So, ein neues Chap... Hat etwas gedauert, sorry. Meine Muse hat sich etwas geziert... Also, viel Spaß beim lesen!
Der Kerker war düster. Düster wie seine Seele.
Er seufzte. Hatte er eine Wahl? Nein, er musste es tun. Musste diese Schuld auf sich laden, diese Sünde begehen.
Er hatte es schließlich versprochen, nein, mehr als versprochen. Er hatte es geschworen, den Schwur mit seinem Leben besiegelt, unwissend, worauf er sich genau einließ.
Verzweifelt vergrub er sein Gesicht in seinen Händen. Verdammter Krieg! Verdammte Jugend, die alles falsch machen musste, was sie nur falsch machen konnte!
Verdammtes Alter, das diese Fehler nicht ausmerzen konnte sondern nur den kläglichen Versuch zu unternehmen imstande war, sie zu korrigieren. Wobei diese Korrektur nur zu oft schmerzvoller, grausamer war als der eigentliche Fehler...
Seufzend versuchte er wieder einmal, seinen Kummer und seine Qual in Feuerwhiskey zu ertränken.
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In seinem Zimmer war es dunkel und Dunkelheit war es, die sein gesamtes Denken umwob.
Dunkel dachte er darüber nach, dass er nun langsam aber sicher dem Schluss seiner Arbeit näher kam, dem grausamen Finale wieder ein Stück näher gerückt war. Jenem Finale, dass er nicht wollte, das zu verhindern jedoch über seine Kräfte gegangen wäre. Dem Finale, dass er dennoch gewissenhaft vorbereitete.
Er verfluchte sich selbst und wünschte sich in ein anderes Leben, eines auf der richtigen Seite.
Jetzt, endlich, hatte er erkannt, was er in seinem Leben wollte, wen er wollte. Er wollte doch einfach nur ein glückliches, ruhiges Leben—mit ihr an seiner Seite. Aber dazu war es zu spät.
Er seufzte. Vielleicht konnte er ja wenigstens noch die Zeit genießen, die ihm blieb, die ihnen gemeinsam vergönnt war? Sie war so wunderschön, so perfekt... Er konnte ihre Lippen noch immer auf den Seinen spüren, er fühlte noch, wie sich ihr wunderschöner Körper langsam an ihn drängte, ihr Verlangen...
Dunkelheit umfing sanft seinen Verstand, als er langsam in den Schlaf sank, ein seliges doch bittersüßes Lächeln auf den Lippen, das von der wehmütigen Freude auf seine Träume zeugte...
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Schwärze, wie in tiefster Nacht herrschte in ihr, eine Dunkelheit, die alles verschleierte.
Sie wusste nicht, warum sie ihn liebte, den Feind ihrer Freunde. Sie erahnte kaum, was diese dazu sagen würden. Kaum erahnte sie die Schemen ihrer Zukunft, sie mutmaßte nur, dass ihr Traum etwas damit zu tun haben könnte... Nichts konnte sie in dieser Dunkelheit erkennen... Sie war verzweifelt.
Harry hatte wissen wollen, wo sie gewesen war, was sie gemacht hatte. Darauf hatte sie ihm keine Antwort geben können. Sie wusste ja nicht einmal selbst, was ihr dort wirklich widerfahren war, warum geschehen war, was geschah... Sie wusste nur: Draco hatte sie geküsst und sie hatte diesen Kuss erwidert. Es war schön gewesen... Aber er war Harrys Erzrivale, der, den er am liebsten bekämpfen wollte... Gut, abgesehen von Voldemort, vielleicht.
Doch wie war es zu diesem Kuss gekommen? Er hatte sie "Schönste" genannt... Komischer Kosename. " Schatz" oder "Süße" hätte sie ja noch verstanden, aber "Schönste"? Das klang so veraltet, überholt. Auch wenn sie es in dem Moment schön gefunden hatte... Aber es klang nicht nach Draco, es klang so, als wäre es kein 16jähriger, der es gesagt hatte, sondern ein sehr viel älterer Mann...
Aber darüber nachzugrübeln brachte ihr wohl nichts, vielleicht hatte er es ja bei seinem Vater aufgeschnappt... Amüsiert wickelte sie sich fester in ihre Decke und schloss die Augen. Jetzt wollte sie schlafen—und von ihm träumen.
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Das Feuer im Gemeinschaftsraum flackerte hell, Schatten tanzten spöttisch über sein Gesicht.
Auch in seinen Gedanken huschten dunkle Schatten hin und her, beschrieben einen seltsamen Reigen.
Er konnte nicht schlafen—jetzt noch nicht. Über zu vieles galt es nachzudenken: Hermione, Ron, Voldemort...
