Da bin ich wieder!
Herzlichen Dank für eure Reviews erstmal, ohne die hätte ich mich wohl nie zu einem neuen Chapter aufraffen können. Aber endlich ist es da, und ich freue mich auf eure Reviews. Viel Spaß beim Lesen und hoffentlich gefällt es euch …
TryPepper Da hast du sicher Recht und mir ist mein Fehler auch aufgefallen … Hermine ist keine so starke Alkoholikerin, aber ich denke, damit kann ich mich nicht rausreden ;) Es fällt mir irgendwie schwer, das bei Hermine so dar zu stellen, wenn du verstehst, was ich meine. Trotzdem ganz liebe Grüße!
Julschn danke, ganz liebe Grüße an dich
Jenny90 danke schön! Ja, hier ist es, das neue Chapter! Grüße!
Krummbein Auch an dich danke. Ja, es ist auch ziemlich schwer darzustellen, Hermine als Alkoholikerin. Es ist irgendwie so seltsam. Liebe Grüße von mir!
Weihnachten
„Verdammt." Hermine ließ ihren Blick über den Kalender streifen und blieb bei dem 23. Dezember hängen. „Morgen ist Weihnachten."
Es würde das trostloseste Weihnachten ihres Lebens werden, ein Fest ohne Freude und Spaß. Ein Fest ohne Geschenke. Nicht einmal einen Weihnachtsbaum hatte sie, sie hatte sich nicht dazu aufraffen können. Wieso auch? Wieso einen Weihnachtsbaum, wenn es sowieso niemanden gab, der sich an ihm erfreuen konnte?
Sie drehte sich um, als es an der Tür klopfte und öffnete sie einen Spalt breit. Die Postbotin schob ihr einen Brief durch den Türspalt. Hermine lächelte dankend, in aller Mühe, ihre Wohnung vor den Augen der Botin zu verdenken. Ihr fiel auf, dass sie noch immer nicht den Briefkasten befestigt hatte.
Nachdem sie sich auf ihrem Stuhl niedergelassen hatte, umschweiften ihre Augen den Briefumschlag. Es war lange her, als sie den letzten Brief bekommen hatte. Ein Jahr. Es war der Brief gewesen, der den Tod ihrer Mutter als Nachricht in sich getragen hatte.
Ihre Adresse war mit einer krakeligen Handschrift aufgeschrieben worden, doch es war kein Absender zu sehen. Hermine öffnete den Brief mit einer schnellen Bewegung und zog ein dünnes, weißes Pergament heraus.
Hermine,
Da wir beide alleine sind
Und das Fest naht so geschwind
Ist es nicht das Fest der Liebe
Bei dem man nicht feiert in Einsamkeit
Deshalb wir wollen feiern in Zweisamkeit
Du und ich
Ich weiß, was du denkst
Ich bin ein Verrückter, würdest du meinen
Doch würde ich dann
So für dich reimen?
Dies ist kein Trick, kein Scherz, wie es dir mag erscheinen
Ich will nur
Dich einladen, damit mein Baum und ich
Nicht so alleine im Zimmer verweilen,
Draco
Hermine las das Gedicht wieder und wieder, doch sie konnte sich keinen Reim darauf machen, welche Absicht Draco verfolgte. Was hatte er für einen Grund sie einzuladen? Ich bin ein Verrückter, würdest du meinen, doch würde ich dann so für dich reimen? Dies ist kein Trick , kein Scherz … Es wäre nicht das erste Mal, dass Draco log. Wie oft hatte er in der Schule schlimme Lügen über sie verbreitet, versucht, sie zum Narren zu machen.
Ihre Augen blitzten auf, als sie an ihre letzte Unterhaltung mit ihm dachte. War das nicht besser, als hier zu bleiben? War es nicht besser, zu Draco zu gehen und sich mit ihm einen Machtkampf zu liefern, als einsam und verlassen in dieser Wohnung an die anderen, fröhlichen Familien zu denken?
Hermine erhob sich und suchte in ihrem Schrank nach einem Geschenk, das sie früher einmal von Draco erhalten hatte, der sie damit hatte aufziehen wollen. Es war eine Kiste, aus der ein Kasper heraushüpfte, wobei er direkt auf die Nase zielte und einige dicke blauen Flecke hinterließ.
Es war gegen acht Uhr, als Hermine an Dracos Tür klopfte, mit einem Geschenk unter ihrem Arm. Draco öffnete ihr und bat sie zu sich herein und führte sie durch den Flur in das Wohnzimmer.
Es duftete himmlisch. Der Geruch war ein wenig süß und schlemmrig. Ein Hauch von Schärfe zog in ihre Nase und vermischte sich mit dem Duft von Weihnachtlichen Plätzchen. Hermine ließ ein anerkennendes Mmh von sich und setzte sich.
In der Mitte des Wohnzimmers stand ein Baum, der mit Kugeln, Süßzeug, Lametta und Engelchen geschmückt war. Darunter lagen zwei Geschenke. Das von Hermine und sie vermutete, dass das andere für sie war.
Draco zündete einige Kerzen an und schenkte dem Zimmer dadurch eine zierliche Atmosphäre. Er legte eine CD auf, dessen Geigenspielende Musik den ganzen Raum erfüllte und Hermine leicht schläfrig machte.
