Und hier gehts endlich mal weiter der Hohe Rat beginnt auch bald! Ich hoffe ich hab euch nicht verscheucht,
weil ich so lange brauchte bis ich mal wieder was neues bringe ""
Und ich hoff es macht euch immer noch spass weiterzulesen Wie gesagt, die FF wird noch sehr lang ;)

Viel Spass beim weiterlesen und ich bitte und erflehe und erhoffe Rewiews ;)

Kapitel 21.

naka – inneres - zwischen

Der Bach rauschte noch immer stetig neben ihnen dahin, so als wäre nichts gewesen. Die Blätter flatterten im Wind, die Wolken zogen über sie hinweg und auch die Vögel in den umliegenden Bäumen unterbrachen nicht ihren Gesang als Feli und die Hobbits ihre Freundschaft besiegelten. In Feli selbst vermischten sich Dankbarkeit und Freude auf eine wunderbare Art und Weise und ließ sogar ihren pochenden Arm ganz klein und unwichtig erscheinen. Ein Lächeln breitete sich auf ihrem Gesicht aus während sie die beiden Hobbits jeweils zu ihrer linken und rechten Seite abwechselnd anschaute und diese begannen zurück zu lächeln. „Fräulein Feli, das versteht sich doch jetzt von selbst!" meinte Sam nun und zog langsam seine warme und raue Hand zu sich zurück.
Und Frodo fügte hinzu: „Wenn man so etwas zusammen durchgestanden hat, dann hat man ja schon fast keine andere Wahl mehr als Freundschaft zu schließen!" Er ließ ihre Hand, im Gegensatz zu Sam, nicht los…

Feli nickte zustimmend, sie war da der gleichen Ansicht. Auch von Sam konnte man ein zustimmendes Brummen vernehmen und Feli musste beinahe anfangen zu lachen, weil es irgendwie alles so merkwürdig war. Sie war hier, in Mittelerde, in Bruchtal und hatte gerade Freundschaft geschlossen mit zwei Hobbits…! Wenn ihr jemand noch vor ein paar Tagen das hier Prophezeit hätte, hätte sie ihm oder ihr wohl den Vogel gezeigt, aber jetzt war es mittlerweile, so merkwürdig es auch klang, etwas ganz Normales.
Und ab diesem Zeitpunkt konnte sie nicht anders, sie begann einfach zu kichern, wollte sich schon die Hand vor den Mund halten um es zu unterdrücken, doch sie bekam ihre Hand einfach nicht aus Frodos Griff und so musste sie kichern ohne es zu verbergen. Die beiden Hobbits starrten sie zuerst verdattert an ehe sie sich ansahen und ebenfalls begannen zu lachen.

Feli wusste nicht, was sie geritten haben musste, dass sie anfing so lauthals zu Lachen, aber sie schob es auf die Angst, die sie in den letzten Tagen hatte durchstehen müssen und jetzt ein Ventil brauchte um sie einfach heraus zu lassen und um wieder klaren Kopfes zu werden. Und da ja bekanntlich Lachen ansteckend war, fielen die beiden Hobbits mit in dieses befreiende Lachen ein und es befreite sie ebenfalls vom Stress der letzten Tage…

