Kapitel 3: Punktabzug, Strafarbeit und andere Strapazen

Vanessa aß die Schokolade auf dem Weg zum Flugplatz. „Nächste Stunde ist Flugstunde.", dachte Vanessa vergnügt. Dank der Schokolade ging es ihr wieder besser. Der Lehrer namens Kai Kingsley war unglaublich jung. Er war gerade mal 19 Jahre alt und sah so gut aus, dass alle Mädchen sich nach ihm umschauten. Er lehrte den Schülern, wie man mit dem Besen fliegen konnte. Kerstin schaffte es ohne große Mühe mit dem Besen umzugehen. Emily, Priya und Mary hatten auch keine Schwierigkeiten damit. Aurélie glitt gar zu elegant durch die Lüfte. Vanessa hatte zunächst keine Schwierigkeiten mit dem Besen zu schweben. Doch dann trat bei ihr die Höhenangst ein. Sie kniff die Augen zusammen und klammerte sich fest an den Besen. Sie wollte runter, einfach nur runter. Aber wie? Sie wusste nicht was man machen sollte. Würde sie jetzt für immer hier festhängen? Zu ihrem Glück glitt sie von alleine runter. Sie machte ihre Augen erst auf, als sie festen Boden unter ihren Füßen spürte. Alle Slytherins fingen an zu lachen. Professor Kingsley, der sie runter geholt hatte fragte: „Geht es dir gut?" Vanessa nickte. „Das ist ja unglaublisch!", meckerte Aurélie. „Arry Potter war jüngster Sucher seines Jahres ünd dü...Bist du sischer, dass dü seine Tochter bist? Vielleischt würdest dü adoptiert." Dann stolzierte sie davon. „Mach dir nichts draus.", versuchte Emily Vanessa zu beruhigen. „Was soll's...Fliegen ist eh blöd. Ich werde nie wieder einen Besen besteigen.", nahm sich Vanessa vor.

„Habt ihr das gesehen?", lachte Amanda Wide, ein Slytherin Mädchen, die zu Kerstins Freundin geworden ist. „Ja, dieses Potter-Weib hat sich eben echt dumm angestellt.", kommentierte eine weitere Freundin namens Inga Silver. „Das war ja echt peinlich.", fügte Kerstin hinzu. Sie saßen im Slytherin Gemeinschaftsraum und unterhielten sich ausgelassen. „Was ist passiert?", fragte Dave, der sich mit seinen Freunden dazu gesetzt hatte. „Das Potter Weib hat sich eben total blamiert.", sagte Inga. „Ach wirklich?" Dave grinste. „Erzählt mir mehr."

Nach dem Mittagessen ging Vanessa mit Emily, Priya und Mary zum Zauberkunstunterricht. Diesmal hatte Gryffindor mit Ravenclaw Unterricht. „War ja klar.", murmelte Vanessa, als sie sah wie Aurélie vorbei stolzierte und sich Nase rümpfend zu den Ravenclaws setzte. „Sie denkt, sei wäre zu gut für uns." Im Klassenraum kam ein Mann mit erschreckend enger Hose und zudem schwitzte er unter den Achseln, so dass man das sehen konnte. „Guten Tag, liebe Klasse. Mein Name ist Professor Enso. Professor Enso ist Hauslehrer für Hufflepuff.", begrüß er die Klasse, wobei er jede Silbe betonte. Er teilte an jeden eine Rolle Pergament aus. Darauf stand eine lange Liste von Regeln. „So, Professor Enso liest jetzt die Regeln vor und wenn ihr Fragen habt, meldet euch.", wies Professor Enso sie an und las vor. „Regel Nummer 1: Professor Enso beendet den Unterricht, denn Professor Enso ist der Lehrer. Regel Nummer 2: Es werden keine Kappen, Mützen oder ähnliches getragen, denn wir brauchen uns nicht zu bedecken. Regel Nummer 3: Taschen werden nicht auf den Tisch gestellt. Professor Enso empfindet es als unhöflich wenn ihr euch hinter der Tasche versteckt..." Vanessa wusste nicht wie lang er die Regeln vorlas, aber ihr wurde es zu viel. Sie hob die Hand.

„Ja, Miss Potter?"

„Wann fangen wir an was zu lernen?"

„Aber wir lernen doch die Regeln."

„Ich meinte, wir sollten was Sinnvolles lernen."

