Kapitel 4 : Im Verbotenen Wald
Priya kam rein. „Professor Lupin will mit dir reden, Vanessa."
„Auch das noch.", dachte Vanessa. „Viel glück!", rief Emily hinterher. Seufzend ging sie zu Professor Lupins Büro. „Setz dich." , bot er an. „Vanessa, Vanessa, was soll ich nur mit dir machen?", sagte er kopfschüttelnd. „Drei Beschwerden auf einmal...Professor Zabini verlangt, dass ich ein Brief an deine Eltern schreibe."
„Bitte nicht!", flehte Vanessa. „Meine Mum ist schwanger und es ist nicht so gut wenn sie sich aufregt." Professor Lupin lehnte sich zurück. „Okay. Ich drücke heute noch ein Auge zu. Aber sieh zu, dass in der nächsten Zeit nichts mehr anstellst." Vanessa nickte. „Ja, Sir."
Am nächsten Tag hatten sie Verteidigung gegen die dunklen Künste. „Heute wollen wir lernen, wie man Lumos anwendet.", sagte Professor Lupin. „Kann mir einer sagen was man mit dem Lumos Zauber bewirken kann? Miss Potter, können sie mir das sagen?" Vanessa war überrascht, dass Professor Lupin sie beim Nachnamen ansprach und dass er nicht abwartete, wer sich meldete. Doch sie antwortete trotzdem. „Damit kommt ein Lichtstrahl aus der Zauberstabspitze und so kann man dunkle Räume erhellen."
„Sehr gut!", lobte Professor Lupin sie. „30 Punkte für Gryffindor. Können sie das auch vorführen, Miss Potter?" Professor Lupin verdunkelte den Raum. Vanessa stand auf, nahm den Zauberstab und sagte: „Lumos." Ein Lichtstrahl kam aus ihrer Zauberstabspitze. „Sehr gut!", wiederholte Professor Lupin. „50 Punkte für Gryffindor!" Was auffällig war, dass Professor Lupin einen ordentlichen Vorschuss an Punkten gegeben hatte. Am Ende der Stunde fing Professor Lupin Vanessa ab. „Du hast Talent, Vanessa. Nutze es." „Ja, Sir." Mit diesen Worten schloss sie sich Emily an.
Die Tage vergingen und Vanessa schaffte es ihr Temperament bei Professor Enso zu zügeln. Zudem tat sie das, wozu Professor Lupin ihr geraten hatte und zeigte ihr Talent. So holte sie sich ihre verlorenen Punkte in nu zurück und sie wurde fast genau so beliebt bei den Gryffindors wie Kerstin es bei den Slytherins war. Aurélie war die einzige war, die sich zurückhielt und ab und zu rum mäkelte. Den Slytherins gefiel es auch nicht. Sie nannten Vanessa, immer wenn sie an denen vorbei kam ‚Lehrerliebling'
„Lasst sie in Ruhe!" „Ihr seid doch nur neidig, weil ihr nicht mal halb so talentiert seid, wie sie es ist." Es waren Reymond und Aman, die sich für sie einsetzten. Inzwischen verstanden sich Emily, Priya, Reymond, Aman und Vanessa am besten. (Mary war neutral gegenüber allen). Reymond und Aman waren witzig und man hatte viel zu lachen mit den beiden. Emily, Priya und Vanessa teilten alle drei eine Leidenschaft und das war die Musik. Abends stimmten sie meistens ein Lied ein und sangen. Außerdem war Priya eine begnadete Bauchtänzerin. Sie trug im Mädchenschlafsaal ab und zu einen Sari und führte einen Tanz vor. Emily und Vanessa durften auch mal einen anprobieren. Und Emily war ein sehr hübsches Mädchen, die eine positive Ausstrahlung hatte.
Mit ihr, so hatte Vanessa das Gefühl, konnte sie alles machen. Lachen, ihre Probleme erzählen und Geheimnisse austauschen. Sie war unglaublich. Immer wenn sie lächelte, schien es als würde die ganze Welt mitlächeln. Sie war einfach nur barmherzig und Vanessa war froh sie als Freundin zu haben.
Es könnte alles so schön sein, wenn da nicht der Samstag wäre. Sie musste das Umkraut im Graten , der Ländereihen jäten.
„Schön, dass ihr mich besucht.", sagte Hagrid zu Harry, Ron und Hermine, die mit ihm Tee tranken. „Fühl mich wie in alten Zeiten."
„Du bist ein mieses Arsch!", hörten sie plötzlich jemanden schreien. Harry schaute zum Fenster raus und sah wie seine Tochter einem Jungen mit wilden Beschimpfungen hinterher brüllte. „Vanessa! Was um alles in der Welt machst du da?", rief Harry. Vanessa drehte sich um. „Oh, Hi Dad. Was machst du hier?", fragte Vanessa. „Das könnte ich dich fragen!", sagte Harry im leicht säuerlichen Unterton. „Ich rupfe das Umkraut.", antwortete Vanessa. Harry zog die Augenbraun hoch. „Was hast du angestellt?" Vanessa zog eine Unschuldsmine. „Nichts." „Ach ja? Es ist Samstag und du pflückst das Umkraut?" Vanessa zuckte mit den Achseln. „In den anderen Wochentagen geht das nicht." In dem Moment kamen Ron und Hermine ans Fenster. „Hallo Vanessa.", begrüßte sie Hermine. „Hallo Tante Hermine. Hallo Onkel Ron", grüßte Vanessa sie. „Wie geht es Franziska?" „Der geht es gut.", sagte Ron. „Musst du Strafarbeiten machen?", hackte er nach. „Pah! Nur weil ich an einem Samstag Arbeite, denkt ihr ich hab was ausgefressen?"
