Hey, da bin ich mal wieder! Ich weiß, es hat lange gedauert, bis dieses Chapter on war, aber ich hatte wenig Zeit und hoffe, ihr seid nicht allzu sauer.

Jenny90 Danke schön :) Habg mich sehr gefreut. Hier ist die Antwort, auf deine Aussage ;) Liebe Grüße!
julschn genau, meine Treue Leserin gg find ich super :)
Try Pepper Ja, man brauch aber auch einfach einen Kritiker in jeder FF! Und der bist bei mir eben du ;) Ja, dass mit Ron wird hier aufgeklärt. Lovely Grüße von mir
Claire Black Danke, ja hier die Auflösung zu dem Cliffhänger ;)
Akazia Ja, das wirst du noch sehen :) Hier die Weiterführung! Liebe Grüße!
Tuniwell Ach was, deine sind bestimmt auch gut :) Danke nochmals!
Swann Danke schön! Grüße

This Evening

Einen Moment lang herrschte Stille. Hermine blickte auf ihre zitternde Hand, die krampfhaft den Telefonhörer umschloss.

Doch bevor ihr dieser vor Anspannung entglitt, hörte sie Dracos Stimme zurück an der Leitung.

„Ist gut. Wo wollen wir hingehen?" Er klang ruhig und gelassen.

„Na ja … geht man an Silvester nicht raus?" Hermine schlug sich unbewusst die Hand an die Stirn, als ihr bewusst wurde, wie gedankenlos dieser Satz von ihr gewesen war. Ron sah sie genervt an. „Ich meinte … wir können ja Essen gehen oder so etwas in der Art", fügte sie hastig hinzu. Ron nickte leicht zögernd. „Es wird", murmelte er ihr zu.

Draco stimmte ihr zu und schlug ein Restaurant vor. Hermine bestätigte seinen Vorschlag erleichtert.

„Ich freue mich darauf, dich zu sehen", offenbarte ihr Draco, während Hermine Ron glücklich zulächelte.

„Oh …" Hermine stockte. Sie hatte so etwas Persönliches nicht erwartet. „Ja .. ja, wir sehen uns dann", meinte sie und schmiss hastig den Hörer auf die Telefongabel. „Mein Gott", murmelte sie und ließ sich auf ihr Bett fallen.

Ron sah sie fragend an.

„Er freut sich darauf! Kannst du dir das vorstellen?" Sie blickte hilflos der Wand entgegen.

„Mensch, Hermine, jetzt stell dich doch nicht so an! Natürlich freut er sich darauf! Wieso freust du dich nicht einfach?"

„Ron, das geht nicht so einfach, ich kann nicht –"

„Doch es geht." Ron setzte sich neben sie und zog sie energisch aus ihrer Liegeposition hoch. „Mach nicht alles so kompliziert."

„Alles ist kompliziert!" Hermine sah ihn wütend an. „Es war auch kompliziert, das Richtige zu tun, als Harry gestorben ist und-" Hermine hielt inne. Was hatte sie nur wieder gesagt? Hätte sie nicht ein einziges Mal ihren Mund halten können? Sie könnte sich schlagen, für das, was sie soeben ausgesprochen hatte.

Ron wurde bleich.

„Es tut mir leid", murmelte Hermine und wandte ihren Blick trübselig von ihm ab. „Das hätte ich nicht sagen sollen."

„Ist schon in Ordnung." Ron rückte ein Stück von ihr ab und betrachtete den Fernseher. „Es wurde sowieso Zeit, dass wir darüber sprechen."

Hermine antwortete ihm nicht. Sie hatte Angst vor diesem Thema gehabt. Sie hatte es vermeiden wollen. Bisher hatte es gut geklappt, weil Ron es ihr leicht gemacht hatte. Doch nun konnte sie sich nicht mehr entziehen.

„Warum bist du wiedergekommen?", fragte sie ihn leise. „Du hast eine Frau, bald Kinder, einen guten Job. Ich verstehe dich nicht."

Ron brauchte einen Moment, um sich zu sammeln. „Es war der Schock", begann er. „Der Schock darüber, dass Harry tot war. Dass er nicht mehr da war. Und ich wollte nicht daran schuld sein. Ich wollte jemanden haben, dem ich alles in die Schuhe schieben konnte, der mich von einer Last befreite. Und da warst du. Du hättest dich von dem Zauber befreien können, den dir die Todesser aufgehetzt haben. Du hättest Harry vielleicht retten können, indem du von hinten auf sie zugegangen wärest. Und das war ein Fehler von dir. Er ist kleiner, als er sich anhört. Du warst völlig weggetreten in diesem Moment und ich kann nun verstehen, dass du Harry nicht geholfen hast. Nun, es war nur ein kleiner Fehler. Doch du warst die einzige, der ich nachsagen konnte, dass sie Schuld an Harrys Tot war. Ich habe alles auf deinen Fehler geschoben." Er presste sie Lippen aufeinander.

„Und warum bist du hier? Ich kann es verstehen, wenn du mich hasst, er war dein bester Freund …"

„Ich bin hier, weil ich eingesehen habe, dass ich einen Fehler gemacht habe. Ich habe Harry verloren. Ja, er war mein bester Freund. Und weil er gestorben ist, habe ich meine andere gute Freundin auch aufgegeben. Das ist schwachsinnig. Harry hätte nicht gewollt, dass ich dich alleine lasse." Ron' s Ohren färbten sich rosa.

„Danke", flüsterte Hermine. „Danke, dass du hier bist."

