Danke für Eure lieben Reviews! Ich hab mich mit dem Kapitel extra beeilt!
Also viel Spaß und los geht's!
Kapitel 7 „Hochzeitsfreuden?"„Du wirst sehen, der Tag deiner Hochzeit, wird der glücklichste Tag eines Lebens werden!" Waren das nicht die Worte ihrer Mutter gewesen? Und jetzt?
Er hatte sie betrogen, bevor sie überhaupt verheiratet gewesen waren. Und als wäre das noch nicht schlimm genug, auch noch mit ihrer eigenen Schwester. Wie konnte er nur? Und vor allen warum hatte Alessa ihr das an getan? Sie war für Charmaine nie nur ihre Schwester gewesen, sondern gleichsam auch ihre beste Freundin. Immer wenn sie jemanden zum Reden gebraucht hatte, war sie da gewesen. Nun hatte sie nicht nur ihren Verlobten, sondern auch ihre beste Freundin verloren.
Wie würde sie nur vor dem Volk Düsterwalds dastehen?
Erst die prunkvolle Verlobungsfeier und nun wollte der Prinz nichts mehr von ihr wissen. Das Volk würde sie sicher wie eine Ausgestoßene behandeln. Eine Ausgestoßene hatte sie Legolas mit seiner Tat nicht auch zu so einer gemacht? Sie hatte ihre ganze Ehre verloren. Was sollte denn nun aus ihr werden?
Durch einen Tränenschleier bemerkte Charmaine, dass ihre Mutter das Zimmer betreten hatte und sich neben sie auf dem Bett nieder ließ. „Oh meine Arme kleine! Das tut mir alles so fürchterlich Leid. Doch du musst jetzt stark sein. Wenn du gleich mit Legolas vorm Traualter stehen wirst, darfst du dir nichts anmerken lassen. Das Volk darf auf keinen Fall von diesem Vorfall erfahren. Du .."
Doch weiter kam Thalia nicht, da Charmaine erschrocken auf sah. „Wie bitte, aber ich werde Legolas doch gar nicht heiraten. Er will mich doch gar nicht.", flüsterte Charmaine mit hilfloser Stimme.
„Aber sag doch so etwas nicht. Natürlich will er dich und du wirst ihn gleich heiraten, wie vorgesehen.", beschwichtigte sie ihre Mutter.
„Aber ich kann ihn doch nach all dem nicht mehr heiraten."
„Doch du wirst ihn heiraten. Es ist der Wunsch des Königs, ebenso wie der Meinige. Du wirst eine wundervolle Königin werden.", herrschte Thalia ihre Tochter mit einer Stimme an, die keinen Wiederspruch duldete.
Langsam wurde die Tür aufgestoßen und eine junge Dienerin des Palastes betrat das Zimmer.
„Ihre Mutter schickt mich.. Ich soll sie zur Kapelle geleiten."
„Wie bitte?" Mit einem Satz war Alessa vom Bett aufgestanden.
„Na Ihre Schwester und Prinz Legolas werden doch gleich heiraten. Also können wir?"
„Ich...ich..." In Alessas Kopf spielte alles verrückt. Was sollte das denn nun werden? Würden Legolas und Charmaine nach all dem etwa immer noch heiraten? Doch dies lag nicht an ihr zu entscheiden. Sie hatte heute schon für genug Unruhe gesorgt. Also beschloss Alessa einfach mal mit zu spielen. Und brachte ein „Natürlich, ich bin gleich so weit." hervor.
So schnell sie konnte, schlüpfte sie in das Kleid, welches ihr Thalia gestern Abend gegeben hatte und ließ sich von der Dienerin ihre langen schwarzen Haare so flechten, dass sie ihr wie eine natürliche Krone in die Stirn fielen.
In Gedanken tapste sie wenige Minuten später hinter der Dienerin zur Kapelle.
Als sie kurz davor war, in die Kapelle zu treten, tauchte ihre Mutter plötzlich vor ihr auf und zog sie am Arm grob mit sich, hinter ein Gebüsch.
„Au, du tust mir weh!", sagte Alessa und sah empört zu ihrer Mutter auf.
„Du wagst es noch dich zu beschweren! Bist du denn von allen guten Geistern verlassen. Dein Benehmen war einfach das Letzte. Manchmal denke ich wirklich, dass du gar nicht weißt, wie sehr du unsere Familie damit blamiert hast! Wenn das raus kommt? Du wirst nie wieder ein Wort über den Vorfall verlieren und dich von dem zukünftigen Ehemann deiner Schwester fern halte. Es darf nie jemand erfahren, was passiert ist!", herrschte sie ihre Tochter an.
Als Alessa sie nur nach wie vor aus großen Augen an sah, schüttelte sie sie aufgebracht an den Schultern.
„Hast du mich verstanden, Alessa?"
Alessa nickte tonlos.
