Als Halloween anrückte, zog Kerstin Vanessa zu sich. „Ich habe mehr über den Animagus rausgefunden.", flüsterte Kerstin. Sie suchten sich ein leeres Klassenzimmer. „Und was?", wollte Vanessa wissen. „Ich weiß wie man sich verwandelt. Denk an das Tier in das du dich verwandeln willst, dann Tipp mit dem Zauberstab auf dich selber und sag ‚Animagi'. Das habe ich jedenfalls gelesen.", erklärte Kerstin. „Es sollte nur eine von uns ausprobieren, falls was schief geht.", sagte Vanessa. Sie nahm ihren Zauberstab richtete diesen auf sich selbst „Fuchs", dachte sie und sagte: „Animagi!" Plötzlich schrumpfte sie. Ihre Ohren wurden spitz und bekamen eine rote Farbe. Dann wurde sie auf alle viere gezwungen, da sie nicht mehr aufrecht stehen konnte. Ihr Gesicht formte sich um und das rote Fell breitete sich aus. Am ende stand ein Fuchs vor Kerstin, der versuchte sich auf den Beinen zu halten. Kerstin hockte sich zu Vanessa runter. „Ist ja klasse! Du hast es tatsächlich geschafft!" Ja, sie hatte es geschafft sich zu verwandeln, aber wie verwandelte man sich zurück? Kerstin, die das Problem erkannte, blätterte hastig in einem Buch rum. „Mal sehen..." Sie richtete den Zauberstab auf den Fuchs. „Delvorverus!" Der Fuchs verwandelte sich zurück. „Puh! Danke!", sagte Vanessa und seufzte erleichtert. Doch sie merkte, dass etwas nicht stimmte. Ihre Ohren waren immer noch spitz, rot und plüschig. Sie versuchten alles, doch es half nichts. Vanessa musste in den Krankenflügel. Madam Pomfrey konnte sie zum Glück heilen.
Als es Dezember wurde, war wieder eine Weihnachtsparty angesagt. „Wieso sind die eigentlich immer ein Tag vor meinem Geburtstag?", fragte Vanessa, als die Gryffindors vor dem schwarzen Brett standen und den 21.Dezember las. „Das ist doch ganz klar!", raunte Aurélie. „Das ist der letzte Tag vor den Weihnachtsferien, dü dümmerchen."
„Wer hat dich eigentlich gefragt?", schnauzte Vanessa sie an. „Ts...Mal so nebenbei, wenn disch jemand züm Tanzen auffordert, solltest du annehmen, auch wenn es Matias Lensen ist, der disch fragt. Gerade dü! Mit dir will sowieso niemand tanzen." Mit den Worten stolzierte Aurélie davon.
Vanessa erinnerte sich daran, wie schlimm es für sie im letzten Jahr war. „Das stimmt doch gar nicht.", sagte Emily. „Es wollen viele Jungs mit dir tanzen."
„Besonders nach diesem Quidditchspiel.", fügte Reymond hinzu. „Sie haben doch nur Angst einen Korb von dir zu bekommen.", behauptete Priya. „Frag doch irgendjemanden.", meinte Aman. „Frag doch Malfoy.", warf Franziska ein. „Danke, dass du Geheimnisse so gut für dich bewahren kannst.", fuhr Vanessa ihre Cousine an und sah in die fragenden Gesichter ihrer Freunde, doch eine Sekunde später glühten diese Gesichter auf. „Ja, frag Malfoy. Der wäre doch genau der Richtige für dich.", sagte Emily. Die anderen nickten zustimmend. „Was?" Vanessa sah verblüfft in die Runde. "Spinnt ihr? Ich kann ihn doch nicht fragen!"
„Wieso nicht?", wollte Reymond wissen. „Nur weil er ein Slytherin ist, oder was?" Vanessa runzelte die Stirn. „Ich...ähm...keine Ahnung..."
„Dann frag ihn!", forderte Franziska sie auf. „Wir stehen alle hinter dir!", munterte Emily sie auf.
„Na toll!", dachte Vanessa, als sie sah wie ihre Freunde in 100 Meter Entfernung hinter ihr her gingen. Da sah sie Dave mit seinen Freunden umherziehen. „Wieso ist er eigentlich nie allein?", dachte Vanessa verbittert.
Sie ging langsam auf Dave zu. „Hey, Vanessa!", begrüßte er sie. „Oh, hi Dave." Sie holte tief Luft. „Willst du..." doch als sie die Gesichter von Daves Freunden sah, stockte sie. „Was ist?", fragte Dave. „Willst du...ähm...willst du was Süßes?" Sie holte einen Honiglutscher aus ihrer Tasche und gab ihn Dave. „Oh, danke.", sagte er. Vanessa drehte sich um und ging zu ihren Freunden zurück. „und?", fragte Priya „Ich habe ihn einen Honiglutscher geschenkt.", antwortete Vanessa. „Das ist doch unglaublich!", murmelte Franziska aufgebaracht. Sie packte Vanessa am Handgelenk. „Was soll das werden?", wollte Vanessa wissen. „Wir werden jetzt Malfoy sagen, was du willst!", antwortete Franziska und zog sie zügig hinter sich her. „Halt! Warte! Ich kann das alleine!"