Einige pressten die Hände vor den Mund. „Professor Enso tut so als hätte er nichts gehört. Also liest Professor Enso weiter die Regeln vor. Wo war Professor Enso stehen geblieben? Ach ja...Regel Nummer 15: Es wird nicht mit Sachen rumgeschmissen, denn sonst fühlt sich Professor Enso bedroht..." „Hör zu!", brach es aus Vanessa raus. „Es heißt, ‚hören sie zu, Professor Enso.'" Doch Vanessa ging nicht darauf ein. „Keiner interessiert sich für diese blöden, überflüssigen Regeln! Wir wollen was lernen!" Professor Enso trat an Vanessas Tisch und beugte sich bedrohlich nahe zu ihrem Gesicht runter. „30 Punkte Abzug für Gryffindor! Kommen sie nach den Unterricht zu mir!"

„Hey sie haben mal nicht in der dritten Person geredet."

„Noch mal 30 Punkte Abzug für Gryffindor!" Nach der Stunde ging Vanessa zu Professor Enso. Er drückte ihr eine versiegelte Pergamentrolle in die Hand. „Bring das zu Professor Lupin, deinem Hauslehrer und ich möchte es noch Heute von ihn unterschrieben zurück haben.", forderte er sie auf. „Ja.", murmelte Vanessa und ging aus dem Klassenzimmer.

„Oh, hallo Vanessa.", begrüßte sie Professor Lupin, als sie in sein Büro trat. „Setz dich doch." Sie tat wie ihr geheißen und setzte sich. „Möchtest du irgendetwas essen oder trinken?" Vanessa schüttelte den Kopf. „Sie...ähm...sollen das unterschreiben." Sie reichte ihn die Pergamentrolle. Professor Lupin las sie durch. Er sah sie schließlich über das Pergament hinweg an. „Stimmt es, dass du Professor Enso gegenüber unverschämt warst und ihn dazu noch angeschnauzt hast?" „Ja.", sagte sie und sah dabei auf ihre Schuhe. „Sir.", fügte sie hinzu und schaute dann auf in Lupins Gesicht. Professor Lupin schmunzelte. „Du bist eine wahre Potter. Aber das du dir direkt am erstem Tag eine Strafarbeit einhandelst..."

„Was?" Vanessa sah Professor Lupin entsetzt an. „Sie geben mir Strafarbeiten auf?"

„Ich gebe keine Strafarbeiten auf, Professor Enso verlangt es so." Er unterschrieb und gab die Pergamentrolle Vanessa zurück. „Professor Lupin.", setzte sie an. „Kann ich sie was fragen?"

„Aber klar." „Sie kannten meinen Dad schon seit seiner Jugend. Hat er mal was Verbotenes getan?" Professor Lupin lehnte sich zurück. „Oh ja, sogar mehr als ihn lieb war. Meistens waren es Unfälle." Oh na ja...ich muss dieses Pergamentrolle zurückbringen.", sagte Vanessa und ging.

Professor Enso verdonnerte sie dazu die Eingangshalle sauber zu machen und zu putzen. „Na sieh einer an." Dave und seine Bande kam vorbei. Macht es dir spaß? Du kannst dich demnächst zu den Hauselfengesellen." Vince warf seine leere Packung, wo mal ein Schokoladenfrosch drin war auf den Boden. „Ups! Ich hab was fallen lassen. Heb es doch bitte auf." „Heb es doch selber auf!", fauchte Vanessa. „Hey ich muss die Eingangshalle nicht saubermachen.", höhnte Vince. Widerwillig hob sie die Packung auf. „Du wärst echt eine super Sklavin.", sagte Dave. „Wenigstens kannst du den Besen gebrauchen. Wenn du schon nicht fliegen kannst, dann gebrauch ihn Sinnvoll." Dave warf noch mehr Müll auf dem Boden und ging dann lachend mit den anderen weg. Als Vanessa fertig war, fühlte sie sich wie gerädert und war froh ihr Bett zu sehen.

„Was haben wir gleich?", fragte Priya am nächsten Morgen, als sie am Frühstücken waren. „Zauberkunst.", antwortete Emily. „Was denn? Schon wieder?", klagte Vanessa.

Professor Lupin sah von der Pergamentrolle auf und schüttelte den Kopf. Er konnte nicht fassen, dass Vanessa schon wieder vor ihr saß und er wieder eine Beschwerde von Professor Enso lesen musste. Professor Lupin runzelte die Stirn. „Da steht du hast ihn eine unerhörte Frage gestellt. Kannst du mir das erklären?" Vanessa zuckte mit den Achseln. „Ich habe ihn einfach nur gefragt wieso er dauernd in der dritten Person redet. „Hm...du hast recht. Das finde ich auch total merkwürdig." Professor Lupin fing an zu lachen. „Er ist schon ein komischer Typ." Vanessa stimmte zu. „Ja der ist total daneben." Sie lachte auch. „Das reicht!", rief Professor Lupin dazwischen. „Hör zu! Er ist ein Lehrer und sollte dementsprechend mit Respekt behandelt werden. Ist das klar?"