Die Musik setzte ein und Charmaine und Legolas schritten langsam zum Altar. Charmaine lächelte glücklich wie immer und wenn Alessa nicht gewusst hätte, dass sie alles andere als glücklich sein konnte, hätte sie ihr es sogar abgenommen. Ihre Schwester wusste eben, wie sie ihr Gesicht vor dem Volk zu wahren hatte.
„Wollt Ihr, Prinzessin Charmaine von Lorien, den hier anwesenden Prinzen Legolas Grünblatt zu Eurem rechtmäßigen Gemahl nehmen? Ihn lieben und ehren, bis das der Tod Euch scheidet? So antwortet mit „ja, ich will"", belehrte der Priester, Charmaine.
Charmaine schaute auf, um in die Augen von Legolas zu blicken. Sie schimmerten blau auf sie herab. Doch dann verschwand das blau in einem Wirbel von Farben und sie sah wieder Legolas und Alessa vor sich, wie sie sich glücklich in den Armen hielten. Doch auch dieses Bild verschwand und sie sah sich selbst, gebrochen und mit einer unendlichen Trauer in den Augen. Das Bild wechselte wieder und vor ihr sah sie ein kleines Kind, welches glücklich in den Armen von Legolas ruhte.
Sie hielt dies nicht mehr aus, es sollte aufhören. Schnell schloss sie die Augen.
Als sie sie wieder öffnete rannte sie mit einem mal los. Sie konnte das hier nicht. Sie konnte keinen Mann heiraten, der sie kurz vor ihrer Hochzeit mit ihrer eigenen Schwester betrogen hatte.
Als sie gerade die letzte Stufe, welche zum Altar heraufführten, hinunter gesprungen war, vernahm sie ein Sirren neben sich . Sie drehte sich um und sah gerade noch wie der Samaraaktgrüne Dolch neben dem Altar einschlug. Genau an der Stelle, wo sie vor wenigen Sekunden noch selbst gestanden hatte.
Einen Augenblick war es fast so, als würde sie ganze Kapelle den Atem anhalten, doch schon nach kurzer Zeit brach eine allgemeine Unruhe und Panik aus. Wer hatte versucht die zukünftige Königin umzubringen?
Wie in Trance blieb sie stehen und starrte auf den glänzenden Dolch. Wie er dort im Sonnenlicht, welches durch die großen Fenster in die Kapelle einfiel, glitzerte. Er sollte jetzt wohl nicht im Altar, sondern in ihrem Herz stecken. Wer hasste sie so, dass er nach ihrem Leben trachtete?
Als die Umruhe in der Kapelle los brach, war es Charmaine als würde überall Gefahr lauern. So schnell sie konnte, raffte sie ihr langes Kleid ein wenig hoch und rannte los.
Nachdem sie die großen Flügeltüren der Kapelle passiert hatte, wurde sie immer schneller. Orientierungslos lief sie immer tiefer in den Wald hinein.
Was danach kam, ging alles so schnell, dass Alessa später sich nicht mehr an die genaue Abfolge der Dinge erinnern konnte. Sie wusste nur noch, dass sie sich wenig später mit den anderen Mitgliedern der Königlichen Familie im Thronsaal, wo sie von den Palastwachen in Sicherheit gebracht wurden waren, befand. Nur einer oder eher gesagt eine fehlte. Charmaine. Wo um Himmelswillen war Charmaine? Sie war doch hier schließlich so zu sagen die Hauptperson. Ihr hatte der Anschlag gegolten. Wo war sie nur? Hektisch lief Alessa den Saal auf und ab und versuchte Legolas auf sich aufmerksam zu machen. Doch der war nur damit beschäftigt den Wachen irgendwelche Befehle zu geben. Was war nur, wenn Charmaine irgend etwas zu gestoßen war?
Es war ein Gefühl tief in ihr, was Alessa sagte, dass sie handeln musste. Sie musste ihre Schwester finden. Vorsichtig schlich sie sich aus dem Thronsaal und verschwand in Richtung der Stallungen.
So schnell sie konnte, warf sie Cantasso Zaumzeug und eine Decke über, schwang sie auf seinen Rücken und verschwand im schnellen Galopp in der Finsternis des Waldes.
Doch Alessa war zu dieser Zeit nicht die einzige, die auf der Suche nach der zukünftigen Königin Düsterwalds durch den Wald streifte. Charmaines Flucht war nämlich doch nicht ganz so unbemerkt geblieben, wie sie gedacht hatte. Eine, in einen schwarzen Kapuzenmantel, verhüllte Gestalt preschte auf einem schwarzen Pferd durch das Dickicht des Waldes. An der Seite des Reiters, blitzte ein kleiner grüner Gegenstand.
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Tja, wer ist wohl der geheimnisvolle Reiter? Das gibt's im nächsten Kapitel! ;-)
Was meint Ihr, soll ich Charmaine doch noch sterben lassen? Aber wäre ja auch irgendwie sehr fies!
Was haltet Ihr von dem Kapitel?
Bis Bald Akazia
