So, hier das nächste Chap. Hoffe es gefällt euch, es taucht ein neuer Charakter auf...
Viel Spaß beim lesen!
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Zur gleichen Zeit lehnte sich jemand anderes in seinem Büro schmunzelnd zurück, zufrieden mit dem, was er da in Gang gesetzt hatte...
Hoffentlich funktionierte sein Plan auch...
Er fühlte Genugtuung, dass zumindest bis hierhin alles gut gegangen war. Bedenken hatte er keine, schließlich hatte er den beiden nur einen Schubs in die richtige Richtung gegeben... Nun ja, ehrlich gesagt mehrere Schubse...
Dass die Jugend von heute es sich nicht eingestand, wenn sie verliebt war, amüsierte ihn immer wieder.
Natürlich hätten die beiden auch von selbst gemerkt, was zwischen ihnen passierte und was passieren könnte; aber das hätte länger gedauert. Vielleicht zu lange.
Er seufzte. Zeit war eine der wenigen Sachen, von denen sie nicht genug hatten...
Zumindest er hatte sie nicht.
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Atemlos lösten sich die beiden voneinander und sahen sich an.
Sie konnten an nichts denken, sie waren zu nichts anderem fähig, als in den Augen des jeweils anderen zu versinken, seine Berührungen zu genießen und ihn mit allen Sinnen, die ihnen zur Verfügung standen zu spüren...
Wieder trafen sich ihre Lippen, leidenschaftlicher diesmal, fordernder.
Die Zeit schien still zu stehen, das ganze Universum den Atem anzuhalten, als die beiden liebenden in einer innigen Umarmung miteinander zu verschmelzen schienen und niemand hätte sagen können, wo der eine aufhörte und der andere begann...
Sie war nicht wiedergekommen.
„Ich gehe noch mal in die Bibliothek, Harry, warte nicht auf mich." , hatte sie gesagt.
Aber er hatte gewartet, er wollte noch einmal mit ihr reden, sie bitten, ihm die Chance zugeben, ihr zuzuhören, damit sie sich alles von der Seele reden konnte... Und dann kam sie nicht wieder.
Selbst für Hermione war es ungewöhnlich, lange nach Beginn der Schlafenszeit noch in der Bibliothek zu bleiben... Ob sie wohl wieder über ihren Büchern eingeschlafen war?
Harry seufzte. Er wartete jetzt schon eine ganze Weile auf sie, langsam reichte es ihm! Dann würde er sie wohl abholen müssen...
Aber als er in die Bibliothek kam, war da keine Hermione... Wo konnte sie also sein? War sie vielleicht gerade gegangen und hatte einen anderen Weg genommen als er? Oder war sie in einen leeren Klassenraum gegangen um noch ein paar Übungen durchzugehen? Oder um einfach nur nachzudenken und alleine zu sein?
Er machte sich Sorgen—vielleicht nahm sie die Geschichte mit Ron und Lavender doch mehr mit, als sie zugab? Sie wirkte immer noch ein wenig abwesend...
Er hatte ja geahnt, dass sie mehr für Ron empfand als nur Freundschaft, hatte die ganzen Jahre überlegt, wann sie es sich wohl eingestehen würde, so dass es ihn nicht überraschen würde, dass sie es jetzt bemerkte, wo Ron vergeben war. Er selbst war sich seiner Gefühle für Ginny ja auch erst bewusst geworden, als er sie in den Armen eines anderen gesehen hatte... Allerdings hatte er ja auch gedacht, dass Ron mehr für Hermione fühlte als Freundschaft—und dann knutschte er mit Lavender herum, weil er dachte, dass Hermione und Krum...
Er schüttelte unwillig den Kopf. So langsam bekam er wirklich Kopfschmerzen von den Ereignissen und Nicht- Ereignissen der letzten Zeit...
Vorsichtig schaute er in jeden leeren Klassenraum, an dem er vorbeikam und fragte halblaut in die Dunkelheit: „Hermione? Bist du da drin?"
Doch er bekam keine Antwort.
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Beide hörten sie es gleichzeitig.
Beide schauten sich erschrocken an, in ihren Augen war deutlich die Verwirrung und Enttäuschung zu sehen.
