Das nächste Kapitel... und ich fühle mich genötigt, eine kleine Warnung zu schreiben: Es könnte sein, dass hier ganz erhebliche Logikfehler auftreten, die aus meinem mangelnden Stargate- Wissen resultieren... wenn dem so ist... also, solange ich dafür nicht die gesamte Story umschreiben muss, bin ich für Kritik offen und ändere gerne noch das eine oder andere...

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„Nein"

Er merkt zunächst nicht, dass er es gesagt hat.

„Nein nein nein nein nein!" McKays Magen krampft sich zusammen, und hätte er in letzter Zeit irgendetwas gegessen, hätte er sich bestimmt übergeben.

„Nein, Kolya, du Bastard, du bist nicht tot!"

Zur Hölle!

Zur Hölle mit diesem Planeten, zur Hölle mit diesen Bestien, zur Hölle mit seinem Leben-

Oh Gott, Kolya ist fort, er hat ihn zurückgelassen, McKay ist jetzt allein, allein, allein, er könnte aus dieser Hütte gehen und um den See und würde keinen Menschen treffen, er könnte noch weiter gehen, er könnte in den Wäldern suchen, aber er würde keine Menschenseele finden, er ist allein, allein, vollkommen, absolut allein, und das einzige, was er je in den Wäldern finden wird, sind helle grüne Augen, und ein schmerzhafter Tod (und dann, das Netz?). Er wippt rückwärts und vorwärts, und weint, genauso um sich selbst wie um Kolya.

Warum musste dies passieren? Warum musste von allen entsetzlichen Möglichkeiten, die beinahe Schlimmste eintreffen?

Und sollte er getötet werden, dann ist niemand da, um seine Leiche anzuzünden...

Das Netz... das Netz...

(„Sie wissen wo wir sind")

Und das Schluchzen verstummt, denn McKay wird klar, dass das Netz sicher, dass das Netz unausweichlich wird, wenn er jetzt hier sitzen bleibt, wenn er wartet.

Und außerdem hat er ein Versprechen zu erfüllen.

„Gut, Rodney. Steh auf" Das Stechen in seiner Wade kehrt zurück, als er das Bein belastet. „Kein Problem. Es ging dir schon schlimmer. Gut. Gut. Wo ist der Alkohol?"

Er tastet im Halbdunkel der Hütte, dann sieht er die schwächste Andeutung eines Funkelns auf braunem Glas. Der Morgen ist gekommen. Dünne Lichtschnüre fallen durch die Hüttentür ein.

Zitternde, hastige Finger drehen mühsam die Flasche auf, und ein scharfer Geruch breitet sich in der Hütte aus und sticht in McKays Augen und Nase. Schon will er Kolyas Decke mit dem Alkohol tränken, dann hält er inne.

„Dumm, dumm, dumm. Nimm dir erst was mit, McKay. Denk nach!"

Der Mantel, Kolyas langer schwarzer Mantel, den er nicht getragen hat in dieser Nacht aller Nächte, in seiner Schicksalsnacht. McKays Sachen sind immer noch feucht. Waffen- das Messer. Das Beste, Schönste von den Messern, das glänzende Stück Stahl, das so behände durch Kolyas Finger wirbelte... als McKay es in den Gürtel steckt, fühlt er praktisch einen Schutz auf sich übergehen. Seine Bewegungen werden ruhiger.

„Essen. Essen. Verflucht, du musst was essen..."

Ein paar getrocknete Pilze finden sich noch in der Hütte, und eine Art Laib aus zermahlenen getrockneten Wurzeln, steinhart. McKay bricht sich einige Stücke ab und schiebt sie sich in den Mund, wartet, dass sie weicher werden, bis er den Versuch startet will, sie zu kauen.

Die Pilze in den metallenen Becher, und den Becher ins ersterbende Feuer-

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Der Mantel ist zu weit, doch das Messer liegt an McKays Oberschenkel an, und er hält den Bogen in der Hand.

Der Himmel ist gräulich, ausgewaschen. Die Sonne ist noch nicht emporgestiegen, und als McKay die kalte Luft einatmet, versteht er zum ersten Mal das Wort Morgengrauen.

Er dreht sich um, wirft einen letzten Blick zurück.

Kolyas Leiche zeichnet sich gegen das dünne, nasse Tuch ab, und McKay lässt die leere braune Flasche ins feuchte Gras fallen.

Das Feuer frisst weiter an dem brennenden Zweig in McKays Hand.

„Also dann", sagt er, und weiß sofort, dass das keine würdigen Abschiedsworte sind. Er räuspert sich.

