Als der große Tag dann endlich da war, betrat Nathan Bridger mit leichten Schmetterlingen im Bauch die ihm genannte Kolonie. Nach wie vor hatte er nicht erfahren um wen es sich bei dem Brautpaar handelte und was diese ganze Geheimnistuerei eigentlich sollte. Nicht einmal ein Geschenk hatte er aussuchen können. Irgendwie ärgerte es ihn schon, dass er nun etwas Neutrales nehmen musste, anstatt dem Paar etwas persönlicheres zu übergeben, wie er es bei solchen Anlässen gewohnt war.
„Nathan?" sagte jemand erstaunt neben ihm. Bridger drehte sich herum und kam nicht umhin in einem wunderschönen Kleid seine ehemalige Bordärztin zu erkennen. „Das ist ja eine Überraschung." Über das ganze Gesicht strahlend kam sie auf ihn zu und umarmte ihn.
„Was machst du denn hier?"
„Das selbe könnte ich dich fragen. Eine nette Begrüßung die du da für mich hast." sagte sie und wirkte dabei schon wieder fast vorwurfsvoll.
„Tut mir leid, ich bin gerade ein wenig neben mir. Diese ganze Aufregung hier und dann weiß man noch nicht einmal wer heiratet."
„Das ist doch wohl klar! Wenn wir beide eingeladen sind, dann kann es sich doch nur um Lucas handeln. Der hat mir von Anfang an so herum gedruckst! Die Braut ist aber eine ganz liebe Frau. Ich finde sie passt wirklich gut zu unserem Lucas." Ihr Blick schweifte bereits sehnsüchtig in die Ferne zu Zeiten, da sie in dem Alter war und geheiratet hatte.
Bridger war die Kinnlade herunter geklappt. „Wie kommst du darauf, dass es Lucas ist."
Kristin fing sich wieder. „Wer sollte es denn sonst sein? Soweit ich weiß habt ihr kaum noch jemanden an Bord, den ich kennen würde und zu dessen Hochzeit man mich einladen könnte. Dazu wurde ich noch als Brautjungfer engagiert. Ich bitte dich, das kann doch alles kein Zufall sein!"
Captain Bridger verschlug es nun endgültig die Sprache.
„Ach komm schon, irgendwann werden die kleinen Kinder nun einmal erwachsen und ich hörte du hast einen Enkel. Gratuliere! Dann wird das mit Lucas nicht ganz so schlimm sein. Die junge Braut ist wirklich eine ganz nette Person. Ich mag sie sehr. Ihre Mutter zwar weniger, aber die kann man sich ja nicht aussuchen. Wenn Lucas jemanden braucht, dann kann er auch auf mich zählen."
Lucas' Mutter? Nun endlich begann sich bei Bridger wieder was zu regen. „Ist seine Mutter denn hier?"
„Nein", schüttelte Kristin den Kopf. „Mir ist jedenfalls niemand aufgefallen. Sein Vater soll ja tot sein und sonst hat er nie etwas von seiner Familie erzählt. Armer Junge, kein Wunder, dass er uns beide hierher einlädt. Bei dir sowieso nicht, denn du warst immer so etwas wie ein Vater für ihn. Ich bin sicher, es ist für ihn besonders wichtig, dich hier zu haben." Sie wischte ihm ein paar Fusseln von der Schulter seines Anzuges, die sich darauf nieder gelassen haben.
Irgendwie traf es Bridger gerade sehr, wie die familiären Verhältnisse seines ehemals jüngsten Crewmitgliedes waren. Dr. Westphalen hatte recht, Lucas hatte wirklich niemanden, der ihn hier auf diesen ganz besonderen Weg begleiten könnte und er wusste von ihm auch, dass dessen Mutter keinen weiteren Kontakt mehr wollte. Wieso konnte Lucas auch nie direkt mit ihm reden, sondern ließ sich alles aus der Nase ziehen oder wie in diesem Fall jetzt, von Dritten übermitteln? Das war ihm gegenüber nicht fair. Lucas könnte ruhig ein wenig mehr Vertrauen zu Bridger zeigen.
