Do you want to be my Valentin?
Ein etwas anderer One-Shot, der teilweise auf einer wahren Begebenheit beruht.. Also, wenn ihr den zweiten Teil lesen wollt dann reviewt doch bitte ganz fleißig.
Es war mal wieder soweit. Der Tag, den ich im ganzen Jahr am meisten hasste hatte gerade begonnen. Ich steige wieder willig aus meinem Bett, wohl wissen dass ich besser dort hätte bleiben sollen. Allerdings werde ich von meinem Verantwortungsbewusstsein davon abgehalten. Schließlich war heute trotz der vielen knutschenden Paare ein ganz normaler Schultag.
Ich wasche mich, ziehe mich an und stelle mich vor den großen Spiegel. Während ich sorgfältig mein langes, dunkelrotes Haar bürste frage ich mich plötzlich, warum ich überhaupt diesen Tag so verabscheue. Heute Morgen ist ja noch nichts Schlimmes passiert. „Mensch Mädel, du bist gerade mal eine Viertelstunde wach und außerdem hast du IHN ja heute noch nicht gesehen." Daran erinnerte mich die fiese Stimme in meinem Kopf, die man in solchen Momenten einfach nicht überhören kann. Wen diese Stimme meint ist mir sofort klar. James Potter- Schrecken meiner letzten beiden Valentinstage. Ihr fragt euch bestimmt jetzt, was James so Schlimmes gemacht hat um diesen Titel verdient zu haben. Sicher wisst ihr, dass James bereits seit der fünften hinter mir ist. Und wenn ich „hinter mir her" sage, dann mein ich das auch so. Er belagert mich jeden Tag, immer mit der selben Frage auf den Lippen. Und das seit zwei Jahren! Da würde ja sogar ein Engel die Geduld verlieren (und ich bin bestimmt keiner). Mit Schrecken erinnere ich mich an vergangenes Jahr, als James mir per Eulenpost ein riesiges, pinkes Plüschherz geschickt hat. Wahrscheinlich finden das jetzt einige von euch süß, aber das war ja noch nicht alles. Plötzlich ist dieses Plüschteil lebendig geworden und hat mich angefallen (James beteuert heute noch, dass es nur kuscheln wollte). Ich hab mich fast zu Tode erschreckt, hab das Gleichgewicht verloren und bin rückwärts von der Bank gefallen. Aus Reflex hatte ich mich halt suchend an der Tischdecke festgehalten und habe den gesamten Gryffindors ihr Frühstück vor der Nase weggezogen.
Sicher wollt ihr jetzt auch wissen, was James vor zwei Jahren angestellt hat. Nun, ehrlich gesagt erinnere ich mich nicht mehr wirklich. Ich weiß nur noch, dass ich spät abends auf der Krankenstation aufgewacht bin. Vielleicht versteht ihr jetzt besser meine Abneigung gegen den „Tag der Liebe" und natürlich gegen James. Hups! Gerade ist mir aufgefallen, dass ich bereits seit zehn Minuten meine Haare bürste. Jetzt aber schnell los. Der Unterricht fängt in einer halben Stunde an und ohne etwas im Magen kann ich mich nicht konzentrieren.
Während ich aus meinem Schlafsaal stürme fällt mir auf, dass sogar bereits meine Langschläferfreundinnen beim Frühstück sind.
Okay. Ganz ruhig. Ich atme noch einmal tief ein, um mich auf alles vorzubereiten, was auch immer heute passieren mag. Ich betrete die große Halle und suche mir einen freien Platz am Gryffindortisch neben meinen drei Freundinnen. „Hey Lily! Frohen Valentinstag!" Das kommt von meiner Freundin Sue. Allerdings bezeichne ich sie lieber als kleines, aufgedrehtes Energiebündel. „Mensch Sue. Nimm diesen „Tag der Liebe-Quatsch" doch nicht so ernst." Genervt fange ich unter dem Gekicher meiner anderen beiden Freundinnen Mia und Penny an mein Brötchen zu beschmieren. Plötzlich zucke ich zusammen. Da ist es. Das Geräusch, dass ich seit meinem Aufwachen heute Morgen gefürchtet habe. Die Eulen kommen! „Okay Lily. Gaaaaaanz ruhig bleiben. Tiiiiiiiiiiief einatmen!" So gespielt beruhigend redet Penny auf mich ein, während mir Mia mit beiden Händen Luft zu fächelt, als ob ich jeden Moment in Ohnmacht fallen könnte. Ich grummel nur ein „Ach lasst mich doch in Ruhe" und schaue Unheil erwartend nach oben. Doch alle Eulen, die über dem Gryffindortisch kreisen, fliegen an mir vorbei. „Ich kann es nicht glauben. Ich habe keinen Valentins Gruß bekommen. Danke lieber Gott!" Jetzt bemerke ich, dass meine Mitschüler mich etwas schräg anschauen. Hups. Hab ich das etwa laut gesagt? Plötzlich wendet sich ein Mädchen aus der sechsten an mich und sagt: „Ich auch nicht", und bricht in Tränen aus. Tja, anscheinend gibt es Leute, den es andersrum lieber wäre. Vielleicht sollte ich James auf sie hetzten, dann hat sie in ein, zwei Jahren genug vom Valentinstag. Apropos James…ist er etwa krank oder hat er doch tatsächlich endlich eingesehen, dass er einfach nicht bei mir landen kann?
Unauffällig schaue ich in die Richtung, in der ich die Rumtreiber vermute. Ja, da sitzt doch tatsächlich, wie jeden Tag James in der Mitte seiner Freunde und ist munter am frühstücken. Hat er etwa vergessen, dass heute Valentinstag ist? „Sag bloß, du bist auf einmal traurig, dass du kein Geschenk bekommen hast." Sue schaute mich schräg von der Seite an. „Ach Quatsch! Hab mich nur gewundert". „Also, ich mich nicht", wirft Mia ein. „So, wie du ihn hast abblitzen lassen die letzten zwei Jahre? Das hält nicht mal jemand aus, der ein so starkes Ego, wie James hat." Ja, dass ist Mias besondere Fähigkeit. Sie ist zu allen knallhart ehrlich. Manchmal bewundere ich sie um diese Ehrlichkeit. Manchmal kann diese Ehrlichkeit aber auch ganz schön wehtun. Wie jetzt zum Beispiel. War ich wirklich so fies zu ihm? Oh mein Gott! Jetzt entwickle ich schon Mitleid für James Potter.
Zum Glück ertönt in diesem Moment ein Glockenton, der den baldigen Beginn des Unterrichts ankündigt. Schnell schüttle ich meine Gedanken ab und mach mich auf den Weg zum Verwandlungsklassenraum.
So, dass war erst der erste Teil meines One-Shots (ich weiß klingt etwas komisch, aber egal).
Wenn ich also am Valentinstag den zweiten Teil meiner Story hochladen soll, wäre es ganz lieb, wenn ich vorher noch ein paar nette Reviews bekomme würde.