„Also... tschüss, Kolya. Ich... ich gehe jetzt." Seine Stimme schwankt nicht, und er umfasst den Ast fester. „Ich ... erfülle jetzt mein Versprechen, Kolya"

Und dann wirft er den Ast in die Hütte, auf das Bündel auf dem Nachtlager, und die graue Decke flammt auf.

McKay dreht sich um, reißt dann einen Fuß vom Boden weg, und dann den anderen. Weg von der Hütte, weg vom See, und im Rücken noch die Wärme des Feuers.

XXX

Der Wald ist still und dunstig, und McKays Atem tanzt als Nebelschleier vor seinem Gesicht.

Bei jedem Ast, der unter seinen Füßen knackt, scheint sich sein Puls weiter zu beschleunigen.

„Ganz ruhig. Ganz ruhig", flüstert er sich selbst zu. „Es ist niemand hier, Es ist nichts hier."

Das Gelände steigt an, und sein Bein-

Nein, er muss weitergehen. Keine Zeit, keine Zeit zu warten. Er hat keinen Ort, wohin er zurückkehren könnte, und niemanden, der ihn erwarten würde, und niemanden, der nach ihm suchen würde.

Er muss weiter gehen.

Und hoffen, hoffen, dass keine hellen grünen Augen ihn beobachten.

XXX

Das Zwitschern der ersten Vögel vermischt sich mit seinem Keuchen, als er immer noch geht- taumelt, den Hügel hinauf.

Hat er die Richtung verloren? Wird er es- was immer es auch ist- finden?

Steine rollen unter McKays unsicheren Füßen, und er schwankt, muss sich mit einer Hand auf dem Boden abstützen.

„Verflucht. Verflucht, verflucht...", zischt er durch zusammen gebissenen Zähne, und stolpert dann weiter, erreicht die Kuppe des Hügels.

Goldenes Morgenlicht ergießt sich über die normalerweise graue Welt vor ihm, ein seltsam tröstlicher Anblick. Der Hügel fällt relativ steil ab, und der Abhang, den er nun sehen kann, ist mit kleinen Steinen übersäht, und völlig baumlos.

Doch McKay blickt weiter, über den Hang, und die kleine offene Fläche dahinter, zum Steilhang, der da strahlend im Morgenlicht steht.

Er hebt die Hand über die Augen. Es sieht so aus... als wäre der Kamm des Steilhanges gebogen...

McKay lässt die Hand wieder fallen, und sein Interesse an dem Steilhang ist erloschen, den plötzlich stellt sich die Frage:

Was nun?

Wo ist das ... Ding, was ihm helfen soll, nach hause zu kommen?

Unschlüssig wendet er sich nach rechts, geht am Abhang entlang, zu einer größeren Ansammlung von Steinen. Gerade will er hinaufklettern, um sich einen besseren Überblick zu verschaffen, als sein Blick auf etwas zwischen den Steinen fällt...

Und dann rutscht er, schlitternd und fluchend, den Steinhang ein Stück hinab, und gräbt die Hacken in den Geröllgrund, und krallt sich mit den Händen fest, bis seine Füße den Boden der Höhle berühren, die da im steinigen Abhang des Hügels klafft.

„Oh Gott"

Er spürt weder die blutenden Risse in seinen Händen, nun seine Beinwunde.

„Oh. Mein. Gott."

„Das ist- das ist-"

Es ist ein Jumper.

XXX

Der vordere Teil ist immer noch von Geröll bedeckt, doch ansonsten scheint er unbeschädigt. McKays Herz droht in seiner Brust zu zerspringen, als sich langsam die Heckklappe öffnet.

Innen sieht es weniger schlimm aus, als er befürchtet hat, und nicht ganz so unberührt, wie er es gerne hätte.

Kristalle liegen auf den beinahe magisch von der Zeit unberührt gebliebenen Sitzbänken, und Kabel hängen wie Lianen im Innenraum.

Nur 20 Minuten später begreift er, was für ein Segen das ist.

XXX

„Ja. Ja ! Ja!" McKay starrt beschwörend auf die glänzenden Kristalle, und zitternde Hände schaffen die letzten nötigen Verbindungen. Es sollte funktionieren. Es musste funktionieren.

Er kann sich nur vage vorstellen, wie es sein muss, so weit zu kommen, und dann doch zu scheitern. Der Antiker, der mit dem Puddlejumper hier gestrandet war, konnte unmöglich den Jumper wieder flugfähig machen, doch hatte sich offensichtlich dazu entschieden, eine Verbindung zu erschaffen, die das Gate 38 Minuten offen halten würde- 38 Minuten, um den Hang hinunter und den Steilhang wieder hinauf zu klettern, fällt McKay plötzlich auf.