„Nein! Das kannst du nicht!"
„Du wirst nicht..."
Doch dann standen sie wieder vor Dave.
„Malfoy, hör zu! Meine Cousine will mit dir auf die Party gehen!", sagte Franziska zu Dave, bevor Vanessa auch nur reagieren konnte. Dave lächelte.
„Hey, cool. Warum nicht? Ich gehe gerne mit dir zur Party.", antwortete er und sah zu Vanessa.
„Siehst du, so einfach geht das.", belehrte Franziska sie, als sie und Vanessa wieder gingen. „Ach ja, diese Jugend von Heute, macht alles unnötig schwer.", seufzte Franziska. „Du bist echt ein Schatz.", sagte Vanessa und drückte ihre Cousine. Dank ihrer Cousine würde sie mit Dave zur Party gehen. Doch da gab es ein kleines Problem.
„Du bist krank?", fragte Emily besorgt, als der Tag da war und brachte Vanessa in den Krankenflügel. „Ja." Sie zitterte. Ihr war heiß und kalt. „Ich bleibe bei dir.", sagte Emily. „Nein!", hustete Vanessa. „Geh ruhig."
„Aber..."
„Geh! Ich komme schon zu recht."
Daraufhin ging Emily.
Nach einiger Zeit hörte sie, wie jemand in den Krankenflügel kam. „Emily, ich habe doch gesagt, du sollst gehen." Doch es war nicht Emily, die gekommen war. Als sie sich aufrichtete, sah sie Dave.
„Dave?"
Sie war überrascht. „Willst du nicht auf die Party?"
„Mit wem soll ich denn hingehen?" Er ging in das Büro von Madam Pomfrey und kam mit einem Flächen wieder. „So, ich habe alles mit Madam Pomfrey geklärt. Sie war froh, dass ich ihr die Arbeit abnehme und jetzt kümmere ich mich um dich."
„Oh Dave, das ist..." Vanessa bleiben die Worte im Hals stecken. „Echt süß?", beendete Dave den Satz ausdruckslos. „Du brauchst das nicht zu tun. Geh ruhig zur Party.", sagte Vanessa und nieste dann in ihre Hand. „Ich will keine Widerworte hören, von dir erst recht nicht.", mahnte Dave sie. „Wenn du mich schon versetzt, dann widersprich mir wenigstens nicht. Mund auf!" Er hielt ihr den Löffel mit einer Flüssigkeit vor den Mund. Sie wollte etwas erwidern, doch kaum hatte sie den Mund aufgemacht, steckte er ihr den Löffel grobehrweiße in den Mund. Schnell spuckte sie die Flüssigkeit wieder aus und alles spritzte auf Daves Gesicht. Er sah sie missmutig an. „Du sollst mir nicht ins Gesicht spucken! Mach den Mund Noch mal auf!" Wieder wollte Vanessa was erwidern und wieder steckte Dave ihr den Löffel rasch in den Mund. Nur diesmal heilt Dave ihr den Mund zu, sodass sie den Trank schlucken musste.
„Ich kann doch nichts dafür, dass ich krank werde.", rechtfertigte sich Vanessa. „Ja, mag sein, aber ich warte wie ein Blöder auf bis deiner Freundin einfällt mir zu sagen, dass du krank bist und ich nehme stark an, dass du ihr nicht gesagt hast mir bescheid zu sagen, dass du krank bist."
Vanessa schluckte. Er hatte recht. Sie hatte ihn versetzt. „Es tut mir leid.", murmelte sie. Sie wagte es nicht ihn anzusehen. „Na ja...was soll's. Jetzt wenn ich dich ansehe, verschwitzt, mit glühenden Wangen und feuchter Nase, da kann ich dir nicht mehr böse sein.", sagte Dave, „Eigentlich bin ich hergekommen um dir zu sagen, wie sauer ich bin, aber da ich schon mal da bin, dachte ich, ich bleibe hier und kümmere mich um dich."
„Danke.", nieste sie ihn ins Gesicht. „Du hast mir wieder ins Gesicht gespuckt.", klagte Dave und wischte sich über sein Gesicht. Nach einer Weile schlief Vanessa ein.
Als sie aufwachte, sah sie wie Dave neben ihr auf dem Stuhl saß, sein Kopf lag auf dem Tisch und er schlief. Er hatte sich die ganze Zeit um sie gekümmert.
Sie bemerkte, dass es schon der nächste Morden war und zudem war sie gesund geworden. Das hatte sie dem Trank zu verdanken. Es dauerte nicht lange und Dave wachte auf. „Alles gute zum Geburtstag.", murmelte er. „Hm?" Vanessa sah Dave verwundert an. „Du hast doch Geburtstag, oder?" Daves Stimme hörte sich rau und kratzig an. „Hier..." Er reichte ihr eine Packung Bartie Botts Bohnen in allen Geschmacksrichtungen.
„Danke für alles." Sie umarmte Dave, nahm ihr Geschenk und ging aus dem Krankenflügel. Als sie draußen war, lies Dave den Nieser, den er vorhin unterdrückt hatte raus.
