Word count: 1.650; Category: Humor, Relationship, AU; Pairing/Focus: Kara, Lee, Adama
Disclaimer: Die Charaktere und der Backround gehören leider nicht mir, aber Ron Moore meinte mal, wir dürften auch mit ihnen spielen. :D Wenn sie nicht mein sind, dann besitzen NBC, Universal, Larson und Moore die Rechte an der Serie.
Authors note: Gibt es überhaupt ne anständige Übersetzung für cornmuffins?
Part 2
Ein ungewohntes Kitzeln piekste ihn im Gesicht, weckte ihn aus längst vergessenen Träumen. Verschlafen packte er nach dem lästigen Kribbeln in seinem Gesicht. Berührte sanfte, warme Haut. Mühsam öffnete er die schweren Lider.
„Hey, CAG. Langschläfer bestraft Hades." Ein breites Grinsen, dass all seine Sinne aufschreckte, empfang ihn.
„Morgen Starbuck." Sein Magen begann sich zusammenzuziehen. „Seit wann bist Du denn solch ein fröhlicher Frühaufsteher?" Das ruhige Lächeln ließ sämtliche Alramglocken in ihm aufjaulen. „Sonst muss ich Dich doch fast aus dem Bett prügeln." Etwas stimmte hier ganz und gar nicht.
Verspielt legte Kara den Kopf schief, ein unschuldiger Ausdruck legte sich über ihr Gesicht. „Während des Hanmas- Fests ist nichts, wie es sonst ist... oder so." Unverwandt drehte sie sich in den Raum. „Also Captain, fliegen wir nun zusammen CAP oder nicht?"
Noch immer müder schaute er auf seine Uhr. Dann auf die Uhr im Schlafraum. Ein verstecktes Schmunzeln wanderte über seine Züge. Fast Starbuck, aber eben nur fast.
„Oder so?" Umständlich stieg er aus seiner Koje. „Ich glaube es ist alles wie immer." Er konnte das aufkommende Gähnen nicht unterdrücken, aber Karas erstauntes Gesicht half über die Müdigkeit hinweg.
„Ich habe den allmächtigen Apollo in den letzten Wochen, Monaten, ach was Jahren nicht einmal verschlafe sehen." Die Herausforderung in ihren Augen funkelte ihn an. „Wie willst Du Dir das anders erklären, als mit Hanmas?" Gnädig kehrte sie ihm den Rücken zu.
Sich ausgiebig streckend ging er auf seinen Spind zu. „Wie wär's mit der allmächtigen Starbuck?" Das ließ sie in ihrer Bewegung inne halten.
„Was?"
Lee konnte sie auf ihn zukommen hören. „Ich sagte, ich weiß, dass die allmächtige Starbuck etwas mit diesem Wunder zu tun hat." Jeder klügere Mensch hätte nun vermutlich den Raum fluchtartig verlassen. Aber Lee war dumm genug Kara ausreichend lang zu kennen.
„Woher?" Er spürte, wie ihr Atem seine Nackenhaare berührte. „Woher weißt Du, dass ich daran rumgebastelt habe?"
Sich umdrehend fand er sich Nase an Nase mit Kara. „Das nächste mal solltest Du darauf achten, dass beide Uhren dieselbe Zeit anzeigen." Ihr Mund formte ein tonloses OH. „Manchmal ist es eben doch für was gut Perfektionist zu sein." Eine sprachlose Starbuck hinterlassend verließ er den Raum.
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Ruhe strömte durch ihren Körper, als Kara die Röhre verließ. Energie entzündete sich in jeder Zelle, ihre Nerven erstarrten zu eisigen Flüssen, während ihr Blut zu verbrennen droht. Sie liebte dieses Gefühl der Unbefangenheit und gleichzeitigen Kontrolle. Sie war vollkommen.
Unwillkürlich wanderte ihr Blick durch den Raum. Blieb an der einzige Konstante in ihrem Leben hängen. Lee. Apollo. Sie hatte ihn erst durch Zak kennen gelernt, doch war es, als käme ein Teil ihrer selbst heim, sie begann sich vollständig zu fühlen. Und es erschreckte sie mehr, als es der Antrag am Tag zuvor tat. Sie liebte Zak, wie konnte sein Bruder…
Die Gedanken mit einer Geste des Widerwillen verscheuchend schwebte sie durch das All. Die unendliche Dunkelheit befreite sie von den unangenehmen Gedanken, den Geheimnissen, den Gefühlen. Sie flog ihnen davon, schüttelte sie mit einem gekonnten Manöver ab. Kara sah nicht, wo sich Lees Viper befand, sie brauchte es nicht. Sie spürte sie. Spürte ihn. So war es seit ihrem ersten Flug, seit der ersten Minute ihrer Beziehung. Es hatte Zak verängstigt, wie sehr sie einander zu verstehen schienen, obwohl sie die größten Gegenpole waren, die er sich hatte denken können.