Er seufzte. Es war alles so verwirrend. Voldemort verstand er wenigstens Ansatzweise! Nun, er wollte Macht, Unsterblichkeit, Reinblütigkeit und ergebene Anhänger. Ergo tötete er Muggel und Muggelstämmige, bestrafte seine Anhänger grausam bei Nichtsgehorsam und schuf Horcruxe. Es war krank, irre, verrückt—aber logisch nachvollziehbar.
Er musste unwillkürlich schmunzeln bei dem Gedanken daran, dass ihm ein durchgedrehter Massenmörder, der ihn außerdem noch umbringen wollte weniger Kopfzerbrechen bereitete als das Liebesleben seiner beiden besten Freunde. Er sollte dringend seine Prioritäten überdenken... Hätte er denn nicht seine Freunde besser verstehen müssen als seinen größten Feind? Er überlegte. Aber schließlich war die Liebe doch größer als die Macht des Bösen, zumindest erzählte Dumbledore ihm das immer. Demzufolge müsste sie auch schwerer zu verstehen sein, oder etwa nicht? Ob er wohl jemals verstehen würde...
Langsam glitten seine Gedanken davon und in seinen Träumen wurde er von Hermione und Ron verfolgt, die ihn seltsamerweise töten wollten sowie von Voldemort, der verzweifelt versuchte, ihm einen Heiratsantrag zu machen, während im Gemeinschaftsraum das Feuer flackern verlöschte und das Licht der Dunkelheit wich...
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Dämmerung verdrängte bereits die Dunkelheit der Nacht, fast das gesamte Schloss lag in tiefem Schlaf.
Er lag hellwach in seinem Bett und seine Gedanken kreisten verzweifelt um diese gesamte, absurde Situation.
Oh ja, er hatte richtig gehandelt, es war richtig gewesen, sich eine Freundin zu suchen, die ihn liebte—und die er zumindest mochte. Bitterkeit erfasste ihn bei dem Gedanken, dass dies wohl alles war, was er erwarten konnte. Er war ja nur ein armer Weasley, kein großartiger Harry Potter, kein spitzen- Quidditschspieler wie Viktor Krum, er sah ja nicht einmal gut aus. Wie könnte er da je erwarten, erhoffen, dass das Mädchen, das er liebte, seine Gefühle erwiderte? Nein, für eine Hermione Granger war ein Ronald Weasley definitiv nicht gut genug... Besser, er hielt sich weiterhin an Lavender... Vor allem, da Hermione ja so offensichtlich verliebt durch die Welt ging—und ihn dabei nach Kräften ignorierte. Wahrscheinlich war es Krum. Nein, ganz sicher war er es! Wer auch sonst, als dieser Schleimer, der mit solch aufgesetzten Akzent sprach, dass die Mädchen reihenweise dahin schmolzen! Geküsst hatten sich die beiden ja auch schon! Bei diesem Gedanken wurde ihm übel. Seine Hermione küsste diesen Widerling—küsste überhaupt jemand anders als ihn! Oh, wenn er ihn nur in die Finger bekommen könnte, er würde ihm einen Fluch nach dem andern auf den Hals hetzen, ihn danach so lange zusammenschlagen, bis er um sein Leben bettelte, nein, besser, bis er ihn anflehte, endlich sterben zu dürfen... Dann würde er seinen Besen nehmen und ihm den sonstwo rein schieben, den Schnatz gleich hinterher und er würde lachen, oh, wie würde er lachen! Ja, Rache ist süß...
Weitere Rachepläne schmiedend und mit einem grimmig- entschlossenen Lächeln auf den Lippen schlief er schließlich ein, während es draußen langsam heller wurde...
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Eine einzige Person war nun noch wach.
Während alle anderen selig schlummerten und in ihren Träumen ihren geheimsten Fantasien nachgingen, sie ihre Liebsten trafen, sie verfolgt wurden oder unaussprechliche Rachepläne schmiedeten war er sehr beschäftigt—er hatte schließlich so vieles zu tun, so viele Angelegenheiten zu regeln.
Er seufzte. Fast schon freute er sich darauf, endlich ausruhen zu können, den Krieg den anderen zu überlassen. Er war müde, so unendlich müde... Aber er musste sich dazu zwingen, alles vorzubereiten, was nötig war, alles zu erledigen, was erledigt werden musste, damit die anderen diesen Krieg weiterführen, ihn siegreich beenden konnten.
Schlafen konnte er später noch, jetzt aber galt es, zu Handeln.
Mit neuer Energie stürzte er sich in seine Arbeit.
Danke für alle lieben Reviews, besonders 2Monk4, deren Reviews jeden Rahmen sprengen...Hoffe, ihr seht jetzt alle nach diesem chap etwas klarer... ;-)
So, und jetzt schnell noch ne Review senden und mir erzählen, ob's euch gefallen hat...
