Am morgen des 1. September strahlte Lily mit der Sonne um die wette. Zum zehnten mal kontrollierte sie, ob auch all ihre Sachen verstaut sind. Es kam der jungen Hexe vor, als würde die Zeit mit Absicht so langsam vergehen, nur um sie zu ärgern. Schon komisch das sich jemand so drauf freute wieder zu Schule zu gehen. Aber Hogwarts war ja auch keine normale Schule. Lily liebte das bunte treiben dort, das Essen in der großen Halle, den Unterricht mit den verschiedenen Häusern. Lily fühlte sich dort pudelwohl, sie fühlte sich dort zuhause. Und insgeheim fühlte sie sich dort geborgener und sicherer als hier bei ihrer Familie.
In Hogwarts hatte Lily ihre eigene „Familie", so wie sie ihre Freunde gerne nannte. Lily gehörte in Hogwarts zwar nicht zu den „coolen", aber auch nicht zu den Unbeliebten. Sie hatte einen kleinen festen Freundeskreis, und dank Potter wurde ihr mehr Aufmerksamkeit geschenkt als ihr eigentlich lieb war.
Bevor
Lily wusste das sie eine Hexe ist, ging sie auf der Primar School
hier in Warley
Lily
hat sich dort nie wohl gefühlt und hatte nie wirklich Freunde.
Die anderen Schüler tuschelten hinter ihren Rücken und
bezeichneten sie immer als merkwürdig und anders. Lily konnte
nie verstehen wieso sie anders wie ihre Klassenkameraden sein sollte.
Sie war doch ein ganz normales Mädchen.
Am schlimmsten wurde es aber in der 4. Klasse als Lily und Monika Davis sich stritten. Monika hat Lilys Glücksbringer geklaut und ihn irgendwo versteckt. Als sie Lily nicht sagen wollte wo sie den Glücksbringer hin hat, wurde Lily wütend. Auf einmal sah sie nur noch verschwommen und hatte das Gefühl sie würde innerlich verbrennen, so brodelte es in ihr. Als sie wieder klar sehen und denken konnte, schrie Monika wie am Spies. Ihr geliebtes langes Haar war plötzlich mindestens um 20cm kürzer und total verfilzt, so dass es ausgesehen hat, als ob ein Vogel sich darin ein Nest gebaut hat. Was die Sache nicht gerade einfacher machte, war das Monika mit dieser Frisur noch Wochenlang rum gelaufen ist bzw. musste. Lily war der Meinung, wenn es ganz ruhig im Klassenzimmer war konnte man ein leises Vogelzwitschern hören.
So sehnte sich Lily dem Ende der Primar School zu. Sie würde dann endlich auf eine neue Schule in London gehen und dort vielleicht auch Freunde finden. Auf eine neue Schule kam sie zwar dann, Freunde fand sie auch, aber die Schule lag auf jedenfalls nicht in London. Und diese Schule war auf keinen fall so wie sich es sich vorgestellt hat.
Die
Stimme ihrer Mutter drang von unten zu ihr hinauf, um ihr zu sagen,
dass es Zeit wurde loszugehen. Eilig schnappte sie sich den
Katzenkorb und lief die Treppe nach unten. Unterwegs Stoss sie fast
ihren Vater die Treppen runter, der ihren schweren Koffer holen
wollte.
Nachdem
alles im Auto verstaut war, fuhren Lily und ihre Eltern los. Als Lily
sich ein letztes Mal umdrehte, konnte sie sehen wie Petunia
vorsichtig hinter dem Vorhang ihres Zimmers rausspitzte. Die Stunde
nach London kam Lily wie eine ganze Weltreise vor, sie wollte schon
ihren Vater fragen, ob er nicht in die Falsche Richtung fährt,
als sie die ersten Hochhäuer Londons erblickte. Ihr Herz begann
immer schneller zu schlagen. Jetzt waren es nur noch wenige
Augenblicke bis sie den Bahnhof erreicht hatten. Lily war immer noch
so nervös wie vor 7 Jahren, als sie das erstes mal nach Hogwarts
fuhr.
Wie überwältigt sie doch war. Menschen im komischen Unhängen, Eulen, und Zaubere die plötzlich aus den nichts erschienen. Die Zugfahrt verging für Lily wie im flug. Sie saß mit Remus in einen Abteil. Seine Eltern waren Zauberer und somit wusste er viel mehr über diese „Welt" als Lily. Gespannt saugte sie jedes seiner Worte in sich auf. Als Remus ihr von den vier verschiedenen Häuers in Hogwarts erzählte, war Lily sich sicher nach Ravenclaw zu kommen. Slytherin war für sie außer Frage, da wie Remus erzählte sie nur Reinblütler aufnahmen und ansonsten hatte er nichts gutes über dieses Haus zu berichten, für Gryffindor war sie zu feige, denn Lily war auf keinen fall Mutig, und nach Remus reden kamen noch Hufflepuff nur Dummköpfe. Oh wie Lily hoffte nicht nach Hufflepuff zu kommen.
Der Tag neigte sich langsam den Ende zu, als der Zug immer langsamer wurde. Ein riesiger Mann, der sich später als warmherziger Wildhüter Hagrid rausstellte brachte die Erstklässler zu einem See, über dem sie mit kleinem Boot fuhren. Als Lily das erste mal Hogwarts vor sich sah, stoppte ihr Atem, es war so groß, so unbeschreiblich. Eine etwas ältere Frau mit strengem Zopf nahm sie entgegen. Lily wusste nicht wie lange die Erstklässler warten mussten bis die Frau die neugierigen Neuankömmlinge schließlich in die große Hall führte, in der bereites die höheren Jahrgangsstufen saßen.
Die Auswahlzermonie begann und Lily war von den Sprechenden Hut faszzienierd. Naja eigentlich fand sie diesen kleinen zerknautschten Hut eher lustig. Die ersten Schüler wurden aufgerufen. Und dann wurde ihr Namen ausgerufen: Evans Lily
Vorsichtig lief sie nach vorne und bekam den Hut auf dem Kopf. Lily betet das er sie nach Ravenclaw und nicht nach Hufflepuff steckte. Plötzlich fing der Hut an zu sprechen, aber anscheint verstand nur sie ihn. „Hmm, nach Ravenclaw willst du. Ich bin mir nicht sicher. Für Hufflepuff steckt zu viel Durst nach Wissen in dir. Große Macht könnte Slytherin dir verleiden", überlegte der Hut weiter.
Lily
stockte der Atem. Wütend dachte sie, wenn dieser alte Hut sie
nach Slytherin stecke, würde sie ihn eigenhändig
wiederverwehrten.
Leise
lachte der Hut auf „Ah, die schlummert wohl mehr in dir als die zu
wissen scheinst. Ich glaube das beste ist ich steck dich nach
Gryffindor" das letzte Wort verkündete er das alle in der
großen Halle es hören konnte. Irritiert lies sich Lily am
Gryffindortisch nieder.
Bis heute verstand Lily nicht wieso der sprechende Hut sie nach Gryffindor gesteckt hat. Erst als ihr Vater vor dem Bahnhof anhielt wachte sie aus ihren Tagträumen auf und sprang voller Elan aus dem Auto.