Es dauerte noch ein paar Augenblicke bis sich alle wieder so eingekriegt hatten, dass sie einen vernünftigen Satz zustande brachten, der nicht gleich von albernen Gekicher unterbrochen wurde. Feli wischte sich gerade mit dem Ärmel ihres schönen Kleides eine Lachträne aus ihrem Gesicht als sie daran dachte, dass sie ja vermutlich gar nicht mehr ganz so lange in Mittelerde bleiben würde, um ihre Schuld einzulösen… Sofort hielt sie inne und schaute geradeaus, direkt in den kleinen fließenden Bach hinein, auf dessen Oberfläche nun abgestorbene Äste und verwelkte Blätter dahin trieben und hinter der nächsten Biegung auch schon für immer aus ihrem Blickfeld verschwand. „Frodo… Sam…ich…!" begann Feli, doch nun verließ sie der Mut für die folgenden Worte und so stockte sie, spürte die Blicke der beiden auf sich ruhen und hörte Frodos leise sprechen: „Was ist Fräulein Feli? Was willst du uns sagen?" Diese jedoch starrte noch immer vor sich hin, auf den Bach hinab und beobachtete gerade eine verwelkte Blüte, wie sie den Bach hinunter trieb und von den Strömungen immer wieder um sich selbst gedreht wurde. Irgendwie fühlte sie sich gerade wie diese Blüte, verwelkt und vom Leben in alle Richtungen zugleich geworfen.
„Ich … ähm… habe doch eben davon gesprochen, dass ich euch beistehe, wenn ihr meine Hilfe braucht. Was ist nun aber, wenn ich schon hier eine Möglichkeit finde wieder nach Hause zurück zu kehren?!" Schweigen trat zwischen den Dreien nun ein und Feli konnte spüren wie Frodo seinen Händedruck noch verstärkte. Ganz langsam drehte sie ihren Kopf in seine Richtung und konnte gerade noch sehen, wie sein Blick ihrem auswich und er etwas Unverständliches vor sich hin murmelte. Felis Kopf ruckte etwas vor und auch Sam von der anderen Seite beugte sich über ihren Schoss hinweg. „Was hast du gesagt, Frodo? Ich habe dich nicht ganz verstanden!" murmelte nun Feli und beobachtete nun wie seine Augen langsam zurückkehrten und sofort begannen zu strahlen, doch sie wusste, dass es nicht richtig ernst war. Auch die folgenden Worte schienen ihr irgendwie merkwürdig: „Ach … ähm… nichts wichtiges. Ich hoffe nur für dich, dass Herr Elrond dir schon hier helfen kann und sich dein Wunsch nach Hause zurück zu kehren erfüllen wird…!" doch hier unterbrach Feli. „Und was ist mit meiner Schuld?!" Frodo jedoch winkte mit der freien Hand ab und raunte: „Du stehst bei niemandem von uns in der Schuld, das ist alles schon so in Ordnung!" „Aber… aber das geht doch nicht einfach!! Das kann ich doch nicht einfach so annehmen!" protestierte Feli lautstark, doch wurde sie wieder ruhiger von dem starken Händedruck Frodos. „Doch, das kannst du… und … sieh doch mal… noch sind wir alle beisammen, noch bist du nicht fort, noch hat sich nichts ergeben… vielleicht bietet sich dir ja noch hier eine Gelegenheit…!" Feli runzelte erst die Stirn als sie Frodos seltsamen Gesichtsausdruck wahrnahm. Irgendwie schien er ihr etwas zu verheimlichen. Zu gerne hätte sie nachgefragt, doch man bohrte nicht in den Gedanken anderer Leute, wenn sie es nicht wollten… doch halt, es gab da ja noch eine Möglichkeit dieses Geheimnis zu lösen… Bleischwer kam ihr nun der Ring in ihrer Tasche vor und er drückte unangenehm gegen ihre Schenkel, doch sie ging nicht auf das rufen des Rings ein und verwarf diesen Gedanken schon gleich wieder. Die Hobbits sollten sowieso niemals erfahren, dass sie mit Hilfe des Rings Gedanken lesen konnte und sogar von dem Ring dazu bedrängt wurde…

Schnell, um ja keine unnötigen Fragen aufkommen zu lassen, hellte sich ihr Gesicht nun auf und irgendwie konnte sie sich doch denken, worauf Frodo hinaus wollte. Wissend grinste sie und meinte: „Ich weiß schon worauf du hinaus willst… die Schoko Bons, habe ich Recht?!" Eine spur zu übereifrig kam Frodo nun mit seine Antwort daher und Feli ahnte bereits, dass es nicht das war, was er gemeint hatte. Doch anscheinend war ihm jeder andere Vorwand recht um nur nicht die Wahrheit preis zu geben.
„Ja genau, diese leckeren Bonbons… wenn du uns die noch mal geben könntest, ich würde vieles darum geben!!" schwärmte er nun und ein seufzen glitt ihm gleichzeitig über die Lippen.
„Oh ja, diese Bonbons… ja, die hätte ich auch noch gerne… wenn du uns die noch mal beschaffen könntest…!" warf nun Sam ein, doch Feli lächelte nur verschwörerisch und meinte: „Tja, aber ich hab euch doch alle gegeben… woher nehmen und nicht stehlen?!" Insgeheim freute sie sich diebisch, denn noch immer hatte sie diesen einen letzten, der zurückgeblieben war in ihrem Rucksack. Doch es sollte eine Überraschung werden und umso größer würde die Freude sein… jetzt jedoch verwelkten auf beiden Hobbitgesichtern das Lächeln und Feli tat es sogar schon fast wieder ein bisschen Leid.

Um die beiden schnellst möglichst davon abzulenken, begann sie zu fragen: „Sagt mir doch mal, wo sind die ganzen Elben geblieben? Das hier ist doch Bruchtal, hier gibt es doch sonst immer viele Elben…?" „Es waren mal viele, das stimmt!" warf nun Sam ein und ein seufzen entglitt ihm als Frodo fortfuhr: „Doch die meisten sind nach Valinor zurück gekehrt. Die Welt ist im Wandel, die Menschen werden sich um Mittelerde kümmern und über Weiterleben oder Untergang streiten… die Zeit der Elben ist fast vorüber… nur einige wenige von den Erstgeborenen werden bleiben!" „Ach so…!" raunte Feli doch so ganz richtig hatte sie das, was Frodo versuchte ihr zu erklären nicht verstanden. Aber es schien etwas mit dem Ring zu tun zu haben, den Frodo vernichtet hatte… Auch merkte sie, dass es ihn schmerzte darüber zu reden, so stellte sie keine unnötigen weiteren Fragen.