Doch gerade diese absolute Gegensätzlichkeit, dieses scheinbare Unverständnis für das Verhalten des anderen, brachte sie einander näher. Sie sahen, was sich hinter der Maske des anderen versteckte, sie nahmen einander wahr. Ungehindert fiel ihr Blick auf Lee. Sie waren die fehlende Hälfte des anderen.
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Verstohlen blickte er zu der Viper ihm gegenüber. Das strahlende Gesicht Starbucks, ihre hell leuchtenden Augen. Diese Frau raubte ihm regelmäßig den Verstand, jagte ihn in den Wahnsinn und dennoch, fliegen mit Kara, war wie nach Hause kommen. War es immer gewesen.
Ihr erstes mal in den Wolken über Caprica war wie eine Wiedergeburt, eine Erlösung. Die Erinnerung an ihr erstauntes Gesicht, nach ihrer Landung. Das Glühen ihrer Haut in der gleißenden Sonne. Der tauartige Schweiß auf ihrer Oberlippe. Es traf ihn wie ein Schlag. Traf ihn noch heute.
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Kichern lief durch den Raum. Sie spürte, wie die Scham ihr langsam ins Gesicht zu schleichen drohte, wie sich ihre Wangen aufwärmten. Beiß es hinunter Kara! Lass ihn diesen Kampf nicht gewinnen. Sie fühlte die Augen auf sich, die neugierigen Blicke.
In Kara stieg die Frage auf, ob es als Mord ausgelegt werden würde, wenn sie Lee jetzt aus versehen den Dolch zwischen die Rippen jagte. Die gut proportionierten Muskeln mit einem heftigen Stoß zerteilen würde. Und selbst wenn, was sollten man schon mit ihr machen? Sie wie einen Zylonen aus der nächsten Luftschleuse werfen? Nein sie war viel zu wertvoll für die Flotte. Ein böswilliges Lächeln streifte ihre Lippen.
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Lee kannte dieses Lächeln, ein kalter Schauer lief ihm den Rücken hinunter. Angst schnürte ihm die Kehle zu. Die Gedanken an mögliche Todesarten, die Torturen, die ihn Starbuck unterziehen würde abschüttelnd las Apollo erneut auf seinen Text.
Neben dem offensichtlichen Desinteresse Karas an diesem Stück und seinem Missmut über diese Situation lief Tyrols Probe bisher ganz gut, alle schienen engagiert. Manche hatten sogar ein wirkliches Talent zur Schauspielerei. Vielleicht würde der Chief ihn und Kara ja bald umbesetzen. Bessere und hingebungsvollere Anwärter auf ihre Rollen gab es sicherlich.
Jäh hielt etwas seinen Blick fest. „Ähm, Chief?" Verwirrt wandte er sich an den einzigen, der sein Dilemma auflösen konnte. „Kann es sein, dass sie da einen Fehler im Skript haben?" Die klaren Augen Tyrols sahen ihn fragenden an. „Ich kann Starbuck unmöglich... na ja ähm... küssen?" Erstaunen mischte sich mit Entsetzen, verblasste in Verwunderung, verschwamm in panischem Schrecken.
Ein leichtes Lachen ging über das Gesicht des Mannes vor ihm. „Das ist der Grund, weshalb ich Sie so besetzt habe." Sein verständnisloses Äußeres musste etwas einschüchterndes haben, die selbstbewusste Mine Tyrols bekam schlagartig eine unsicherere Stimme. „Äh, Sir." Verlegen rieb sich der größere Mann die Hände. „Sie und Starbuck sind die einzigen, denen man dies durchgehen lassen wird. Ähm, ohne gleich an eine sexuelle..."
Ein heiseres Husten entkam seinen erstickenden Lungen. „Hmhm... Beziehung... Ich mein... an Verbrüderung... oder ähnliches zu denken. Sir." Lee sah, wie es Tyrol immer unangenehmer in seiner Haut wurde. „Wegen... weil die militärische... "
Letztlich beschloss er den ärmsten aus dieser misslichen Situation zu befreien. „Schon gut Chief, ich hoffe nur, Starbuck hat diesen Teil des Skripts noch nicht gelesen."
