Kapitel 8: Das Quidditchtraining
Außer jeder Menge Hausaufgaben, standen in nächster Zeit die Quidditchspiele an. Und nach jedem Spiel wünschte sich Vanessa dabei zu sein. „Vielleicht bist du ja nächstes Jahr dabei.", versuchte Emily sie aufzumuntern. Sie waren auf dem Weg zum Gemeinschaftsraum, denn die letzte Stunde war vorbei.
„Aber ich habe doch Höhenangst. Ich werde so nie ins Team kommen.", seufzte Vanessa. „Hmm...Was machen wir da. Ich bin mir sicher, man kann da irgendetwas machen. Aber was?", grübelte Emily.
Dann hörten sie plötzlich ein Räuspern. Es war Professor Kingsley, der junge gut aussehende Fluglehrer, den alle Mädchen hinterher liefen. „Ich habe zufällig euer Gespräch mitangehört und ich wäre bereit Ihnen zu helfen, Miss Potter."
Emily und Vanessa strahlten ihn an. „Das würden Sie für mich tun, Sir?" Professor Kingsley zwinkerte ihr freundlich zu. „Ich freue mich immer wieder wenn ich meinen Schülern zu etwas neuen motivieren kann.", sagte er mit so einem strahlendem Lächeln, dass die beiden Mädchen den Drang verspürten Professor Kingsley zu umarmen, was sie natürlich nicht taten. „Haben Sie vielen Dank, Sir.", verabschiedete sich Vanessa von Professor Kingsley.
„Er sieht nicht nur gut aus, er ist auch super nett.", meinte Emily vergnügt.
Professor Kingsley bot Vanessa an, ihr jeden Samstag am Quidditchfeld zu treffen. Die Mitschüler kamen schnell Wind von der Sache und viele Mädchen kamen zum Training um Professor Kingsley zu sehen. Es kamen auch einige Jungs um das Potter-Mädchen zu beobachten. Sie wollten außerdem alle sehen wie sich die Tochter von Harry Potter auf dem Besen machte.
Professor Kingsley schaffte es tatsächlich ihre Höhenangst Stück für Stück zu vertreiben.
Er sagte ihr immer wieder wie schön es doch sei zu fliegen. Sie solle doch nur die schöne Aussicht genießen.
Das tat Vanessa auch so. Nach einigen Wochen schaffte sie es sicher auf den Besen zu reiten und nun genoss sie es auf dem Besen zu fliegen.
Sie spürte den Wind, der ihr durch das Haar wehte und das befreiende Gefühl dort zu sitzen. Sie war so was von froh, dass sie ihre Höhenangst überwunden hatte.
Professor Kingsley erlaubte es freundlicher Weise, weiterhin bei ihm Flugstunden zu nehmen.
„Du wirst immer besser.", lobte Professor Kingsley sie.
„Pah!" Ein schwarzhaariger Junge im zweiten Jahr aus Slytherin mit hellblauen Augen stand auf dem Podium des Quidditchfeld und beobachtete die ganze Szene. Seine Freunde standen da und wollten ihn zum gehen bewegen. „Dave!", maulte Larry. „Wie lang willst du hier noch rumstehen?"
„Nah ich warte darauf, dass das Potter-Weib abstürzt oder so. Vielleicht haben wir Glück und sie bricht sich das Genick.", erwiderte Dave. „ Aber so wie Kingsley sie betächelt, wird das nie passieren. Tja das könnte ich schnell ändern." „ Du willst ihr das Genick brechen?", fragte Johnny verunsichert.
„Um Himmelswillen nein! Eigentlich würde ich es für recht amüsant halten, aber sie ist ja so ein Lehrerliebling und ich will mir nicht ausmahlen, was passiert, wenn ich das tue.", erläuterte Dave. „ Ich werde ihr nur ein haarsträubendes Quiddichttraining bieten, was sie ihren Lebtag nicht vergessen wird.", sagte Dave mit einem fiesen Grinsen im Gesicht.
Was er sagte setzte er in die Tat um.
Als Vanessa vom Quidditchfeld zur Umkleidekabine wollte, versperrte Dave ihr den Weg.
„Was willst du?", fuhr Vanessa Dave an. „Ich habe es satt zu sehen wie dich die Lehrer mit Samthandschuhen anfassen.", antwortete Dave lässig. „Ich werde nicht mit Samthandschuhen angefasst.", erwiderte Vanessa.
„Pah! Du wirst sehr wohl mit Samthandschuhen angefasst. Du bist nämlich der totale Lehrerliebling. Kein wunder du bist ja die Tochter des berühmten Harry Potters.", höhnte Dave. „Tu mir einen Gefallen und lass' deine blöden Sprüche.", keifte Vanessa. Sie wollte an ihm vorbei, doch er versperrte ihr den Weg. „Ach du glaubst also nicht, dass die Lehrer dich mit Vorsicht behandeln? Wenn dem so ist, dann kannst du es auch gegen mich aufnehmen.", sagte Dave und grinste sie siegessicher an. „Was?", fragte Vanessa. „Du hast schon verstanden! Du wirst mit mir Quidditch trainieren." Vanessa lachte. „Ach und du denkst, dass ausgerechnet ich mit dir Quidditch trainieren werde?"
„Soll das heißen, du hast Angst?", wollte Dave wissen und sein Grinsen wurde immer breiter. Vanessa wollte es nicht auf sich sitzen lassen. „Ich habe keine Angst! Okay machen wir ein Training." Mit den Worten schwang sie sich in die Lüfte.
Dave holte den Quaffel aus dem Koffer, der immer noch auf dem Quidditchfeld war. Er holte den Besen, den er anscheinend schon mitgebracht hatte aus der Umkleide und flog hoch.
„Die Übungen sind nicht schwer! Du musst nur meine Pässe fangen! Sogar du müsstest das schaffen!", rief Dave ihr zu. „Wenn das alles ist.", dachte Vanessa. Doch sie hatte nicht die Rechnung mit Dave gemacht. Seine Pässe waren sehr hart und Vanessa hatte sich zwar daran gewöhnt zu fliegen, aber sie konnte noch nicht so gut mit den ganzen Bällen umgehen und so wie Dave warf, war es für gute Spieler sehr schwer zu fangen, doch für Vanessa war es schon eine Zumutung und dass Dave so was wie „Man bist du schlecht!" oder „Du kannst ja gar nichts!" zurief, machte die ganze Sache noch schlimmer. Aber es sah wirklich nicht gut für Vanessa aus. Denn sie wisch eher den Würfen aus, als sie zu fangen. Dann kam es zum Schluss so, dass Dave ohne, dass er es wollte, ihr den Quaffel gegen den Kopf warf. Sie verlor den Halt und stürzte vom Besen. Dave raste ihr hinterher und fing sie auf. „Das war ja richtig erbärmlich.", sagte er noch, bevor sie ihn auf den Boden absetzte. „Du hast mir den Quaffel gegen den Kopf geschmissen!", brüllte Vanessa Dave an. Dann stieß sie sich von ihn weg und stapfte zur Umkleidekabine. Doch bevor sie da eingetreten war, drehte sie sich um. Daves und Vanessas Augen trafen sich für einen Moment und sie sagte: „Danke."
Für diesen Moment sah sie ihn an, ohne Hass für ihn zu empfinden und er sah sie genau so an. „Ich bin dir was schuldig.", sagte sie
„Ich komme darauf zurück.", erwiderte er.
Dann drehte sie sich um und ging in die Umkleidekabine.