Anschließend setzte Draco sich ihr gegenüber und deutete auf einen reich gedeckten Holztisch. Er nahm ihren Teller und füllte ihn mit Fleisch, Kartoffeln und einer Bratensoße. Hermine dankte ihm und wartete, bis auch er auf seinen Teller aufgegeben hatte.
Hermine hatte schon lange nicht mehr so gut gegessen. Sie genoss es, als hätte sie seit Jahren nichts mehr zu sich genommen.
Wäre nicht die Musik gelaufen, hätte in diesem Zimmer eine Stille geherrscht, die von übertriebener Höflichkeit nur so gestrotzt hätte. Doch Hermine wünschte sich keinen Moment lang, sie wäre jetzt in ihrer Wohnung.
Draco beobachtete still, wie Hermine sich mehrere Gläser Wein einschenkte. Obwohl die Flasche noch ein wenig Wein enthielt, griff er nach ihr und stellte sie in die Küche. Hermine lächelte ihm trotzig zu und legte ihr Besteck auf den leeren Teller.
„Warum hast du mich eingeladen?", fragte sie ihn und blickte ihm gefasst in die Augen.
Draco seufzte nur gequält und einen Moment lang schien es, als wolle er nicht antworten. „Ich habe gewusst, dass du mich das fragen würdest", sagte er dann schließlich und fuhr sich durch die blonden Haare. „Weihnachten ist das Fest der Liebe. Verstehe mich nicht falsch, aber wer will da alleine sein? Selbst ich nicht, und wenn es du bist."
Hermine nickte leicht mit dem Kopf und trat auf ihn zu. „Selbst wenn ich es bin, oder weil ich es bin?" Sie lächelte gelassen und beobachtete gönnerhaft, wie Draco einen Moment nach Worten suchte. Hermine fiel zu spät auf, dass Draco es anders aufgefasst hatte, als sie gemeint hatte. „Ich wollte … eigentlich meinte ich, dass du niemanden anderen hast, und … du hättest ja keine andere Wahl gehabt … und … nun…" Sie schwieg, als sie merkte, wie sehr sie sich in Worten verstrickte.
Draco hob beide Augenbrauen. „Ich mag dich nicht auf diese Weise, von der du gerade gesprochen hast, Hermine", sagte er und wich ihrem Blick aus. „Vielleicht hast du das falsch aufgefasst, dass ich dich eingeladen habe …"
„Nein!", rief Hermine und erschrak selbst darüber, wie laut sie geworden war. „Ich glaube, du hast es falsch verstanden. Das mit dem weil ich es bin war blöd. Ich habe es anders gemeint."
Draco nickte. „Vergessen wir das?"
„Vergessen wir's", stimmte Hermine ihm zu und wandte sich von ihm ab.
„Wollen wir mit der Bescherung anfangen?", fragte Draco und Hermine konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Mit der Bescherung? Das sind zwei Geschenke, wie ich sehe." Sie kniete sich hin, nahm ihres und gab es Draco. Dieser tat es ihr gleich und sie öffneten das Geschenkpapier, beide in der angespannten Bemühung, das Papier nicht zu zerreißen.
Hermine beobachtete, wie Draco kaum die Holzkiste ausgepackt hatte, als der Kasper heraussprang und ihm mehrmals auf die Nase schlug. Draco schrak erschrocken zurück und klappte die Box wieder zu, bevor der Kasper noch mehr an ihm anrichten konnte. Hermine wandte sich wieder ab, als sie bemerkte, dass Draco ihren Blick gespürt hatte und zog eine Schokoladenschachtel aus dem Geschenkpapier.
Sie wurde rot, als ihr auffiel, wie kindisch sie sich diesmal verhalten hatte. Er bekam einen Kasper von ihr, der ihm auf die Nase schlug und sie eine edle Schokolade…
„Tut mir leid", murmelte sie und erhob sich.
„Nein", meinte Draco, „du hast nur das getan, was ich früher auch getan habe. „Du wolltest immer Frieden zwischen uns und ich wollte immer Streit. Vielleicht ist es heutzutage andersherum?" Er stellte die Kiste auf den Tisch und besah sie sich. „Ich habe sie dir einmal geschenkt, nicht?"
Hermine wandte ihren Kopf ab, damit er ihre Schamesröte nicht bemerkte. „Hast du", sagte sie und betrachtete ihre Schuhe. „Ich wusste nicht, was du hier mit mir anstellst."
Hermine brauchte einen Moment, bis ihr klar wurde, was sie hier tat. Sie und er, sie waren immer die größten Feinde gewesen, hatten sich gehasst, abgrundtief. Und nun saß sie in seinem Wohnzimmer und sie feierten Weihnachten zusammen … Was tat sie?
Ich beende meine Einsamkeit sagte sie sich und musste lächeln.
End of this Chapter
Ich hoffe, es hat euch gefallen und ich bekomme ein paar Reviews von euch, denn nur dann kann ich mich dazu aufraffen, das nächste Kapitel zu schreiben … +seufz+
Also, ganz liebe Grüße,
Queen Girl