Ron' s Ohren färbten sich rosa.

Das Telefon klingelte. Hermine sprang reflexartig auf und hob den Hörer an ihr Ohr. „Ja?"

„Hier ist noch einmal Draco."

„Oh … was gibt es denn?"

„Wir haben vergessen, eine Uhrzeit auszumachen." Draco klang nicht amüsiert, eher ernst. Hermine rechnete ihm das hoch an.

„Um neun?", schlug sie vor.

„Ist gut. Also … bis dann. Du hast vorher so schnell aufgelegt, war das –"

„Nein, nein!", unterbrach ihn Hermine hastig. „War ganz aus Versehen. Also bis dann, ja?" Sie stotterte einen Verabschiedungsgruß und legte auf.

Sie seufzte. „Wir haben vergessen, eine Uhrzeit auszumachen", teilte sie Ron mit.

Ron grinste breit. „Das heißt, dass er auch aufgeregt war! Ist doch toll, oder? Wenn er sogar vergessen hat, um wie viel Uhr ihr euch treffen sollt …"

„Ron, er war nicht aufgeregt!", versicherte Hermine ihm. „Ganz bestimmt nicht. Er klingt immer lässig."

„Na dann …" Er hielt sein Grinsen bei. „Ich wünsche euch viel Glück …"
„Bei was?"
„Na, dass ihr endlich zusammen kommt. Es wird ja mal Zeit …"

„Aber Ron, ich liebe ihn nicht!" Hermine brauchte einen Moment, bis ihr schlagartig bewusst wurde, wie unwahr ihr Geständnis war.


Der Abend kam.

Draco holte sie mit einem Strauß Rosen vor ihrer Haustür ab, aber Hermine hatte gelernt, gut zu schauspielern. Sie bedankte sich freundlich und achtete darauf, nicht überschwänglich zu werden.

Sie konnten das Restaurant zu Fuß erreichen. Draco hatte ihnen einen kleinen, schön geschmückten Tisch bestellt und schob ihr den Stuhl zurecht, damit sie sich hinsetzen konnte.

Sie waren fast die einzigen Besucher und Hermine hätte sich sehr unwohl gefühlt, wenn sie alleine gewesen wäre. Die Anwesenheit Dracos beruhigte sie auf eine unerklärliche Weise.

Das Gespräch kam schnell in Gang. Sie unterhielten sich viel über Bücher. Dieses Thema lag Hermine, da sie schon immer sehr belesen gewesen war.

Mit der Zeit fiel ihr auf, dass es nicht nur dieses Thema gab, was sie beide interessierte. Hermine hatte immer geglaubt, sie wären so verschieden, doch das schien zu täuschen. Sie unterhielten sich gelassen über Tiere, Berufe und vieles anderes, über das Hermine gut bescheid wusste.

„Es ist schön, dass du dich wieder gemeldet hast", murmelte Draco ihr zu und hob sein Weinglas an seine Lippen.

Hermine rutschte unwillkürlich ein Stück von dem Tisch ab, ohne zu antworten. Draco, dem diese Bewegung aufgefallen war, kommentierte das mit einem kurzen, fast kaum merklichen Nicken und presste die Lippen aufeinander.

Stille trat ein. Es war diese Stille, vor der Hermine die ganze Zeit Angst gehabt hatte. Niemand wusste, was er sagen sollte.

Hermine drehte sich um und sah erleichtert, dass der Kellner auf sie zulief. Er fragte sie nach einer weiteren Flasche Wein, doch Draco lehnte abrupt ab.

„Gehen wir raus?", fragte er sie, als der Kellner hinter der Theke verschwand.

Hermine nickte zögernd. Draco führte sie aus der hinteren Türe des Restaurantes und ließ sich auf dem Gras nieder. Kurz vor ihnen begann ein Abhang.

„Schön hier, nicht?", fragte Draco leise.

Hermine nickte kaum merklich. Sie setzte sich neben ihn und lehnte sich zurück. Die Sterne leuchteten hell in dieser Nacht und erleuchteten die Umgebung. Ein besonders großer schmückte den Himmel.

„Den hat mein Vater mir einmal geschenkt", flüsterte Draco. „Er wollte ihn mir immer vom Himmel holen, damit er mir Glück bringen kann."

„Dein Vater?" Hermine konnte sich nur an den grausamen, bösen Lucius Malfoy erinnern. Ihr fiel unwillkürlich sein fieses Lächeln ein und sie drehte ihren Kopf zu Draco. Auch er hatte dieses Lächeln. Doch es war anders. Er nutzte es nicht so, wie es sein Vater getan hatte. Nicht so grausam.

„Ja, mein Vater." Draco seufzte leise.

Hermine blieb still. Sie wusste nicht, was sie hätte sagen können. Und für einen Moment schloss sie die Augen.

Sie spürte Dracos Lippen auf den ihren. Sie waren vorsichtig und tastend. Und weich und warm.

Hermine sprang instinktiv auf. Sie schlug sich die Hand auf den Mund. Draco wich erschrocken zurück. „Tut mir leid", sagte er und sah zu ihr auf. Hermine wurde warm ums Herz, als sie seinen warmen Blick sah, doch sie drehte sich um.

„Es ist schon gut", murmelte sie, bevor sie das Gartentor aufriss und aus dem kleinen, schönen Garten verschwand.


So, das war dieses Chapter :) Und ich hoffe, es hat euch gefallen ... wie immer! Und ich freue mich auf Reviews jeder Art!

Ganz liebe Grüße
Queen Girl