38 Minuten? Er stutzt.

In 38 Minuten diesen steinigen Abhang hinunter und den Steilhang hinauf...

Eine unmögliche Aufgabe, unmöglich auch für ihn, der jetzt auf dem Boden des Jumpers sitzt und nicht mehr weiter weiß.

Nein. Die Lösung war direkt vor ihm, direkt- wieso sollte sich der Antiker so viel Arbeit schaffen, um dann doch nur zu scheitern? Es war doch so offensichtlich, dass es nicht funktionieren würde, das 38 Minuten zu wenig Zeit waren- vielleicht nur eine Methode, die Verzweifelung fernzuhalten...?

Die Polster der Sitzbänke weisen Kratzspuren auf, und McKay starrt erst blicklos auf die Schlitze, doch dann endlich, endlich fällt alles an den richtigen Platz, und er kann sich vorstellen, wie die Geschichte abgelaufen sein könnte...

Sie sind... vielleicht zu zweit, und sie wussten nicht, was sie hier erwartet. Der eine wurde gebissen, doch kein Problem, die Wunde ist nicht lebensgefährlich, der Angreifer ist tot, und, hey, die Wunde wurde behandelt, so bald sie am Jumper waren- sie waren nur wenige Minuten weg- doch auf dem Weg hat er leichtes Fieber bekommen...

Weiterfliegen oder nicht? Doch plötzlich scheint sich die Kondition des Gebissenen dramatisch zu verschlechtern. Hin und hergerissen zwischen dem Drang, sich um seinen Kollegen zu kümmern, und den Drang so schnell wie möglich den Planeten zu verlassen, wartet der andere Antiker zu lange, und der Gebissene stirbt- entsetzt fliegt der verbliebene Antiker los, doch kurz bevor er das Gate erreicht, erwacht etwas hinten im Puddlejumper zum Leben...

Er kann das Biest töten, ohne selbst gebissen zu werden, doch stürzt ab. Es gibt kein DHD, das haben sie schon beim Anflug festgestellt. Jetzt muss er improvisieren...

McKay seufzt, und stößt eines der herunterhängenden Kabel sanft an. Hat es der Antiker geschafft? Unmöglich... Die Cockpittüren öffnen sich vor ihm. Jemand- der fraglich Antiker- hat sich an den Kontrollkonsolen zu schaffen gemacht...

Es ist ein steiler Abhang... alles, was du bräuchtest, wäre ein kräftiger Schubs... ein wirklich kräftiger Schubs...

McKay seufzt wieder, aber diesmal ist es ein Seufzer der Erleichterung. Es würde ein höllische Rutschpartie werden, doch vielleicht würde es funktionieren, denn dies wollte auch der Antiker tun. Einmal, für Sekunden, noch den Antrieb aktivieren, den Abhang herunterschlittern... und dann, den Steilhang hoch, zum Stargate. In 38 Minuten.

Es ist möglich.

Es ist eine Chance, seine einzige, und McKay wird alles tun, um sie zu nutzen.

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Später Nachmittag, in ca. einer Stunde wird es vollständig dunkel sein, denkt McKay, als er aus dem Jumper schaut, während sich die Heckklappe schließt.

Ich möchte nicht auf die Dunkelheit warten.

Seine Hand zittert, als er die Koordinaten einer verbündeten Welt eingibt. Das Zittern ist mittlerweile vertraut.

Bildet er es sich nur ein, oder ist die Beleuchtung des Jumpers schwach- vielleicht zu schwach? Wird die Energie reichen?

(Und was soll er nur tun, wenn sie nicht reicht?)

Er hat es getan. Er hat auf den Knopf gedrückt, und irgendwo hinter dem Steilhang ist ein grauer Kreis zum Leben erwacht, und eine schimmernde Fläche ist erschienen.

McKay spürt sein Bein nicht mehr, als er zu der anderen Konsole herüber hastet, und die Kristalle zusammenhält. Den Bruchteil eines Herzschlages lang passiert gar nichts, und dann springen die Triebwerke summend an.

Der Jumper stöhnt. Die Außenhülle schabt gegen die Steine an den Seiten, ein kratzendes Geräusch, was McKay lächerlich heftig erschreckt, und dann ruckt der Jumper, und McKay fliegt nach hinten, fällt auf den Boden.