„Seltsam ist es trotzdem!" warf nun Sam ein und Feli drehte sich ihm entgegen. „Ich meine, dass niemand bei dir im Zimmer war, das niemand vor deiner Tür stand… dass dir niemand begegnete…!" „Das ist wahr, Sam!" unterbrach nun Feli, „Doch etwas anderes habe ich während der suche nach euch bemerkt… irgendwie kam es mir vor als würde ich ständig beobachtet werden… Augenpaare, die mich aus dem Hinterhalt genauestens verfolgten. Keine böswilligen Augen, keine feindseligen Blicke, aber … aber trotzdem… irgendwie scheine ich hier nicht gerade Willkommen zu sein…!" Die Hobbits starrten Feli gleichermaßen erstaunt an, und diese ließ unruhig ihren Blick von einem zum anderen Kreisen, ehe sie fortfuhr: „Auch habe ich ständig das Gefühl unerwünscht hier zu sein… ein Störenfried… wie jemand der mit einem Stock in einen Ameisenhügel hineinbohrt und alle Ameisen in heller Panik davonlaufen, obwohl dieser jemand vielleicht nur spazieren geht und den Ameisenhügel nicht sah und aus versehen mit seinem Wanderstock hineinstocherte…!" „Feli, wie kommst du nur darauf?!" unterbrach nun Frodo und Sam beschwichtigte: „Niemand ist hier unwillkommen, solange er keine bösen Absichten hat oder nicht gerade ein Ork ist! Aber du bist weder das eine noch das andere…!" Verzweifelt drehte sich Feli zu Sam herum und antwortete: „Genau das habe ich mir auch schon überlegt, aber … aber irgendetwas stimmt ja wohl auch nicht mit mir… ich gehöre nicht hierher… und es ist besser wenn ich so schnell es nur irgend ginge wieder in meine eigene Welt zurückkehre…!" Feli spürte wieder den Händedruck von Frodo und es war bestimmt nicht das letzte Mal dass sie ihn spürte und sich zu ihm herumdrehte. Gerade in diesem Augenblick sah er auf, ihr direkt in die Augen und sagte: „Es liegt nicht an dir, es liegt am Ring… er ist der Störenfried, er ist es, der den Elben Sorge bereitet…!" „Habt ihr ihnen von dem Ring erzählt??" fuhr Feli dazwischen und Frodos Augen weiteten sich über diesen plötzlichen Gesichtsausdruck von ihr, der so ganz und gar nicht zu ihr passte. Ehe er antwortete, rutschte er unruhig auf der Bank hin und her und suchte nach den richtigen Worten: „Ja… und Nein. Nur soviel wie wir wussten, haben wir Herrn Elrond erzählt…!" „Und was hat er über den Ring gesagt? Kennt er ihn? Weiß er mehr über ihn?" fragte Feli hektisch weiter und bemerkte gar nicht, dass ihre Augenbrauen sich immer weiter zusammen zogen, ihr Blick immer stechender wurde und der Ring begann Besitz von ihr zu ergreifen. Frodo wich erschrocken zurück, verstand nicht, drückte verzweifelt ihre Hand, doch es nützte nichts… sie reagierte nicht mehr darauf, war schon im Bann des Rings…

„Ach hier befindet sich das werte Fräulein Patientin, nach der schon halb Bruchtal sucht!" drang nun eine ältere, tiefmännliche Stimme an die Ohren der Hobbits und Feli und riss diese aus ihrer Trance. Der Ring ließ sofort ab von ihr, die Anwesenheit des Elben störte!
Feli selbst hatte davon nichts so Recht mitbekommen, schüttelte jedoch einmal kurz ihren Kopf, ein bisschen schwindelig war ihr geworden als sie Frodo so anstarrte, doch mit auftauchen dieser Stimme war es fast gleichzeitig so als wäre es niemals da gewesen.
Sofort drehten sich alle drei gleichzeitig herum und erblickten einen hoch gewachsenen Elben mit langen, glatten, schwarzen Haaren, die von einem hübschen Diadem auf dem Kopf geziert wurden und dieses glatte Gesicht des Elben sogar noch unterstrich. Zwar hatte er schon einige Falten auf dem Gesicht prangern, doch noch immer konnte man seine noch nicht ganz verblasste ehemals strahlende Jugend aus seinen Augen hervorblitzen sehen. Ebenso war Weisheit und Vernunft und unendlich großes Wissen allein in seiner Gegenwart zu spüren. Doch sein Ausdruck auf dem Gesicht war unnahbar und zeugte von einer hoch gestellten Person, die hier gerade vor ihnen stand.
Das lange, in schillernden Herbsttönen gehaltene Gewand reichte bis auf den Boden herab und war aus teuerster Seide geschneidert worden. Ähnlich wie auf den vielen offenen Fluren waren auch auf seinen Gewändern verschnörkelte Zeichen eingenäht worden und ein hoher Kragen schützte seinen Hals vor Kälte und Wind. Seine Füße waren nicht mehr zu sehen, sie waren unter dem langen Umhang verborgen…