„Hey, sie sind ja beide schon hier." stand auf einmal der Übeltäter bei den beiden.
Captain Bridger drehte sich sichtlich neben seiner Spur zu dem jungen Wissenschaftler herum. Er war in eine weiße Seemansuniform gekleidet, wie sie normalerweise nur zu hohen Anlässen von den höheren Offizieren getragen wurden. Lucas legte seine Hand auf den Oberarm von Bridger. „Das war doch eine Spitzenidee, die ich da hatte den Doc hier auftauchen zu lassen, nicht?" fragte er diesen mit einem breiten Grinsen. „Ich wette sie haben sich schon ewig nicht mehr gesehen."
„Mir wäre lieber du würdest mich langsam einmal aufklären. Kristin hat deine Braut bereits gesehen? Kenne ich die junge Dame auch oder willst du mich erst nach der Trauung ihr vorstellen?" Bridger versuchte mehr als gefasst zu klingen, doch tief innerlich war er verletzt.
Lucas runzelte die Stirn. „Ähm, wovon reden Sie?"
„Du brauchst es nicht mehr leugnen, Lucas. Es ist sowas von offensichtlich, was du hier versuchst uns vorzumachen." sagte Kristin.
Okay, dachte Lucas bei sich, hier lief einiges schief. „Was versuche ich denn vorzumachen?" Auf diese Weise kam man vielleicht hinter die Geheimnisse ihrer Anschuldigungen.
Dr. Westphalen rollte mit den Augen. „Nun stell dich doch nicht noch länger dümmer! Wir wissen ganz genau, dass es deine Hochzeit ist, die hier stattfindet. Ich glaube aber Nathan wird es dir übel nehmen, dass du es ihm nicht früher gesagt hast."
Er konnte nicht anders, aber als auch noch Bridger ernst begann zu nicken bekam Lucas einen solchen Lachkrampf, dass er sich den Bauch halten musste, weil dieser begann so zu schmerzen. „Sie glauben ... allen ernstes... ich würde ... heute heiraten?" Immer noch unter Lachen brachte er ein paar Worte hervor. Seine Augen tränten und er wischte sich die Augenwinkel mit den Fingern ab.
Perplex starrten die beiden älteren Personen auf den lachenden Offizier. Sobald er sich einigermaßen gefangen hatte, beschloss er diese zwei aufzuklären, sonst machten hier noch Gerüchte die Runde, die ihm gar nicht gut bekamen. „Nicht ich heirate, sondern der Commander. Ich bin sein persönlicher Wedding Planer, auch wenn ich das nicht gewollt habe!"
„Der Commander?" Nun war Kristin diejenige, die völlig ratlos blickte. Irgendwie hätte sie mit jedem gerechnet, aber mit dem Commander? Der Jonathan Ford, der damals als sie auf der seaQuest war, noch so steif gewesen ist. Ein richtiger Militärbrocken, soll heiraten? Diese junge Dame, die sie gerade zuvor noch kennen gelernt hatte und sich mit ihr unterhalten?
„Hallo, du bist doch Lucas, richtig?" Ein dunkelhaariges Mädchen, kaum dem Teenageralter entwachsen, tauchte bei ihnen auf und hatte sich neben Lucas gestellt. Sie trug dasselbe Kleid wie Dr. Westphalen. Der Wissenschaftler zählte eins und eins zusammen und wusste damit die Schwester der Braut vor sich zu haben.
„Ja, was gibt es denn?"
„Meine Schwester möchte kurz mit dir reden, anscheinend gibt es ein Problem. Ich soll dich zu ihr bringen, weil sie hier nicht herum laufen möchte im Falle sie begegnet ihrem Zukünftigen im Brautkleid oder einem der Gäste, die ja nichts von ihr wissen dürfen." Das Mädchen tat dabei, als wäre ihre Schwester ziemlich empfindlich was diese Sache anging und würde überreagieren.
„Ich komme gleich."
„Ist gut." strahlte das Mädchen und hüpfte mehr, als das sie lief davon.
„Wer ist das?" fragte Bridger sofort.