„Harry..." Hermione flüsterte den Namen, sah Draco dabei gleichzeitig frustriert und entschuldigend an. Dieser versuchte, sich ein lächeln abzuringen und flüsterte zurück: „Nun, dann solltest du wohl lieben gehen, wenn Der - Junge - der – gern - den - Helden - spielt dich sucht... Lass ihn nicht zu lange warten, sonst nimmt Potter noch das ganze Schloss auseinander!"
Halb beleidigt, halb amüsiert sah sie zu ihm hoch, murmelte ein kurzes „Sorry!" und gab ihm einen flüchtigen Kuss, bevor sie leise den Spruch von der Tür nahm und auf den Gang hinaus trat.
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Verdammt!
Warum musste er sie ausgerechnet jetzt suchen! Manchmal war es schon etwas lästig, dass ihre Freunde sich so sehr um sie sorgten... Nun ja, vor allem Harry. Ron würde das wohl nicht so offen zugeben.
Sie seufzte und ging leise auf die schemenhafte Gestalt am Ende des Ganges zu, versuchte sich dabei zu beruhigen und ermahnte sich, ihn nicht dafür zu schelten, dass er da war. Schließlich hatte er sich ja nur Sorgen gemacht, wo sie mitten in der Nacht sein könnte. Außerdem wusste er ja nicht, was er da gerade gestört hatte... und würde es hoffentlich auch nie erfahren. Denn wenn überhaupt, müsste sie es ihm vorsichtig und schonend beibringen.
Sie fragte sich, ob er es wohl je verstehen würde? Irgendwie bezweifelte sie es. Allerdings hoffte sie, dass er es akzeptieren würde... Das war dann schon mehr, als sie von Ron erwarten könnte.
Schnell vertrieb sie den Gedanken daran aus ihrem Kopf und sprach die Person vor ihr halblaut an:
„Ich bin hier, Harry."
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Verdammt!
Sie war nirgendwo zu finden!
Was, wenn ihr etwas passiert war? Wenn sie seine Hilfe brauchte und er sie nicht fände? Sie könnte jetzt irgendwo in diesem großen schloss liegen, verletzt, alleine, ohne jede Hilfe...
Langsam bekam er Panik. Oh Gott! Was, wenn sie sich etwas angetan hat? Das würde er sich nie verzeihen...
Er fuhr zusammen, als er hinter sich Schritte hörte. Hatte ihn jemand entdeckt? Hatte diese Person Hermione etwas angetan und war nun hinter ihm her? Sein Herz schien seine Brust sprengen zu wollen, so schnell klopfte es.
Dann hörte er eine leise Stimme, ihre Stimme.
„Ich bin hier, Harry."
Gott sei Dank, ihr war nichts passiert! Er hatte sie doch noch gefunden...
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Verdammt!
Blöder Potter, musste das denn sein?
Der – Junge – der – sich – immer – einmischen – muss hatte gerade den schönsten Moment seines bisherigen Lebens unterbrochen... Er könnte ihn dafür umbringen, nein, foltern, nein, besser beides! Er wollte ihn so lange foltern, bis er um sein Leben flehte, ihn ganz brechen, bis er nur mehr ein Schatten seiner selbst war...
Warum musste dieser Idiot einen so wundervollen Moment kaputt machen?
Frustriert lenkte Draco seine Schritte zum Raum der Wünsche, seinem zweiten zu Hause in dieser Zeit. Schlafen könnte er sowieso nicht, nicht nach diesem wunderbaren Kuss und der Ablenkung durch den – Jungen – der – störte. Aber sollte er jetzt noch seine Aufgabe beenden? Sein Glück, sein Leben stand gegen das seiner Familie. Beides konnte er nicht haben. Er musste wirklich seine Prioritäten überdenken. Dennoch beschloss er, mit seiner Aufgabe fortzufahren: Zerstören konnte er es immer noch, wenn er sich für das eine entschied; es auf die Schnelle zu schaffen, wenn er die andere Option wählte, war dagegen ungleich schwerer, wenn nicht unmöglich.
Er seufzte ob der vielen Wenn's und machte sich an die Arbeit.
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So, das wars dann auch schon wieder...Ich hoffe, dass es euch gefallen hat. Auf den nächsten Teil müsst ihr leider ein wenig warten, kann frühestens Montag weiterschreiben...
Also, hinterlasst mir bis dahin fleißig Reviews und vielen Dank für alle, die mir schon geschrieben haben!