Felis Blick glitt wieder empor und erst jetzt bemerkte sie, dass sie der Elb ganz genau anstarrte, ganz genau fixierte mit seinen Augen, die alles zu wissen schienen, die alles zu ergründen versuchten, was es in Feli zu ergründen gab und beinahe kam sie sich nackt, klein und unwichtig vor diesem Elben vor. Und diese Kälte, die in den Augen des Elben mitschwang, die ihr geradezu bis unter die Haut drang, ließ sie frösteln…

Die Hobbits schienen ihre Gefühle nicht zu teilen, denn diese standen nun gleichzeitig auf, Frodo ließ das erste Mal Felis Hand los, und verneigten sich höflich, ehe sie sagten: „Herr Elrond, sie war allein auf ihrem Zimmer und niemand begegnete ihr in den Fluren, so machte sie sich auf die Suche und fand uns hier im Garten sitzen. Wir luden sie ein hier zu bleiben und etwas frische Luft zu genießen an diesem herrlichen Nachmittag…!" Doch Elrond hob nur eine Hand und brachte die beiden Hobbits so zum schweigen, ohne seinen Blick von Feli abzuwenden. „Ist schon gut… ihr braucht euch nicht zu Rechtfertigen für sie und verneigen schon gar nicht. Es ist in Ordnung, gute Luft hat noch niemandem geschadet, aber mir wäre wohler gewesen sie hätte ihr Zimmer nicht verlassen! Aber nun gut, wenn sie es schafft allein von ihrem Zimmer hierher zu finden, so wird sie auch in der Lage sein allein und frei für sich zu sprechen, oder?" Elronds Blick hatte nun schon beinahe etwas erdrückendes an sich und sofort stand sie auf, konnte diesem Blick nicht mehr stand halten und verneigte sich sogar noch tiefer als die Hobbits, obwohl ihr dabei wieder schwarz vor Augen wurde und das rauschen in ihren Ohren sie beinahe zum taumeln brachte. Nichts sehnlicher wünschte sie sich jetzt als dass Frodo seine Hand wieder in die ihre legte um ihr so den nötigen Halt zu geben, doch dieser stand neben ihr und schien gar nicht zu bemerken, dass Elrond gerade all sein Misstrauen gegen sie aufbrachte und sie sehr schwer dagegen an zu kämpfen hatte… „Herr Elrond, Herr über Bruchtal, bitte verzeiht, aber mein Zimmer war sehr einsam gelegen. Ich suchte nur nach meinen Freunden…!" mehr brachte sie in diesem Augenblick einfach nicht über ihre Lippen und schnell hob sie ihren Kopf wieder an, doch Elronds Gesichtsausdruck war noch immer der gleiche. Reserviert aber nicht unbedingt unhöflich, doch Feli brachte es fast um den Verstand und das ungute Gefühl in ihrem Inneren verstärkte sich noch um ein vielfaches.

So sprach sie, um dieses Schweigen Elronds zu beenden: „Verzeiht meine Unhöflichkeit, Herr Elrond, mein Name lautet Feli und ich komme von der Erde. Ich danke euch, für eure Hilfe und dass ihr mir das Leben gerettet habt!" Wieder machte Elrond eine Handbewegung und brachte so Feli zum Schweigen.
„Bedanke dich nicht bei mir, bedanke dich bei deinen Freunden… nur ein paar Minuten später und dann hätte auch ich nichts mehr für dich tun können!" jetzt lag etwas anderes in seiner Stimme, und das war schon fast ein bisschen zu höflich, wie sie fand. Elben wechselten anscheinend ihre Launen und Stimmungen im Minutentakt! überlegte Feli im Stillen ehe sie antwortete: „Das habe ich bereits, Herr Elrond, doch auch ihnen gebührt mein Dank!" Erst jetzt keimte in ihr der Gedanke auf, dass es vielleicht am Ring lag, dass sich der Elb so reserviert ihr gegenüber verhielt! Schnell glitt ihre nun wieder freie Hand über die leichte Wölbung in ihrer Tasche, die Wölbung, die den Ring als solchen beschrieb, doch es beruhigte sie nicht im Geringsten… ganz im Gegenteil…

Elrond deutete nun ein Nicken in ihre Richtung hin an um zu zeigen, dass er verstanden hatte, doch nun war wieder nur die reservierte Höflichkeit auf sein Gesicht geschrieben.
„Nun… ich nehme an dass du erschöpft bist. Es ist besser für dich wenn du jetzt wieder auf dein Zimmer gehst. Dein Arm ist noch nicht ganz verheilt und selbst wir mit unseren elbischen Kenntnissen und Weisheiten waren überrascht, dass du überlebt hast. Was jetzt deiner Heilung gut tut ist, dass du dich schonst und deine gelegentlichen Spaziergänge nicht zu anstrengend werden. Des Weiteren musst du hungrig sein. Ich habe schon ein reichliches Essen auf dein Zimmer bringen lassen, wenn du mir nun bitte folgen würdest!" Feli, die schon längere Zeit ein leeres Gefühl in der Magengegend verspürte, horchte erst bei dem Wort Essen richtig auf. Sie verneigte sich leicht und murmelte: „Ihr seit der Heiler und ich euer Patient und ihr wisst am besten was gut für mich ist. So will ich mich euch beugen." Jedoch hatte Feli keinerlei Lust allein hinter Elrond hinterher zu trotten, so sah sie sich Hilfe suchend aus den Augenwinkeln nach ihren beiden Hobbitfreunden um und diese zwinkerten zurück, hatten anscheinend verstanden. Sogleich wandte sich Frodo an Elrond: „Dürfen wir sie begleiten? Sie scheint mir doch etwas schwach auf den Beinen und gewiss können wir ihr eine gute Stütze sein!" Elrond nickte dieses mal Frodo entgegen, warf noch einen flüchtigen Blick zu Feli herüber ehe er sich umdrehte und begann den Pfad, den schon Feli vorhin entlang gelaufen war, zurück zu schreiten.