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In freudiger, fast kindlicher Erwartung ging Kara auf das ihr bekannte Büro zu. Ein breites Grinsen spielte um ihre Lippen, als sie Lee denselben Weg nehmen sah. Familie. Der Alte war, ist wird immer wie ein Vater für sie sein. Und Lee, Lee ist eben Lee. Kara musste über ihre Definition schmunzeln. War es wirklich so einfach? War Lee einfach nur Lee und das alles Familie? Den Gedanken beiseite stoßend lief sie zu ihm auf. „Na? Ein heimliches Familientreffen?" Das verlegene, spitzbübische Lächeln war alles was sie brauchte.
„Jepp, so geheim, das die gesamte Crew es weiß."
„Oh ja, ich hab die Gerüchte gehört." Provokativ grinsend sah sie ihn an. „Es soll auch ne abgedrehte Teilzeitfamilienangehörige dabei sein."
„Jeah, da war so ein blondes Monster, dass mir immer das Leben schwer zu machen versucht." Der Ernst unter seiner unbefangenen Stimme verriet ihr, wie sehr sie in dieses seltsame Familienglück eingebunden war. „Aber ich hab gehört, wenn sie noch einmal Cally die Kekse klaut, verschwindet sie eh aus der nächsten Luftschleuse."
Laut lachend endeten sie vor der angestrebten Tür. „Klopf Du, ich hab's das letzte mal gemacht." Die Augen rollend schlug Lee gegen das Schott.
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Erleichtert stellte Lee fest, dass Kara offensichtlich das Skript noch nicht vollständig durchgearbeitet hatte. Vielleicht hatte sie aber auch nur die eine Szene überlesen. Sie verdrängt. Er kannte sie gut genug um sich vorzustellen, was sie mit ihm anstellen würde, wenn sie erfährt, was Tyrol plante. Den fragenden Blick, der sich ihm entgegenstellte, ignorierend trat er in den Raum.
Das schummrige Licht im Büro seines Vaters stand in einem verwirrenden Gegensatz zu der Neonbeleuchtung des restlichen Schiffes. Es verlieh dem Zimmer eine heimliche, angenehme Stimmung. Niemand, der in dieses Büro kam, fürchtete dem Commander entgegenzutreten. Es gab keinen Grund für Beunruhigung, für Angst in diesem stillem Raum. Von Zeit zu Zeit hatte Lee gar das Gefühl sein Vater verstecke sich hier, vor sich selbst und der Verantwortung, zog sich zurück.
Doch das erste mal in seinem Leben verurteilte er dieses Verhalten nicht. Lee hatte begonnen zu begreifen. Die Pflichten konnten einen erdrücken, manchmal raubten sie einem den Verstand... ließen den Gedanken an Flucht aufkommen. Er hatte erkannt, wie sehr die Ruhe, welche der Commander in diesem Raum verspürte, zum Erhalt der Flotte beitrug. Der Geist seiner Kindheit war zum Vater der Gegenwart geworden.
Mit dieser Erkenntnis beobachtete Lee die beiden Menschen, die mehr waren, als sein Vorgesetzter und Untergebener. Sie waren seine Familie, würden es immer sein. Er konnte es in dem strahlenden Lachen sehen, das ihm entgegen schien.
Sich in den Sessel fallen lassend drehte er sich seinem Vater zu. „Ich habe gehört Tyrols Projekt steht unter Deiner Obhut?"
„Um genau zu sein..." Ein ungewohnt weicher, fast schüchterner Schimmer ging über Adamas Gesicht. „Ja. Ich dachte, es wäre eine gute Idee die Tradition auch weiter aufrechtzuerhalten. Die Leute brauchen die Magie dieses Festes mehr denn je." Sein väterlicher Blick ruhte kurz auf seinem Sohn. „Es ist wichtig etwas zu haben, an dem man sich festhalten kann." Lee fühlte sich plötzlich als wäre er wieder sieben.
„Die meisten haben ihr Zuhause, ihre Freunde, ihre Familie verloren. Hanmas ist zwar der Familie gewidmet, doch die Wärme, die von ihm ausgeht wird sicher viel bewirken diese Menschen wieder aufzubauen." Die dunklen Augen wanderten durch den Raum, fingen einen Punkt tief in der Ewigkeit ein. „Es ist schließlich die Zeit der Wunder." Ein seltsam wissendes Lächeln lief über die rauen Lippen des Alten.