„Ja, Sir." Er unterschrieb und gab ihr die Pergamentrolle zurück. „Wo hast du gleich Unterricht?", fragte Professor Lupin. „Bei ihrer Frau.", antwortete Vanessa. Professor Lupin seufzte. Wie oft soll ich es dir noch sagen? Sie ist nicht meine Frau."

„Das versteh ich nicht. Ihr liebt euch doch. Wieso heiratet ihr nicht?"

„Ich möchte mich nicht binden. Vanessa viel es schwer nicht die Augen zu verdrehen. „Tja...vielleicht haben sie ja recht. Tonks ist ja auch Hauslehrerin von Ravenclaw und außerdem haben ein beharrliches Mondscheinproblem und alt sind sie auch noch."

„Für diese Bemerkung gibt es 5 Punkte Abzug und jetzt mach das zum Unterricht kommst."

Tonks Unterricht war so, dass die Schüler ihn liebten. Sie bestand darauf, dass man sie einfach nur Tonks nannte und sie führte viele lustige Verwandlungen vor. „Bis jetzt fand ich Tonks und Professor Lupins Unterricht am besten.", meinte Priya, als sie zur großen Halle gingen. „Wir hatten bis jetzt auch nur einen trotteligen Lehrer.", sagte Vanessa während sie sich an den Gryffindortisch setzte. „Was musst du diesmal machen?", fragte Emily. „Ich muss am Samstag irgendetwas an den Ländereihen machen, weiß nur noch nicht was." Aurélie kam an den Gryffindortisch. „Danke, Vanessa wegen dir aben wir so wenige Auspunkte. Versuch doch einmal deine Klappe zu alten." Vanessa verdrehte die Augen. „Was ast du gesagt? Isch ab disch nischt ganz verstanden! Kannst du mal so reden, dass ich dich verstehen kann?" Aurélie sah sie Wutendbrand an. „Dü Miststück! Isch müss misch nischt mit dir abgeben!" Hochnäsig stolzierte sie davon.

Dann gingen sie zu den Ländereihen. Dort erwartete Hagrid sie schon. Die Slytherins waren auch da. „Hallo zusammen! Heut nehmen wir uns Knuddelmufffs durch. Hat jemand ne Ahnung was Knuddelmuffs sin?" Aurélies Hand schnellte nach oben. „Das sind Wesen, die für die Gartenarbeit nützlisch sein können." Hagrid klatschte in die Hände. „Sehr gut Miss Lác...ähm..." „Lácroix!", sagte Aurélie mit übertrieben eingebildeter Stimme. „Ähm ja...jedenfalls 5 Punkte für Gryffindor. Ach wo war'n wir steh'n geblieben?", fragte Hagrid. Er sah sinnlos durch die Menge. Plötzlich schrie er auf. „Ne, dass kann ich nich glauben! Bis dus wirklich? Türlich bis du's. Man sieht's dir doch an. Du bis Harry Potters Tochter!" Vanessa wurde knallrot. Sie wollte vor Scham im Erdboden versinken. Die Slytherins bekamen einen Lachkrampf. „Hab dich eben überse'n. sons hätt's die Frage richtig beantwortet, ne? Noch mal 5 Punkte für Gryffindor. So! Jetzt ist die Stunde beendet.", sagte Hagrid. Die Schüler gingen so schnell sie konnten vom Platz weg. „Vanessa!", rief Hagrid hinterher. „War ich gut?" „Ja, ja.", antwortete Vanessa ohne sich umzudrehen und eilte schleunigst davon.

Doch die Slytehrins standen an einem Baum, am großen See und versperrten ihr den Weg. „Na Verräterin, bist jetzt auch noch Lehrerliebling, nur weil du die Tochter des berühmt, berüchtigten Harry Potter bist. Aber was macht die Tochter, wenn sie alleine von Slytherins umzingelt wird?", verspottete Kerstin sie. „Wieso können wir keine Freunde sein? Wir haben uns im Zug so gut verstanden und Dave woll.." Kerstin schnitt Vanessa das Wort ab. „Aber da wusste ich noch nicht, dass du eine Verräterin bist. Es ist wichtig die richtigen Freunde auszusuchen. Du hattest deine Chance aber du hast die falschen ausgewählt." Vanessa wollte darauf antworten, doch ein Slytherin Mädchen mischte sich ein. „Wie süß! Das Potter-Weib sucht Freunde. Dabei kann es sich nicht einmal messen."

