Es war jedenfalls viel angenehmer mit Dave befreundet zu sein, als mit ihm befeindet zu sein. Er war wie umgewandelt. Dave ärgerte Vanessa nicht mehr und wenn, dann war es nur freundschaftlich. Einmal kam Vanessa von einer Strafarbeit zurück, die sie von Professor Enso erteilt bekam. „Na, konntest du deine Klappe mal wieder nicht halten?", fragte Dave, als sie sich trafen. „Was soll das heißen?", fragte Vanessa beleidigt. „Das soll heißen, dass du zufiel redest. Meine Schwester hat erzählt, du hast Professor Enso hinter seinen Rücken ‚Professor Langsam' genannt. Nur, als du das gesagt hast, stand er hinter dir. Mann, Vanessa der Grund wieso du so viele Strafarbeiten bekommst ist, dass zu oft deine Klappe aufreist. Du musst echt lernen sie zu halten."
„Ich kann sie halten.", protestierte Vanessa. „Okay, dann sag mal fünf Minuten nichts. Ich gucke auf die Uhr." Vanessa ging drauf ein und nickte. Dave provozierte sie, indem er Grimassen zog. Aber Vanessa konnte sich von ihn wegdrehen und ihn ignorieren. Aufeinmahl setzte er sich vor sie, hob ihr Kinn an, so dass sie ihn aussehen musste. „Du hast ein verdammt hübsches Gesicht.", sagte er. Dann strich er mit seinen Daumen über ihre Wangen. Vanessa wurde immer nervöser. „Was soll das werden?", dachte sie. Danach näherte sein Gesicht ihrem Gesicht. „ Halt!", rief sie.
„Na endlich es waren zwar nur drei Minuten, aber das wurde mir langsam zu blöd.", meinte Dave. „Was? Dann war das ‚Du hast ein verdammt hübsches Gesicht" und das alles nur ein Mittel um mich zum reden zu bringen?" Dave zuckte mit den Achseln. „Ja, vielleicht. Der Zweck heiligt die Mittel." Vanessa sah ihn missmutig an. „Was machst du am Wochenende?", fragte Dave. „Keine Ahnung.", erwiderte Vanessa. „Kannst du Zauberschach spielen?", fragte Dave. „Na ja...ja…Ich spiele bei Gelegenheit mit meinen Onkel aber ich gewinne nicht sehr oft.", antwortete Vanessa. „Oh...Na ja wenn ich spiele gewinne ich öfters und ich weiß nicht wie es für dich ist gegen mich zu verlieren.", meinte Dave und klang dabei ziemlich selbstsicher. „Mir macht es nichts aus zu verlieren.", erwiderte Vanessa. Am
Samstag nach dem Frühstück. (es waren nur noch Schüler in der großen Halle), spielten Dave und Vanessa einige Runden Zauberschach. „Schachmatt.", sagte Vanessa und sah zu wie ihre Dame Daves König vom Brett schliff. „Schon wieder?", fragte Dave und seufzte. „Das war schon das fünfte mal und du hast noch kein einziges mal gewonnen.", bemerkte Kerstin, die dabei saß. „Das weiß ich selber!", fuhr Dave seine Schwester an. „Lass mich auch mal spielen.", forderte Kerstin. Sie gewann ebenfalls gegen Dave. „Hast du nicht gesagt, dass du oft gewinnst, wenn du spielst?", höhnte Vanessa. „Und hast du nicht gesagt, dass du nicht oft gegen deinen Onkel gewonnen hast?", blaffte Dave. „Oh... ich hätte dir sagen sollen, dass mein Onkel ein brillanter Spieler ist und wenn ich überhaupt gewinne ist es schon mal was.", sagte Vanessa und kicherte. „Moment mal, du hast erzählt, dass du Schachspielen kannst?", fragte Kerstin und lachte. „Oh! Haha! Macht es euch spaß auf mir rumzuhacken?", fragte Dave genervt. „Jepp.", antwortete Vanessa und amte ihn nach. „'Ich weiß nicht wie es für dich ist zu verlieren.' Tja...Übermut kommt vor den Fall."
In dem Moment kam Franziska Weasley, Vanessas Cousine zu ihnen. „Professor Lupin hat mich zum Sätze schreiben verdonnert! ‚Ich soll vernünftige Hausaufgaben abgeben.' Er meinte, ich wollte ihn mit meinem Aufsatz auf den Arm nehmen.", klagte Franziska. „Wirklich? Was hast du denn geschrieben? Sonst ist er nie so streng.", wollte Vanessa wissen. „Ach das ist doch nicht so wichtig.", erwiderte Franziska und knallte die Tasche auf den Tisch und suchte nach ein Stück Pergament, worauf sie schreiben konnte. „Ist das dein Aufsatz für Verteidigung gegen die dunklen Künste?", fragte Dave und nahm den Aufsatz, der aus Franziskas Tasche lugte und las vor. „Expiliarmus ist ein Entwaffnungszauber. Genauere Details können sie im ‚Verteidigung gegen die dunklen Künste Band 1' auf Seite 15 Absatz 1 nachlesen." Vanessa sah ihre Cousine stechend an. „Was! Die Seite stimmt doch!", wehrte sich Franziska. Vanessa sah so aus, als wollte sie ihre Cousine mit ihrem Blick durchbohren. „Und überhaupt...", fuhr Franziska nun Dave an. „Wer hat dir erlaubt meine Sachen zu nehmen!" Sie riss ihn den Aufsatz aus den Händen und schlug es ihn gegen sein Gesicht. „Au!", jaulte er auf. „Was soll das? Wieso schlägst du mich?"
„Das fragst du noch?", fauchte Franziska. „Hey, Franzi, du redest mit jemanden, der zwei Stufen über dir ist. Einwenig mehr Respekt wäre angebracht.", mahnte Vanessa ihre Cousine. „Nur weil du in ihn verkna...hm..." Vanessa hielt ihr rasch den Mund zu. Dave sah fragend von Franziska zu Vanessa. „Ähm...ehehe...wir haben noch zu tun...", hastete Vanessa, packte Franziska und rannte mit ihr aus der großen Halle. Dave wandte sich an seine Schwester. „Was ist mit ihr los?" Doch Kerstin schüttelte nur den Kopf.