„Ich bin mir nicht sicher, aber ich glaube ihr Name war Marisa. Sie ist Lonnies Schwester." sagte Lucas.
„Du erzählst mir hier nicht gerade wirklich Jonathan würde Henderson heiraten wollen?" Bridger wollte nur sicher gehen, nichts falsch verstanden zu haben.
„Doch, genau das habe ich versucht und ich möchte sie beide bitten, den anderen aus der Crew noch nichts zu sagen. Das soll am Altar dann die große Überraschung werden. Alles Auflagen von Ford, denen ich nachkommen muss und eigentlich anders gemacht hätte, aber der ist seit zwei Tagen unausstehlich. Ich glaube Tony hat er gestern Abend beinahe eine Ohrfeige gegeben, weshalb auch immer. Vielleicht wegen unerschöpflichen Aufgedrehtseins. Keine Ahnung. Ich muss jetzt aber, sonst kriege ich hier noch eine Durchsage, ich soll zur Braut kommen." Nun war Lucas derjenige, der mit den Augen rollte und sich an den beiden vorbei schob. Dann drehte er sich nochmals herum und sah Bridger ernst an. „Wenn es meine Hochzeit gewesen wäre... dann sicher nicht hier und ganz bestimmt nicht mit jemandem, den sie nicht vorher kennen gelernt und mir ihren Segen gegeben haben." Er schenkte dem Captain noch ein warmes Lächeln, dann machte er sich auf dem Weg zu den Räumlichkeiten, in welchen sich Henderson mit ihrer Mutter und ihrer Schwester, sowie der Großmutter zurück gezogen hatte.
Lucas klopfte kurz an die Tür von den Räumlichkeiten der Braut an, dann wurden diese auch schon von Marisa mit einem Strahlen im Gesicht geöffnet. „Komm rein." Sie öffnete die Tür weiter und Lucas konnte den Raum betreten. Henderson, bereits in ihr Brautkleid gehüllt kam aus dem Nebenzimmer. „Na endlich. Ich glaube hier liegt ein großes Missverständnis vor. Diese Brautjungfer, die du für mich organisiert hast."
„Dr. Westphalen, ja?" nickte er.
Mrs. Henderson kam hinter ihrer Tochter aus dem Nebenraum und setzte sich auf einen Stuhl. Lonnie hielt den vorderen Teil ihres Rockes etwas höher, damit sie nicht darauf trat. „Genau. Du solltest ihr vielleicht doch sagen, wer hier heiratet, denn sie hält dich für den Bräutigam!"
„Bleib ganz ruhig, das habe ich bereits getan. Sie ist eben in Bridger gelaufen und hat ihm ganz stolz davon berichtet. Der hatte ein Gesicht aufgesetzt als sei er von mir aufs Bitterste enttäuscht worden."
Lonnie atmete erleichtert aus. „Dann ist das doch noch gut gegangen. Ich hatte bereits Angst, das könnte dann bei der Zeremonie ausarten oder zu einer Katastrophe führen."
Die Tür wurde aufgestoßen und ein wütender Mr. Henderson trat herein. „Die Hochzeit findet leider nicht mehr statt."
Henderson sah zu ihrem Vater, nicht wissend, was der wieder hatte. „Aber warum denn das? Sollte ich das nicht eher wissen?"
Auch Lucas hatte sich zu diesem herum gedreht, obwohl der gerade neben ihm zum stehen kam. „Nein, tust du nicht, dieser Ehe werde ich meinen Segen nicht geben!"
„Darling, was ist denn?" Lonnies Mutter war aufgestanden und an die Seite ihres Mannes geeilt. Irgendwie kam sich Lucas wieder einmal fehl am Platze vor. So viele Familienkrisen und er immer mittendrin dabei.
„Das werde ich dir sagen, sie hat vor einen Schwarzen zu heiraten und ich dachte der junge Mann hier sei der Bräutigam."
Wieso der Finger von Mr. Henderson dabei auf Lucas zeigte, war ihm unbegreiflich. Jeder schien heute zu denken er wolle heiraten. „Ich glaube ich lasse dich mit deinen Eltern dann mal allein." warf Lucas schnell ein um sich von der Braut zu entfernen, die gerade auf ihren Vater einzureden begann, wie er nur so diskriminierend sein konnte und ausschließlich auf die Hautfarbe eines Menschen sah anstatt auf den Menschen dahinter.