Als er hinter dem nächsten Busch verschwunden war, atmete Feli erleichtert auf. Ihr wurde schon wieder etwas schwummerig vor den Augen und das pochen im Arm war zu einem stechenden Schmerz herangewachsen. Dankbar nahm sie die helfend ausgestreckte Hand Frodos entgegen und ließ sich nur zu gerne von Sam flankieren. „Was ist eigentlich mit dir los gewesen vorhin?" flüsterte nun Sam leise zu Feli herüber und diese blickte sich etwas müde nach ihm um. Sie wusste, worauf er ansprach, man hatte anscheinend ihre Angst und Furcht in den Augen ablesen können. Schnell jedoch antwortete sie: „Nein, nein, es war nichts… mir war nur etwas schwindelig… das ist alles!" „Aha…" machte Sam lahm, war zunächst etwas skeptisch, doch schließlich gab er sich mit der Antwort zufrieden und langsam begannen sie Elrond zu folgen.

Halb flankiert und gestützt von den beiden Hobbits erreichten sie schon wenig später den Anfang der Treppe, keine 20 Meter von dem tosenden Wasserfall entfernt wo sie auf einen ganz in dunkles Grün gekleideten Elb trafen, mit langen blonden, teilweise zu kleinen Zöpfen zusammen geflochtenen Haaren und einem hübschen jugendlichen Gesicht, der sich gerade angeregt mit einer viel kleineren Person unterhielt.
Feli schätzte, dass es ein Zwerg war, denn er hatte einen solch vollen Bart- und Haarwuchs, dass es ihm bis weit hinab über den Wams reichte. Ein richtiges feuerrot, ebenfalls waren seine langen Haare und Barthaare teilweise ineinander geflochten und seine Kleidung war ganz in Erdfarben gehalten, braun und schwarz.

Als nun diese seltsame Gruppe am oberen Ende der Treppe auftauchte, verstummte zuerst der Elb doch der Zwerg ließ sich dadurch nicht aus der Ruhe bringen, denn fröhlich plapperte er weiter vor sich hin: „… und dann… ja dann haben wir die Höhlen in Moria langsam aufgeräumt, du verstehst, die ganzen Orks rausgeworfen, die dort Zuflucht gefunden hatten und schon auf Beute in Form von Unwissenden warteten. Aber wir Zwerge waren natürlich nicht Unwissend, wir hatten einen richtig ausgeklügelten Plan! Erst haben wir sie rausgeworfen, oder zumindest die, die wir nicht gleich erlegt haben mit unseren Äxten und dann langsam alle zusammengetrieben. Hat richtig Spaß gemacht, schade dass du Bergwerke noch immer nicht so recht zu schätzen weißt, dass wäre so ein richtig schönes Spektakel für dich geworden. Na ja, jedenfalls… Hey, jetzt hör auf mich die ganze Zeit anzubuffen…!" empörte sich mit einem Mal der Zwerg, denn der Elb stieß ihm schon mindestens zum 10ten Male seine Ellenbogen in die Rippen und meinte nun: „Du bist aber auch wirklich gut beleibt. So oft wie ich dich nun schon angestoßen habe. Ihr habt wohl ein rauschendes Fest gefeiert und dabei hast du ein paar Rippchen zuviel abbekommen, oder habe ich Unrecht?" schnell wandte sich der Elb dem seltsamen Gespann entgegen und Feli starrte immer wieder ungläubig von einem zum anderen während sich nun endlich der Zwerg am Elb ein Beispiel nahm und ebenfalls seinen Kopf herumdrehte.
„Was gibt es so tolles zu Sehen? Ich hoffe es ist wichtig, denn dafür hab ich meine Geschichte unterbrechen…!" Frodo und Sam konnten sich ein Grinsen nun nicht mehr verkneifen, denn nun war der Gesichtsausdruck des Zwerges so urkomisch, dass selbst Feli kurz grinsen musste.

