Kapitel 3: Kraut & Käse
Im Schloss
Hochwärts angekommen wurden Heini und Ronny von Professor
Schnippisch abgefangen und angeschnauzt. Vermutlich gefiel ihm nur
das Auto der Wiesels und er wäre lieber selber mit so einem
Mobil in der Gegend herumgefahren, statt in seinem miefigen Keller
zu sitzen.
Doch bald schon tauchte Professor Dummwietür auf
und wies die beiden Schuler darauf hin, dass sie der Unfug ihrer
Besenlizenz hätte kosten können – wenn sie
nicht erst
in Band zwei wären.
Dann gab er ihnen kleine Strafarbeiten
auf und schickte sie zu Bett.
Am nächsten Morgen mussten Heini und Ronny so oft erzählen, was geschehen war, das Heini schließlich genervt zu Nieviel Langer sagte, „Lass dir doch gefälligst von deiner Oma das Buch kaufen und lies selber nach!"
Die erste Stunde dieses Schuljahres war Käuterkuddelmuddel, das von Professorin Pomanze Kraut unterrichtet wurde.
Als alle Schüler im Gewächshaus
angekommen waren, teilte sie Wäscheklammern aus. Auf den
fragenden Blick einiger Schüler hin meinte sie „Nun, wir
wollen heute
‚Ahle Runkeln' umtopfen. Wer kann erklären,
wozu wir die brauchen?"
Natürlich meldete sich die
größte Schulstreberin Gudmiene Garage und erklärte
naseweis:
„'Ahle Runkeln' oder Hochdeutsch ‚alte Rüben'
sind eine schöne Beilage zu allerlei Gerichten – solange sie
nicht ‚zu alt' sind. Dann fangen sie sehr unangenehm an zu
riechen. Daher diese Klammern, mit denen wir die Nase zuklammern
sollen.
Der Duft der ‚Ahlen Runkel' führt sonst sehr
schnell zu tiefer Bewusstlosigkeit und je älter die Rübe
ist, desto tödlicher wirkt ihr Duft.
Aber die ‚Ahle Runkel'
ist auch überaus nützlich! Wenn sie schon fast matschig ist
kann sie als Gegenmittel für verschiedene andere Gerüche
verwendet werden, so kann man zum Beispiel verstunkerte Personen
wieder heilen."
„Ja, exakt!" stimmte Prof. Kraut zu und
gab Gudmiene einfach mal so 5483 Hauspunkte. Dann wies sie die
Schüler an, die Klammern auf die Nasen zu stecken,
und
erklärte, wie man die ‚Ahle Runkeln' umtopfte – was
überaus lustig klang, bei der zugeklammerten Nase.
Kaum
war sie fertig mit ihrer Demonstration, da kippte Nieviel nach hinten
um.
„Hach!" seufzte Prof. Kraut „Er hat seine Klammer nicht
ordentlich aufgesetzt."
„Nein! Madam!" mischte sich
Schämmich Findergut ein, der neben Nieviel gestanden hatte und
sich nun
zu ihm herabbeugte „Er hat keine Luft mehr
bekommen!"
„Oh-ach ja, ich hätte euch sagen sollen, dass
ihr ruhig durch den Mund weiter atmen könnt." fiel nun
Professor Kraut ein und die Stunde ging weiter.
Heini langweilte sich noch durch einige Unterrichtsfächer und musste dann auch noch seine Strafarbeit ableisten.