„Ach papperlapapp! Commander hin oder her, das passt nicht zu meiner Tochter. Entweder du sagst das hier jetzt alles ab oder nimmst den hier vor den Traualtar, der sieht doch nett aus und ich habe mich mit ihm schon als Schwiegersohn abgefunden." Auf einmal hatte der junge Ensign den Arm von Lonnies Vater um die Schultern geschwungen. „Sie gehen doch gerne angeln, nicht? Wir haben vor dieses Wochenende mit den Jungs an den See zu fahren, wäre doch eine gute Gelegenheit sich näher kennen zu lernen."
„Spinnst du? Ich werde Lucas nicht heiraten, sondern Jonathan!" fauchte Lonnie ihren Vater an, der zum Glück seinen Arm wieder von diesem nahm damit er sich schnell davon machen konnte. Am besten überließ man den Hendersons sich selbst. Marisa folgte ihm.
„Wo gehst du hin?" sie hatte die Arme hinter dem Rücken verschränkt und lief ihm in Gänseschritten hinterher.
„Ich habe noch einige Sachen abzuklären, ob die auch so laufen wie geplant, vorausgesetzt die Hochzeit wird nicht wirklich noch auf dem letzten Drücker abgesagt."
„Ach, das glaube ich nicht. Lonnie ist schon immer ein sturer Kopf gewesen, wenn sie meint, sie müsse sich jetzt durchsetzen, dann wird sie das auch. Daddy ist bei ihr nicht so. Sobald sie mit weinen anfängt, wird er ihr die Hochzeit erlauben. Andernfalls stelle ich mich mit dir vor den Traualtar..." Sie kicherte in sich hinein, als sie den Seitenblick von Lucas erhaschte. „Du bist wirklich süß und wenn mein Dad dich bereits als Schwiegersohn akzeptiert hat, dann ist das doch bereits geklärt."
Innerlich machte sich Lucas eine Notiz nie wieder auf solche dummen Ideen einzugehen und den Wedding Planer für jemanden zu spielen. Am besten machte er demnächst keine weiteren Angelegenheiten mehr für fremde Familien oder Kollegen oder auch Freunde. Das hier wurde eindeutig zu verrückt.
„Nur dumm, dass ich gar nicht vor habe die nächste Zeit zu heiraten."
Schwupps, hing Marisa an seinem Arm. „Macht nichts, ich bin auch dafür nichts zu überstürzen. Gehen wir zwei einmal aus?"
Hm? Hatte Lucas undeutlich gesprochen oder was? Er hob seinen Arm beständig höher, sodass es für Marisa zunehmend schwerer wurde, sich darin einzuhaken.Schließlich sah es mehr so aus, als würde sie an dem Wissenschaftler hängen. Sie ließ los und sah ihn mehr als verwirrt an.
„Nimms nicht persönlich, aber ich bin nicht interessiert. Ich bin auch viel zu sehr mit meinem Beruf beschäftig, als dass ich noch Zeit für Rendezvous hätte, geschweige denn eine Beziehung." Das hatte jetzt hoffentlich keine Fragen mehr offen gelassen.
Marisas Blick hatte sich nicht verändert. „Bei Lonnie und ihrem Zukünftigen geht es doch auch."
Lucas wollte etwas sagen, doch irgendwie hatte sein Hirn versäumt seinen Mund mit Worten zu versorgen. Sein gutes Argument war futsch. „Das kann man doch nicht verallgemeinern." Die zwei Turteltäubchen waren sowieso eigen in der Hinsicht. „Außerdem arbeiten die beiden auf dem selben Boot und sehen sich jeden Tag." Was diskutierte er hier eigentlich. Konnte er nicht einfach „nein" sagen und sie einfach „Na gut"? Lucas hatte schließlich noch genug zu tun.
„Wer sieht sich jeden Tag?" fragte plötzlich ein Kuchen mampfender Tony.