„Kann ich wohl!", protestierte Vanessa. „Dann beweiß es! Am Ende des verbotenen Wald, liegt ein kleiner See. Dort gehst du hin. Aber natürlich gehst du nicht um den Wald, sondern durch den Wald."

„Wie wollt ihr es denn merken ob ich um den Wald gehe oder mitten durch?", fragte Vanessa. Daraufhin antwortete das Mädchen: „Ja natürlich gehst du nicht alleine. Kerstin wird mitkommen."

„Was?", schrieen beide auf. „Habt ihr angst?", kicherte das Mädchen. „Natürlich nicht.", erwiderte Kerstin „Ist das aber nicht verboten?", fragte Vanessa. „Das ist ja das tolle an der Sache.", antwortete das Mädchen. „Ach ja. Ihr trefft euch hier am Baum. Wir warten am See." Dann wandten sich die Slytherins ab und gingen.

Daraufhin machte sie sich auf dem Weg zum Zaubertrankunterricht, doch an der Treppe zum Kerker standen die drei Hufflepuffs aus dem Zug: Florenz, Mathias und Sandra. Sandra stritt sich mit Florenz. Mathias stand sinnlos durch Gegend guckend daneben. „Entschuldigung, kann ich mal durch?", sagte Vanessa zu Sandra und Florenz. Sandra funkelte Vanessa böse an. "Siehst du nicht, dass wir in einer Unterhaltung stecken?", blökte sie. „Lass sie doch durch.", sagte Florenz. „Oh! Jetzt willst du der Diskussion ausweichen!" Sie stampfte wütend davon. Florenz ging ihr hinterher. Mathias stand immer noch vor der Treppe. „Ich muss da durch.", machte ihn Vanessa ihn darauf aufmerksam. Er reagierte nicht. „Hallo! Ich rede mit dir!" Er zeigte immer noch keine Reaktion. „Hörst – du – mich? Ich – muss – da – durch!", schrie sie und klang dabei so, als sei er doof. Mathias aber starrte immer noch vor sich her. Das reicht! Sie schubste ihn zur Seite.

Sie lief die Treppen zum Kerker runter. „Zu spät!", ertönte eine Stimme als sie ankam. Professor Zabini, der Lehrer für Zaubertränke und gleichzeitiger Hauslehrer von Slytherin, sah sie böse an. „50 Punkte Abzug für Gryffindor." „Nischt schon wieder!", stöhnte Aurélie. „Noch einmal 15 Punkte Abzug für Gryffindor und wenn noch einer etwas sagt, werden es 100!" Vanessa stand da wie angewurzelt. „Noch einmal 10 Punkte Abzug für Gryffindor für Gryffindor. Weil sie immer noch da stehen!"

„Aber sie können doch nicht...", wollte Vanessa protestieren. „100 Punkte Abzug für Gryffindor und Strafarbeit! Sie können nach der Stunde die Kessel sauber machen aber ohne Magie! Ich werde noch ein Wort mit ihrem Hauslehrer wechseln, für ihre Unverschämtheit!" Ohne ein weiteres Wort setzte sie sich. „Wo war ich stehen geblieben? Ach ja 50 Punkte für Slytherin, weil Miss Malfoy die Frage richtig beantwortet hatte. Sie ist eine gute Schülerin. In Gegensatz zu anderen Schülern (sein Blick wanderte zu Vanessa) , die darauf aus sind den Unterricht zu stören." Nach dem Unterricht merkte Vanessa wie schmutzig die Kessel waren. Sie schrubbte sich die Finger wund.

Als sie in der großen Halle war, sah sie dass Gryffindor 0 Punkte hatte. „Das hast du ja toll hinbekommen!" Zwei Jungs namens Reymond Aniston und Aman Shaman, die auch in Gryffindor waren, funkelten sie böse an „Kannst du dich nicht zurückhalten?" Alle bis auf Emily dachten das Gleiche. Keiner von Gryffindor (bis auf Emily) wollte mit Vanessa reden und wandten sich von ihr ab. „Mach dir nichts draus.", tröstete Emily sie. „Wenn wir wieder Hauspunkte haben, denken sie nicht mehr dran." Sie saßen im Mädchenschlafsaal. „Na isch offe dü bist zufrieden.", sagte Aurélie, als sie auch in den Schlafsaal reinkam. „Wegen dir aben wir keinen einzigen Punkt mer!"