Er stützt sich auf die Arme, will gerade wieder hochkommen- das Summen verstummt. Die Triebwerke sind wieder still, und dann scheint der Jumper einen übelkeiterregenden Moment in der Schwebe zu hängen.

Dann senkt sich mit einem metallischen Seufzer der hintere Teil des Jumpers, das Cockpit schießt empor. McKay wird zurückgeworfen, und eine Sekunde sieht er durch das Frontfenster den grauen Himmel.

Und dann beginnt die Rutschpartie.

Der Jumper brüllt.

McKay fliegt wie ein Bündel Lumpen auf dem Boden hin und her, jeder Versuch, aufzustehen, ist sinnlos. Sein Kopf knallt gegen die Seiten, des Boden, gegen irgendwas- er hat längst die Orientierung verloren. Der Grund vibriert, der Lärm ist ohrenbetäubend.

Seine Sicht beginnt zu verschwimmen.

Er hat sich auf die Zunge gebissen, sein Speichel schmeckt salzig von Blut. In seinem Ohren rauscht es, und ganz , ganz langsam kommt es ihm zu Bewusstsein, dass der Jumper still ist.

Ende der Rutschpartie. Wir sind angekommen.

Fast.

Der Gedanke weckt ihn besser als ein Schwall eiskalten Wassers. Das Stargate!

Rasender Schmerz schießt durch sein Bein, als er sich hoch kämpft.

„Oh bitte, ich darf nicht ohnmächtig geworden sein, bitte nicht- " Ist es draußen dunkel?

Nein. Durch das Frontfenster des Jumpers ist noch immer der ausgewaschene graue Himmel dieses Planeten zu sehen, dessen Anblick McKay nun zum allerersten Mal erleichtert.

Zischend öffnet sich die Heckklappe.

XXX

Der Steilhand ragt grau und kalt vor ihm auf, und McKay wirft noch einen allerletzten Blick zurück zum Jumper, der verlassen und staubig am Ende des Geröllhanges vor ihm steht.

In dieser einen Sekunde passiert es. McKay Blickfeld zittert, und dann sieht er immer noch den Jumper- aber aus einem anderen Blickwinkel, und von viel weiter weg. Farben kann er fast keine erkennen, doch die Einzelheiten sind bestechend scharf.

Er muss sich beeilen.

XXX

Der Steilhang verdient seinen Namen. Die wenigen Bäume, die auf ihm wachsen, sind schlank und klein, fast laublos, sie wirken tot, wie Gestrandete, die sich mit letzter Kraft festkrallen.

Die Schatten sind herangekrochen.

McKays Atem geht schwer, dabei sind es erst fünf Minuten, die er den Steilhang heraufgeht- es müssen doch fünf Minuten sein, oder? Es kann doch nicht mehr sein-

Schweiß läuft ihm den Nacken hinunter, seine Zunge fühlt sich unförmig und geschwollen vom Durst an. Jeder Schritt schickt glühende Nadeln durch seine Wade.

Er richtet sich auf, dreht sich um, um zu sehen, wie weit er schon gekommen ist, und gerät ins Taumeln. Rasch lässt er sich nach vorne fallen, greift mit einer Hand um den Stamm eines Baumes.

Sein Atem geht rasch und zitternd, sein Kopf schwimmt, und der Schwindel, den der Anblick der weit entfernten Talsohle gebracht hat, will nicht abflauen.

Weiter. Er muss weiter.

Nur noch bis zu dem Baum- und dann bis zu dem- und dann der da-

Wie viele Minuten sind vergangen?

Schweiß läuft ihm in die Augen, und die kalte Luft schmerzt in seiner Kehle, doch er atmet verzweifelt ein, denn er braucht mehr Sauerstoff, er erstickt, er kann nicht mehr-

Doch er muss weiter, und jede Minute kann die Minute sein, in der sich das Gate abschaltet...

Seine Füße rutschten auf dem mit nassen Laub bedeckten Boden. Er ist auf allen vieren, krabbelnd, kriechend, den Blick nur noch auf den Boden gerichtet-

Der Anflug eines Geruches, süß und verlockend-

Wasser, dass ihm über die Wangen läuft, Tränen oder Schweiß- beides...

Sein Bein ist nass und warm und pocht, und reagiert manchmal einfach nicht, als hätte es vergessen, dass es zu McKay gehört-

(Wie viele Minuten sind vergangen?)

Und dann fällt er noch vorne, würgt, Verwirrung überschwemmt ihn, was-

Oh. Der Boden ist eben.