„Wie ich sehe, seit ihr beide gerade in einer sehr spannenden Erzählung, Gimli und lange wollen wir eure wahrhaft spannende Erzählung nicht stören, denn die Patientin braucht Ruhe, aber dennoch möchte ich sie euch nicht vorenthalten. Darf ich vorstellen: der schwatzende Zwerg, der bei jeder seiner eigenen Geschichten glatt alles um sich herum vergisst, ist Gimli, Glóins Sohn von Erebor, dem Einsamen Berg und sein größerer Gefährte ist der Elb Legolas, Thranduils Sohn und Prinz aus dem Düsterwald." Die beiden verneigten sich jeder Höflich und Feli tat es ihnen gleich, jedoch so weit es ihre Gesundheit erlaubte. Als sie sich wieder aufrichtete, sprach sie: „Lasst euch beide nicht länger stören, ich wollte ganz bestimmt nicht die Geschichte Gimlis auf diese Weise stören…!" An dieser Stelle unterbrach Legolas: „Wahrhaft, ein Zwerg kann nicht so schnell in seinen Geschichtenerzählen unterbrochen werden, außer es steht ein kräftiges Mahl, ein Ork zu töten oder ein so hübsches Fräulein, wie ihr es seit, vor ihm." Feli wurde leicht rot um die Nase als sie antwortete: „Bitte, nennt mich doch einfach Feli! Und Herr Gimli, fahren sie doch ruhig fort mit ihrer Geschichte, sie hörte sich sehr spannend an!" ermunterte sie zugleich den noch immer ziemlich verdutzt dreinschauenden Zwerg.
„Wertes Fräulein, dass werde ich gleich tun, doch es ist nichts was für so zarte Ohren wie ihre es sind bestimmt!" antwortete nun Gimli und Feli hätte gerne geantwortet, dass sie wohl schon schlimmeres in ihrer Welt gesehen hätte und selbst hier in Mittelerde schon schlimmeres durch gestanden hatte und erlebte, als dass sie noch irgendetwas schocken könnte, doch um nicht unhöflich zu erscheinen, schwieg sie lieber…

Nur wenige Augenblicke später hatten sie endlich ihr Zimmer erreicht und Feli war zusammen mit den Hobbits hineingegangen und hatten ein wahrhaft festliches Mahl dort vorgefunden. Soviel wie Feli in 2 Tagen nicht hätte aufessen können, war in ihrem Zimmer aufgebaut worden, selbst wenn sie vollkommen verhungert hier angekommen wäre. So lud sie, auch um nicht allein zu sein, die beiden Hobbits zu sich ein um an ihrem Essen teil zu haben. „Bitte greift ordentlich zu, es ist sowieso viel zu viel für mich allein und ehe alles verdirbt, möchte ich lieber dass ihr es esst!" Das ließ sich Sam natürlich nicht zweimal sagen, doch Frodo musste erst noch überredet werden und selbst nach allen Künsten der Überredungskunst, schaffte Feli es nur ihn dazu zu bewegen, wenigsten ein bisschen was mit zu essen. Darauf meinte Sam: „Herr Frodo war noch nie ein großer Esser, deshalb ist er doch so dünn!" „Dann könnten wir uns zusammentun, was meinst du Frodo?" fragte nun Feli vergnügt, denn sie selbst aß nicht viel wenn sie nicht gerade sehr hungrig war.

So setzten sich Feli und die beiden Hobbits gemütlich an einen Tisch und begannen zu essen und weiter zu schwatzen als Feli mit einem Mal etwas einfiel:
„Ihr habt doch von diesem Rat erzählt, diesem Rat der hier stattfinden soll und der euch erst zu dieser Reise hierher veranlasst hat. Wann findet denn dieser Rat statt?" „Hmm… du bist gerade rechtzeitig aufgewacht, weißt du das Fräulein Feli?!" Diese schaute sich nach Sam um, der ihr das sagte und fragend warf sie ihm einen Blick zu.
„Was er damit sagen will ist, dass der Rat schon morgen stattfinden wird. Morgen gleich nach Sonnenaufgang in der großen Halle, in der nähe des Wasserfalls!" half Frodo weiter und Felis Gesicht hellte sich auf.
„Und wer wird daran Teilnehmen?" fragte sie weiter.
„Na auf jeden Fall Herr Elrond, dann wir beide hier, Herr Bilbo vielleicht auch noch, dann noch die beiden, die du vorhin kennen gelernt hast, Legolas und Gimli. Dann Frau Arwen, die soll heute Abend hier eintreffen. Natürlich Gandalf und noch ein Zauberer namens Radagast, die aber wegen wichtiger Geschäfte erst morgen eintreffen werden. Dann noch ein paar Zwerge und Elben, deren Namen ich nicht kenne – und natürlich du noch, wenn du daran teilnehmen willst!" skeptisch warf Sam einen Blick zu Feli herüber die sofort in die offensive ging: „Ich fühle mich auf jeden Fall schon stark genug dafür! Außerdem möchte ich wissen, ob mir jemand von ihnen sagen kann was das für ein Ring ist und ob ich je wieder nach Hause komme!" „Schon gut Feli, schon gut!" beschwichtigte Frodo und grinste leicht. „Wir werden sehen wie es dir morgen geht. Wir beide werden dich abholen damit wir dich Notfalls hier im Zimmer einsperren können, falls du doch nicht ganz bei Kräften sein solltest!" Feli lächelte höflich und nahm sich fest vor, sich durch nichts und niemanden davon abbringen zu lassen an diesem Rat morgen Teil zu nehmen, egal wie gut oder wie schlecht es ihr morgen ging…

