sie?" Hermine lächelte ihn spöttisch an und kostete den Moment voll aus, als Dracos Gesichtsfarbe noch röter wurde und er mit seinen Schuhen unruhig auf den Boden klackte.
„Na ja, ist ja kein Verbrechen, oder? Aber können wir jetzt –"
„Du versuchst abzulenken. Deine letzte Freundin hattest du in der sechsten Klasse in Hogwarts, wenn ich mich recht erinnere? Lange her!"
„Na, und? Du doch auch, oder?"

Hermine spürte, wie Draco sich zunehmend bemühte, die Oberhand wieder zu gewinnen. „Nein", lächelte sie, „Nach der sechsten Klasse folgten bei mir noch mehrere Freunde." Sie krauste die Nase und verschränkte entschlossen die Arme. „Würdest du jetzt gehen?"


Draco war gegangen. Und er kam nicht wieder. Lange nicht.

Das Alkohol nahm Hermine wieder in Beschlag und ließ sie nur selten aus dem Haus treten. Doch trotz ihres benommenen Zustandes fragte sie sich immer wieder und immer öfter, wo Draco war. Er hatte eine zweite Schlacht verloren. Diesmal vor Hermines Wohnung. Doch wo blieb er? Wo war er, um den Krieg zu gewinnen? Es wäre nicht der Draco, den sie kannte, wenn er nicht kommen würde. Nicht kommen würde, um die verlorenen Schlachten wieder gleich zu machen.

Der Tag kam, an dem sie einkaufen musste. Jeder Hausvorrat neigte sich einmal dem Ende. Und so blieb Hermine nichts anderes übrig, als ihre Wohnung zu verlassen und in ein Einkaufscenter einzutreten.

Sie hielt sich mit aller Mühe davon ab, in den Alkoholladen zu gehen und sich ein paar Flaschen zu besorgen. Es fiel ihr schwer und sie trug einen Kampf mit sich selbst aus. Die innere Leere, die sie in sich spürte, schrie gerade zu nach einem Whiskey. Und wie oft hatte sie schon versucht, aufzuhören? Aufzuhören, mit dem Trinken. Aufzuhören, ihren Kopf unklar und unbewusst zu machen. Und es war auch der Alkohol, der sie zu einem völlig anderem Menschen gemacht hatte. Zu einem unentschlossenem und hilfsbedürftigem.

Während sie Fleisch kaufte, beobachtete sie das Treiben. Es gab viele, die Hand in Hand Laden betraten und sich innig küssten. Viele, die mit Freunden unterwegs waren und des Öfteren herzhaft lachten. Oder welche, die mit der Familie gekommen waren und sich von ihren Eltern beschenken ließen.

Nicht eine dieser Möglichkeiten hatte Hermine. Nicht eine einzige. Sie hatte niemanden, den sie lieben konnte. Keine Freunde, genauso wenig wie eine Familie. Und trotz der Lautstärke und den vielen Menschen um sich herum fühlte Hermine sich alleine auf dieser Welt.

Die Metzgerin drückte ihr das Fleisch in die Hand und Hermine zahlte.
Mit mehreren Tüten beladen quetschte sie sich durch die Menschenmassen, auf dem Weg zum Obstladen.
Und da war er.
Draco.

Hermine bekam ihren Mund nicht mehr zu. Draco Malfoy stand nur wenige Meter von ihr entfernt und kaufte gerade fünf Bananen. Er lächelte die Verkäuferin überfreundlich an und drehte sich um.

Hermine sprang hinter einen aufgebauten Weihnachtsbaum und beobachtete Draco durch die spärlichen Äste. Natürlich. Auch er musste einkaufen gehen. Er musste Obst kaufen. Er war auch nur ein Mensch.

Draco bewegte sich auf den Baum zu. Hermine umkreiste den Stamm, in der Hoffnung, dass Draco sie nicht sah.

Doch die Zweige waren zu dünn und besaßen zu wenig Nadeln, als das Draco sie hätte übersehen können. Sein Blick wanderte zu ihr.

Hermine schloss die Augen. Was musste er von ihr denken? Sie versteckte sich hinter einem Baum! Wie ein Kind! Und dann auch noch vor ihm …

Dracos Gesicht blieb ausdruckslos. Er wandte sich ab und ging in die entgegen gesetzte Richtung davon.

Hermine war sich völlig sicher, dass Draco sie gesehen hatte. Er konnte sie nicht übersehen haben. Seine Augen waren direkt in die von Hermines gefallen. Wenn es auch nur ein kleiner, unbedeutender Moment gewesen war.

Hermine kroch hinter dem Baum hervor und kaufte Obst. Sie sah ihn noch des Öfteren. Im Kleidungsladen. In der Metzgerei. Beim Bäcker und beim Schuhe kaufen. Und jedes Mal erblickte er sie auch. Doch sie blieben beide still und wechselten kein Wort. Nur Blicke.

Es waren keine verhassten Blicke wie sonst, die Draco ihr schickte, sondern eher beunruhigte. Seine Augen fuhren von der einen Seite zur anderen und er schien leicht aufgebracht zu sein. Hermine hatte ihn noch niemals so gesehen. Er war immer gefasst und geordnet gewesen.

Wie sie selbst.

Hermine wurde bewusst, dass in beiden von ihnen sich eine schwere Veränderung und Entwicklung fortgesetzt hatte. Dass Draco nicht viel anders war als sie.

End of this Chapter

Das war's mal wieder von mir. Ich hoffe, es hat euch gefallen und ich bekomme ein paar mehr Reviews als letztes Mal +hoff+ Ihr wisst ja, was das bei mir bewirkt. Also, ich hab euch lieb, fühlt euch von mir geknuddelt

Grüße

Queen Girl