Kapitel 11: Kekse?
Ratlos standen sie im Gang.
„Ich weiß!" rief Heini plötzlich.
„Wir fragen Lockenherz! Der unterrichtet doch Dunkle Reime und sollte sich damit auskennen, oder?"
Am Ende des Satzes war sich allerdings schon nicht mehr so sicher.
Doch da Ronny keine bessere Idee hatte und auch nicht alleine durch das Schlosses zum Gruppenraum zurückgehen wollte, liefen sie gemeinsam zum Büro des Professors.
„Professor!" rief Heini aufgeregt und stürmte in den Raum.
Lockenherz saß verträumt hinter seinem Schreibtisch und starrte in eine Ecke des Raumes und erst als Heini ihm direkt ins Ohr brüllte, reagierte er.
„Huh! Oh, Mr. Tupper! Und Mr. Wiesel! Was gibt es denn? Sie sehen doch, dass sie mich stören. – Ich arbeite grade an meinem nächsten Buch." sagte er empört über die Störung.
„Äh? Sie arbeiten? Sah mir eher aus, als würden sie vor sich hinträumen." bemerkte Ronny und erhielt darauf einen strafenden Blick von Lockenherz.
„Professor sie müssen und helfen. Ronnys Schwester wurde entführt. Sie soll im Camembert der Runzeln sein. Ich glaube, der Eingang ist in der Nähe einer der Toiletten." erklärte Heini.
Erschrocken sah ihn Lockenherz an.
„Und was soll ICH da machen? Sehe ich aus, wie ein Klempner? Oder eine Putzfrau?" fragte Lockenherz beleidigt.
„Nein, nicht doch!" meinte Heini immer noch aufgeregt.
„Aber sie sind doch DER DA-Professor. Sie müssen doch etwas tun können. Und sie haben doch auch schon sooo viel erlebt, nach dem, was in ihren Büchern steht." versuchte Heini ihn zu überzeugen.
„Aber mein lieber Junge, sein sie doch nicht so naiv! Sie glauben doch nicht wirklich, dass ich das alles getan habe, was in meinen Büchern steht?" seufzte Lockenherz.
Da wäre er ja der einzige! dachte er zynisch.
„Nicht!" Fragte Heini ungläubig „Aber wo haben sie das dann alles her? Aus Berichten von anderen Zauberern? Haben sie die Erlebnisse gestohlen?"
„Nein, was halten sie den von mir?" sagte Lockenherz empört. „Ich beklaue doch niemanden. Nein, dass sind alles Illusionen – Illusionszauber sind mein Spezialgebiet. Und ein paar Dinge habe ich durch Television dazugefügt."
„Television?" fragte Ronny verdattert „Was ist den das für ein Zauber?" Auch Heini sah ziemlich dämlich drein.
„Kein Zauber, sie Dummkopf – Television – Fernsehen! Es gibt so schöne Mysterien- und Phantasieserien oder Filme im Fernsehen, da findet man immer Anregungen." Erklärte er und zeigte auf den Grossbildfernseher in der Ecke seines Raumes, in dem gerade der Abspann einer Serie namens ‚Charmed' lief.
„Sie können und also nicht helfen?" fragte Heini nochmals enttäuscht nach.
„Oh, doch! Ja, natürlich! Ich habe hier Illusionskekse, die würden sie glauben machen, sie hätten die Kleine gerettet!" meinte Lockenherz begeistert und hielt ihnen eine Schale mit Keksen entgegen.
„Illusionskekse? Da ist doch kein Haschisch drin? – Professor, wir sind ein Jugendbuch!" flüsterte Heini bestürzt.
Lockenherz dachte nach und steckte die Kekse schnell in eine Schublade. „Natürlich... jaja, sie haben ja recht! Ich kann aber auch einen Illusionszauber ausführen, der sie das alles glauben läßt", sagte er und hob seinen Zauberstab.
Da Heini und Ronny beide nicht verzaubert werden wollten und durch Lockenherz langwierige Ankündigung genug Zeit hatten, ebenfalls die Zauberstäbe zu ergreifen, verteidigten sie sich nun beide.
Zu Lockenherz „Illusia!" kam noch zwei mal ein „Reschleudi!" der Schüler hinzu, wodurch Lockenherz nun von zwei Illusionszaubern getroffen wurde und mit einem seligem Lächeln auf seinen Sessel sank.
„Klasse! Der hilft und auch nicht mehr." bemerkte Ronny.
Heini zuckte nur mit den Schultern.
„Komm, laß uns wenigstens diesen Eingang suchen." schlug er vor.
Gemeinsam gingen sie zurück zu der Schrift an der Wand.