„Oh ja, dass denken wir", kam es aus Harry und Ron gleichzeitig. „Wir waren auch mal Schüler. Gerade wir beiden könnten ein Lied über Strafarbeiten singen", sagte Ron. Vanessa fuhr seufzend durchs Haar und erzählte was passiert war. Als sie fertig war sahen sich Harry und Ron grinsend an. Dann fing Ron an zu lachen. „Und dieser Professor Enso spricht wirklich in der dritten Person?", fragte Ron immer noch am lachen. „Wir hatten auch einige merkwürdige Lehrer gehabt aber keiner hatte jemals in der dritten Person geredet."
„Das ist nicht Witzig!", sprang Hermine dazwischen. „Ein Lehrer ist eine Respektperson und..." „muss dementsprechend behandelt werden.", ergänzte Vanessa den Satz. „Professor Lupin hat das auch gesagt und in den letzten Tagen habe ich mich echt zusammengenommen und hab jede menge Punkte fürs Haus geholt." „Das ist meine Tochter. Mach weiter so.", sagte Harry breit grinsend. Vanessa funkelte ihren Dad an. „Ach Dad, wenn du stolz auf mich bist, kannst du dafür sorgen, dass ich nichts mehr machen muss?" Harry lächelte seine Tochter an. „Netter Versuch. Aber nein, das werde ich nicht.", antwortete er.
„Aber wieso?"
„Ich bin nie um meine Strafarbeiten gekommen, wäre doch unfair wenn du drum rum kommst. Aber wenn es dich beruhigt, ich werde es deiner Mum nichts sagen." Dann wandte er sich wieder Hagrid zu. Seufzend begab Vanessa sich an die Arbeit.
Am nächsten Tag traf Vanessa sich nachts mit Kerstin am vereinbarten Ort um die Mutprobe im verbotenen Wald durchzuziehen. Der Vollmond schien in dieser Nacht. Sie gingen in den verbotenen Wald rein. „Okay jetzt sind wir im Wald. Ich hab keine Angst. Nein, ich habe keine Angst. Auch nicht beim Mondschein.", sang Vanessa im zittrigem leisen Ton. „Halt die Klappe!", fauchte Kerstin sie an. „Sag mir nicht was ich zu tun habe!", wehrte sich Vanessa. „Wenn du nicht so blöde wärst und dich nicht auf diese dumme Sache eingelassen hättest, müsste ich das nicht.", sagte Kerstin. „Du hast doch auch zugesagt!", verteidigte sich Vanessa. „Ja aber nur weil du dich da reingeritten hast und nebenbei nenn meinen Bruder nicht ‚mieses Arsch'. Du hast gar nicht das recht dazu."
„Dann sag deinen Bruder, dass er sich nicht so aufführen soll."
In dem Moment hörten sie etwas. Sie beschlossen nicht mehr zu reden. Bis sie ein Heulen hörten. „Was war das?", fragte Kerstin und sah sich um. „I – ich glau – glaube ei –ein Wer – Werwolf", stammelte Vanessa. „Lass die Scherze!", warnte Kerstin sie. Doch leider schien Vanessa nicht zu scherzen. Ein Werwolf sprang aus einem Busch hervor. Schreiend liefen sie weg. Zu ihrem Glück, wurde der Wald immer dichter und sie konnten sich so vor dem Werwolf verstecken.
Kerstin lehnte sich gegen einen Baum. „Was ist los?", fragte Vanessa. „Ich glaube, ich habe mir den Knöchel verstaucht.", antwortete Kerstin. Vanessa legte Kerstins Arm um ihre Schulter., sodass Kerstin sich abstützen konnte. „Lass mich! Ich kann auch alleine gehen!", sagte Kerstin. „Sei nicht albern!", erwiderte Vanessa. „Wir müssen hier raus, bevor was weiß ich was passiert." Wortlos schleppten sie sich durch denn Wald. Aber irgendwie kamen sie nicht aus den Wald raus. Sie gerieten immer weiter in den Wald rein. „Wir haben uns verlaufen!", klagte Kerstin. „Und das ist alles deine Schuld!"
„Meine Schuld?", sagte Vanessa empört. „Ja!", erwiderte Kerstin. „Du hast mich doch hergeschleppt! Ich musste dir ja folgen." Vanessa seufzte. „Es hilft nicht rumzumeckern. Wir sollten lieber überlegen was wir jetzt tun." In dem Moment kam eine Katze hinter einem Baum hervor. Sie miaute und deutete mit einer Kopfbewegung an ihr zu folgen. Ohne groß nachzudenken, folgten sie der Katze und tatsächlich kamen sie aus dem Wald heraus.