Es dämmerte schon als Sam lange nach Frodo und Feli mit dem Essen fertig war und die beiden sich von ihrer Freundin verabschiedeten mit den Worten: „Du musst morgen wirklich ausgeruht sein wenn du am Rat teilnehmen willst… also schlaf gut!" Feli antwortete darauf: „Das werde ich, keine Angst!" „Und vergiss nicht, wir holen dich hier ab, also warte morgen früh auf uns!" warf Sam noch ein. „Das werde ich auch!" gab Feli zurück und ein matter Seufzer entglitt ihr als sich die Tür hinter den beiden Hobbits schloss und sie wieder allein war…

Allein… Jedes Mal wenn sie allein war, keimten in ihr so sehr schnell die Gefühle des unwohlseins, des unwillkommen seins in ihr auf, dass sie so schnell gar nicht dagegen reagieren konnte und eine unbegründete Angst machte sich in ihr breit. Ach Unsinn…! schalt sie sich selbst, ging zum Bett herüber und setzte sich auf dessen Kante. Ich leide wirklich schon unter Paranoia … hier sind doch alle nett… alle…! Ja, alle bis auf Herrn Elrond. Von ihm ging eine unbegründete Aura aus, eine durchdringende Präsens dicht gefolgt von seinen vor Kälte nur so strotzenden Augen und Feli fragte sich bestimmt schon zum einhundersten Mal, was sie denn Herrn Elrond bloß getan hatte, dass er sich so reserviert ihr gegenüber verhielt…

Da plötzlich schreckte Feli auf, sie vernahm ein klopfen an der Tür, ein lautes pochen gegen das Holz und sie atmete erleichtert auf. Bestimmt sind es die Hobbits, die mir vergessen haben etwas zu sagen! mutmaßte sie und rief sofort: „Herein…!!" Doch als die Tür aufschwang, standen dort weder Frodo noch Sam, es war Herr Elrond, der bereits einen langen Schatten hinter sich her warf und sein Gesicht nur noch Dunkel zu erahnen war. Sofort setzte sich Feli vom Bett auf und verneigte sich höflich.
„Ich hoffe ich störe nicht!" raunte Elrond nun und schloss die Tür leise hinter sich. Noch einmal schreckte Feli zusammen als sie das aufflackern von dutzenden von Kerzen gleichzeitig um sich herum wahrnahm. „Bitte setzt euch doch wieder, Fräulein Feli!" sagte Elrond doch diese schüttelte nun den Kopf. „Es geht schon, ich stehe gern! Aber was führt sie zu mir Herr Elrond?" antwortete sie.
Ihr Gegenüber trat indessen weiter in den Raum hinein und musterte Feli wieder mit diesen kalten undurchdringbaren Augen. „Einmal um das Licht anzuzünden und mein zweites anliegen gilt dem Ring, von dem die Hobbits mir erzählten, dass er in deinem Besitz sich befindet, Fräulein Feli!" Wenigstens kommt er gleich zur Sache! dachte Feli, doch sie hatte keinesfalls vor ihm schon jetzt vor dem Rat alles über den Ring zu erzählen. Ihre Glieder fühlten sich schwer und müde an und im Moment wollte sie nur noch eines, schlafen gehen.
Doch noch etwas anderes schwang in ihrem Inneren mit, jetzt noch nicht vom Ring zu berichten und dass war diese Abneigung gegen sie, die noch immer von Elrond zu ihr herüberschwappte seit dem sie ihm das erste Mal begegnet war.

„Es tut mir Leid, ihnen sagen zu müssen, Herr Elrond, doch ich möchte die Geschichte die mich und den Ring betreffen, nicht zweimal erzählen. Auch bin ich wirklich müde und erschöpft und ich habe Angst etwas zu vergessen, wenn ich ihnen jetzt schon darüber Berichte!" gab Feli an, doch schon spürte sie, dass Elrond sich damit nicht abspeisen lassen würde, denn er antwortete: „So, so... du willst es mir also noch nicht erzählen, hast Angst mir Details zu verschweigen", langsam und wie ein drohender Schatten kam er näher an sie heran und in Feli verdoppelte sich noch die Angst vor diesem übermächtigen Elben. Und etwas stimmte mit ihm ganz und gar nicht…!!

