Kapitel 9: Ich verstehe nicht die Bohne!
Als sie so
durch den Wald liefen, überlegten Heini und Ronny noch einmal,
was bisher alles geschehen war und wo es hinführen könnte.
"Ich
hab doch auch keine Ahnung." erwiderte Heini , als Ronny in fragte,
welche Idee er habe. "Normalerweise bekommt Gudmiene doch alles
raus und dann passiert dir irgendwas, so dass ich am Ende mit
verdammt viel Glück und etlichen Zufällen die Lösung
finde. Aber Gudmiene ist nicht da. Und sie hat uns auch nicht mehr
sagen können, was sie wusste." brummte er unzufrieden und
stampfte weiter ziellos durch den Wald.
"Stimmt, wenn sie uns
wenigstens ein Nachricht hinterlassen hätte." warf Ronny
ebenso mürrisch ein.
"Genau, sie schleppt doch immer so
viel Zeug mit sich herum, da hätte sie doch eine Nachricht auf
ein Pergament schreiben können." stimmte Heini ihn
zu.
Nachdem sie noch tiefer in den Wald gelangt waren, fing
Ron noch mal an.
"Du Heini?"
"Ja, Ronny?"
"Ich
weiß nicht, wie ich dir das jetzt sagen soll,..."
Heini
blieb stehen und drehte sich zu Ronny.
"Was den?" fragte
er.
"Naja,..." druckste Ronny herum. "ich hab eben so
nachgedacht und... vielleicht stand ja was in dem Brief... könnte
doch sein, oder?"
"Was für ein Brief?" fragte Heini
noch mal zurück.
"Na der, den Gudmiene in der Hand hatte,
wo ‚ACHTUNG! WICHTIGE INFO!' drauf stand."
"Ach der...
glaub ich nicht, aber wenn es dich zufrieden stellt, können wir
mal nachschauen sobald wir zurück sind."
"OK."
"Fein...-
ehm! Wo sind wir überhaupt? Und wie kommen wir
zurück?"
"Nifmuck smg kripf inkiz mirrak!(2)"
erwiderte darauf eine Stimme.
"Hä?" sagte Ronny und
erinnerte sich dann an seine gute Erziehung "Ich meinte, wie
bitte?"
"Nifmuck smg kripf inkiz mirrak!" sagte die Stimme
erneut.
"Ronny schau mal, da ist eine Bohne. Und das Ding kann
sprechen." stellte Heini fest.
"ICH HASSE BOHNEN!" meinte
Ronny "Und das nennst du Sprechen? Verstehst du sie etwa?" Er
schaute sich die riesige Bohne skeptisch an, die vor ihnen im Wald
lag.
"NIFMUCK SMG KRIPF INKIZ MIRRAK!" schrie die Bohne
nun.
"Nö, ich verstehe nicht die Bohne." entgegnete Heini
schulterzuckend "lass uns gehen."
"OK!" meinte Ronny und
folgte Heini grob den Weg zurück, den sie gekommen waren.
Es
verging etwa eine Stunde als Heini, der vorneweg lief, plötzlich
lauthals fluchte und stehen blieb.
"Wir sollen doch nicht
fluchen! Wir sind in einem Jugendbuch!" ermahnte ihn Ronny.
"Ich
hab mir meinen Zeh gestoßen. Vielleicht ist er gebrochen! Ich
werde nie wieder fliegen können!" heulte Heini.
Ronny
verdrehte die Augen, was Heini im stockdunklen Wald zum Glück
nicht sehen konnte, ebenso wenig wie das unsichtbare Auto der
Wiesels, gegen das er geprallt war.
Wie es dort hingekommen war,
kann hier nicht geklärt werden, doch als Ronny ebenfalls dagegen
lief erkannte er es sofort.
"Hey, das ist ja unser Auto!"
meinte er überrascht.
"Und was soll uns das jetzt nutzen?"
fragte Heini, der am Boden saß und seinen Zeh in Dunklen
untersuchte, was nicht einfach war, da er gleichzeitig versuchte
seinen Fuß mit dem Zauberstab zu beleuchten und seine Schuhe
auszuziehen.
"Was uns das nutzen soll? Bist du bekloppt? Wir sitzen hier im stockdunklen Wald fest und da steht ein Auto mit eingebauten Navigationssystem und Autopilot. Steig schon ein und lass deinen Schuh an. Wir lassen uns zum Schloss fahren, dann gehen wir auf die Krankenstation und während Madam Pollypocket deinen Zeh versorgt, sehe ich nach, was Gudmiene in dem Brief geschrieben hat."
Durch den Schock seiner schweren, fast tödlichen Verletzung, widersprach Heini nicht und bemerkte auch nicht die Beleidigung, die ihm Ronny soeben an den Kopf geworfen hatte. Er schleppte sich mit letzter Kraft in den Wagen und sie fuhren zurück zum Schloss.
Erklärung:
2.) "Nifmuck smg kripf inkiz mirrak!" "Geht an mir vorbei, dann etwa 50 Meter weit, links durch die kleine Hecke und ihr steht genau vor Haurucks Hütte."