Marisa und Lucas sahen perplex zu Piccolo. „Was machst du schon hier?" fragte der Ensign schließlich. Eigentlich hatte er eher damit gerechnet, dass Tony sich verspäten würde und ganz plötzlich reinstürmen, Lonnie mit dem dem Commander sehen und die Trauung in letzter Minute verhindern würde. Oder er hätte erwartet dass sein Zimmergenosse gerade noch rechtzeitig fürs Buffet auftaucht, aber wie das Computergenie sah, hatte sich das ja wohl schon von allein geregelt. „Und ich hoffe wirklich für dich, dass das dort nicht schon ein Stück der Hochzeitstorte ist."
„Ach, keine Sorge Luke. Das is von den anderen Torten, die da hinten auf dem Tisch stehen." schmatzte er weiter.
Lucas reagierte gar nicht weiter, obwohl er den starken Drang verspürte einen Mord zu begehen. Stattdessen drehte er sich zu Marisa um. „Sag mal, willst du nicht lieber den fragen, ob er mit dir ausgeht?"
Sie schüttelte nur ernst den Kopf.
Oje...Lucas seufte. Sie hatte noch nich mal gemerkt, dass es ein Scherz gewesen war. Sie ging ihm auf die Nerven, aber deswegen musste er sie noch lange nicht mit Tony verkuppeln. „Hi Kleine." grinste Tony nun zu der Trauzeugin. „Willst du mir vielleicht sagen, wer hier heute heiratet? Ihr zwei vielleicht?"
Lucas wollte mit den Augen rollen und mit einem genervten „NEIN!" antworten. Sein vorgenommenes Augenrollen schaffte er noch, doch seine Antwort wurde durch Marisas „Ja." ersetzt. Völlig überrascht und schnell drehte sich sein Kopf zu dem Mädchen um, welches schon wieder an seinem Arm hing. „Hey!" war sein einziger Kommentar, während sie nur albern vor sich her lachte.
Lucas wollte sich schnell wieder Tony zu wenden, bevor dieser das wirklich noch glaubte und es in die Welt hinaus trug, doch Kuchenschlund Piccolo war anscheinend schon wieder über alle Berge. Der Ensign war sich sicher, dass die ganze Sache irgendwie in die falsche Richtung abdriftete. So hatte er sich das nicht vorgestellt.
„Marisa?" sagte er zuckersüß.
„Ja?" kam die ebenso süße Antwort zurück.
„Tust du mir ein Gefallen?"
„Na klar." Sie sah ihn erwartungsvoll an.
„Rede mit keinem mehr über diese Hochzeit und verkaufe sie als unsere. Diese Leute neigen dazu ihr Talent im Geschichtenausmalen zu zeigen. Ich spuke schon in zu vielen Köpfen als Bräutigam im Kopf herum und ich fürchte in wenigen Minuten wird sich diese Anzahl der Leute, die das denken, potenzieren."
„Huh?" machte sie. „Bist du sauer?"
„Mund zu." Musste er es eben vereinfachen, damit sie es verstand. Hoffentlich nahm sie ihm das jetzt nicht übel. Er wollte es sich nicht mit der Braut verscherzen, die ihm sicherlich irgendwann sonst das Leben an Bord etwas unangenehm gestalten würde.
Einen Augenblick später war Lucas schon wieder unterwegs und kam an Dr. Westphalen und dem Captain vorbei, die ihn gleich eilig zu sich riefen. „Lucas? So ein junger Mann ist an uns vorbei gelaufen und meinte, du wärest doch der Bräutigam." erklärte Kristin besorgt und reichlich verwirrt.
Lucas atmete einmal tief ein und wieder aus. „Hatte ich befürchtet." Schon war er wieder weg.
Geschäftige Cateringmenschen, hinter ihm die verwirrten Leute Westphalen und Bridger, eine mehr als anhängliche Marisa Henderson, aber kein Tony in Sicht. Wo konnte der denn so schnell hingelaufen sein? Bei Buffet hatte Lucas gleich nachgeschaut und bis auf die Lücke in einem der Kuchen hatte er nichts finden können.