Eine zitternde Gestalt, in einem schmutzigen schwarzen Mantel- süß und rot-

Die schwarze Katze tritt zwischen den blassen Baumleichen hervor.

McKay, der sich gerade aufrichtete, friert erst in der Bewegung ein, verlagert dann ganz langsam sein Gewicht, so dass sein verletztes Bein entlastet ist.

Er und die Katze sehen sich an, sehen sich zum ersten Mal wirklich an, ohne das McKay ins Netz gerissen wird, und er weiß plötzlich, dass auch die Katze weiß, dass sie ihn beobachtet hat, dass sie ihm gefolgt ist, den Steilhang hinauf, wartend, lauernd, und er weiß plötzlich, dass er der Falle noch nicht entronnen ist.

Dieser Planet soll auch dein Grab sein

Und er weiß, dass die Katze seine Hoffnung gerochen hat, und er weiß, dass sie seine Angst trinkt, dass sie sich an seinem Entsetzen labt-

Du bleibst hier, wie auch wir...

Und er weiß um den Moment, als sie springt, und die Sekunde, in der die Bestie in der Luft hängt, Maul offen und Fangzähne entblößt, in der nichts zu hören ist außer dem Rauschen von seinem Blut in seinem Ohren und dem Wind, der die schwebende Form des Raubtieres umspielt, scheint entlos...

Oder zumindest lang genug. Die Katze landet schwer, Beine nutzlos einknickend, und McKay steht still, Arm immer noch ausgestreckt, und den Blick in die Luft gerichtet, dahin, wo noch vor einer Sekunde sich die Katze befunden hatte...

Schwarzes Blut fließt aus der Augenhöhle, in der das Messer steckt.

McKay bückt sich, und zieht die Klinge heraus, wischt sie an dem Mantel ab, und schiebt sie dann wieder in den Gürtel.

Eine zitternde blaue Fläche leuchtet durch die heranziehende Dunkelheit, vom Grund eines Kraters, groß genug, um eine kleinere Siedlung hineinzubauen.

Er macht einen Schritt vorwärts, zögernd. Der Hang fällt auf dieser Seite noch steiler ab, auf wenn er nicht geglaubt hätte, dass das möglich wäre. Kleine Steine lösen sich unter seinem Schuh und kollern hinunter.

Süß und rot SÜSS ROT ROT ROT ROT-

Die Schatten erwachen zum Leben. Der Jagdschrei des Netzes hallt in seinen Ohren, Bilder zucken durch seinen Geist, nur einen Herzschlag lang, doch genug, um ihn jeglichen Gleichgewichtes zu berauben.

McKay fällt. Rollt, den Hang hinunter, schafft es, sich halb wieder aufzurichten-

Die Katzen laufen. Es sind so viele, und McKay hört jeden Herzschlag, jeden Atemzug hundertfach. Schwarze Schatten erklimmen mühelos den Rand des Kraters, springen geschmeidig über die Kante-

Und McKay fällt wieder, stürzt vorwärts.

Sein eigener Blutgeruch hängt schwer in der Luft, seine Lungen explodieren, und röchelt um Atem- Sauerstoff, Sauerstoff- während er auf das Stargate, den verschwommenen, leuchtenden, blauen Kreis zu rennt.

Die Katzen haben ebenfalls den Grund des Kraters erreicht. McKay hört das Knirschen des Kieses unter ihren Pfoten, und jetzt hört er ihren Atem nicht nur im Geist, sondern wirklich. Er rennt, während von allen Seiten helle grüne Augen heranfliegen, muskulöse schwarze Körper den Kreis schrumpfen lassen.

Beute. BEUTE!

Das Stargate-

Bleib offen, bleib offen, bleib offen-

Süß und rot süß und rot süß-

Sein Herz zerspringt. Er ist sicher, es zerspringt, und nie, nie, wird er es die Stufen hoch schaffen, denn er spürt schon ihren Atem im Nacken-

Seine Füße treffen die Stufen nicht richtig, und rutscht ab, doch er darf nicht aufgeben, schnell, schnell, und sein eigener Geruch füllt jeden Atemzug-

Du bleibst hier, bei uns, sagt das Netz, packt ihn, packt seinen nackten Geist, sein Ich, und hilflos, willenlos, geben seine Beine nach-

Und dann fliegt er auf die schimmernde blaue Fläche zu.

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Zur der Antiker- Sache, die ich nicht am Anfang des Kapitels ansprechen wollte... ich stelle mir Antiker nicht gerne so übermächtig vor. Wenn sie das sind, dann...- ach egal, in dieser Geschichte sind sie es jedenfalls nicht.