Kaum das sie überhaupt wagte zu Atmen als er begann zu sprechen: „Doch du erzählst nicht ganz die Wahrheit, denn noch etwas anderes hält dich davon ab mir davon zu berichten, nämlich deine Angst vor mir…!" „Herr Elrond, bitte… bitte gehen sie jetzt. Ich möchte gerne Schlafen gehen!" Feli spürte erneut die Präsens des Rings und wie er wieder unbarmherzig gegen ihren Oberschenkel drückte und sie dazu aufforderte, ihn heraus zu holen und endlich aufzusetzen. Doch das hätte Elronds merkwürdiges Verhalten wohl nur noch mehr angestachelt und Feli ließ sich nicht dazu hinreißen, den Ring hervorzuziehen. Jedoch beging sie einen gewaltigen Fehler, denn in ihrer Angst und Verzweiflung vielleicht den Ring an den Elben zu verlieren, begann sie einfach drauf los zu fauchen: „Was ist eigentlich mit der von den Hobbits geschilderten Gastfreundschaft der Elben aus Bruchtal? Bis jetzt habe ich nur Angst verspürt in ihrem Gastfreundlichen Haus. Überall lauerten mir verborgene Augen auf, überall spürte ich böse Blick auf mich ruhen und hinter mir her wurde geschlichen…!" Hier jedoch stoppte Feli, denn nun obsiegte die Angst vollkommen und ängstlich starrte sie zu Elrond empor, der um so viel Größer war als sie, wie er böse herabstarrte. Gerade als sie noch weiter zurückweichen wollte, schnellte eine Hand Elronds hervor und bekam Felis Arm zu packen… doch nicht etwa den gesunden Arm, sondern den verletzten, genau an der Stelle, an der der Wolf seine Zähne hineingeschlagen hatte…

Feli unterdrückte gerade noch einen Schmerzensschrei und schaute wütend und zugleich ängstlich zu Elrond empor. Da erblickte sie die Gier, die unbändige Gier nach dem Ring, den sie schon bei den beiden Wölfen gesehen hatte, kurz bevor sie vollständig dem Wahnsinn verfielen. Der Ring… verdammt…der Ring…! Das hier ist nicht der Elrond, der noch Herr seiner Sinne ist, das hier ist Elrond, dessen Sinne nur noch nach dem Willen des Rings funktionieren!! überlegte Feli während eine Schmerzattacke nach der anderen über sie hereinbrach und sie langsam in die Knie zwang.
Aber ich kann doch … doch nicht einfach einen Elben töten!! dachte sie voller Furcht und Angst umspülte ihr Herz, so wie Tränen ihre Augen umspülten.
„Bitte, Herr Elrond, sie tun mir weh… lassen sie mich los!!" flehte sie und biss die Zähne vor Schmerz zusammen. Beinahe glaubte sie zu spüren wie der Oberarm sich vom Unterarm löste und sie wünschte sich in diesem Augenblick nur noch eines und das war diesen verfluchten Ring ganz weit, weit weg…

Elrond starrte indessen herab auf Feli, die nun nur noch auf den Knien vor ihm hockte, den Arm hielt er immer noch gepackt, doch auch er spürte, dass er nicht mehr Herr seiner Selbst war. Es war nicht Elrond, der dieses arme Mädchen zu seinen Füßen gepackt hielt, es war jemand in seiner Gestalt, eine gemeine Seite in ihm, die irgendwie aktiviert worden war, allein durch die Gegenwart des Rings.
Hör auf ihr weh zu tun!!!! Hör auf sie zu verletzen!! schrie es in Elronds Gedanken, doch dieser ignorierte sie komplett, fixierte seine Augen auf das Mädchen zu seinen Füßen und ein knurren drang aus seiner Kehle als er sagte: „Wir beobachten dich, Feli, Mensch aus einer anderen Welt. Dein Verhalten und natürlich den Ring. Wir haben dich nur gerettet weil die Hobbits es so wollten, sonst hätten wir dich elendig sterben lassen und uns gleich des Rings bemächtigt, aber dafür ist die Zeit noch nicht reif… noch nicht reif… noch nicht reif!!" In Elrond gewann allmählich die normale Seite wieder die Oberhand und schließlich hatte er sich wieder soweit unter Kontrolle, dass er endlich Felis Arm losließ.

Sofort stieß diese einen Wimmerlaut hervor und zog ihren Arm zurück. Blau, Rot und Purpurn war er angelaufen und die Schmerzen darin brachten ihre Augen zum tränen. Auf den knien hockend blickte sie nun empor und durch einen verschwommenen Blick heraus konnte sie Elrond beobachten, wie sich dieser mit einer Hand an die Stirn fasste, zurücktaumelte und schließlich mit den Kniekehlen gegen einen Stuhl stieß und sich darauf nach hinten fallen ließ. „Der Ring … der Ring!" stieß er immer wieder hervor und sein Blick glitt langsam zu Feli herüber, die noch immer ängstlich kauernd am Boden hockte und sich nicht wagte zu rühren. Als sein Blick sie traf, war dort nicht mehr diese Kälte zu finden, sondern unendliche Ruhe, Weisheit und sogar Mitleid mit ihr. Und noch etwas hatte sich verändert… denn nun baten diese Augen um Verzeihung, statt Feli in Angst und Schrecken zu versetzen.